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Bildfenster für Filmkameras
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Bildfenster für Filmkameras Die Erfindung betrifft ein Bildfenster
für Filmkameras nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es werden z.Zt. grundsätzlich alle 35 Millimeter-Lichtspielfilme auch
für die Fernsehwiedergabe und den Videomarkt hergestellt. Hierbei treten durch das
unterschiedliche Höhen/Breitenverhältnis der Wiedergabeflächen erhebliche Probleme
auf. So haben die gebräuchlichen Projektionsformate für die Wiedergabe im Lichtspieltheater
ein derartiges Verhältnis von 1 : 1,66 oder 1 : 1,85, während dieses Verhältnis
bei der elektronischen Abtastung für Fernsehzwecke 1 : 1,33 beträgt.
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Geht man bei der Filmaufnahme davon aus, daß bei der künftigen Verwendung
die Priorität auf der elektronischen Abtastung liegt, dann wird ein Bildfenster
im Höhen/Breitenverhältnis 1 : 1,37 (sogenanntes Normalformat) benutzt, das eine
bildschirmfüllende
Wiedergabe ermöglicht.
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Sollen derart aufgenommene Filme in Lichtspieltheatern projiziert
werden, so führt dies aus zwei Gründen zu Schwierigkeiten: Zum einen sind viele
Lichtspieltheater nicht mehr mit Projektionsbildfenstern und entsprechenden Leinwandabmessungen
am Normalformat ausgerüstet, da dieses Format ungebräuchlich geworden ist. Zum anderen
ist die Normalprojektion Im Lichtspieltheater aus ästhetischen Gründen nicht erwünscht,
da - im Gegensatz zur rernsehbildbetrachtung - die Breitwandprojektion ein wesentliches
Merkmal des spezifischen Kinoerlebnisses darstellt.
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Es besteht zwar die Möglichkeit, ein Normalformatbild durch ein entsprechend
ausgebildetes Projektionsbildfenster oder durch entsprechende Begrenzung der Projektionsfläche
im Breitwandformat wiederzugeben.
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Da die Bildbreite bei der Wiedergabe bei beiden Formaten übereinstimmt,
ist die Bildhöhe beim Breitwandformat erheblich geringer als beim Normalformat.
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Bei der Breitwandprojektion kann daher nur ein Teil des Normalformatbildes
wiedergegeben werden. Die Wahl des wiederzugebenden Bildausschnitts kann hierbei
jedoch nur willkürlich durch den Filmvorführer vorgenommen werden. Dabei bleiben
die besonderen gestalterischen Absichten des Kameramanns bei der Filmaufnalrme unberücksichtigt,
so daß die Gefahr besteht, daß gerade die inhaltlich wesentlichen Bildbereiche nicht
projiziert werden und so eine verfälschende oder zumindest nicht den Absichten des
Filmherstellers entsprechende Wiedergabe erfolgt.
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Eine andere Möglichkeit der Wiedergabe eines Normalforraatbildes im
Breitwandformat besteht darin, von dem Normalformatnegativ durch optisches Kopieren
ein
sogenanntes Internegativ zu ziehen, bei dem der obere und/oder
untere Abschnitt des Normalformatbildes weggelassen wird, so daß bei gleicher Bildbreite
das gewünschte niedrige Höhen/Breitenverhältnis erzielt wird. Hier wird somit die
Auswahl des wiederzugebenden Bildbereichs nicht erst bei der Filmvorführung , sondern
bereits bei der Herstellung des Internegativs vorgenommen. Abgesehen von den hierbei
entstehenden Kosten tritt jedoch bei den zur Vorführung bestimmten Kopien ein merklicher
Oualitätsverlust ein, da eine zusätzliche Kopierstufe benötigt wird.
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Geht man demgegenüber bei der Filmaufnahme davon aus, daß bei der
künftigen Verwendung die Priorität auf der optischen Projektion in Lichtspieltheatern
liegt, dann wird der Film mit Hilfe eines entsprechenden Bildfensters bereits im
Breitwandformat aufgenommen.
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Die Pernsehwiedergabe eines derartigen Films ist jedoch stets mangelhaft,
wobei, wenn man das Bild in der vollen Breite wiedergibt, der Bildschirm nur zum
Teil genutzt werden kann, so daß über und unter dem Bild schwarze balkenförmige
Bereiche auftreten, oder, wenn der Bildschirm vollständig ausgenutzt werden soll,
die seitlichen Bildbereiche nicht wiedergegeben werden.
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In der Regel wählt man eine Wiedergabe, die zwischen diesen beiden
Extremen liegt. Jedoch ist auch dieses Verfahren mangelhaft, da keine volle Bildschirmausnutztung
gegeben ist und auch keine vollständige Bild-Wiedergabe erfolgt. Außerdem ist hierfür
zunächst eine entsprechende magnetische Aufzeichnung vorzunehmen, was zusätzliche
Kosten verursacht.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bildfenster
für Filmkameras zur Belichtung von Filmen, die sowohl für eine Wiedergabe in der
Breit-
wandprojektion als auch für eine elektronische Abtastung
mit Bildschirmwiedergabe mit einem größeren erältnis von Bildhöhe zu Bildbreite
bestimmt sind, anzuaeben, das eine Filmaunahme gestattet,bei der einerseits die
Wiedergabe durch elektronische Abtastung eine uneingeschränkte Bildschirmausnutzung
ergibt und auch das Bild praktisch vollständig wiedergegeben wird und bei der andererseits
bei der Breitwandprojektion auch ohne die Anfertigung eines Internegativs die Auswahl
des projizierten Bildbereichs durch den Filmvorführer nicht willkürlich erfolgen
kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen dieses Bildfensters
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Das erfindungsgemäße Bildfenster zeichnet sich dadurch aus, daß es
in der Höhe und in der Breite Abmessungen aufweist, die ein die jeweilige Wiedergabefläche
für jede Art der Wiedergabe ausfüllendes Bild ergeben, und daß es mindestens in
einer Ecke eine außerhalb der genannten Wiedergabeflächen liegende, die Wiedergabefläche
bei der Breitwandprojektion in der Höhe definierende Aussparung aufweist.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung dieses Bildfensters liegt darin, daß
es in allen vier Ecken gleichförmig ausgebildete Aussparungen aufweist. Dabei kann
die Größe der Aussparungen so eingestellt sein, daß sie in der Breite die Bildfläche
für die elektronische Abtastung und in der Höhe die Bildfläche für die Breitwandprojektion
begrenzen. Die Aussparungen können entweder fest oder verstellbar im Bildfenster
angeordnet sein. Sie werden vorzugsweise durch
Nadeln oder Stifte
gebildet, die in Richtung der Breite undZoder Höhe des Bildfensters verstellbar
sein können.
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DieEnindung wird im folgenden anhand eines in der Figur dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Diese zeigt die verschiedenen Formate der
Bildaufnahme bzw.- wiedergabe. Das flächenmäßig alle anderen Formate übergreifende
Format ist das Normalformat mit einem Köhen/Breiter,verhältnis von 1 : 1,37, in
dem die Filmaufnahme erfolgt, d.h. das entsprechende Bildfenster besitzt das Eöhen/Breitenverhältnis
des Normalformats.
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Innerhalb des Normal formats befindet sich das in strichlierten Linien
dargestellte Fernseh-Abtastraster mit dem Höhen/Breitenverhältnis 1 : 1,33, dessen
Höhe mit C und dessen Breite mit D bezeichnet sind. Es ist weiterhin das Breitwandformat
mit der Höhe A und der Breite B dargestellt, deren Verhältnis 1 : 1,85 beträgt.
Schließlich sind noch die Umrisse des 90 %-Abtasttrasters und des 80 %- Abtastrasters
angegeben.
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Innerhalb des durch das vorliegende Bildfenster bestimmten Normalformats,
jedoch außerhalb des Fernseh-Abtast rasters und des Breitwandformats befinden sich
die vier schraffierten Eckbereiche, deren vertikale Abmessung sich aus der Differenz
C minus A und deren horizontale Abmessung sich aus der Differenz B minus D ergibt.
Das für die Filmaufnahme verwendete Bildfenster entspricht somit dem Normalformat,
wobei es in den vier Ecken Aussparungen aufweist, die den schraffierten Bereichen
entsprechen. Durch diese auch auf den aufgenommenen Bildern erscheinenden Bereiche
werden somit in Breitenrichtung das Fernseh-Abtastraster und in
Höhenrichtung
das Breitwandformat festgelegt. Der zilmvorfuhrer wird somit bei der Breitwandprojektion
in die Lage versetzt,das proj izierte Bild auf eine vorbestimmte Höhe einzustellen.Ist
diese Höhe nicht exakt eingestellt, erscheinen die durch die Aussparungen vorgegebenen
oberen oder unteren Bereiche im projizierten Bild, so daß die Fehleinstellung sofort
erkennbar ist. Der Kameramann hat bei der Filmaufnahme die Möglichkeit, durch entsprechende
Markierungen auf der Suchermattscheibe die Kamera so einzurichten, daß die inhaltlich
interessanten Bildbereiche innerhalb des durch die Höhe A und die Breite D gegebenen
Rechtecks liegen.
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Damit wird eine für den Betrachter unzulängliche Wiedergabe sowohl
für die Fernseh-Abtastung als auch die Breitwandprojektion vermieden.
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Bei einem 35 Millimeter-Film hat das Bildfenster für Breitwandformat
und 100 %-Abtastraster (wie in der Figur gezeigt) folgende Abmessungen: A = ,9 Millimeter,
B = 22,0 Millimeter, C = 15, Millimeter und D = 20,1 Millimeter.
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Ist das Bildfenster beispielsweise für Breitwandformat und 90 %-Abtastraster
ausgelegt, dann betragen diese Abmessungen: A = 11,9 Millimeter, B = 22,0 Millimeter,
C = 13,6 Millimeter, D = 18,1 Millimeter.
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Durch entsprechende Ausbildung der den schraffierten Bereichen zugeordneten
Aussparungen lassen sich somit beliebige Kombinationen von Breitwandformaten und
Abtastrastern herstellen.
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Die Handhabung ist wesentlicht vereinfacht, wenn sich die Aussparungen
in allen vier Ecken des
Bildfensters befinden. Eine genaue Einstellung
des Breitwandformats und des Abtastrasters ist jedoch bereits möglich, wenn nur
eine Ecke des Bildfensters eine derartige Aussparung aufweist.
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Die Aussparungen im Bildfenster können fest mit dem Fensterrand verbunden
sein. Sie können jedoch auch verstellbar angeordnet sein, so daß das Bildfenster
für beliebige Kcmbinationen von Breitwandformaten und Abtastrastern geeignet ist.
Die Aussparungen können in Form von verschiebbaren Nadeln oder Stiften vorgesehen
sein, wobei die Verschiebung vertikal oder horizontal oder auch in beiden Richtungen
erfolgen kann.