DE351299C

DE351299C - Saftgewinnung aus gefaellten Baeumen

Info

Publication number: DE351299C
Application number: DENDAT351299D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1922-04-05

Description

Waldbäume werden bekanntlich in der Zeit des Saftstillstandes, im Herbst oder Winter, geschlagen, weil das in der Zeit des Saftumlaufes gefällte Holz nicht haltbar ist. Da, wo gleichzeitig Wert auf Saftgewinnung gelegt wird, tritt hierdurch, ein Verlust ein, den zu vermeiden der Zweck der Erfindung ist.

Man hat bereits vorgeschlagen, zur Gewinliung von Harz aus dem lebenden Baume eine Luftverdünnung· zu benutzen. Die Erfindung besteht darin, daß der nach dem Fällen des Baumes in der Erde verbleibende Wurzelstock dadurch zur Saftförderung veranlaßt wird, daß man an seiner Schnittfläche eine Luftverdünnung erzeugt. Diese ersetzt: die saftfördernde Arbeit der Baumkrone und ermöglicht dadurch nach dem Fällen des Baumes noch eine gewisse Zeit lang· die Ge- zo winnung von Saft, wodurch ein wesentlicher wirtschaftlicher Vorteil entsteht.

Die Ausführung kann in der Weise geschehen, daß über die Schnittfläche eine mit einem elastischen Rande versehene Haube, -25 wie sie in ähnlicher Weise bereits zur Saftsammlung benutzt sind, gestülpt wird, an die sich eine Luftsaugevorrichtung oder eine zu einer solchen führende Rohr- oder Schlauchleitung anschließt. Oder es wird in die Schnittfläche ein mit einer schneidenartigen unteren Kante versehener Ring, wie er ebenfalls bereits zur Saftsammlung Anwendung gefunden hat, eingetrieben, über dem dann eine unter Luftverdünnung zu setzende Haube luftdicht angebracht wird, so daß der Hauptteil der Schnittfläche der Saugwirkung ausgesetzt werden kann.

Das Verfahren wird naturgemäß noch erfolgreicher, wenn das Fällen des Baumes in der Zeit des Saftaufstieges erfolgt, da dann der Wurzelstock leichter und reichlicher Saft abgibt. Der Herabminderung der Haltbarkeit des Stammholzes kann in diesem Falle dadurch begegnet werden, daß man die Stämme künstlich entsaftet, indem man sie in geeigneten Gefäßen einer Luftverdünnung oder einer Auslaugung, am besten unter Druck, oder beiden nacheinander unterwirft. Die Auslaugung kann hierbei stufenweise, nach Art des beispielsweise aus der Zuckerfabrikation bekannten Diffusionsverfahrens, erfolgen. Mit diesem Verfahren kann eine Imprägnierung mit Konservierungs-, Färbeoder Härtemitteln verbunden werden.

Claims

PATENT-ANSPEtTCHE:

1. Verfahren zur Saftgewinnung aus gefällten Bäumen, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schnittfläche des in der Erde verbleibenden Wurzelstockes eine Luftverdünnung erzeugt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftverdünnung unter einer an sich bekannten, die Schnittfläche des Wurzelstockes luftdicht abschließenden Haube erzeugt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftverdünnung innerhalb eines Raumes erzeugt wird, der in an sich bekannter Weise von einem in die Schnittfläche des Wurzelstockes eingetriebenen, schneidenförmigen Ring und einer diesen überdeckenden Haube umschlossen ist.