DE3513526C2 - - Google Patents
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- B29K2995/0025—Opaque
Description
Die Erfindung betrifft eine dehäsiv ausgerüstete Kunst
stoff-Folie, bestehend aus einer Basisfolie aus thermo
plastischem Kunststoff und einer darauf wenigstens ein
seitig aufgebrachten Schicht aus vernetztem acrylat
modifiziertem Polyorganosiloxan. Die Erfindung betrifft
ferner ein Verfahren zur Herstellung dieser Folie und
ihre Verwendung.
Es ist schon seit langem bekannt, Papier (Papierfolien)
dadurch dehäsiv, das heißt abweisend oder trennend ge
genüber klebrigen Materialien, zu machen, daß sie ein- oder
beidseitig mit einer Schicht aus vernetztem acrylat
modifiziertem Polyorganosiloxan versehen werden. Diese
siliconisierten Papiere oder Siliconpapiere besitzen
ein hohes Abweisvermögen (Trennvermögen) gegenüber
Klebstoffen, klebstofftragenden Gebilden und klebrigen
Produkten verschiedenster Art. Aufgrund dieser Eigen
schaften sind sie vielfach verwendbar, so zum Beispiel
zur Abdeckung von Klebebändern, von klebstoffbeschich
teten Schaumteilen, Heftpflastern und selbstklebend
ausgerüsteten Textilien, Teppichfliesen, Filzen und
dergleichen, als Trägerfolie, beispielsweise für
selbstklebende Etiketten und als Verpackungspapier
für klebrige Produkte.
Es ist ferner bekannt, Folien aus thermoplastischem
Kunststoff mit dem genannten Siliconharz dehäsiv aus
zurüsten. So wird in der deutschen Offenlegungsschrift
33 14 729 eine Polyvinylchloridfolie beschrieben, die
auf einer der beiden Seiten (Oberflächen) eine vernetzte
acrylatmodifizierte Polysiloxanschicht aufweist (kleb
stoffabweisende Schicht). Diese Folie aus einer Poly
vinylchlorid-Basisfolie und der genannten klebstoff
abweisenden Schicht trägt auf der anderen Seite im
Hinblick auf die Verwendung als Wasserschutzfolie zur
Abdeckung von Karosserieteilen eine Klebstoffschicht.
Es liegt auf der Hand, daß diese Kunststoff-Folie bei
spielsweise als Trägerfolie für selbstklebende Gebilde
nicht geeignet ist.
Es sind auch schon ein- oder mehrschichtige opake (papier
ähnliche) Kunststoff-Folien bekannt. So wird in den bei
den europäischen Patentanmeldungen 00 04 633 und 00 83 495
eine durch Coextrusion hergestellte und biaxial gestreckte,
opake Polyolefin-Folie beschrieben, die aus einer Füll
stoff enthaltenden Mittelschicht aus Polyolefin und zwei
transparenten oder glasklaren Deckschichten aus Polyole
fin gebildet ist. Ihre Opazität resultiert daher, daß
aufgrund des Füllstoffgehaltes und des biaxialen Strek
kens eine große Anzahl von Mikrohohlräumen (Vakuolen)
vorhanden sind. Beim Strecken wird die Polymermatrix
an den Korngrenzen der mit dem Polyolefin unverträgli
chen anorganischen oder organischen Füllstoffe aufge
rissen, was zur Entstehung der genannten Vakuolen, das
heißt zu leeren oder ungefüllten Räumen, führt (es ver
steht sich von selbst, daß diese Vakuolen oder Mikro
hohlräume über das ganze Volumen der Schicht verteilt
sind). Durch die Brechung beziehungsweise Streuung
des Lichtes an den Hohlräumen wird das opake Aussehen
verursacht.
Die bekannten opaken Kunststoff-Folien besitzen zwar
das vielfach gewünschte opake, papierähnliche Aus
sehen, sie sind jedoch nicht dehäsiv und damit unge
eignet für die obengenannten Verwendungen, nämlich
als Abdeckfolie, Trägerfolie oder Verpackungsfolie
für klebrige Materialien.
Es stellt sich daher die Aufgabe, eine dehäsive opake
(papierähnliche) Kunststoff-Folie zur Verfügung zu
stellen. Diese Folie soll darüber hinaus eine niedrige
Dichte aufweisen.
Die erfindungsgemäße dehäsiv ausgerüstete Kunststoff-
Folie, bestehend aus einer Basisfolie aus thermoplasti
schem Kunststoff und einer darauf wenigstens einseitig
aufgebrachten Schicht aus vernetztem acrylatmodifizier
tem Polyorganosiloxan ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Basisfolie eine Füllstoff enthaltende opake Folie
ist, deren Opazität auf Mikrohohlräumen in der Folie
beruht, die durch biaxiales Strecken der Füllstoff ent
haltenden Folie erzeugt worden sind.
Die Basisfolie besteht vorzugsweise aus mehreren Schich
ten, bevorzugt aus 3 bis 5 Schichten, mit wenigstens
einer opaken und wenigstens einer transparenten oder
glasklaren Schicht. Die Basisfolie kann aus jedem ge
eigneten thermoplastischen Kunststoff gebildet sein.
Die einzelnen Schichten der Basisfolie können aus dem
gleichen oder unterschiedlichen Thermoplasten gebildet
sein.
Geeignete Kunststoffe sind Olefinpolymere, wie Poly
ethylen, Polypropylen, Polybutylen und höhere α-Olefin-
Polymere; Olefincopolymere, wie Ethylen-Propylen-Co
polymere, Propylen-Butylen-Copolymere und Ethylen-
Propylen-Butylen-Terpolymere; Polyester, wie Poly
ethylenterephthalate und Polytetramethylenterephthalate;
Styrolpolymere oder Mischungen aus diesen Polymeren.
Olefinhomopolymere, Olefincopolymere oder Mischungen
davon sind bevorzugte Kunststoffe für die Basisfolie
beziehungsweise die einzelnen Schichten der Basis
folie. Besonders bevorzugt ist Polypropylen, das sind
Propylenhomo- und/oder Propylencopolymere mit maximal
10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 7 Gew.-%, bezogen auf
das Copolymere, an copolymerisierbaren Comonomeren.
Bevorzugte Comonomere sind Ethylen und Buten.
Bei den Füllstoffen der opaken Basisfolie beziehungs
weise den opaken Schichten handelt es sich um die üb
lichen anorganischen oder organischen, mit dem thermo
plastischen Kunststoff unverträglichen, pulverförmigen
Materialien. Beispiele für organische Füllstoffe sind
Polyacrylate, Polyamide, Epoxidharze, Polyvinylacetate
und Fluor enthaltende Polymere. Anorganische Füllstoffe
sind bevorzugt. Geeignete anorganische Füllstoffe sind
Sulfate, wie Aluminiumsulfat, Bariumsulfat und Calcium
sulfat; Carbonate, wie Calciumcarbonat und Magnesium
carbonat; Silicate, wie Aluminiumsilicat (Kaolinton)
und Magnesiumsilicat (Talkum); Oxide, wie Aluminium
oxid, Magnesiumoxid, Siliciumdioxid, Titandioxid und
Zinkoxid; und Salze organischer Säuren, wie Benzoate
und Citrate. Von den anorganischen Füllstoffen werden
Calciumcarbonat, Siliciumdioxid, Titandioxid oder Mischun
gen davon bevorzugt eingesetzt. Calciumcarbonat (Kreide)
ist besonders bevorzugt. Die Menge an Füllstoff in der
opaken Folie beziehungsweise Schicht liegt bei 5 bis
30 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht des thermoplastischen Kunststoffs. Die mitt
lere Teilchengröße des pulverförmigen Füllstoffs liegt
im Bereich von 0,5 bis 10 µm, vorzugsweise im Bereich
von 2 bis 5 µm.
Die biaxiale Streckung (Orientierung), bei der Mikrohohl
räume in der Füllstoff enthaltenden Basisfolie beziehungs
weise Schicht erzeugt werden, wird beispielsweise im Falle
von Polypropylen als thermoplastischer Kunststoff in Längs
richtung vorzugsweise bei einer Temperatur von 120 bis
130°C und mit einem Längsstreckverhältnis von 5 bis 7 : 1
und in Querrichtung vorzugsweise bei einer Temperatur
von 160 bis 175°C und mit einem Querstreckverhältnis
von 8 bis 10 : 1 durchgeführt, wobei zuerst längsgestreckt
und nach der Beschichtung und Vernetzung des acrylat
modifizierten Polyorganosiloxans quergestreckt wird (diese
Vernetzung wird vorteilhaft durch eine Nachvernetzung nach
der Querstreckung verstärkt).
Wie oben bereits erwähnt, ist die erfindungsgemäß vorge
schlagene Basisfolie vorzugsweise mehrschichtig aufge
baut. Es hat sich herausgestellt, daß die neue dehäsive
Kunststoff-Folie mit den beiden nachstehend angegebe
nen Basisfolien eine besonders niedrige Dichte hat,
das ist eine Dichte von weniger als 0,65 g/cm3. In
dem einen Fall besteht die Basisfolie aus 3 Schichten,
wobei die Mittelschicht (mittlere Schicht) eine opake
Schicht ist und im wesentlichen aus Polypropylen (als
Hauptkomponente) und 5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
10 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Polypropylen, von
einem pulverförmigen Calciumcarbonat, Siliciumdioxid
und/oder Titandioxid (als Füllstoff) mit einer mittle
ren Teilchengröße von 0,5 bis 10 µm, vorzugsweise
2 bis 5 µm, besteht, die beiden die Mittelschicht
beidseitig umgebenden Deckschichten transparente
oder glasklare Schichten sind und im wesentlichen
aus Polypropylen bestehen und die Folie bei einer
Temperatur von 120 bis 130°C um das 5- bis 7fache
längsgestreckt und bei einer Temperatur von 160 bis
175°C um das 8- bis 10fache quergestreckt worden
ist. Bei dieser Ausführungsform ist es vorteilhaft,
wenn die opake Schicht 1 bis 15 Gew.-%, vorzugs
weise 5 bis 10 Gew.-%, von einem natürlichen oder
synthetischen Harz mit einem Erweichungspunkt von
70 bis 180°C, vorzugsweise 80 bis 150°C, enthält,
Gewichtsprozente bezogen auf das Polypropylen (Aus
führungsform mit harzmodifiziertem Polypropylen für
die opake Mittelschicht der dreischichtigen Folie).
Im zweiten Fall besteht die Basisfolie aus 5 Schich
ten, wobei die mittlere Schicht eine transparente
oder glasklare Schicht ist und im wesentlichen aus
Polypropylen besteht, die beiden Zwischenschichten
die sich beidseitig auf der mittleren Schicht befin
den) opake Schichten sind und im wesentlichen aus
Polypropylen (als Hauptkomponente) und 5 bis 30 Gew.-%,
vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Poly
propylen, von einem pulverförmigen Calciumcarbonat,
Siliciumdioxid und/oder Titandioxid (als Füllstoff)
mit einer mittleren Teilchengröße von 0,5 bis 10 µm,
vorzugsweise 2 bis 5 µm, bestehen, die beiden Deck
schichten, die den Dreierverbund aus Mittelschicht und
den beiden Zwischenschichten beidseitig umschließen,
transparente oder glasklare Schichten sind und im
wesentlichen aus Polypropylen bestehen und die Folie
bei der Temperatur von 120 bis 130°C um das 5- bis
7fache längsgestreckt und bei einer Temperatur von
160 bis 175°C um das 8- bis 10fache quergestreckt
worden ist. Bei dieser Ausführungsform ist es vor
teilhaft, wenn die Mittelschicht 1 bis 15 Gew.-%,
vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-%, von einem natürlichen
oder synthetischen Harz mit einem Erweichungspunkt
von 70 bis 180°C, vorzugsweise 80 bis 150°C, ent
hält, Gewichtsprozente bezogen auf das Polypropylen
(Ausführungsform mit harzmodifiziertem Polypropylen
für die transparente oder glasklare Mittelschicht
der fünfschichtigen opaken Folie).
Bei den zur Modifizierung des Polypropylens einge
setzten natürlichen oder synthetischen Harzen han
delt es sich um die bekannten sogenannten harten
Harze. Dazu zählen die Kohlenwasserstoff-Harze, wie
Cumaronharze, Erdölharze und Terpenharze, Ketonharze,
Polyamidharze, Aldehydharze, wie Xylol-Formaldehyd
harze und Naphthalin-Formaldehydharze, Dammarharze
und Kolophonium. Cumaronharze werden meist durch Poly
merisation von entphenolten und entbasten Fraktionen des
Steinkohlenteer-Leichtöls gewonnen, die beispielsweise
Inden, Styrol, Dicyclopentadien, Cumaron und deren
Homologe als ungesättigte Verbindungen enthalten. Durch
Copolymerisation, beispielsweise mit Phenol, ist eine
vielseitige Modifikation möglich. Die Rohstoffbasis der
Erdölharze wird bei der Krackung von Naphtha- oder Gas
öl auf Rohstoffe der chemischen Industrie, wie Ethylen
und Propylen, gewonnen. Es handelt sich beispielsweise
um harzbildende Verbindungen, wie Buten, Butadien,
Penten, Piperylen, Isopren, Cyclopentadien, Dicyclo
pentadien, Alkylbenzole, Metflyldicyclopentadien,
Methylinden, Naphtalin, Styrol, Inden, Vinyltoluol
und Methylstyrol. Bei Terpenharzen handelt es sich um
Polymerisate von Terpenen. Als Beispiele für geeignete
Terpene seien β-Pinen, Dipenten, Limonen, Myrcen,
Bronylen, Camphen und ähnliche Terpene genannt. Die
Kohlenwasserstoff-Harze können beispielsweise durch
Reaktion der Rohstoffe vor der Polymerisation, durch
Einführung spezieller Monomerer oder durch Reaktion
des polymerisierten Produktes modifiziert werden.
Eine bevorzugte Modifizierungsart ist die Hydrierung
oder Teilhydrierung ungesättigter Bestandteile der
Harze. Dammarharze werden durch Lebendharzung von
Bäumen der Familie Dipterocarpaceae gewonnen. Kolo
phonium ist ein natürliches Harz, das aus dem Roh
balsam der Koniferen (Balsamharz), dem Extrakt der Koni
ferenstubben (Wurzelharz) oder aus Tallöl (Tallherz)
gewonnen wird und im wesentlichen aus Abientinsäure und
deren Isomeren besteht. Es kann sich auch um modifi
ziertes Kolophonium handeln, das durch Polymerisieren,
Hydrieren, Dehydrieren, Oxidieren, Decarboxilieren,
Verseifen, Verestern, Isomerisieren oder Dispropor
tionieren von Kolophonium entsteht.
Bevorzugte Harze sind Styrolpolymerisate, Q-Methylstyrol
Styrolcopolymerisate, α-Methylstyrol-Vinyltoluol-Copoly
merisate, Pentadienpolymerisate, α-Pinen- oder β-Pinen-
Polymerisate, Terpenpolymerisate, Kolophonium und modi
fiziertes Kolophonium.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Basisfolie kann
auch zweckmäßige Additive wie Antistatika, Antiblock
mittel, Gleitmittel, Netzmittel, Stabilisatoren und
dergleichen in einer jeweils wirksamen Menge enthalten.
Die dehäsive Schicht (Außenschicht) der erfindungsge
mäßen Kunststoff-Folie, die ein- oder beidseitig vor
liegt, vorzugsweise einseitig, besteht aus vernetztem
acrylatmodifiziertem Polyorganosiloxan.
Vernetzbare (strahlenvernetzbare)
acrylatmodifizierte Polyorganosiloxane sind beispiels
weise in der deutschen Auslegeschrift 27 47 233 aus
führlich beschrieben. Es handelt sich um Umsetzungs
produkte von -COH-Gruppen aufweisenden Acrylsäure
estern oder Methacrylsäureestern, vorzugsweise Penta
erythrittriacrylat, Trimethylolpropantriacrylat oder
die entsprechenden Methacrylsäuretriester, mit vorzugs
weise alkoxyfunktionellen (Alkoxy = OCH3, OC2H5 und der
gleichen, vorzugsweise OCH3), hydroxyfunktionellen oder
chlor-substituierten Polyalkylsiloxanen, Polyphenyl
siloxanen oder Polyalkyl/phenylsiloxanen (Alkyl = CH3,
C2H5 und dergleichen, vorzugsweise CH3); die zur Um
setzung verwendeten Polyorganosiloxane enthalten vor
zugsweise 8 bis 15 Siliciumatome im Polyorganosiloxan
molekül. Die acrylatmodifizierten Polyorganosiloxane
enthalten etwa 20 bis 90 Gew.-% Siloxananteil. Es sind
mittelviskose Produkte, ihr Molekulargewicht liegt in
der Regel im Bereich von 500 bis 10 000. Sie können
als solche oder in Verdünnung aufgetragen werden. Solche
Siloxane werden von der Firma Th. Goldschmidt AG, Essen,
BR-Deutschland unter der Bezeichnung TEGO® Silikon
acrylat RC (® = eingetragenes Warenzeichen von Goldschmidt)
vertrieben. Sie sind mit Elektronen
strahlen oder UV-Strahlen vernetzbar (härtbar). Im
Falle der UV-Strahlenvernetzung werden Initiatoren
(Fotoinitiatoren) eingesetzt, vorzugsweise Benzophenone
Acetophenone oder Benzoine wie Diethoxyacetophenon und
Dimethoxyphenylacetophenon. Bei der Aushärtung (Ver
netzung) mit Elektronenstrahlen wird in der Regel mit
Elektronen von 150 bis 250 keV Beschleunigungsspannung
und einer Strahlendosis von 1 bis 2 Mrad (Megarad)
zweckmäßigerweise unter Inertgasatmosphäre bestrahlt,
bei der Aushärtung mit UV-Strahlen wird in der Regel mit
einer UV-Lampe mit einer Leistung von etwa 80 bis 100
W/cm ebenfalls zweckmäßigerweise unter Inertgasatmo
sphäre bestrahlt. Die Aushärtungszeit (Bestrahlungs
zeit) liegt im allgemeinen im Bereich von Sekunden.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Basisfolie ist 20
bis 100 µm, vorzugsweise 30 bis 60 µm dick (Gesamtdicke).
Die Dicke der transparenten oder glasklaren Schichten
liegt im allgemeinen im Bereich von 0,2 bis 8 µm, vor
zugsweise 0,5 bis 1,5 µm. Im Falle von mehreren opaken
Schichten sind diese jeweils etwa gleich dick; das
gleiche gilt für mehrere transparente oder glasklare
Schichten. Das Gewicht der dehäsiven Schicht liegt im
Bereich von 0,2 bis 1,5 g/m2, was einer Dicke von etwa
0,2 bis 1,5 µm entspricht.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kunststoff-Folie
erfolgt nach dem an sich bekannten Coextrusionsverfahren.
Im Rahmen dieses Verfahrens wird vorzugsweise so vorge
gangen, daß man die der Basisfolie entsprechende Schmelze
beziehungsweise die den Schichten der Basisfolie ent
sprechenden Schmelzen durch eine Flachdüse coextrudiert
die coextrudierte Folie zur Verfestigung abkühlt, die
verfestigte Folie bei einer Temperatur von 120 bis 130°C
um das 5- bis 7fache längsstreckt, auf die längsgestreckte
Folie zur dehäsiven Ausrüstung einseitig oder beidseitig,
vorzugsweise einseitig, eine Schicht von einem acrylat
modifizierten Polyorganosiloxan aufbringt, das aufge
brachte Polyorganosiloxan vernetzt, die so beschichtete
Folie bei einer Temperatur von 160 bis 175°C um das
8- bis 10fache querstreckt und anschließend thermofixiert;
die angegebenen Streckverhältnisse und Strecktempera
turen gelten für den Fall, daß Polypropylen der thermo
plastische Kunststoff ist.
Die Verfestigung der coextrudierten einschichtigen, vor
zugsweise mehrschichtigen Folie (Basisfolie) erfolgt
in üblicher Weise mit Hilfe von einer oder mehreren
Walzen, die durch Kühlung auf etwa 30 bis 50°C gehal
ten werden. Die Längsstreckung wird man zweckmäßiger
weise mit Hilfe zweier, entsprechend dem angestrebten
Streckverhältnis verschieden schnell laufender Walzen
durchführen und das Querstrecken mit Hilfe eines ent
sprechenden Kluppenrahmens. Die Beschichtung der längs
gestreckten Folie mit dem acrylatmodifizierten Poly
organosiloxan sowie die gegebenenfalls erforderliche
Trocknung der Beschichtung vor der Vernetzung wird
ebenfalls nach den an sich bekannten Methoden wie
Rakelbeschichtung, Walzenbeschichtung oder Fließ
beschichtung durchgeführt. Die Vernetzung (Aushärtung)
der aufgebrachten dehäsiven Polysiloxanschicht erfolgt
vorzugsweise durch Bestrahlung (Elektronenbestrahlung
oder UV-Bestrahlung). Zur Thermofixierung wird die Folie
in üblicher Weise bei einer Temperatur von etwa 150 bis
160°C gehalten (etwa 0,5 bis 10 s lang). Die thermo
fixierte Folie wird in üblicher Weise durch Führen über
Kühlwalzen abgekühlt und mit Hilfe einer Aufwickelein
richtung aufgewickelt.
Um eine verbesserte Haftung der acrylatmodifizierten
Polyorganosiloxanschicht zu erreichen, ist es bevorzugt,
die dehäsiv zu beschichtende Fläche der längsgestreckten
Folie vor der Aufbringung des acrylatmodifizierten
Polyorganosiloxans einer Korona-Behandlung zu unter
werfen. Durch die Korona-Behandlung, die in der für
thermoplastische Kunststoff-Folien üblichen Weise
durchgeführt wird, soll eine Oberflächenspannung von
mindestens 38 mN/m, vorzugsweise von 39 bis 42 mN/m,
erzeugt werden.
Die erfindungsgemäße Kunststoff-Folie ist überall dort
einsetzbar, wo ein hohes Abweisvermögen gegenüber kleb
rigen Materialien verschiedenster Art und ein opakes
und papierähnliches Aussehen der Folie gewünscht wird.
Sie wird demnach vorteilhaft als Abdeckfolie oder Trenn
folie, Trägerfolie und als Verpackungsfolie für kleb
rige Produkte wie klebrige Lebensmittel eingesetzt.
Sie wird bevorzugt als Trägerfolie für selbstklebende
Gebilde verwendet, beispielsweise für selbstklebende
Etiketten, Teppichfliesen, Schalldämm-Materialien und
Isolier-Materialien.
Die Erfindung wird nun an Beispielen noch näher er
läutert.
Mit Hilfe des Coextrusionsverfahrens wurde aus einer
Breitschlitzdüse bei 260°C eine Dreischichtfolie aus
einer Mittelschicht und zwei die Mittelschicht beid
seitig umgebenden Deckschichten extrudiert. Die Mittel
schicht bestand aus einem Propylenhomopolymeren (mit
einem Schmelzindex von 3 g/10 min bei 230°C und 2,16 kp
Belastung) und 10 Gew.-% (bezogen auf das Propylenhomo
polymere als Hauptkomponente) von einem pulverförmigen
Calciumcarbonat mit einer mittleren Teilchengröße von
3 µm; die beiden Deckschichten bestanden aus einem
statistischen Ethylen-Propylen-Copolymeren aus 95,5
Gew.-% Propylen und 4,5 Gew.-% Ethylen (Schmelzindex:
5,5 g/10 min bei 230°C und 2,16 kp Belastung). Die
coextrudierte dreischichtige Folie wurde zur Ab
schreckung und Verfestigung über eine 30°C warme
Kühlwalze geführt, anschließend auf 120°C erhitzt
und bei dieser Temperatur einer Walzenlängsstreckung
um den Faktor 5 unterzogen. Eine Seite der längsge
streckten Folie wurde nun koronabehandelt und dadurch
eine Oberflächenspannung von 40 mN/m erzeugt. Die
längsgestreckte und einseitig koronabehandelte Folie
wurde mit Hilfe eines Rakelantraggerätes mit einem
Pentaerythrittriacrylat-Polysiloxan (entsprechend der
Type TEGO® Silikonacrylat RC 300 der Firma Th. Gold
schmidt), das 5 Gew.-% Dimethoxyphenylacetophenon als
Fotoinitiator enthielt, auf 8 g/m2 beschichtet. Die
beschichtete Folie wurde unter Stickstoff mit UV-Licht
zur Aushärtung der Beschichtung bestrahlt (Strahlungs
quelle: Quecksilber-Hochdruckstrahler mit einer spezi
fischen elektrischen Leistung von 100 W/cm, Bestrah
versehene Folie wurde auf 173°C erhitzt und in einem
Kluppenstreckrahmen um den Faktor 8 quergestreckt.
Die so erhaltene Folie wurde bei 1600C thermofixiert,
die Polysiloxanschicht hierauf nochmals 30 s lang mit
UV-Licht bestrahlt, abgekühlt und aufgewickelt.
Die Dicke der dreischichtigen opaken Folie (Basis
folie) mit der einseitig aufgebrachten dehäsiven
Polysiloxanschicht betrug 40 µm; das Gewicht der
dehäsiven Schicht betrug 1 g/m2.
Das erfindungsgemäße Beispiel wurde wiederholt, wobei
jedoch keine dehäsive Schicht aufgetragen wurde.
Auf ein Folienstück des Vergleichsbeispiels und auf
ein Folienstück des erfindungsgemäßen Beispiels, und
zwar auf die Fläche mit der Polysiloxan-Beschichtung,
wurden jeweils Streifen eines Klebebandes (Tesafilm)
aufgeklebt. Die auf der erfindungsgemäßen Folie ange
brachten Klebestreifen ließen sich leicht abziehen im
Gegensatz zu den Streifen, die auf der Folie des Ver
gleichsbeispiels klebten.
Die Überlegenheit bezüglich Trennvermögen der erfin
dungsgemäßen Folie geht deutlich aus den nachstehen
den Zahlenwerten hervor:
Abziehfestigkeit | |
erfindungsgemäßes Beispiel | |
0,4 N/15 mm | |
Vergleichsbeispiel | 6,0 N/15 mm |
Claims (10)
1. Dehäsiv ausgerüstete Kunststoff-Folie, bestehend
aus einer Basisfolie aus thermoplastischem Kunst
stoff und einer darauf wenigstens einseitig auf
gebrachten Schicht aus vernetztem acrylatmodifi
ziertem Polyorganosiloxan, dadurch gekennzeichnet,
daß die Basisfolie eine Füllstoff enthaltende opake
Folie ist, deren Opazität auf Mikrohohlräumen in
der Folie beruht, die durch biaxiales Strecken
der Füllstoff enthaltenden Folie erzeugt worden
sind.
2. Kunststoff-Folie nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Basisfolie aus mehreren Schich
ten besteht mit wenigstens einer opaken und wenig
stens einer transparenten oder glasklaren Schicht.
3. Kunststoff-Folie nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Basisfolie bezie
hungsweise die Schichten der Basisfolie aus Poly
propylen als Kunststoff gebildet sind.
4. Kunststoff-Folie nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Basisfolie aus drei Schichten
besteht, wobei die Mittelschicht eine opake Schicht
ist und im wesentlichen aus Polypropylen und 5 bis
30 Gew.-%, bezogen auf das Polypropylen, von einem
pulverförmigen Calciumcarbonat, Siliciumdioxid und/oder
Titandioxid mit einer mittleren Teilchengröße
von 0,5 bis 10 µm besteht, die beiden die Mittel
schicht beidseitig umgebenden Deckschichten trans
parente oder glasklare Schichten sind und im wesent
lichen aus Polypropylen bestehen und die Folie bei
einer Temperatur von 120 bis 130°C um das 5- bis
7fache längsgestreckt und bei einer Temperatur von
160 bis 175°C um das 8- bis 10fache quergestreckt
worden ist.
5. Kunststoff-Folie nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Basisfolie aus fünf Schichten
besteht, wobei die Mittelschicht eine transparente
oder glasklare Schicht ist und im wesentlichen aus
Polypropylen besteht, die beiden Zwischenschichten
opake Schichten sind und im wesentlichen aus Poly
propylen und 5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Poly
propylen, von einem pulverförmigen Calciumcarbonat,
Siliciumdioxid und/oder Titandioxid mit einer mitt
leren Teilchengröße von 0,5 bis 10 µm bestehen, die
beiden Deckschichten, die den Dreierverbund aus Mit
telschicht und den beiden Zwischenschichten beid
seitig umschließen, transparente oder glasklare
Schichten sind und im wesentlichen aus Polypropylen
bestehen, und die Folie bei einer Temperatur von
120 bis 130°C um das 5- bis 7fache längsgestreckt
und bei einer Temperatur von 160 bis 175°C um das
8- bis 10fache quergestreckt worden ist.
6. Kunststoff-Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Basisfolie eine
Dichte von < 0,65 g/cm3 aufweist.
7. Kunststoff-Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Basisfolie eine Dicke
von 20 bis 100 µm hat und das Gewicht der dehäsiven
Beschichtung 0,2 bis 1,5 g/m2 beträgt.
8. Verfahren zur Herstellung der Kunststoff-Folie nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die der
Basisfolie entsprechende Schmelze durch eine Flach
düse extrudiert, die extrudierte Folie zur Ver
festigung abkühlt, die verfestigte Folie längs
streckt, auf die längsgestreckte Folie zur dehäsi
ven Ausrüstung ein- oder beidseitig eine Schicht
von einem acrylatmodifizierten Polyorganosiloxan
aufbringt und das aufgebrachte Polyorganosiloxan
vernetzt, die so beschichtete Folie querstreckt
und anschließend thermofixiert.
9. Verwendung der Kunststoff-Folie nach Anspruch 1
als Abdeckfolie, Trägerfolie oder Verpackungsfolie
für klebrige Materialien.
10. Verwendung der Kunststoff-Folie nach Anspruch 1
als Trägerfolie für selbstklebende Gebilde.
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DE19853513526 DE3513526A1 (de) | 1985-04-16 | 1985-04-16 | Dehaesiv ausgeruestete kunststoff-folie, verfahren zur herstellung der folie und ihre verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19853513526 DE3513526A1 (de) | 1985-04-16 | 1985-04-16 | Dehaesiv ausgeruestete kunststoff-folie, verfahren zur herstellung der folie und ihre verwendung |
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DE3513526A1 DE3513526A1 (de) | 1986-10-16 |
DE3513526C2 true DE3513526C2 (de) | 1992-12-24 |
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ID=6268108
Family Applications (1)
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1985
- 1985-04-16 DE DE19853513526 patent/DE3513526A1/de active Granted
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