-
Abdeckung für eine Berme
-
Die Erfindung betrifft eine Abdeckung für eine Berme in einem Kanalschacht
für die Entwässerung bzw. für Abwässer.
-
Bei den Entwässerungsrohren der Kanalisation werden bekanntlich in
gewissen Abständen Kontroll- bzw. Kanalschächte vorgesehen. Ein Kontrollschacht
besteht üblicherweise aus zylinderförmigen Betonfertigteilen, die nach Entfernung
einer oberen Schachtabdeckung einen Zugang von der Erdoberfläche zu dem im Erdreich
verlaufenden Entwässerungsrohr ermöglichen, beispielsweise zum Zwecke einer Inspektion.
-
Während das Entwässerungsrohr im Erdreich ein Rohr mit geschlossener
vollständiger Wandung ist, wird es im zugänglichen Bereich des Kontrollschachtes
durch ein im Profil halbkreisförmiges Halbrohr gebildet, dessen obere Hälfte fehlt.
Im Kontrollschacht verläuft das Entwässerungsrohr also nach Art eines oben offenen
Troges.
-
Zu beiden Seiten des Halbrohres erstreckt sich innerhalb des Kontrollschachtes
der Kontrollschachtboden der bekanntlich als Berme bezeichnet wird, und auf dem
eine Person in dem Kontrollschacht stehen kann.
-
Der Ausgestaltung der Berme kommt nun in der Praxis eine wichtige
Bedeutung zu. Die in dem Entwässerungsrohr bzw.
-
in dem Halbrohr fließenden Abwässer sind nämlich teilweise chemisch
sehr aggressiv, und dies führt dazu, daß der Kontrollschachtboden bzw. die Berme
leicht zerstört werden kann.
-
Es ist daher schon bekannt geworden, für die Berme einen besonderen
Schutz vorzusehen, und zwar mit Klinkersteinen, welche auf die Berme aufgemauert
werden, wodurch diese verkleidet wird.
-
Die Klinkersteine halten dem aggressiven Abwasser sehr viel besser
Stand als der Betonboden der unverkleideten Berme, so daß der Kontrollschacht insgesamt
sicherer wird und länger eingesetzt bleiben kann.
-
Allerdings haften der bekannten Schutzverkleidung einige gravierende
Nachteile an. Es ist nämlich sehr zeitaufwendig und kostenintensiv, die Berme mit
den Klinkersteinen zu vermauern.
-
Mit Ausnahme der an das offene Halbrohr angrenzenden Kante verläuft
die Umrandung der Berme aufgrund des runden Querschnittes des Kanalschachtes bekanntlich
halbkreisförmig.
In diesem Bereich muß daher jeder quaderförmige
Klinkerstein behauen bzw. geschlagen werden, damit der einzelne Klinkerstein hier
eine der Halbkreisform angepaßte Kontur besitzt, und damit eine ordnungsgemäße anschließende
Verfugung stattfinden kann.
-
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß aufgrund der beschriebenen Maßnahmen
hohe Lohnkosten bei der Fertigung entstehen. Dies gilt vor allem bei großen Kanalschächten
mit Durchmessern bis zu 2 m.
-
Ein weiterer Nachteil der beschrieben Schutzverkleidung besteht darin,
daß beim Mauern der Klinkersteine notwendigerweise Fugen entstehen, wobei beim Verfugen
reiner Mörtel verwendet wird. Im Gegensatz zu den Klinkersteinen selbst sind aber
die Fugen nicht so widerstandskräftig gegen das aggressive Abwasser.
-
In der Praxis kann man daher beobachten, daß die Fugen leicht angegriffen
und zerstört werden. Als Folge davon können die einzelnen Klinkersteine mit Abwasser
unterwandert werden, so daß sie von der Grundfläche abspringen.
-
Es sind deshalb häufige Reparaturarbeiten im Bereich der Berme erforderlich.
-
Hier setzt nun die Erfindung ein, welche die beschriebenen Nachteile
beseitigen will, und der die Aufgabe zugrunde liegt, eine Abdeckung für eine Berme
zu schaffen, welche preisgünstig herstellbar ist und auf einfache Weise in einen
Kanal schacht eingebaut werden kann.
-
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Abdeckung dadurch, daß die Abdeckung durch eine einteilige vollflächige
Schutzplatte gebildet ist.
-
Die Erfindung beschreitet also den überraschenden Weg, die Schutzabdeckung
für die Berme nicht durch Vermauern vieler einzelner Klinkersteine herzustellen,
sondern hierfür eine einteilige Schutzplatte zu verwenden, durch welche sich die
Berme fugenlos abdecken läßt.
-
Entsprechend der jeweiligen Berme ist die Form bzw. die Größe der
benötigten Fläche vorgegeben, d.h. die Schutzplatten lassen sich von Anfang an in
der gewünschten Größe herstellen. Als Material wird in zweckmäßiger Weise Klinkermaterial
verwendet, und auch die Herstellung der Schutzplatte kann analog der Herstellung
der Klinker in einer Ziegelei erfolgen.
-
Da die Schutzplatte die Berme vollflächig und einteilig abdeckt, ist
die Einbauzeit in einem Kontrollschacht auch sehr kurz bemessen, so daß wesentliche
niedrigere Lohnkosten anfallen.
-
Aber nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht ist die neuartige Schutzplatte
von Vorteil. Es kommt nämlich noch hinzu, daß wegen der fehlenden Vielzahl von Fugen,
wie sie bei der mit vielen Klinkersteinen gemauerten Verkleidung vorhanden sind,
aufwendige Reparaturarbeiten praktisch ausgeschlossen sind und somit eine wesentlich
längere Lebensdauer der Schutzplatte erreichbar ist.
-
Um eine universelle Anwendbarkeit der neuen Schutzplatte bei Kontrollschächten
mit unterschiedlichen Durchmessern zu erreichen, ohne daß für jeden Kontrollschacht
eine gesonderte Schutzplatte gefertigt werden muß, sind gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung mehrere Sollbruchlinien in der Schutzplatte vorgesehen,
welche parallel zur unteren Längskante der Schutzplatte verlaufen.
-
Diese Sollbruchlinien, die in zweckmäßiger Ausgestaltung durch im
Querschnitt spitzförmige Einkerbungen gebildet sind, erlauben es, die jeweils benötigte
Fläche der Schutzplatte
durch einfaches Abbrechen zu variieren
und an unterschiedliche Bermenflächen anzupassen. Zugleich bilden die Sollbruchlinien
in vorteilhafter Weise eine Profilierung der ansonsten glatten Oberfläche, so daß
eine Person auf der Schutzplatte einen sicheren Halt finden kann.
-
Andere vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche und der Zeichnung zu entnehmen.
-
Nachfolgend wird die Erfindung zum besseren Verständnis anhand der
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht eines Kontrollschachtes, Fig. 2 eine
Draufsicht auf den Kontrollschachtboden, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung
des Kontrollschachtes im Bereich der Berme,
Fig. 4 eine Teil-Querschnittsansicht
einer in einem Kontrollschacht befindlichen Schutzplatte, Fig. 5 eine Draufsicht
einer Schutzplatte, Fig. 6 eine Querschnittsansicht der Schutzplatte gemäß Fig.
5, und Fig. 7 eine perspektivische Teilansicht einer anderen Schutzplatte.
-
In Fig. 1 ist in schematischer Querschnittsansicht ein Kontrollschacht
10 dargestellt, der von der Erdoberfläche 26 zu einem Entwässerungsrohr 12 führt.
Letzteres verläuft innerhalb des Erdreiches 14.
-
Der Kontrollschacht 10 besteht aus zylinderförmigen Betonfertigteilen
mit einem oberen an einer Seite konisch verlaufenden Teil und ist durch eine Schachtabdeckung
24 gesichert. Innerhalb des Kontrollschachtes befinden sich Steigeisen 22, so daß
eine Person nach Entfernung der Schachtabdeckung 24 in den Kontrollschacht 10 steigen
kann.
-
Das Entwässerungsrohr 12 verläuft innerhalb des Erdreiches 14 als
vollwandiges Rohr, während die Wasserführung innerhalb des Kontrollschachtes 10
durch ein Halbrohr 16 gebildet ist, welches nach Art eines Troges oben offen ist.
-
Sowohl Fig. 1 als auch Fig. 2 verdeutlichen, daß sich zu beiden Seiten
des Halbrohres 16 der Kontrollschachtboden anschließt, welcher die Berme 18 bildet.
Auf Grund der zylinderförmigen Betonfertigteile besitzen die beiden Bermen 18 jeweils
eine halbkreisförmige Form.
-
Die Teilansicht in Fig. 3 verdeutlicht, daß die jeweilige Berme mit
einer einteiligen vollflächigen Schutzplatte 20 abgedeckt ist, deren Form der Fläche
der Berme 18 entspricht. Die einteilige Schutzplatte 20 besteht aus gebranntem Klinkermaterial,
d.h. sie kann nach Art eines Klinkers in einer Ziegelei hergestellt werden, und
sie wird auch - praktisch wie ein einzelner Klinkerstein - auf der Berme vermauert.
-
In der teilweisen Querschnittsansicht gemäß Fig. 4 ist die Lage der
Schutzplatte 20 nochmals dargestellt.
-
Daneben kann man hier erkennen, daß die in dem Kanalschachtrohr 28
befindliche Schutzplatte 20 mit Solbruchlinien
in Form von Einkerbungen
30 versehen ist, die sich sowohl auf der Oberfläche 32 als auch auf der Bodenfläche
34 der Schutzplatte 20 befinden.
-
Die Anordnung der Einkerbungen 30 wird ferner in Fig.
-
5 und 6 verdeutlicht. Durch Abbrechen eines oder mehrere durch die
Einkerbungen 30 vorgegebenen Randteile von der Schutzplatte 20 läßt sich eine Anpassung
an unterschiedliche Flächen der Bermen 18 erreichen.
-
Zugleich bilden die Einkerbungen eine Profillierung der Oberfläche
32 der Schutzplatte 20, wodurch diese rutschfest wird.
-
Während die Einkerbungen 30 gemäß Fig. 5 und 6 parallel zur unteren
geraden Längskante der Schutzplatte verlaufen, zeigt Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel
mit senkrecht zur unteren Längskante verlaufenden Einkerbungen 30. Auch auf diese
Weise wird eine Variationsbreite zur Anpassung an unterschiedliche Bermenflächen
erzielt.
-
Die voranstehende Beschreibung verdeutlicht, daß die neue Schutzplatte
20 die jeweilige Berme 18 vollständig über den gesamten Bermenbereich abdeckt.
-
- Leerseite -