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Brillenglasrandschleifmaschine
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Brillenglasrandschleifmaschine
der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
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Die Glashalterung besteht hierbei aus zwei achsgleichen, in Achsrichtung
gegeneinander anstellbaren Halbwellen, die an den einander zugewandten Enden Anlagestücke
aufweisen, zwischen denen ein Brillenglasrohling eingespannt werden kann, der dann
beim Schleifen durch Drehen der Glashalterung um ihre Achse seinerseits gedreht
werden kann. Die Schleifspindel ist mit ihrer Achse parallel zur Achse der Glashalterung
angeordnet und kann in Querrichtung gegen den Rand des eingespannten Brillenglasrohlings
angestellt werden.
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Es gibt verschiedene Ausführungsformen innerhalb dieses grundsätzlichen
Konstruktionsprinzips, die sich nach der Art der Anstellung unterscheiden.
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Bei der GB-PS 1 420 502 ist die Schleifspindel feststehend im Gehäuse
der Brillenglasrandschleifmaschine gelagert, während die Glashalterung am vorderen
Ende einer um eine horizontale Achse auf-und niederschwenkbaren, sich im wesentlichen
horizontalen Schwinge angeordnet ist und an dieser Schwinge von oben auf die Schleifscheibenanordnung
aufgesetzt werden kann. Der Schleifdruck ergibt sich hierbei von selbst durch das
Gewicht der Schwinge.
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Bei der Ausführungsform nach dem DE-GM 82 16 675 ist die Glashalterung
feststehend gelagert und befindet sich die Schleifspindel mit ihrem Antrieb auf
einem horizontal gegen den Brillenglasrohling anstellbaren Schlitten. Die Anstellkraft
wird hierbei durch eine geeignete Steuerung aufgebracht.
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Die Nachteile der beiden vorgenannten Ausführungsformen, nämlich
einerseits die Führung der Glashalterung war auf einem bei verschiedenen Schleifradien
zu Ungenauigkeiten Anlaß gebenden Kreisbogen bzw. der Aufwand zur gesteuerten Bereitstellung
der Kräfte für den Schleifdruck, sind bei der Ausführungsform nach der nicht vorveröffentlichten
DE-OS 34 09 624 vermieden, bei welcher die Schleifspindel feststehend gelagert und
die Glashalterung an einem schräggestellten Schlitten gegen die Schleifscheibenanordnung
anstellbar ist.
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Für alle diese und gegebenenfalls noch weitere Ausführungsformen
kommt die Erfindung in Betracht.
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Normalerweise haben die Schleifscheiben einen Außendurchmesser, der
in der Größenordnung des
Doppelten des Brillenalasdurchmessers liegt.
In bestimmten Fällen sind derart große Schleifscheibendurchmesser jedoch problematisch.
Die Ränder der Brillengläser beschreiben nämlich bei starker Abweichung von der
Kreisform und starker Dezentrierung eine ausgeprägte räumliche Kurve, der Schleifscheiben
mit großem Durchmesser beim Schleifen von Facetten und ähnlichen feinen Gestaltungen
manchmal nicht gut folgen können. Der eigentliche Ausgangspunkt für die Erfindung
ist das Problem gewesen, Brillengläser für sogenannte Halbfassungen zu schleifen,
bei denen die Fassung des Brillenglases keinen geschlossenen Ring bildet, sondern
nur in der oberen Hälfte vorhanden ist und bei denen das Brillenglas durch einen
außen um dessen Rand gelegten Nylonfaden in der Fassung festgehalten ist. Es ist
hierfür erforderlich, am äußeren Brillenglasumfang eine schmale Rille zur Aufnahme
des Nylonfadens einzuschleifen, die beispielsweise 0,5 mm breit und tief ist. Dies
geschieht mittels eines über eine zylindrische Schleifscheibe außen überstehenden
messerartigen dünnen Schleifrings. Da dieser Schleifring in einer zur Achse der
Schleifspindel senkrechten Ebene umläuft und der Brillenglasrand in seinem Verlauf
manchmal recht kräftig von dieser Ebene abweicht, wurden die Umfangsrillen für den
Faden bei den bisherigen Anordnungen häufig zu breit.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brillenglasrandschleifmaschine
der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art so auszugestalten, daß ohne
Änderung vorhandener Konstruktionen
die bei den üblichen größeren
Schleifscheibendurchmessern bei größeren Abweichungen des Brillenglasrandes aus
einer Radialebene auftretenden Schwierigkeiten vermieden sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 wiedergegebenen Merkmale gelöst.
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Es ist hierdurch erreicht, daß mit wesentlich kleineren Schleifscheibendurchmessern
gearbeitet werden kann, die seitlich neben der Schleifspindel Platz haben, so daß
der Kontur des Brillenglasrandes besser gefolgt werden kann, ohne daß an dem normalen
Abstand zwischen Schleifspindel und Glashalterung etwas geändert werden muß. Die
notwendigen Querverlagerungen halten sich im Rahmen des üblichen Anstellbereichs.
Es ist nicht damit getan, einfach eine kleinere Schleifscheibe auf die normale Schleifspindel
zu setzen. Aus konstruktiven Gründen kann dann der Brillenglasrand seitlich nicht
erreicht werden. Bei der Erfindung hingegen ist es möglich, wahlweise sowohl mit
den üblichen großen Schleifscheiben als auch im Bedarfsfalls mit wesentlich kleineren
Schleifscheiben zu arbeiten. Auch können vorhandene Brillenglasrandschleifmaschinen
ohne wesentliche Änderungen mit dem erfindungsgemäßen Spindelkopf ausgerüstet werden.
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Die Durchmesser werden zweckmäßig gemäß Anspruch 2 gewählt, was insbesondere
die Ausgestaltung nach Anspruch 3 ermöglicht, bei welcher in dem bereits erwähnten
besonderen Einsatzfall beispielsweise die Umfangsfläche des Brillenglases mit der
"großen", d.h. den normalen doppelten Brillenglasdurchmesser aufweisenden Schleifscheibe,
und die Fadenrille mit der auf der gleichen Schleifspindel
nebenan
vorhandenen kleinen Schleifscheibe hergestellt werden kann.
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Der Antrieb der Nebenspindel erfolgt zweckmäßig in der in Anspruch
4 wiedergegebenen Weise. Die Ausstattung mit zwei Nebenspindeln gemäß Anspruch 5
ist insbesondere für Industriemaschinen vorgesehen, bei denen zwei einander bezüglich
der Schleifspindel gegenüberliegende Glashalterungen vorgesehen sind, so daß die
Schleifscheibenanordnung gleichzeitig an zwei Brillenglasrohlingen arbeiten kann.
Solche Ausführungsformen sind beispielsweise aus der US-PS 4 203 259 bekannt.
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Anspruch 6 gibt eine zweckmäßige Art der Montage des Spindelkopfes
wieder.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Teilansicht von oben einer Glashalterung und einer
Schleifspindel, teilweise im Schnitt; Fig. 2 zeigt einen durch die Achse gehenden
Schnitt durch den Rand eines Brillenglases mit einer Fadenrille; Fig. 3 zeigt eine
Teilansicht auf den Umfang eines Brillenglasrohlings in radialer Richtung.
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In Fig. 1 sind nur die für die Erfindung wesentlichen Teile einer
Brillenglasrandschleifmaschine wiedergegeben. In dem konkreten Ausführungsbeispiel
ist die als Ganzes mit 10 bezeichnete Schleifspindel in dem nicht weiter dargestellten
Gehäuse der Brillenglasrandschleifmaschine in einem Lagerbock 1 angeordnet. Sie
umfaßt ein Spindelrohr 2, in welchem auf Lagern 3 die
die eigentliche
Spindelwelle 4 drehbar gelagert ist.
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Das Spindelrohr 2 steht mit seinem zylindrischen Außenumfang 5 ein
aus Fig. 1 ersichtliches Stück über die Stirnseite 6 des Lagerbocks 1 vor. Die Spindelwelle
4 steht ihrerseits aus dem Spindelrohr 2 vor und trägt an ihrem äußeren Ende 4'
eine zylindrische Diamantschleifscheibe 7, die mittels einer in das Stirnende der
Spindelwelle 4 eingeschraubten Schraube 8 und einer Andrückkappe 9 über den Zwischenring
11 und den Zahnring 12 gegen einen Bund 13 auf der Spindelwelle 4 verspannt wird.
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Die Schleifscheibe 7 weist am Umfang eine Diamant-Arbeitsschicht
14 auf, die zum Formschleifen des Umfangs eines Brillenglasrohlings 15 dient, der
in einer als Ganzes mit 20 bezeichneten Glashalterung eingespannt ist, die aus zwei
achsgleichen, in Achsrichtung gegeneinander anstellbaren Halbwellen 16,17 besteht,
die an den einander zugewandten Enden Anlagestücke 18,19 tragen, die den Brillenglasrohling
15 zwischen sich erfassen. Die Glashalterung 20 ist in einem Schlitten 21 drehbar
und angetrieben gelagert, der gesteuert gegen die Schleifspindel 10 anstellbar ist,
wobei der einem bestimmten Drehwinkel der Glashalterung 20 zugeordnete Anstellweg
die schließlich erreichte Umfangsgestalt des aus dem Brillenglasrohling, der ja
zunächst kreisrund ist, hergestellten Brillenglases bestimmt.
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Mittels der Schleifscheibe 7 in der dargestellten Ausführung kann
nur eine zylindrische Aussenumfangsfläche an dem Brillenglasrohling 15 angebracht
werden. Für Facetten und dergleichen werden werden üblicherweise entsprechend profilierte
Schleifscheiben verwendet.
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In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel jedoch geht es um die Anbringung
einer Umfangsrille 22 in der äußeren Umfangsfläche 23 des Brillenglasrohlings 15.
Die Umfangsrille 22 hat beispielsweise eine Tiefe und eine Breite von etwa 0,5 mm
und dient später zur Aufnahme eines Nylonfadens 24, der das fertige Brillenglas
in einer sogenannten Halbfassung festhält.
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Die Umfangsrille 22 wird mit einem kreismesserartigen dünnen Schleifring
eingeschliffen oder eingeschnitten. Solange die Umfangsnut 22 in einer Radialebene
verläuft, ist dies unproblematisch. Im allgemeinen beschreibt aber der Umfang des
Brillenglases wegen der Abweichung von der Kreisform und der Dezentration eine räumliche
Kurve, und es gibt Stellen am Umfang, an denen die Verhältnisse etwa wie in Fig.
3 liegen. Die Umfangsnut 22 verläuft in der radialen Ansicht schräg. Der Schleifring
25 zur Herstellung der Umfangsnut 22 verläuft zwangsläufig in einer Radialebene.
Es wird aus Fig. 3 sinnfällig, daß die von dem Schleifring 25 erzeugte Umfangsnut
22 breiter wird, als es der Dicke des Schleifrings 25 entspricht. Je stärker die
Schrägstellung ist, d.h.
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je stärker der Verlauf der Umfangsnut 22 von einer Radialebene abweicht,
umso breiter wird die Nut. Die Umfangsnut 22 hat also über den gesamten Umfang unterschiedliche
Breiten. Dies ist natürlich unerwünscht.
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Um den Effekt zu verringern, ist zwischen der Schleifscheibe 7 und
der Stirnseite 6 des Lagerbocks ein als Ganzes mit 30 bezeichneter Spindelkopf vorgesehen,
in welchem zur Schleifspindel parallele
Nebenspindeln 31 mit Querabstand
außerhalb der Spindelwelle 4 gelagert sind, die Schleifscheiben 32 tragen, die einen
wesentlich kleineren Durchmesser aufweisen als die "große" Schleifscheibe 7. Die
Schleifscheiben 32 sind so bemessen, daß sie gerade außerhalb der Büchse 11 vorbeigehen
und ihr Außenumfang außen etwa in gleicher Höhe mit dem Außenumfang der Schleifscheibe
7 liegt. In dem Ausführungsbeispiel beträgt der Außendurchmesser der Schleifscheibe
32 etwa ein Drittel des Außendurchmessers der Schleifscheibe 7.
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Die Schleifscheibe 32 besteht aus zwei Hälften 33,34, die durch axiale
Schrauben verbunden sind und den am Rand überstehenden Schleifring 25 zwischen sich
einspannen.
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Es ist anhand der Fig. 3 zu erkennen, daß die unerwünschte Verbreiterung
der Umfangsnut 22 bei dem kleineren Durchmesser der Schleifscheibe 32 viel geringer
ist, weil eben die Schleifscheibe 32 sich eher aus der Umfangsnut 22 wieder heraushebt,
d.h.
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nicht auf einer so langen Strecke im Eingriff ist, wie es bei einem
großen Schleifscheibendurchmesser der Fall wäre. Dieser Effekt ist nicht auf das
gezeigte Ausführungsbeispiel der Anbringung einer Umfangsnut 22 an dem Brillenglasrohling
15 beschränkt, sondern kann auch in anderen Fällen ausgenutzt werden, beispielsweise
bei der Herstellung bestimmter Facetten.
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Die Nebenspindel 31 ist in Lagern 35,36 in dem Spindelkopf 30 gelagert
und trägt ein Ritzel 37, über welches der Antrieb der Schleifscheibe 32 mittels
eines Zahnriemens 38 erfolgt, der auf einem Zahnring 39 läuft, der mittels eines
Keils 26 auf der Spindelwelle 4 festgesetzt ist.
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Das Gehäuse 40 des Spindelkopfes 30 weist eine zentrale zylindrische
Bohrung 41 auf, mit welcher es auf die zylindrische Umfangsfläche 5 der Schleifspindel
10 aufgesetzt ist. Zwischen dem Gehäuse 40 und der Stirnfläche 6 des Lagerbocks
1 ist eine den Querschnitt des Gehäuses 40 überdeckende Endplatte 42 angeordnet,
die in der angedeuteten Weise durch Schrauben an der Stirnfläche 6 des Lagerbocks
1 und andererseits an dem Gehäuse 40 befestigt ist und gleichzeitig die Drehsicherung
und die Abdichtung des Gehäuses 40 übernimmt. Der Spindelkopf 30 steht also fest,
und es dreht sich die äußere große Schleifscheibe 7 an dem Spindelkopf bzw. den
kleinen Schleifscheiben 32 vorbei.
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In dem Ausführungsbeispiel sind in dem Spindelkopf 30 zwei einander
bezüglich der Spindelwelle 4 diametral gegenüberliegende Nebenspindeln 31 gelagert,
mittels deren zwei Brillenglasrohlinge 15 gleichzeitig bearbeitet werden können.
Es ist also in dem Ausführungsbeispiel auch auf der rechten Seite der Schleifspindel
10 ein Schlitten 21 mit einer Glashalterung 20 vorgesehen, die nur aus zeichnerischen
Gründen weggelassen wurden.
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