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Die Erfindung betrifft ein Gerät zur endoskopischen
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Papillotomie, umfassend ein Griffstück und einen mit diesem verbundenen
flexiblen Katheterschlauch, in dem eine flexible Nadel und ein Schneidedraht axial
verschiebbar geführt sind, wobei die Nadel eine Bohrung innerhalb des Griffstückes
durchsetzt und mit einem Betätigungselement verbunden ist und wobei der Schneidedraht
in einem vorbestimmten Abstand vom freien Ende des Katheterschlauches aus diesem
herausgeführt und mit seinem dem Griffstück fernen Ende am freien Ende des Katheterschlauches
befestigt ist.
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Bei dem vorstehend beschriebenen Gerät handelt es sich um ein sogenanntes
kombiniertes Nadel-/Precutpapillotom, das jedoch im folgenden der Kürze wegen nur
als Papillotom bezeichnet wird.
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Bei einem bisher bekannten Gerät der vorstehend genannten Art besteht
das Griffstück aus einem zylindrischen stabförmigen Körper mit einer axial durchgehenden
Bohrung.
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Das eine Ende des Griffstückes ist mit dem Katheterschlauch verbunden.
Aus dem anderen Ende des Griffstückes ragt ein mit dem Schneidedraht verbundenes
Drahtstück heraus, das mit einem Betätigungsknopf verbunden ist, so daß der Schneidedraht
innerhalb des Katheterschlauches axial verschoben werden kann. Der die Nadel bildende
Stahldraht ist mit seinem griffstücknahen Ende seitlich aus der axialen Bohrung
des Griffstückes herausgeführt
und ebenfalls mit einem Betätigungsknopf
verbunden. Dieses Gerät kann nur beidhändig bedient werden. Darüber hinaus ist die
Stellung der Nadel an dem Griffstück nicht nur schlecht festzustellen sondern kann
auch unbeabsichtigt verändert werden. Dies birgt die Gefahr in sich, daß die zum
Öffnen verschlossener Durchgänge bestimmte Nadel, die während eines Schneidevorganges
in den Katheterschlauch zurückgezogen sein sollte, während des Schneidevorganges
unbeabsichtigt aus dem Katheterschlauch herausragt und dabei die Wände eines Organhohlraumes
verletzt oder gar perforiert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der eingangs genannten
Art anzugeben, das einfacher und mit höherer Sicherheit für den Patienten zu bedienen
ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schneidedraht
mit seinem dem Griffstück nahen Ende an einem im Verschiebeweg der Nadel liegenden
Anschlag befestigt ist und daß an der Nadel in dem Bereich zwischen dem Anschlag
und dem freien Schlauchende ein Mitnehmer derart angeordnet ist, daß er beim Zurückziehen
der Nadelspitze in den Katheterschlauch zur Anlage an dem Anschlag kommt.
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Der Schneidedraht wird bei der erfindungsgemäßen Lösung also nicht
direkt sondern indirekt über die Verschiebung der Nadel betätigt, das heißt angezogen
und gespannt oder wieder gelockert. Das heißt am Griffstück befindet sich nur noch
ein Betätigungselement, mit dem sowohl die Nadel als auch der Schneidedraht axial
innerhalb des Katheterschlauches verschoben werden können. Dies ermöglicht eine
einhändige Bedienung des Gerätes so daß der Operateur die andere Hand für andere
Aufgaben frei hat. Wesentlich
ist ferner, daß durch geeignete Anordnung
des Mitnehmers relativ zu dem Anschlag sichergestellt werden kann, daß der Mitnehmer
mit dem Anschlag erst dann in Berührung tritt, wenn sich die Nadelspitze innerhalb
des Katheterschlauches befindet. Damit ist gewährleistet, daß die Nadelspitze während
eines Schneidevorganges nicht aus dem Katheterschlauch herausragen und die Wände
des Organhohlraumes verletzen kann.
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Vorzugsweise besteht der Anschlag aus einer die Nadel umgebenden Hülse,
so daß der Mitnehmer auf bequeme Weise von einer Verdickung an dem die Nadel bildenden
Stahldraht gebildet sein kann. Diese Lösung ist nicht nur einfach herzustellen sondern
gewährleistet auch ein hohes Maß an Betriebssicherheit.
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Eine bequeme einhändige Bedienung des Gerätes läßt sich dadurch erreichen,
daß das Griffstück einen Führungsschaft aufweist, an dem das Betätigungselement
axial verschiebbar geführt ist. Vorzugsweise ist dabei das Betätigungselement von
einer den Führungsschaft umgebenden Hülse gebildet, wobei die Verbindung zwischen
dem Betätigungselement und dem die Bohrung in dem Griffstück durchsetzenden Stahldraht
der Nadel dadurch ermöglicht wird, daß der Führungsschaft einen mit der Nadelbohrung
im Griffstück in Verbindung stehenden axial gerichteten Schlitz aufweist. Zur sicheren
Handhabung des Gerätes kann dabei am freien Ende des Führungsschaftes ein Daumenring
angebracht sein.
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Zum Zuführen und Abführen eines gasförmigen oder flüssigen Mediums
zu dem Katheterschlauch bzw. aus dem Katheterschlauch, insbesondere zum Einführen
eines Kontrastmittels ist das Griffstück zweckmäßigerweise mit einem geeigneten
Anschlußstutzen
verbunden, wobei die Austrittsstelle des die Nadel bildenden Drahtes aus der Nadelbohrung
des Griffstückes in geeigneter Weise abgedichtet sein muß.
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Die folgende Beschreibung erläutert in Verbindung mit der beigefügten
Zeichnung die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles. Es zeigen: Fig. 1 einen
die Achse enthaltenden teilweise schematischen Schnitt durch eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Papillotoms mit der Nadel in ausgefahrener Stellung und Fig.
2 einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt mit der Nadel in zurückgezogener Stellung
und gespanntem Schneidedraht.
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In den Fig.l und 2 ist ein Papillotom dargestellt, umfassend ein allgemein
mit 10 bezeichnetes Griffstück, das mit einem aus Kunststoff bestehenden dünnen
langen Katheterschlauch 12 verbunden ist. In dem Katheterschlauch ist ein als Nadel
dienender flexibler drucksteifer Stahldraht 14 derart geführt, daß er in axialer
Richtung zwischen der in der Fig. 1 dargestellten ausgefahrenen Stellung und der
in der Fig. 2 dargestellten zurückgezogenen Stellung in dem Katheterschlauch 12
verschoben werden kann. In das freie Ende des Katheterschlauches 12 ist eine Führungshülse
16 eingesetzt, die mit einem Ende eines Stahldrahtes 18 verbunden ist, der ausgehend
von der Führungshülse 16 auf einer Strecke von einigen Zentimeter Länge außerhalb
des Katheterschlauches 12 verläuft, durch eine Öffnung 20 in den Katheterschlauch
12 eintritt und mit seinem anderen Ende an einer weiteren Führungshülse 22 befestigt
ist, die innerhalb des Katheterschlauches
liegt und die Nadel 14
umschließt. In dem zwischen den beiden Führungshülsen 16 und 22 liegenden Bereich
ist der die Nadel 14 bildende Stahldraht mit einer Verdickung 24 versehen, die beispielsweise
von einer auf der Nadel festgeschweißten oder festgeklebten Hülse bestehen kann.
Diese Verdickung 24 bildet beim Zurückziehen der Nadel 14 aus der in der Fig. 1
dargestellten Stellung in den Katheterschlauch 12 hinein einen Mitnehmer, der an
der Führungshülse 22 hängen bleibt und beim weiteren Zurückziehen der Nadel 14 den
Stahldraht 18 durch Mitnahme der Führungshülse 22 spannt.
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Dadurch wird das vordere Ende des Katheterschlauches 12 zwischen seinem
freien Ende und der Durchtrittsöffnung 20 gekrümmt, so daß der Stahldraht 18 eine
Sehne bildet, die zum Schneiden verwendet werden kann. Man erkennt dabei in Fig.
2, daß das Spannen des Stahldrahtes 18 erst dann erfolgt, wenn die Nadelspitze innerhalb
des Katheterschlauches 12 liegt.
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Das Griffstück 10 besteht aus einem Führungsschaft 26 und einem Mundstück
28, die über ein Anschlußstück 30 miteinander verbunden sind. Der Katheterschlauch
12 durchsetzt eine axiale Bohrung 32 in dem rotationssymmetrisch ausgebildeten Mundstück
28 und ist in dem Anschluß stück 30 befestigt (das seinerseits mit einem Gewindestutzen
34 in das Mundstück 28 eingeschraubt ist). Auf der dem Gewindestutzen gegenüberliegenden
Seite ist das Anschlußstück 30 mit einem weiteren Gewindestutzen 36 in eine Gewindebohrung
38 eines Kopfabschnittes 40 des Führungsschaftes 26 eingeschraubt. Ein mit einem
Flansch 42 versehener Stutzen 44 des Anschlußstückes 30 dient zum Anschluß einer
Flüssigkeits- oder Gasleitung, um eine Flüssigkeit oder ein Gas in den Katheterschlauch
12 einzuführen oder aus dem Katheterschlauch 12 abzuführen.
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Der die Nadel 14 bildende Stahldraht ist nahe dem Mundstück 28 mit
einem dünnen Rohr 46 verbunden, das etwas stärker und drucksteifer als der Stahldraht
selber ist, durch eine Dichtung 48 in dem Gewindestutzen 36 aus dem Anschlußstück
30 herausgeführt ist und eine axiale Bohrung 50 in dem Kopfabschnitt 40 des Führungsschaftes
26 durchsetzt, so daß es in einen axial gerichteten Schlitz 52 in dem Führungsschaft
26 hineinragt.
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Auf dem Führungsschaft 26 ist eine Hülse 54 verschiebbar gelagert,
in der ein den Schlitz 52 radial durchsetzender Klemmbolzen 56 mittels einer Schraube
58 befestigt ist.
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Der Klemmbolzen 56 weist eine axial gerichtete Bohrung 60 auf, in
der das freie Ende des Rohres 46 mit Hilfe einer Klemmschraube 62 festgeklemmt ist.
Durch Verschieben der Hülse 54 auf dem Führungsschaft 26 kann damit die Nadel 14
in axialer Richtung hin und her geschoben werden.
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Auf dem freien Ende des Führungsschaftes 26 ist ein Daumenring 64
um die Schaftachse drehbar angeordnet. Wenn die Bedienungsperson den Daumen einer
Hand in den Daumenring 64 steckt und die Hülse 54 zwischen zwei Finger derselben
Hand nimmt, kann einerseits das Griffstück sicher gehalten und andererseits mit
derselben Hand die Nadel über die Hülse 54 verschoben werden, wobei das Verschieben
der Hülse 54 durch einen radialen Griff lansch 66 an der Hülse 54 erleichtert wird.
Wie bereits vorher erläutert wurde, wird beim Zurückziehen der Nadel 14 in den Katheterschlauch
12 der zum Schneiden dienende Stahldraht 18 über den Mitnehmer 24 und die Führungshülse
22 gespannt, so daß also mit derselben Hand die Nadel 14 und der Schneidedraht 18
des Papillotoms betätigt werden können.