DE3510234A1 - Chirurgische zemente und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Chirurgische zemente und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/32—Phosphorus-containing compounds
Description
Chirurgische Zemente und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die vorliegende Erfindung betrifft einen chirurgischen Zement, und insbesondere betrifft sie einen chirurgischen
Zement, der cL· -Tricalciumphosphat und/oder amorphes Tricalciumphosphat
als Hauptbestandteil enthält. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines
solchen Zements.
Bis zum heutigen Tage wurden zahlreiche Materialien, die im und am lebenden Körper verwendbar sind, vorgeschlagen,
wie beispielsweise Kunststoffmaterialien oder verschiedene Arten von Metallen, beispielsweise Gold,
Silber, Palladiumlegierungen, Ni-Cr-Legierungen, Co-Cr-Legierungen, Amalgam, nichtrostender Stahl, Titanlegierungen,
und diese Materialien wurden auf vielen Gebieten wie beispielsweise in der Orthopädie und in der
Dentalmedizin verwendet. Diese Materialien finden zahlreiche Anwendungen für Zahnkronen, Wurzelmassen und
es wird ferner versucht, sie in künstlichen Knochen, künstlichen Gelenken oder dgl. zu verwenden. Sie weisen im
Hinblick auf ihre mechanische Festigkeit eine hohe Zuverlässigkeit auf und können in Präzisionsverfahren verarbeitet
werden, während sie jedoch gleichzeitig verschiedenen unerwünschten Veränderungen wie beispielsweise
einem Auflösen, einer Korrosion, einem Qualitätsverlust infolge der aggressiven Umgebungsbedingunga^
im lebenden Körper unterliegen, und sie ermüden während des Dauergebrauchs und sind von einer Fremdsubstanz
bildenden Reaktion begleitet.
Es wurde daher in jüngerer Zeit Keramikmaterialien eine große Aufmerksamkeit,gewidmet, die eine relativ gute
Affinität gegenüber lebenden Geweben aufweisen.
So wurden beispielsweise künstliche Knochen, künstliche Gelenke und Wurzeln vorgeschlagen, die aus Al.~0-.-Ein-
kristall oder einem Sinterkörper aus diesem Material zusammengesetzt waren, oder auch Materialien, die aus
Hydroxyapatit aufgebaut sind.
Diese Implantat-Materialien weisen jedoch die Nachteile auf, daß sie zu hart und brüchig sind, was eine gemeinsame
Eigenschaft von keramischen Werkstoffen ist. Es sind daher weiterhin noch viele Probleme zu lösen, um
diese Materialien als Materialien für künstliche Knochen und Wurzeln geeignet zu machen. Andererseits ist auf dem
Gebiet chirurgischer Zemente auch ein Zement bekannt, bei dem eine Orthophosphorsäure-Lösung üblicherweise als
Härtungslösung verwendet wird. Als ein derartiger Zement sind beispielsweise bekannt ein Zinkphosphat-Zement, der
durch Kneten von Zinkoxid mit einer etwa 70%igen wäßrigen Orthophosphorsäure-Lösung erhalten wurde, sowie ein Silikatzement,
der in Form eines Produkts verwendet wird, das ein mit einer wäßrigen Phosphorsäurelösung geknetetes
Silikatglas darstellt, sowie ähnliche Zemente. Wegen der verwendeten Phosphorsäure sind diese Zemente jedoch stark
sauer, weisen eine nervschädigende Wirkung auf und weisen außerdem eine unzureichende Haftung am Zahn auf. Andererseits
werden in den US-PSen 3 655 605, 3 741 926, 3 751 391 und 3 804 794 Zinkoxid-Polycarboxylat-Zemente vorgeschlagen,
bei denen eine wäßrige Poly(carbonsäure)-Lösung mit einer schwachen schädigenden Wirkung anstelle
der wäßrigen Orthophosphorsäure-Lösung verwendet werden.
Außerdem wurden zur Modifikation der Druckfestigkeit von
Zementen ionomere Zemente entwickelt, und in diesen ionomeren Zementen wird Fluoraluminosilikat anstelle von
Zinkoxid verwendet, das mit einer wäßrigen Lösung einer polymeren Carbonsäure gehärtet wird (vgl. z.B. US-PSen
3 814 717, 4 016 124, 4 089 803 und GB-PS 1 316 129). Die zur Herstellung dieser Zemente verwendeten Ausgangsstoffe
unterscheiden sich jedoch chemisch vom Material der Zähne und Knochen, weshalb noch zahlreiche zu lösende
Probleme existieren, wozu gehört, daß die genannten
Zemente gegenüber lebenden Geweben weniger verträglich sind, daß sie Nervgewebe reizen und daß sie in die
Dentinkanälchen eindringen usw.
Um die Härtungsgeschwindigkeit von Carboxylat-Zementen,
die aus Zinkoxid und einer polymeren Carbonsäure zusammengesetzt sind, zu regeln, wurde beispielsweise eine Zusammensetzung
vorgeschlagen, die aus dem Carboxylatzement dadurch hergestellt wird, daß man als Füllmaterial eine
geringe Menge an Calciumphosphat-Pulver zusetzt (vgl.
US-PSen 3 655 605, 3 751 391 und 4 288 355), sowie außerdem eine Zementzusammensetzung, die dadurch erhalten wird,
daß man Hydroxyapatit als Hauptbestandteil mit einem anorganischen Pulver wie beispielsweise ZnO, CaO, Al„0 ,
Ca_(PO4)2, SiO2 und einer polymeren Carbonsäure mischt
(vgl. beispielsweise offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 83605/1983).
In der nach dem Anmeldetag der vorliegenden Erfindung offengelegten japanischen Patentanmeldung Nr. 182263/1984
wird ferner ein Verfahren zur Herstellung eines chirurgischen Zements beschrieben, das das Mischen voncC-Tricalciumphosphat
mit einer anorganischen Säure oder einer organischen Säure wie beispielsweise Salpetersäure,
Salzsäure, Phosphorsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure und dgl. umfaßt.
Derartige chirurgische Zemente sind jedoch im Hinblick auf die Anforderungen an die Verträglichkeit für lebeng0
de Gewebe sowie gleichzeitig an die Druckfestigkeit nicht befriedigend.
In einem lebenden Körper verwendete Materialien befinden sich stets im,Kontakt mit lebenden Geweben und
sind für einen Langzeit-Gebrauch bestimmt. Sie müssen daher sicher sein, was bedeutet, daß sie keine schädlichen
Wirkungen auf den lebenden Körper wie beispielsweise eine Tumorerzeugung aufweisen dürfen, und sie
dürfen auch die Gewebe um das entsprechende Teil nicht reizen, in das der Zement eingefüllt oder an dem er
verwendet wird. Zusätzlich sollten sie eine gute Verträglichkeit für lebende Zellen aufweisen, d.h. eine
gute Haftung an solche Zellen sowie außerdem eine Selbst-Verknöcherung, d.h. eine Assimilation von neugebildetem
Knochen und der Oberfläche des Materials.
Unter den geschilderten Umständen besteht ein erheblicher Bedarf nach einer Entwicklung von Materialien für lebende
Organismen, die Bestandteile enthalten, die den Hauptbestandteilen der Zähne oder Knochen ähnlich sind und die
eine hervorragende Druckfestigkeit aufweisen.
±5 Es ist daher eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung,
chirurgische Zemente zu schaffen, die auf dem Gebiet der Medizin und Zahnmedizin verwendbar sind,
die Bestandteile aufweisen, die denen der Zähne oder Knochen des lebenden Organismus sehr ähnlich sind,
so daß sie keine Fremdsubstanz bildende Reaktion bewirken
und im Hinblick auf ihre Verträglichkeit für den lebenden Organismus hervorragend sind. Es ist eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen chirurgischen Zement zu schaffen, der in die Wurzelkanäle von
Zähnen oder in Löcher oder fehlende Teile eingefüllt werden kann, die infolge von Krankheiten oder durch
äußere Faktoren gebildet wurden.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen chirurgischen Zement zu schaffen, der als Wiederherstellungs-Material
für die Reparatur des Alveolarknochens verwendbar ist, der durch Degeneration verschwunden
ist, sowie als Füllmaterial für Zahn- und Knochenspalten geeignet ist, die sich durch äußere Einflüsse
wie beispielsweise eine Periodontose oder Verkehrsunfälle gebildet haben.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
.:.. .:. \„"„/ %.·.„· 35 1023A
einen chirurgischen Zement auch mit einer hohen Druckfestigkeit
zu schaffen, der in einem Fall verwendbar ist, wenn eine hohe Festigkeit unmittelbar nach dem Füllen
erforderlich ist.
5
5
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen chirurgischen Zement zu schaffen, der es ermöglicht,
die Struktur und die Funktionen der verletzten und fehlenden Teile (Hohlräume und Löcher) zu reparieren oder wiederherzustellen.
Diese. Aufgaben sowie weitere Aufgaben, die der Fachmann der nachfolgenden Beschreibung entnimmt, werden durch
einen chirurgischen Zement gemäß Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung gemäß Patentanspruch
12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen.
Der erfindungsgemäße chirurgische Zement enthält selbsthärtendes
C\> -Tricalciumphosphat und/oder selbsthärtendes
amorphes Tricalciumphosphat, eine chirurgisch annehmbare wasserlösliche polymere Carbonsäure sowie
Wasser.
Der Begriff "selbsthärtend", der zur Bezeichnung des in dem erfindungsgemäßen chirurgischen Zement verwendeten
selbsthärtenden (^"Tricalciumphosphats und/oder selbsthärtenden amorphen Tricalciumphosphats verwendet
wird, bedeutet, daß diese Phosphate mit der weiter unten genauer offenbarten chirurgisch annehmbaren wasserlöslichen
polymeren Carbonsäure reagieren, so daß diese gemeinsam aushärten.
Um die Vorteile der vorliegenden Erfindung zu erhalten, muß selbsthärtendes 0L>
-Tricalciumphosphat-Pulver LoL-Ca (PO ) -PulverJ und/oder selbsthärtendes amorphes
Tricalciumphosphat-Pulver Γ Ca0(PO,)_.XH_O-Pulver ver-
1— J 4 2. Z. —■
wendet werden.
Im allgemeinen kann das genannte r^-Tricalciumphosphat
nach einem der folgenden Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise umfaßt ein Verfahren das Erhitzen des
getrockneten Calciumhydrogenphosphat- dihydrats (CaHPO4.2H„O)
auf eine Temperatur von etwa 300 bis 5000C, um Q^-Calciumpyrophosphat
( ^-Ca3P2O7) zu bilden, das anschließende
gleichförmige Mischen von äquimolaren Mengen von
^""-Calciumpyrophosphat und Calciumcarbonat, das Brennen
der Mischung nach einem ausreichenden Trocknen bei einer Temperatur von 1000 bis 13000C, vorzugsweise um etwa
12000C, für etwa eine Stunde und das feine Pulverisieren
des gebrannten Produkts, so daß ein Pulver erhalten wird, das eine Größe von gleich oder weniger als ΙΟΟμπι aufweist.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung von^-Tricalciumphosphat-Pulver
[oC-Ca_ (PO .)_J umfaßt das gleichförmige
Mischen von Calciumhydrogenphosphatdihydrat und Calciumcarbonat bei einem Molverhältnis von 2:1, das anschließende
Brennen der Mischung unter den gleichen Bedingungen wie oben und das Pulverisieren des gebrannten
Produkts auf die beschriebene Weise.
Das auf diese Weise erhaltene CKj -Tricalciumphosphat-Pulver
kann nach den folgenden Verfahrensweisen weiter verarbeitet werden, die das Verpressen des^-Tricalciumphosphat-Pulvers,
das Brennen des gepreßten Pulvers bei einer Temperatur von 1200 bis 15000C, vorzugsweise
1200 bis 13000C für wenigstens eine Stunde, und anschliessend
das Pulverisieren des gebrannten Produkts wie im obigen Falle umfaßt, so daß ein feines Pulver gebildet
wird, das eine Größenverteilung von 0,5 bis 20μπ\ aufweist.
Außerdem kann 0\y -Tricalciumphosphat dadurch hergestellt
werden, daß man amorphes Tricalciumphosphat unter Preßdruck verdichtet und nach der gleichen Arbeitsweise wie
oben pulverisiert.
Bei dem zuletzt beschriebenen Verfahren, bei dem das
Brennen und die Pulverisierung jeweils doppelt ausgeführt werden, dient die erste Behandlung der Bildung
von oC-Tricalciumphosphat, während die zweite Behandlung
durchgeführt wird, um die Dichte des Pulvers zu verbessern und damit die Druckfestigkeit zu verbessern.
Das nach der ersten Behandlung erhaltene Produkt kann jedoch ohne weiteres in dem chirurgischen Zement als Hauptbestandteil
verwendet werden und sichert befriedigende Ergebnisse.
Wenn es gewünscht wird, können außerdem zu dem Zement 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 2 Gew.-% Aluminiumphosphat
zugesetzt werden, bevor die ersten oder die zweiten Brenn- und Pulverisierungs-Stufen durchgeführt
werden, um die Druckfestigkeit des fertigen chirurgischen
Zements mehr oder weniger zu verbessern.
Andererseits kann amorphes Tricalciumphosphat generell nach dem Verfahren erhalten werden, das die Umsetzung
einer wäßrigen Lösung eines Calciumsalzes und einer wäßrigen Lösung von Phosphat, das Abtrennen des Produkts
durch Abfiltrieren unter den Bedingungen einer niedrigen Temperatur und Trocknen umfaßt.
Als bevorzugtes Beispiel für das Calciumsalz kann beispielsweise Calciumnitrat erwähnt werden, während
Ammoniumphosphat vorzugsweise als Phosphat verwendet wird. Die genannte Reaktion wird vorzugsweise bei einem pH
von 10 bis 12 durchgeführt, und die Umsetzung ist der
Naßsynthese des bekannten Calciumhydroxidapatits ähnlich. Aach der Vervollständigung der Reaktion werden
die Nachfolgeschritte wie beispielsweise die Abtrennung durch Filtration, das Trocknen und das Pulverisieren bei
einer niedrigen Temperatur durchgeführt. Diese Bedingung ist wichtig, um das auf diese Weise gebildete Calciumphosphat
im amorphem Zustand zu halten, ohne irgendeine Kristallisation zu bewirken.
Bei dem beschriebenen Verfahren ist es daher bevorzugt, die Abtrennung durch Filtration, das Trocknen und das
Pulverisieren bei einer Temperatur von -1O0C bis +100C
durchzuführen. Insbesondere ist bei dem Verfahren die
5 obere Grenze kritisch, da deren Einhaltung erforderlich ist, um das Reaktionsprodukt wie oben beschrieben im
amorphem Zustand zu halten.
Als Trocknungsschritt kann beispielsweise eine Lyophilisierung
(Gefriertrocknung) erwähnt werden. Außer dem beschriebenen (Aj -Tricalciumphosphat und/oder amorphen Tricalciumphosphat
ist ein weiterer notwendiger Bestandteil die chirurgisch annehmbare wasserlösliche polymere Carbonsäure
(=Poly(carbonsäure)). Alle bekannten polymeren Carbonsäuren, die üblicherweise in einem chirurgischen
Zement wie beispielsweise einem Zement, der Zinkoxid als Hauptbestandteil enthält, oder einem ionomeren Zement,
wie er in der US-PS 4 089 830 beschrieben ist, verwendet werden, können ohne Schwierigkeiten in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
Die bevorzugten polymeren Carbonsäuren sind solche, die durch Homopolymerisation oder Copolymerisation von ungesättigten
aliphatischen Carbonsäuren oder Copolymerisation von ungesättigten aliphatischen Carbonsäuren und
Copolymerisation dieser Säuren mit anderen ungesättigten aliphatischen Monomeren hergestellt werden.
Die in dem bevorzugten erfindungsgemäßen chirurgischen
Zement verwendete Lösung der polymeren Carbonsäure kann nach irgendeiner herkömmlichen Polymerisationstechnik
hergestellt werden. Beispielsweise kann die Polymerisation in wässriger Lösung in Gegenwart von Ammoniumpersulfat und
verschiedenen Kettenübertragungsmitteln durchgeführt werden, um Lösungen zu erhalten, die bis zu etwa 30% des
Polymeren enthalten. Diese Lösung kann dann erforderlichenfalls
konzentriert werden, um eine viskosere Lösung zu erhalten, oder gefriergetrocknet werden, um eine feste
teilchenförmige polymere Carbonsäure zu erhalten.
Verschiedene andere acrylische Monomere können in das polymerisierende System eingearbeitet werden, um Carbonsäure-Copolymere
mit modifizierten Eigenschaften zu erhalten,
vorausgesetzt, daß das Carbonsäure-Copolymere in Wasser ausreichend löslich ist und mit einem Tricalciumphosphat-Pulver
auf die erforderliche Weise reagiert.
Besonders bevorzugte polymere Carbonsäuren sind (i) Homopolymere von Acrylsäure oder
(ii)Copolymere von (a) Acrylsäure, vorzugsweise in einer
Menge von 60 bis 99 Gew.-%, als Hauptbestandteil und
(b) einer geringen Menge, vorzugsweise 0,1 bis 40 Gew.-%>
von wenigstens einem ungesättigten Monomeren, das aus der Gruppe ausgewählt, die aus Itaconsäure, Maleinsäure,
Fumarsäure, Methacrylsäure, Aconitsäure, Citraconsäure, Glutaconsäure, Mesaconsäure, Tiglinsäure und deren niedrigen
Alkylestern (mit einer Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen) sowie einem niedrigen Alkylester von
Acrylsäure (C1 bis C^-Alkyl) besteht.
Die chirurgisch annehmbare wasserlösliche polymere Carbonsäure, die für den erfindungsgemäßen chirurgischen
Zement nützlich ist, weist ein Viskositätsmittel des mittleren Molekulargewichts von 2000 bis 200 000, vorzugsweise
von 5000 bis 150 000 auf, wenn man dieses nach dem Verfahren von Sakamoto bestimmt (Chem. Abstr., 58,
13160C).
Die polymere Carbonsäure kann in Form eines Pulvers oder in Form einer wäßrigen Lösung mit einer Konzentration
verwendet werden, die im Bereich von 10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 25 bis 55 Gew.-%, liegt.
Der bevorzugte erfindungsgemäße chirurgische Zement ent-
hält (a) 23 bis 75 Gew.-%, besonders bevorzugt 33 bis 72 Gew.-%, von wenigstens einem Mitglied (Bestandteil (A))
aus der Gruppe, die aus selbsthärtendem Qo-Tricalciumphosphat
und selbsthärtendem amorphem Trxcalciumphosphat besteht, (b) 2 bis 46 Gew.-%, besonders bevorzugt 7 bis
37 Gew.-%, einer polymeren Carbonsäure (Bestandteil (B)) sowie (c) 10 bis 69 Gew.-%, besonders bevorzugt 12 bis
50 Gew.-%,Wasser.
Wenn der Bestandteil (B) in Form einer wäßrigen Lösung mit einer Konzentration von 10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise
25 bis 55 Gew.-%, verwendet wird, beträgt das Verhältnis des Bestandteils (A) zu der wäßrigen Lösung des
Bestandteils (B) von 0,3:1 bis 3,0:1, vorzugsweise von 0,5:1 bis 2,5:1.
Selbst wenn man eine wäßrige Lösung der polymeren Carbonsäure verwendet, müssen die Anteile der entsprechenden
Bestandteile so eingestellt werden, daß deren Mengen in die oben erwähnten Bereiche fallen.
Der erfindungsgemäße chirurgische Zement wird vorzugsweise so
eingestellt, daß das Gewichtsverhältnis der chirurgisch annehmbaren wasserlöslichen polymeren Carbonsäure zu dem
selbsthärtenden öC-Trxcalciumphosphat in einen Bereich
von 0,4 bis 0,6 fällt und daß das Gewichtsverhältnis des Wassers zu dem selbsthärtenden öO-Trxcalciumphosphat
in den Bereich von 0,4 bis 0,7 fällt, wenn der chirurgische Zement verwendet wird, insbesondere bei
Anwendungsfällen, bei denen eine hohe Druckfestigkeit
erforderlich ist.
Außerdem können in den erfindungsgemäßen chirurgischen
Zement viele andere organische Säuren als die polymere Carbonsäure eingearbeitet werden, vorzugsweise in einer
Menge bis zu 10 Gew.-%, um die Härtungsgeschwindigkeit während seiner Verwendung zur Reparatur oder Wiederherstellung
der Zahnkanäle usw. einzustellen.
In einem Falle, in dem die organische Säure in Form einer wäßrigen Lösung verwendet wird, wird die Menge
des Wassers, die in der wäßrigen Lösung der organischen Säure vorhanden ist, im voraus so eingestellt, daß die
Gesamtmenge des Wassers in den oben erwähnten Bereich fällt.
Als in dem erfindungsgemäßen chirurgischen Zement vorzugsweise
verwendete Säure kann beispielsweise Glykolsäure, Glutaminsäure, Pantothensäure, Milchsäure, Weinsäure,
Zitronensäure oder Apfelsäure erwähnt werden, die allein oder in Form einer Mischung verwendet werden
können, die zwei oder mehr von ihnen enthält.
Der erfindungsgemäße chirurgische Zement kann nach dem
Verfahren hergestellt werden, das entweder
(i) die Schritte des Mischens von (a) einem Pulver des Bestandteils (A), der von wenigstens einem Mitglied
der Gruppe gebildet wird, die aus selbsthärtendem
c(j-Tricalciumphosphat und selbsthärtendem amorphem Tricalciumphosphat
besteht, und (b) einem Bestandteil (B) aus einem Pulver der chirurgisch annehmbaren wasserlöslichen
polymeren Carbonsäure, und des Knetens der Mischung in Gegenwart der gewünschten Wassermenge unter
Bildung eines fließfähigen oder plastischen Produkts oder
(ii) das Zugeben der gewünschten Menge einer wäßrigen Lösung des Bestandteils (B) zu dem Bestandteil (A) und
das Kneten der erhaltenen Mischung zu ihrer Überführung in den fließfähigen oder plastischen Zustand umfaßt.
Somit können gemäß der vorliegenden Erfindung chirurgische Zemente dadurch erhalten werden, daß man (Λ/--Tricalciumphosphat
und/oder amorphes Tricalciumphosphat mit einer polymeren Carbonsäure kombiniert, wobei der erhaltene
Zement für eine Verwendung als Füllmaterial für den
"_17"_ 351023 A
Wurzelkanal, als Auskleidungszement, als Herstellungsmittel zur Reparatur der Alveolarknochen geeignet ist
und eine gute Verträglichkeit gegenüber lebenden Geweben aufweist.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von nicht einschränkend zu interpretierenden Beispielen weiter
erläutert. In den Beispielen bedeuten die Begriffe "Teile" und "%" jeweils "Gewichtsteile" bzw. "Gewichtsprozent".
Bezugsbeispiel 1: Herstellung von (Ay-Tricalciumphosphat
Calciuinhydrogenphosphat-dihydrat (CaHPO. .2H O) wurde bei
5000C zwei Stunden unter Bildung von fö" -Calciumpyro-
phosphat ()T-Ca P„0_) gebrannt. Das erhaltene Pyrophosphat
wurde bei 12000C zwei weitere Stunden gebrannt, nachdem
es gleichförmig mit einer äquimolaren Menge von CaCO-. gemischt worden war, und schnell abgekühlt. Das so erhaltene
Produkt wurde anschließend pulverisiert und durch ein 300 mesh-Sieb gesiebt, um die Teilchengrößen-Verteilung
einzustellen. Nach Aussage der Röntgenbeugung ist das Produkt (A-,-Tricalciumphosphat. Dieses Produkt wird
nachfolgend als 1^-TCP" bezeichnet. 25
Bezugsbeispiel 2: Synthese von amorphem Tricalciumphosphat
Die Reaktion von 3 Liter einer 0,5 mol/1 wäßrigen
Lösung von Calciumnitrat /~Ca(NO-)?J mit 2 1 einer 0,5
mol/1 wäßrigen Lösung von Ammoniumhydrogenphosphat
I (NH.) „HPO ._J wurde dadurch durchgeführt, daß man sie
unter einem Stickstoffgas-Strom bei einer Temperatur von 50C oder weniger miteinander vermischte, wobei man den
pH durch Zugabe von wäßrigem Ammoniak zu der Lösung auf einstellt.
Die erhaltenen Niederschläge wurden bei einer Temperatur von unter 00C abfiltriert und mit wäßrigem Ammoniak ge-
waschen und anschließend 24 h gefriergetrocknet. Das auf
diese Weise erhaltene Produkt wurde unter Bildung eines
Pulvers mit einer Teilchengröße von weniger als 300 mesh pulverisiert. Das Röntgenbeugungsmuster zeigte nur einen hellen Hof, während keinerlei einem Kristall zuzuschreibender Peak beobachtet wird. Dieses Produkt wird nachfolgend als "A-TCP" bezeichnet.
Pulvers mit einer Teilchengröße von weniger als 300 mesh pulverisiert. Das Röntgenbeugungsmuster zeigte nur einen hellen Hof, während keinerlei einem Kristall zuzuschreibender Peak beobachtet wird. Dieses Produkt wird nachfolgend als "A-TCP" bezeichnet.
Nach den Verfahren von JIS T-6602 wurden die in Bezugsbeispielen 1 und 2 synthetisierten q^-TCP und A-TCP
mit einer wäßrigen Lösung einer polymeren Carbonsäure
verknetet, und nach 24 h wurde das erhaltene Produkt
einer Druckfestigkeits-Messung unterzogen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Als polymere
mit einer wäßrigen Lösung einer polymeren Carbonsäure
verknetet, und nach 24 h wurde das erhaltene Produkt
einer Druckfestigkeits-Messung unterzogen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Als polymere
Carbonsäure wurden in dem Beispiel Copolymere von Acrylsäure/Itaconsäure
( mit einem Gehalt von 15% der Itaconsäureeinheit, MW = 80 000 und 31 000) verwendet.
Pulver wäßrige Poly(carbonsäure)-Lsg. P/L** Druckfestigkeit
(MPa (kg/cm*) )
25
du-TCP
oO-tcp
OC-TCP
30 OC-TCP
30 OC-TCP
C(j-tcp
A -TCP
MW*
80 000
80 000
80 000
80 000
80 000
80 000
80 000
31 000
80 000
80 000
80 000
80 000
80 000
80 000
80 000
31 000
80 000
Konz. (%)
25 30 45 50 45 45 45 45 45
1,3 | 17,65 | (180) |
1,3 | 31,38 | (320) |
1,3 | 70,61 | (720) |
1,3 | 75,51 | (770) |
0,5 | 14,71 | (150) |
1,0 | 61,78 | (630) |
1,8 | 78,45 | (800) |
1,3 | 68,65 | (700) |
1,3 | 58,84 | (600) |
* Molekulargewicht bei mittlerer Viskosität (im folgenden werden alle Molekulargewichte (MW) als solche bei mittlerer
Viskosität angegeben).
-19-
** Gewichtsverhältnis des Pulvers zur Lösung
** Gewichtsverhältnis des Pulvers zur Lösung
Wie aus den in Tabelle 1 wiedergegebenen Ergebnissen klar zu erkennen ist, weisenθό-TCP und A-TCP eine
ausreichende Druckfestigkeit auf, um sie als Wurzelkanal-Füllmaterial
und chirurgischen Zement verwenden zu können.
In Bezugsbeispiel 1 erhaltenes oG -TCP wurde im voraus
mit Polyacrylsäurepulver vermischt und die Mischung wurde in Gegenwart einer gewünschten Menge Wasser
geknetet. Anschließend wurde die Messung der Druckfestigkeit an dem erhaltenen Produkt nach der gleichen Arbeitsweise
wie in Beispiel 1 durchgeführt. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle II gezeigt. In diesem Beispiel wurde als polymere Carbonsäure ein Copolymeres von Acrylsäure/Itaconsäure
(Gehalt 15% Itaconsäure-Einheiten; MW:80 000) verwendet.
Tabelle | II | Druckfestigkeit (MPa(kg/cm2)) |
|
ge TCP (g) |
Menge Poly(carbon säure) (g) |
Wasser menge (g) |
51,98 (530) |
2 | 0,7 | 1,2 | 56,88 (580) |
2 | 1,0 | 1,2 | 53,94 (550) |
2 | 1,1 | 1,2 | |
Die Arbeitsweisen des Beispiels 1 wurden wiederholt, mit der Abweichung, daß verschiedene Arten von polymeren
Carbonsäuren verwendet wurden. Die Ergebnisse der Druck festigkeits-Messungen
sind in Tabelle III angeführt.
-20-Tabelle III
Poly(carbonsäure)
Zusammen setzung |
5 | MW | Kon z. (%) |
P/L | Druck festigkeit (MPa(kg/cm2)) |
(120) |
Polyacrylsäure | 30 | 000 | 40 | 1,0 | 11 ,77 | (350) |
Polyacrylsäure | 66 | 000 | 40 | 1,0 | 34,32 | (680) |
Acrylsäure/5% Itaconsäure- Copolymeres |
30 | 000 | 40 | 1,3 | 66,69 | (690) |
Acrylsäure/30% Itaconsäure- Copolymeres |
15 | 000 | 40 | 1,3 | 67,67 | (670) |
Acrylsäure/5% Maleinsäure- Copolymeres |
10 | 000 | 40 | 1,3 | 65,70 | (670) |
Acrylsäure/10% Fumarsäure- Copolymeres |
000 | 40 | 1,3 | 65,70 | ||
Die durch Zugabe einer 50%igen wäßrigen Lösung einer organischen Säure zu einer wäßrigen Lösung einer polymeren
Carbonsäure erhaltene Härtungslösung wurde mit Cv-TCP verknetet, das gemäß Bezugsbeispiel 1 synthetisiert worden
war. Nach der Arbeitsweise des Beispiels 1 wurde die Druckfestigkeit des erhaltenen Produkts gemessen. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle IV wiedergegeben. Die verwendete wäßrige Lösung der polymeren Carbonsäure
war eine 45%ige wäßrige Lösung eines Acrylsäure/Itaconsäure-Copolymeren
(enthalten 15% Itaconsäureeinheit; MW:80 000).
Verwendete organische Säure
Menge der Lsg. der org. Säure
Glykolsäure· | 5 |
Glykolsäure | 10 |
Glykolsäure | 20 |
Zitronensäure '9 |
5 |
P/L Druckfestigkeit
(MPa(kg/cm2))
(MPa(kg/cm2))
1,0 63,74 (650)
1,0 65,70 (670)
1,0 56,88 (580)
1,0 66,69 (680)
Die Zugabe der organischen Säure ermöglicht es, die Härtungszeit zu vermindern.
Das in-dem Bezugsbeispiel 1 erhaltene ^o-TCP-Pulver
wurde unter einem Druck von 49,03 MPa(500kg/cm2) und
einem Druck von 117,68 MPa (1200kg/cm2) in einer Preßform
unter Bildung einer Tablette gepreßt, und die Tablette wurde bei 12000C 2 Stunden gebrannt. Die gebrannte
Tablette wurde fein pulverisiert und das Pulver durch das 300 mesh-Sieb gesiebt. Unter Verwendung des auf diese
Weise hergestellten Pulvers wurden die in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweisen wiederholt;und die Druckfestigkeit
des Produkts wurde bestimmt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle V gezeigt. Die Lösungen der
verwendeten polymeren Carbonsäure waren dieselben wie in Beispiel IV
Tabelle V
20
20
Angewandter Druck P/L Druckfestigkeit (MPa (kg/cm2)) (MPa(kg/cm2))
Vergleichsbeispiel 1
Zuerst wurde h -Tricalciumphosphat (nachfolgend als P-TCP bezeichnet) durch Brennen der Mischung von
β-Calciumpyrophosphat und Calciumcarbonat nach einem herkömmlichen Verfahren hergestellt, und außerdem
wurde Hydroxyapatit (nachfolgend als HAP bezeichnet) ebenfalls hergestellt, indem man Calciumhydroxid mit
einer wäßrigen Phosphorsäurelösung nach einem herkömmlichen Verfahren reagieren ließ. Diese Produkte
wurden mit einer wäßrigen Lösung einer polymeren Carbonsäure (die gleiche Lösung wie in Beispiel 4) verknetet,,
und die Druckfestigkeit der erhaltenen Produkte
49 | ,03 | (500) | 1 | ,5 | 97, | 09 | (990) |
49 | ,03 | (500) | 2 | /0 | 110, | 82 | (1130) |
117 | ,68 | (1200) | 1 | ,5 | 94, | 14 | (960) |
wurde wie in Beispiel 1 gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VI gezeigt.
Pulver P/L Druckfestigkeit
(MPa(kg/cm2))
j3-TCP 1,3 keine Härtung HAP 1,3 2,94 (30)
Wie anhand der Ergebnisse in Tabelle VI zu erkennen ist, weist ρ -TCP keine Selbsthärtungs-Eigenschaft
auf. HAP weist eine recht niedrige Druckfestigkeit auf. Obwohl das letzte Material gehärtet werden kann, kann es
wegen seiner niedrigen Festigkeit praktisch nicht verwendet werden.
Vergleichsbeispiel 2
Zu einer Mischung aus Wasser und dem in Bezugsbeispiel 1 erhaltenen CL/ -TCP wurde eine geringe Menge einer anorganischen
Säure oder einer organischen Säure zugesetzt und es wurde geknetet. Das erhaltene Produkt wurde
einer Messung der Druckfestigkeit nach der Arbeitsweise
von Beispiel 1 unterzogen. Tabelle VII zeigt die erhalten en Ergebnisse.
Wasser (g) |
Tabelle VII | deren Menge |
Drucl· (ml) (MPc |
:fest ι (kg/ |
|
-TCP (g) |
3,5 | Verwendete Säure |
0,2 | 4,51 | (46) |
3 | 3,5 | 4N HNO3 | 0,2 | 4,61 | (47) |
3 | 3,5 | 4N HCl | 0,5 | 4,12 | (42) |
3 | 3,5 | 5%,CH3COOH | 0r5 | 2,55 | (26) |
3 | 5% HCOOH | ||||
Die Ergebnisse in Tabelle VII zeigen die Tatsache, daß alle auf diese Weise erhaltenen Zemente eine niedrige
Druckfestigkeit von weniger als 4,90 MPa(50kg/cm2)
aufwiesen, so daß diese Zemente praktisch nicht verwendet werden können.
Claims (16)
1. Chirurgischer Zement, dadurch gekennzeichnet, daß er enthält:
a) einen Bestandteil (A), der aus wenigstens einem Mitglied der Gruppe zusammengesetzt ist, die aus selbsthärtendem
(A/ -Tricalciumphosphat-Pulver und selbsthärtendem
amorphen Tricalciumphosphat-Pulver besteht;
b) einen Bestandteil (B) aus einer chirurgisch annehmbaren wasserlöslichen polymeren Carbonsäure; und
c) Wasser. **---
2. Chirurgischer Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er enthält:
a) von 23 bis 75 Gew.-% des Bestandteils (A);
b) von 2 bis 46 Gew.-% des Bestandteils (B); und
c) von 10 bis 69 Gew.-% Wasser.
c) von 10 bis 69 Gew.-% Wasser.
3. Chirurgischer Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestandteil (B) in Form einer
wäßrigen Lösung vorliegt, die von 10 bis 60 Gew.-% des Bestandteils (B) enthält.
wäßrigen Lösung vorliegt, die von 10 bis 60 Gew.-% des Bestandteils (B) enthält.
4. Chirurgischer Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er enthält:
a) den Bestandteil (A) und
b) eine wäßrige Lösung, die von 10 bis 60 Gew.-% des
Bestandteils (B) enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von a) zu b) im Bereich von 0,3:1 bis 3,0:1 liegt.
5. Chirurgischer Zement nach Anspruch 1, dadurch ge-
kennzeichnet, daß das selbsthärtende öC-Tricalciumphosphat
-Pulver ein Pulver ist, das durch Verdichten vono^-Tricalciumphosphat
unter Preßdruck, sein Brennen bei einer Temperatur von 1200 bis 15000C für wenigstens eine Stunde
und sein anschließendes Pulverisieren in ein feines PuI-
ver erhalten wurde.
6. Chirurgischer Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das selbsthärtende 0C -Tricalciumphos- *
phat ein Pulver ist, das durch Verdichten von amorphem Tricalciumphosphat unter Preßdruck, Brennen des gepreßten
Tricalciumphosphats bei einer Temperatur von
1200 bis 15000C für wenigstens eine Stunde und anschliessendes feines Pulverisieren erhalten wurde.
1200 bis 15000C für wenigstens eine Stunde und anschliessendes feines Pulverisieren erhalten wurde.
7. Chirurgischer Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die polymere Carbonsäure ein Homopolymeres
von Acrylsäure oder ein Copolymeres von (a)
Acrylsäure als Hauptmonomeres mit (b) wenigstens einem
Acrylsäure als Hauptmonomeres mit (b) wenigstens einem
ungesättigten Monomeren ist, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Itaconsäure, Maleinsäure, Fumarsäure,
Methacrylsäure, Aconitsäure, Citraconsäure, Mesaconsäure, Tiglinsäure und deren niedrigen Alkylestern sowie niedrigen
Alkylestern von Acrylsäure besteht.
8. Chirurgischer Zement nach Anspruch 1, bei dem die
polymere Carbonsäure das Homopolymere von Acrylsäure oder ein Copolymeres aus (a) von 60 bis 99,9 Gew.-%
Acrylsäure mit (b) von 0,1 bis 4 0 Gew.-% von wenigstens einem ungesättigten Monomeren ist, das aus der Gruppe
ausgewählt ist, die aus Itaconsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Methacrylsäure, Aconitsäure, Citraconsäure, GIutaconsäure,
Mesaconsäure, Tiglinsäure und deren niedrigen Alkylestern sowie aus niedrigen Alkylestern von Acrylsäure
besteht.
9. Chirurgischer Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Molekulargewicht bei mittlerer
Viskosität der polymeren Carbonsäure im Bereich
von 2000 bis 200 000 liegt.
10. Chirurgischer Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er außerdem wenigstens eine andere
organische Säure in einer Menge bis zu 10 Gew.-% enthält.
11. Chirurgischer Zement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die andere organische Säure wenigstens ein Mitglied der Gruppe ist, die aus Glykolsäure, Milchsäure,
Glutaminsäure, Pantothensäure, Weinsäure, Zitronensäure und Apfelsäure besteht.
12. Verfahren zur Herstellung eines chirurgischen Zements, dadurch gekennzeichnet, daß es das Herstellen
einer Mischung durch Vermischen von (a) einem Bestandteil (A) aus wenigstens einem Mitglied der Gruppe, die aus
selbsthärtendem OL-- Tricalciumphosphat-Pulver und selbst-
härtendem amorphem Tricalciumphosphat besteht, mit (b) einem Bestandteil (B) aus einer pulverisierten
chirurgisch annehmbaren wasserlöslichen polymeren Carbonsäure und Zusetzen einer gewünschten Menge Wasser
oder durch Zusetzen einer wäßrigen Lösung des Bestandteils (B) zu dem Bestandteil (A)
und das anschließende Kneten der so erhaltenen Mischung umfaßt, um die Mischung in einen fließfähigen oder
plastischen Zustand zu überführen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Bestandteils (A) im Bereich von
23 bis 75 Gew.-% liegt, daß die Menge des Bestandteils (B) im Bereich von 2 bis 46 Gew.-% liegt und daß Wasser
in einer Menge verwendet wird, die im Bereich von 10 bis 69 Gew.-% liegt.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis des Bestandteils (A)
zu der wäßrigen Lösung des Bestandteils (B) im Bereich von 0,3:1 bis 3,0:1 liegt.
15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das selbsthärtendec^-Tricalciumphosphat-Pulver
dadurch erhalten wird, daß man oC -Tricalciumphosphat-Pulver
unter Preßdruck verdichtet, das verdichtete cO-Tricalciumphosphat bei einer Temperatur von 1200
bis 15000C wenigstens eine Stunde brennt und das gebrannte
Produkt fein pulverisiert.
16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das selbsthärtende cü -Tricalciumphosphat ein
Pulver ist, das durch Verdichten von amorphem Tricalciumphosphat-Pulver
unter Preßdruck, Brennen des gepreßten Tricalciumphosphats bei einer Temperatur von
BAD OBrQINAL
1200 bis 15000C für wenigstens eine Stunde und anschließendes
feines Pulverisieren des gebrannten Produkts erhalten wurde.
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