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Die vorliegenden Erfindung betrifft eine kindersichere
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Betätigungsvorrichtung für Aerosoldosen mit niederdrückbarem Sprühkopf.
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Aerosol-Spraydosen werden für die Aufbewahrung und Abgabe von chemischen,
pharmazeutischen und kosmetischen Produkten, von Lebensmitteln und dergl. verwendet.
Sie sind insbesondere für Insektizide, zarten und Lacke, Deodorantien, Lichtschutzmittel,
Cremes, wie Rasiercreme und Milchprodukte, wie Kaffeesahne, schlagsahne, Softeis
und dergl. weit verbreitet.
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Ein Nachteil bei Aerosoldosen ist, daß bei unsachgemäßer Anwendung
die schädlichen Inhaltsstoffe, wie z.B. Insektizide, aber auch die treibgase des
Aerosols, für den Menschen gefährlich werden können. besonders Kinder ineinem Alter,
in dem sie die von Aerosoldosen ausgehenden Gefahren noch nicht erkennen können,
sind gefahrdet, da beim Spielen mit solchen Aerosoldosen unbeabsichtigt eine Betätigung
des Sprühmechanismus erfolgen kann, wodurch die Kinder mit den schdlichen Inhaltsstoffen
in Berührung kommen können.
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Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, Aerosoldosen zu schaffen,
die kindersicher sind, d.h., bei denen ein unbeabsichtigtes Auslösen des Sprühmechanismus
durch Kinder nicht möglich ist. So ist z.B. in der US-PS 3 262 607 eine Sicherheits-Verschlußkappe
für eine Aerosoldose beschrieben, bei dem ein Abdeckteil so mit dem Sprühventil
in Eingriff tritt, daß sich das Sprühventil nur bei einer bestimmten Drehstellung
des Abdeckteils betätigen läßt.
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Der Nachteil dieser Sicherheits-Verschlußkappe ist der, daß vor dem
eigentlichen Sprühvorgang das Abdeckteil in eine Stellung gedreht werden muß, in
der das Sprühventil nicht arrettiert ist. Es ist also vor dem Sprühen ein besonderer
Betätigungsvorgang erforderlich. Außerdem ist die Sicherheits-Verschlußkappe recht
kompliziert aufgebaut, wodurch hohe herstellungskosten entstehen.
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Aufgabe der vorliegenden erfindung ist es daher, eine kindersichere
Betätigungsvorrichtung für Aerosoldosen zu schaffen, die zum Einleiten des Sprwlvorgangs
keine zusätzlichen Betätigungsvorgange erfordert und die einfach au<£gebaut ist,
sodaß die Hertsellungskosten niedrig sind.
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Gelost wird diese Aufgabe dadurch, daß der Sprühkopf der Aerosoldose
so mit einem in einem Nittellagerpunkt gelagerten zweiseitigen Hebelsystem verbunden
ist, daß der Sprühkopf bei einseitiger betätigung nicht in die Sprühstellung niedergedrückt
werden kann.
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Die Erfindung geht von der Beobachtung aus, daß die Bewegung des Niederdrückens
des Sprühkopfes einer Aerosoldose so einfach ist, daß auch kleine Kinder diese Bewegung
bereits ausführen können. Das ist der Grund, daß beim Spielen mit Aerosoldosen immer
wieder Unfälle vorkommen, wenn kleine Kinder den Sprühmechanismus unabsichtlich
betätigen, weil sie auf den Sprühkopf drücken.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein komplizierterer
Bewegungsvorgang, bei dem beispielsweise zum Betätigen des Sprühkopfes an zwei Stellen
gleichzeitig gedrückt werden muß, mit sehr viel geringerer Wahrscheinlichkeit zustandekommt,
sodaß kaum zu
befürchten ist, daß ein solcher Vorgang unabsichtlich
von kleinen Kindern ausgelöst werden könnte. Dies führte zu einem betätigungsmechanismus,
bei welchem der Druck auf den Sprühkopf, der normalerweise mit einem einzigen Finger,
beispielsweise dem Zeigefinger, durchgeführt werden kann, durch einen gleichzeitigen
Druck mit zwei Fingern ersetzt wurde. Muß der Druck, der zum Betätigen des Sprühkopfes
einer Aerosoldose erforderlich ist, mit zwei Fingern gleichzeitig ausgeübt werden,
so wird es sehr unwahrscheinlich, daß ein Kleinkind einen derartigen Betätigungsvorgang
unabsichtlich ausführt.
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Wird. der Sprühkopf von oben durch eine Abdeckplatte oder dergl. so
abgedeckt, daß er nicht direkt von oben niedergedrückt werden kann, sondern nur
mit zwei seitlich herausstehenden Hebeln, die gleichzeitig nach unten gedrückt werden
müssen, so erfordert die Betätigung des Sprühkopfes eine Koordination von zwei gleichzeitig
abwärts gerichteten Betätigungsdrücken. Zu einer derartigen koordinierten Bewegung
ist zwar ein erwachsener Mensch oder ein größeres Kind befähigt, nicht jedoch ein
Kleinkind. Werden die beiden Hebel, die gleichzeitig nach unten gedrückt werden
müssen, beiderseits des Sprühkopfes so nah nebeneinander gelegt, daß sie mit zwei
nebeneinander liegenden Fingern, beispielsweise dem Zeigefinger und dem Nittelfinger,
betätigt werden können, so läßt sich der Sprühvorgang analog dem hergebrachten Sprühvorgang
durchführen. Es muß dann lediglich mit zwei Fingern gleichzeitig gedrückt werden
anstatt nur mit einem Finger beim herkömmlichen Sprühvorgang.
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Die vorliegende Erfindung läßt sich in verschiedenen Ausführungsformen
verwirklichen. In einer der Ausführungsformen
weist das Hebelsystem
Anschläge auf, an denen bei einseitigem Niederdrücken der Hebel die Hebelarme anschlagen
und das Hebelsystem so arretieren, daß der Sprühkopf nicht bis in die Sprühstellung
niedergedrückt werden kann, sondern schon vor Erreichung der Sprühstellung, d.h.
also vor dem völligen Niederdrücken, an einem der Anschläge anstößt. Da der Sprühkopf
oberhalb des Mittellagerpunktes des ebelsystems durch eine Abdeckplatte oder dergl.
abgedeckt ist, eine direkte Betätigung des Sprühkopfes von oben also nicht möglich
ist, wird eine unabsichtliche betätigung des Sprühkopfes durch einseitiges Niederdrücken
des Hebelsysteins wirksam vermieden.
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In einer weiteren Ausführungsform besteht das zweiseitige Hebelsystem
aus einem Rad, dessen drehachse mit dem Sprühkopf fest verbunden ist. Oberhalb der
Drehachse, die beim Rad die Stelle des Mittellagerpunktes einnimmt, ist das Rad
mit einer Abdeckplatte oder dergl. abgedeckt, sodaß auch beim Rad eine direkte Betätigung
des Sprühkopfes durch einseitiges Niederdrücken direkt von oben nicht möglich ist.
Das Rad kann zur Erleichterung der Bedienung als Rändelrad ausgeführt sein, d.h.,
es kann am äußeren Rand eine Riffelung aufweisen, die ein Abrutschen der Finger
verhindert und dadurch die Bedienung erleichtert. Soll der Sprühkopf zur Einleitung
eines Sprühvorgangs abwärts bewegt werden, so ist dies nur möglich, wenn die beiden
sich gegenüberliegenden Außenseiten des Rades mit zwei Fingern gleichzeitig und
gleichmäßig nach unten gedrückt werden. Wird nur einseitig auf das Rad gedrückt,
so gibt die Seite nach unten nach und das Rad dreht sich, ohne einen Druck nach
unten auszuüben. Die Einleitung eines Sprühvorgangs ist also
nur
möglich, wenn die beiden sich gegenüberliegenden Außenseiten des Rades, die nicht
von der mittleren Abdeckplatte, die sich über der Mittelachse des Rades und über
dem Sprühkopf befindet, abgedeckt werden, beispielsweise durch den Zeigefinger und
den Ringfinger der Bedienungsperson nach unten gedrückt werden.
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Damit ist auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung eine unabsichtliche
Betätigung durch Kleinkinder ausgeschlossen.
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Die kindersichere Betätigungsvorrichtung kann zum Schutz während des
Transports und gegen unbefugte Benutzung eine Nißbrauchssicherung enthalten, beispielsweise
in orm einer entfernbaren Abdeckung über dem Hebelsystem, die vor Inbetriebnahme
der Aerosoldose weggebrochen werden muß. Auf diese Weise kann der Verbraucher sicher
sein, eine nicht benutzte Aerosoldose zu erwerben, die vor dem Erwerb nicht, auch
nicht zu Vorführzwecken, benutzt wurde.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft näher
erläutert. Alle in der Figurenbeschreibung enthaltenen Merkmale werden dabei als
erfindungswesentlich angesehen.
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Fig. 1 zeigt das Oberteil einer Aerosoldose mit aufgesetztem Sprühkopf
und kindersicherer Betätigungsvorrichtung von der Seite, wobei die Sprührichtung
in der Papierebene liegt; Fig. 2 zeigt die Betätigungsvorrichtung gegenüber der
Ansicht von Fig. 1 um 900 gedreht mit Sprührichtung vom Betrachter weg;
Fig.
3 zeigt die Betätigungsvorrichtung in einer Ansicht von oben; Fig. 4 zeigt das Oberteil
der Aerosoldose mit Betätigungsvorrichtung in der gleichen Ansicht wie Fig. 1 im
Bedienzustand; Fig. 5 zeigt das Oberteil der Aerosoldose mit Betatigungsvorrichtung
im Belienzustand gegenüber der Ansicht der Fig. 4 um 900 gedreht mit Sprührichtung
auf den Betrachter zu; Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der Betätigungsvorrichtung
mit vor- dem Sprühkopf angeordnetem Rad; Fig. 7 zeigt die Betätigungsvorrichtung
der Fig. 6 im Bedienzustand; Fig. 8 zeigt die Betätigungsvorrichtung der Fig. 6
von oben mit Mißbrauchssicherung; Fig. 9 zeigt die Betätigungsvorrichtung der Fig.
8 mit entfernter Mißbrauchssicherung; Fig. 10 zeigt eine weitere Ausführungsform
der Betätigungsvorrichtung mit mittig gelagertem zweiseitigem Hebelsystem mit Sprühkopf
zum Betrachter; Fig. 11 zeigt die gleiche Ausführungsform wie Fig. 10-in einer Seitenansicht;
i.
12 zeigt die BetåtigungsvorrichtunS der Figuren 10 und 11 in einer Seitenansicht
im Bedienzustand; Fig. 13 zeigt die Betatigungsvorrichtung der Fig. 10 in einer
Ansicht von oben mit Mißbrauchssicherung; Fig. 14 zeigt die Betatigungsvorrichtung
der Fig. 10 mit weggebrochener Djißbrauchssicherung bei bedienung mit einem einzigen
Finger; Fig. 15 zeigt die Betätigungsvorrichtung im Bedienzustand, bedient durch
zwei Finger, in einer Ansicht. von oben.
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Auf die Aerosoldose 10, die üblicherweise aus Weißblech oder einem
ähnlichen Material besteht, das auch lackiert sein kann, trägt an ihrem oberen Rand
22 einen Deckel 24.
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mit einem Aufsatz 26, durch den das Sprührohr 28 vom Inneren der Aerosoldose
nach außen führt. Auf das Sprührohr 28 ist der Sprühkopf 12 aufgesetzt, der in bekannter
Weise mit einer Sprühöffnung 32 versehen ist. Oberhalb der Sprühöffnung 32 ist auf
dem Sprühkopf 12 als Mittellagerpunkt 16 eine Radachse 34 betestigt, auf der das
Rad 20 gelagert ist. Das Rad weist wegen der leichteren Bedienbarkeit an seinem
äußeren Umfang eine Riffelung 36 auf, die das Abgleiten der Finger verhindern soll.
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Die gesamte Betätigungsvorrichtung wird von einer Schutzkappe 38 umgeben,
die das Rad 20 so einhüllt, daß kein Druck auf den oberen Teil des Rades ausgeübt
werden kann, sondern nur auf die beiden seitlichen Flächen des Rades.
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Der obere Teil des Rades 20 ist somit'durch die Schutzkappe 38 bedeckt,
während die beiden seitlichen Flächen des Rades frei liegen und durch zwei Finger,
wie es in der Figur 5 dargestellt ist, nach unten gedrückt werden können. Dazu werden
zwei Finger 48 an die beiden seitlichen Flächen des Rades 20 gelegt und gleichzeitig
nach unten gedrückt.
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Die Schutzkappe 38 weist an der Seite, an der die Sprühöffnung 32
des Sprühkopfes 12 liegt, eine kegelförmige Öffnung 42 auf, durch die der Sprühstrahl
44 beim Niederdrücken der Betätigungsvorrichtung ins Freie treten kann.
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Die Schutzkappe stellt einen hutartigen Aufsatz für die Aerosoldose
dar, die mehrere Öffnungen aufweist, nämlich die kegelförmige Öffnung 42 für den
Austritt des Sprühstrahls sowie zwei seitliche Öffnungen 46 im hocligezogenen Mittelteil
30 der Schutzkappe 38, durch welche die seitlichen Flächen des Rades 20 hindurchragen,
sodaß sie mit zwei Fingern erfaßt werden können.
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Die Mißbrauchssicherung 50. besteht aus abreißbaren Deckflächen 52,
die die seitlichen Öffnungen 46 im hochgezogenen Mittelteil 30 der Schutzkappe 38
überdecken.
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Sie können bei der Herstellung der Schutzkappe 38, die im allgemeinen
aus Kunststoffen geformt wird, aus dem gleichen Material mit eingeformt werden,
wobei Abreißperforierungen an geeigneten Stellen gewährleisten, daß die Deckflächen
52 zur Inbetriebnahme der Aerosoldose leicht entfernt werden können.
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Die Schutzkappe 38 ist vorzugsweise so an der Aerosoldose angebracht,
daß sie nur mit Gewalt entfernt werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform der Betätigungsvorrichtung ist in den
iuren 10 bis 15 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform besteht das Hebelsystem
14 aus einem um den Mittellagerpunkt 16 drehbaren zweiseitigen Hebel, der mit seinen
beiden Hebelarmen an Anschlägen 18 anschlagen kann. Das Hebelsystem 14 ist annähernd
dreiecksförmig und weist eine unten etwas abgeflachte Snitze auf, die auf eine Feder
0 drückt, die an Federanschlagen o2 anschlägt. Die Feder 60 kann auch an die Schutzkappe
38 angespritzt sein. Die Feder 60 bewirkt, daß das eebelsystem 14 nach seiner Entlastung
wieder in die kuhelabe zuruckkehrt. ber deren Mittellagerpunkt 16 ist das Hebelsystem
14 durch eine Abdeckplatte 40 abgedeckt, wodurch eine Betätigung des Hebelsystems
direkt von oben über dem Mittellagerpunkt 16 verhindert wird. Die beiden seitlichen
Spitzen des dreieckigen Hebelsystems ragen seitlich aus der Schutzkappe 38 hervor.
Sie können durch eine Mißbrauchssicherung so abgedeckt werden, die vor der Inbetriebnahme
der Aerosoldose weDgebrochen wird.
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Auch bei dieser Ausführungsform ist die gesamte chutzkappe vorzugsweise
fest auf der Aerosoldose befestigt, sodaß sie nur mit Gewalt entfernt werden kann.
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