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Fahrzeug mit einem Fahrzeugsitz
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugsitz,
insbesondere einem Kraftfahrzeugrücksitz nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Aus Sicherheitsgründen werden bei einer immer größer: werdenden Anzahl
von Fahrzeugen auch die Rücksitze mit Kopfstützpolster bestückt. Die Polster beeinträchtigen
jedoch den Blick des Fahrers nach hinten, so beispielsweise wenn er in eine Parklücke
einfahren möchte. Diesen Nachteil versucht man dadurch zu begegnen, daß man bei
Nichtgebrauch diese Kopfstützpolster aus dem Blickfeld entfernt.
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Die DE-OS 16 80 254 zeigt hierfür eine Lösung. Ein Ablagebrett ist
mit zwei Schenkeln an der Oberkante der Rücksitzlehne schwenkbar befestigt. An der
freien Kante Ablagbrettes ist weiter ein Kopfstützpolster schwenkbar befestigt.
Wird das Kopfstützpolster nicht benötigt, läßt es sich huber diese Brettkante nach
unten schwenken und das Ablagebrett insgesamt in eine horizontale Lage umlegen.
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Abgesehen davon, daß diese Konstruktion den bei einem Autounfall
auftretenden hohen Kräfte kaum gewachsen sein dürfte, eignet sie sich nur für solche
Fahrzeuge, die im Bereich der Heckscheibe genügend Freiraum für die Schwenkbewegung
zulassen. Moderne Fahrzeuge weisen aus aerodynamischen, aber auch aus stilistischen
Gründen
flach angestellte Heckscheiben auf. Bei solchen Fahrzeugen
könnte das Ablagebrett der vorbekannten Konstruktion nicht um seine Schwenkachse
bewegt werden, da die Heckscheibe hierfür im Wege stehen würde.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, das gattungsgemäße Fahrzeug mit
dem Fahrzeugsitz so weiter zu entwickeln, daß die Verstellung des Kopfstützpolsters
von der verstauten Lage in die Gebrauchslage auch bei Fahrzeugen mit flachen Heckscheiben
möglich ist. Außerdem soll die Weiterentwicklung funktionssicher ausgebildet sein.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-Durch die Kulissenführung ist eine Schwenkbewegung ähnlich der vorbekannten Konstruktion
nicht mehr notwendig. Das Kopfstützpolster kann im wesentlichen aus seiner verstauten
Lage in Fahrzeuglängsrichtung nach vorn in die Gebrauchslage bewegt werden.
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Die üblichen Kopfstützpolster weisen eine längliche Querschnittsform
auf, die sich bei einem in der Gebrauchslage befindlichen Polster in senkrechter
Richtung erstreckt. Die Kulissenführung erlaubt bei solchen geformten Kopfstützpolstern
zunächst ein Vorverlagern des umgelegten Polsters.
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Erst wenn es eine Position erreicht hat, bei der genügend Freiraum
zur Verfügung steht, wird es dann, wiederum durch die Kulissenführung zwangsgesteuert,
in seine Gebrauchslage aufgestellt.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform weist die Kulissenführung zwei
übereinander liegende Führungsbahnen auf. In diese greifen Zapfen ein, die an einem
Tragarm des Kopfstützpolsters befestigt sind. Es ist dabei vorteilhaft,
wenn
das Kopfstützpolster zwei solche parallel verlaufende Tragarme aufweist und jedem
dieser Arme zwei Führungsbahnen zugeordnet sind. Dadurch lassen sich die Kräfte
besser aufnehmen.
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Durch die Kulissenführung läßt sich das Kopfstützpolster aus seiner
verstauten Lage von Hand herausziehen und in seiner Gebrauchslage, soweit erforderlich,
verriegeln. In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung jedoch bewegt ein
Elektromotor das Kopfstützpolster in die gewünschte Lage. Hierzu ist einer der Zapfen
am Tragarm drehbar gelagert und weist überdies ein Zahnritzel auf, das mit einer
im Bereich der Führungsbahn angeordneten Zahnstange kämmt. Über eine Antriebsverbindung
dreht ein Elektromotor, der im Kopfstützpolster eingebettet sein kann, den Zapfen
und damit das Zahnritzel. Dieses bewirkt durch sein Eingreifen in die Zahnstange
die Vorverlagerung des Kopfstützpolsters.
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Die Kulissenführung kann an einem au fb au festen Abschnitt des Fahrzeuges
angebracht sein. Denkbar sind aber auch Fälle, bei denen sie direkt am Sitz befestigt
ist. In einer besonders vorteil haften Ausgestaltung befindet sie sich innerhalb
einer Hutze, die von der Hutablage des Fahrzeuges gebildet wird. Die Hutze nimmt
zugleich auch das verstaute Kopfstützpolster auf, so daß dieses in dieser Stellung
nicht sichtbar ist. Bei einer entsprechenden Ausgestaltung kann ein in der Ebene
der Hut ablage liegender Deckel verwendet werden, unterhalb diesem sich dann die
verstaute Kopfstütze und die Kulissenführung befindet.
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Nachfolgend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel anhand der
Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung läßt erkennen in
Fig. 1
den hinteren Abschnitt eines Kraftfahrzeuges in schematischer Darstellung und Fig.
2 eine Kulissenführung entsprechend Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.
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Der in Fig. 1 gezeigte Fahrzeugabschnitt zeigt Aufbauteile 1, eine
Rückenlehne 2 eines Fahrzeugrücksitzes, eine Heckscheibe 3 sowie eine Hutablage
4 mit einer in Fahrtrichtung offenen Hutze 5. Im Bereich der Oberkante der Rückenlehne
2 ist ein Kopfstützpolster 6 vorgesehen. Dieses Kopfstützpolster 6 läßt sich von
einer in der Zeichnung mit ausgezogenem Strich dargestellten Gebrauchslage in die
Hutze 5 überführen und dort verstauen (gestrichelt dargestellt).In dieser Lage überdeckt
die Hutze 5 das Kopfstützpolster 6 nur teilweise. Soweit es erwünscht ist, kann
aber durch entsprechende konstruktive Ausgestaltung die Hutze 5 das Kopfstützpolster
6 auch vollständig aufnehmen.
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Die Verlagerung des Kopfstützpolsters 6 geschieht durch eine Kulissenführung
7, die in Fig. 2 deutlicher erkennbar ist. Dabei ist die Kulissenführung 7, in Fig.
2 zwar nicht erkennbar, an der Hutablage 4 befestigt. Diese Figur zeigt wiederum,
wenn auch nur abschnittsweise, das Kopfstützpolster 6, aus dessen gepolstertem Abschnitt
sich ein Tragarm 8 erstreckt. Die Kulissenführung 7 besteht im wesentlichen aus
einer Platte mit zwei übereinander angeordneten und im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufenden Führungsbahnen 9, 10. In die Führungsbahnen 9, 10 greifen Zapfen 11,12
ein, die übereinander am Tragarm 8 vorgesehen sind. Dabei ist der Zapfen 12 fest
mit dem Tragarm 8 verbunden, während der Zapfen 11 drehbar in ihm gelagert ist.
Außerdem weist der Zapfen 11 hinter seinem in die Führungsbahn 9 eingreifenden Abschnitt
ein Zahnritzel 13 auf, das fest mit dem Zapfen 11 verbunden ist. Das Zahnritzel
13 kämmt mit einer
Zahnstange, die in Fig. 2 mit 14 angedeutet ist
und die im Bereich der Führungsbahn 9 in die Platte der Kulissenführung 7 eingearbeitet
ist. Die Zahnstange 14 kann auch als getrenntes Teil ausgelegt sein. Sie ist dann
schwenkbar an der Kulissenführung 7 gelagert.
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Ein in der Fig. 2 nicht erkennbarer Elektromotor dreht den Zapfen
11 und damit das Zahnritzel 13.
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Die Führungsbahnen 9, 10 verlaufen in einem weiten Bereich nahezu
parallel zueinander und krümmen sich mit ihren vorderen Abschnitten nach oben. Die
Führungsbahn 9 ändert hier abermals ihre Richtung und verläuft in ihrem Endabschnitt
9a nun wieder in etwa waagrecht in Fahrtrichtung. Schließlich ist die Führungsbahn
10 etwas kürzer ausgelegt und mit ihrem hinteren Ende gegenüber der Führungsbahn
9 nach vorne versetzt.
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Das Kopfstützpolster 6 ist in Fig. 2 in seiner verstauten Lage gezeigt.
Die Zapfen 11, 12 seines Tragarmes 8 stoßen an den hinteren Enden der Führungsbahnen
9, 10 an. Durch den Versatz der beiden Führungsbahnen ergibt sich dadurch eine nahezu
horizontale, umgelegte Lage des Kopfstützpolsters 6. Soll nun das Kopfstützpolster
6 in seine Gebrauchslage überführt werden, dreht der Elektromotor das Zahnritzel
13. Durch seinen Eingriff in die Zahnstange 14 bewegt es das Kopfstützpolster 6
in Fahrtrichtung nach vorne. Durch den parallelen Verlauf der Führungsbahnen 9,
10 verbleibt es im wesentlichen in seiner umgelegten Lage. Erreicht jedoch der Zapfen
12 den nach oben gekrümmten Abschnitt 10a der Führungsbahn 10, richtet sich das
Kopfstützpolster 6 etwas auf.
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Der Zapfen 12 stößt alsbald an das vordere Ende der Führungsbahn 10.
In dieser Stellung hat jedoch der Zapfen 11 noch nicht das vordere Ende 9a der Führungsbahn
9 erreicht. Beim Zurücklegen dieser verbleibenden Wegstrecke dreht sich deshalb
das Kopfstützpolster 6 um den Zapfen 12 und richtet sich vollständig auf. In der
endgültigen Gebrauchslage hat dann auch der Zapfen 11 das vordere Ende 9a der Führungsbahn
9 erreicht.
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Wirkt auf das Kopfstützpolster 6 eine Kraft entgegen der Fahrtrichtung,
so stützt sie sich über den Zapfen 12 am Rand der oberen Lauffläche der Führungsbahn
10 ab. Ein zusätzliches Verriegeln des Kopfstützpolsters 6 ist nicht erforderlich.