DE3506303A1 - Vorrichtung zur steuerung des ladedrucks eines abgas-turboladers - Google Patents
Vorrichtung zur steuerung des ladedrucks eines abgas-turboladersInfo
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Description
Vorrichtung zur Steuerung des Ladedrucks eines Abgas-Turboladers
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Steuerung des Ladedrucks eines Abgas-Turboladers einer
Verbrennungskraftmaschine durch welche die Verbrennungskraftmaschine
zur Aufladung mittels eines Verdichters mit Ansaugluft versorgt wird, wobei der Verdichter zusammen
mit der Abgasturbine durch die Energie des Abgases der Verbrennungskraftmaschine in Drehung versetzt wird.
Es ist allgemein bekannt, eine Verbrennungskraftmaschine mit einem Abgasturbolader auszurüsten, um die Energie
des Abgases zum Verdichten der Verbrennungsluft für die Verbrennungskraftmaschine zu nutzen, wodurch der
Wirkungsgrad der Versorgung mit Verbrennungsluft und damit die Menge an eingesprühtem Kraftstoff ansteigt, was
in hohem Maße zu einem Anstieg der Maschinenleistung führt
350B303
Wird jedoch der Ladedruck zu groß, wird eine zu hohe Belastung auf die Verbrennungskraftmaschine und auf ihr
Lufteinlaß- und Abgasabführungssystem aufgebracht, was zu dem Risiko einer Beschädigung oder Zerstörung führen
kann. Infolgedessen wurden vielfältige Vorrichtungen entwickelt, um einen zu hohen Anstieg des Ladedrucks zu verhindern
.
Ein Beispiel für derartige Vorrichtungen zum Verhindern
eines zu hohen Steuerdrucks ist eine Geschwindigkeitssteuervorrichtung für den Abgasstrom,die in dem US-Patent
29 44 786 beschrieben ist. Bei dieser Vorrichtung ist ein Steuerventil in dem Abgaseinströmkanal des Abgas-Turboladers
vorgesehen, um den Öffnungsgrad des Steuerventils einzustellen, wodurch die Geschwindigkeit der Abgasströmung
in dem zu der Abgasturbine führenden Einlaßkanal steuerbar ist, um somit eine zu hohe Umdrehungsgeschwindigkeit
der Abgasturbine zu verhindern. Folglich
2Q wird verhindert, daß die Turbine den direkt mit ihr verbundenen
Verdichter zu schnell antreibt, so daß der Ladedruck nicht zu stark ansteigt, während die Strömungsgeschwindigkeit
des Abgases bei einem Betrieb mit geringer Belastung zu einem höheren Ladedruck führt, und dadurch
2g auch die Ausgangsleistung zunimmt.
Ein weiteres Beispiel bekannter Vorrichtungen ist mit einem Umgehungskanal versehen, welcher die stromaufwärts
und stromabwärts gelegenen Seiten der Abgasturbine ver-
OQ bindet und welcher mit einem Steuerventil versehen ist,
das geöffnet werden kann, wenn der Ladedruck in dem Umgehungskanal auf der stromabwärts gelegenen Seite des
Verdichters unter einen vorgegebenen Wert absinkt. Wenn der Ladedruck auf der stromabwärts gelegenen Seite
3g des Verdichters im Begriff ist, einen bestimmten Wert zu
überschreiten, wird das Steuerventil in dem Umgehungskanal geöffnet und die Energie des Abgases durch den Umgehungskanal zur Umgebung hin abgeleitet, so daß dieses nicht zu
einer Drehung der Abgasturbine führt. Dadurch wird eine übermäßige Drehung der Abgasturbine und als Folge davon
ein übermäßiger Anstieg des Ladedrucks vermieden.
Die Geschwindigkeitssteuereinrichtung für den Abgasstrom und das Steuerventil in dem Umgehungskanal können in
wirkungsvoller Weise eine Steuerung des Ladedrucks bewirken, es bleiben jedoch die nachfolgend aufgezählten
Nachteile bestehen.
Wenn bei der Geschwindigkeitssteuervorrichtung für den Abgasstrom der Ladedruck den vorgegebenen Wert überschreitet,
wird der Querschnittsbereich des Abgaseinlaß-
-p. kanals vergrößert, um die Strömungsgeschwindigkeit des
der Abgasturbine zugeführten Abgases zu verringern. Es wird jedoch das gesamte Abgasvolumen der Abgasturbine
zugeführt, und nicht an dieser vorbeigeleitet, so daß bei einem weiteren Anstieg der Abgasenergie die Dreh-
on geschwindigkeit der Abgasturbine nicht mehr gesteuert
werden kann und der Ladedruck letztendlich doch ansteigt Mit anderen Worten, ein Nachteil des Geschwindigkeitssteuerventils liegt in der ungenügenden Flexibilität
seines Betriebs. So ist es besonders notwendig, daß die p. ursprünglichen Konstruktionsangaben des Abgasturboladers
sicherstellen müssen, daß der Anstieg des Ladedrucks unterhalb des erlaubten Wertes bleibt. Zu diesem Zweck
muß die gesamte Drehmomentkurve so ausgelegt sein, daß generell ein niedrigerer Ladedruck während des Betriebs
der Maschine, insbesondere auch zu dem Zeitpunkt, in
welchem die Maschine mit niedriger Belastung läuft, erzeugt wird. Dies führt zu dem Ergebnis, daß der Ladedruck,
wie oben erwähnt, in dem Niedriglastbereich, welcher im Falle eines Abgasturboladers einen Problembereich
darstellt, reduziert wird, wodurch es schwierig gemacht wird, in diesem Bereich die Ausgangsleistungscharakteristik der Maschine zu verbessern.
Bei dem oben beschriebenen Steuerventil für einen Umgehungskanal wird, wenn der Ladedruck im Begriff ist,
den vorgegebenen Wert zu überschreiten, das Abgas in
den Umgehungskanal mittels des Steuerventils für diesen 5
eingeleitet und somit von dem Drehbereich der Abgasturbine ausgeschlossen. Diese Vorrichtung stellt somit eine
wirkungsvolle Maßnahme zur Verhinderung eines zu hohen Anstiegs des Ladedrucks dar. Es ist jedoch so, daß die
Drehmomentkurve, welche durch die Merkmale des Abgasturboladers bestimmt ist, konstant ist und lediglich so wirkt,
daß sie einen zu starken Ladedruck verhindert, was jedoch das Problem des niedrigen Ladedrucks in dem Niedriglastbereich
nicht löst. Es soll weiterhin daraufhingewiesen
werden, daß bei einer derartigen Umgehungskanalsteuervor-15
richtung die Abgasturbine sich direkt nach dem Öffnen des
Steuerventils für den Umgehungskanal wegen ihres Trägheitseffektes
mit einer relativ hohen Geschwindigkeit dreht, wodurch eine ungenügende Verringerung des Ladedrucks
und damit ein Klopfen der Maschine bewirkt wird. 20
Weiterhin wird der Auspuffdruck ganz plötzlich vermindert,
was die Gefahr hervorruft, daß der Katalysator in dem Abgassystem beschädigt werden kann.
Zusätzlich wurde herausgefunden, daß bei einem einzelnen 25
Betrieb einer dieser Vorrichtungen, wenn der Betrieb wegen einer einmaligen Betriebsstörung oder eines Brandes
unmöglich wird, die Abgasturbine und der Verdichter sich mit. einer unnormal hohen Drehgeschwindigkeit drehen und
der Ladedruck zu stark ansteigt, so daß ein Klopfen des 30
Motors auftreten kann oder die Maschine beschädigt werden
kann.
Somit ist es notwendig, die oben erwähnten Vorrichtungen
weiter zu verbessern und es ist weiterhin notwendig, Ver-35
besserungen in dem Ansaugsystem der Aufladung durchzuführen, um während des Betriebs eine Flexibilität der
Strömung und eine Veränderbarkeit des Drucks zu ermög-
lichen.
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Steuerung des Ladedrucks zu schaffen, welche
während des Betriebs eine verbesserte Strömungsflexibilität und eine Veränderbarkeit des Ladedrucks aufweist.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Steuerung des Ladedrucks zu schaffen,
-^q welche die Leistungscharakteristik bei einem Betrieb
der Verbrennungskraftmaschine mit niedriger Last verbessert und während des Betriebs einen zu hohen Ladedruck
verhindert.
, c Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung zur Steuerung des Ladedrucks zu schaffen, welche die Nachteile des Klopfens des Motors oder einer
Beschädigung desselben verhindert.
pn Diese und andere Ziele der vorliegenden Erfindung werden
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Steuerung des Ladedrucks erreicht, welche eine Geschwindigkeitssteuervorrichtung
für die Abgasströmung , eine Steuervorrichtung für einen Umgehungskanal und eine Steuereinrichtung zur
oc Steuerung der Geschwindigkeitssteuervorrichtung und der
Steuervorrichtung für den Umgehungskanal umfaßt, so daß die Geschwindigkeitssteuervorrichtung bei einem vorbestimmten
Druck geöffnet wird, welcher geringer ist als der vorbestimmte Druck der Steuervorrichtung für den
on Umgehungskanal. Diese Anordnung weist das Ergebnis auf,
daß die Geschwindigkeitssteuervorrichtung in Betrieb gesetzt wird, bevor die Steuervorrichtung für den Umgehungskanal
betätigt wird, wodurch durch ersteres zuerst ein zu starker Anstieg des Ladedrucks verhindert wird. Wenn
oc daraufhin der Ladedruck im Begriff ist, über die Möglich-όο
keiten der Absenkung des Ladedrucks durch die Geschwindigkeitssteuervorrichtung
trotzdem einen zu hohen Wert
einzunehmen, wird die Steuervorrichtung für den Umgehungskanal in Betrieb gesetzt, um einen derartigen Anstieg zu verhindern.
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung
beschrieben. Dabei zeigt:
Figur 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Steuerung des Lade
drucks ,
Figur 2 eine Seitenansicht der Abgasturbine von Fig. 1,
Figur 3 einen Vertikalschnitt durch die Abgasturbine von Fig. 2, und
Figur 4 eine Drehmomentkurve mit den Betriebsbereichen der vorliegenden Erfindung.
Wie in Figur 1 dargestellt, treiben die Abgase einer Verbrennungskraftmaschine eine sich drehende Abgasturbine
3, welche in der Abgasleitung 2 angeordnet ist, worauf die Gase der Umgebung zugeführt werden. Die Abgasturbine
3 ist mit einem Kompressor 4 mittels einer Welle 5 verbunden; die Abgasturbine 3, der Verdichter 4 und die
Welle 5 bilden zusammen den Abgasturbolader 10. Der Verdichter 4 wird zusammen mit der Abgasturbine 3
in Drehbewegung versetzt. Bei der gezeigten Anordnung gelangt die durch den Verdichter 4 verdichtete (aufgeladene)
Frischluft durch einen Luftansaugkanal 6 in die Verbrennungskraftmaschine 1, um dort zusammen mit dem
durch ein Einspritzventil 7 eingespritzten Kraftstoff verbrannt zu werden. Stromaufwärts von dem Verdichter
ist in dem Luftansaugkanal 6 ein Strömungsmesser 11 angeordnet. Zwischen dem Kompressor 4 und dem Einspritzventil
7 sind mehrere Drosselventile 12a,12b angeordnet, um das
-X- /ΙΌ-
Volumen an Ansaugluft zu steuern. Zwischen dem Drosselventil 12a und dem Verdichter 4 ist ein Drucksensor 13
zur Messung des Ladedrucks vorgesehen. Auf der stromabwärts gelegenen Seite des Drosselventils 12a ist ein
Ablaßventil 14 angeordnet, welches geöffnet werden kann, um einen zu hohen Druck abzulassen, wenn der Druck auf
der stromabwärts gelegenen Seite des Drosselventils 12a einen zu hohen Wert annimmt. Der Druck, bei welchem das
Ablaßventil 14 geöffnet wird, ist höher festgelegt, als der Druck, bei welchem die Steuervorrichtung 22 für einen
Umgehungskanal sich öffnet, welche nachstehend noch im einzelnen beschrieben wird. Zusätzlich ist ein Sauerstoffsensor
15 zur Messung der Sauerstoffkonzentration in dem
, _ Abgas und ein Katalysator 16 zur Eliminierung nicht ver-Ib
brannter Bestandteile des Abgases in der Abgasleitung 2 auf der stromabwärts gelegenen Seite der Abgasturbine 3
vorgesehen.
Erfindungsgemäß ist die Steuerverrichtung 22. in einem Umgehungs-20
kanal 21 vorgesehen, durch welche diesem Abgas zugeführt wird, um die Abgasturbine 3 zu umgehen. Weiterhin ist
eine Geschwindigkeitssteuervorrichtung 31 in dem Einströmkanal der Abgasturbine 3 zur Steuerung des Abgasstromes
angeordnet.
25
25
Die in den Figuren 1,2 und 3 dargestellte Steuervorrichtung für den Umgehungskanal weist ein Umgehungsventil
23 zum Öffnen und Schließen des Umgehungskanals 21 auf,
welches über ein Zwischenglied 26 mit einer Membran 25a 30
einer Membrandose 25 verbunden ist, welcher der Ladedruck auf der stromabwärts gelegenen Seite des Drosselventils
12a und auf der stromabwärts gelegenen Seite des Verdichters 4 über eine Druckleitung 24 zugeführt wird,
wobei bei überschreiten eines vorbestimmten Wertes Pb
35
des Ladedrucks die Membran 25a, als Reaktion auf den Ladedruck die Kraft einer Feder 25b, welche in Schließrichtung
des Ventils wirkt, überwindet und das Umgehungsventil 23
öffnet.
Folglich dient die Steuervorrichtung für den Umgehungskanal in der Geschwindigkeitssteuervorrichtung für den
Abgasstrom dazu, einen zu starken Anstieg des Ladedrucks zu verhindern.
Das beseitigt die Probleme, welche auftreten, wenn der Ladedruck nur durch die oben in Verbindung mit dem Stand
der Technik erwähnte Geschwindigkeitssteuervorrichtung ansteigt. Folglich kann der zur Öffnung des Ventils vorgegebene
Druckwert in adäquater Weise erhöht werden, um den Ladedruck über den gesamten Betriebsbereich zu erhöhen.
Dadurch wird es möglich, einen Anstieg im Ladedruck und eine Verbesserung der Drehmomentkurve im Niedriglastbereich
zu erreichen. Andererseits wird die Geschwindigkeitssteuervorrichtung für den Abgasstrom betätigt, bevor die
Steuervorrichtung für den Umgehungskanal aktiviert wird, so daß eine zu hohe Drehzahl der Abgasturbine vermieden
wird und die Betätigungsfrequenz der Steuervorrichtung für den Umgehungskanal minimiert wird. Die Gelegenheiten,
bei welchen eine relativ hohe Drehgeschwindigkeit der Abgasturbine durch deren Trägheit in der ersten Stufe
der Öffnung des Ventils hervorgerufen wird, wird äußerst selten und der Nachteil des Klopfens des Motors oder einer
Beschädigung des Motors wird soweit als möglich unterdrückt.
Die Geschwindigkeitssteuervorrichtung 31 für die Abgasströmung
weist ein Drosselventil 32 auf, welches im Einströmkanal der Abgasturbine 3, im besonderen in der Abgaseinlaufspirale,
wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt, vorgesehen ist. Das Drosselventil 32 ist an seinem stromaufwärtsgelegenen
Ende schwenkbar an dem Gehäuse des Einströmkanals der Abgasturbine 3 gelagert. Wenn das stromabwärts
gelegene freie Ende des Drosselventils 32 verschwenkt wird, so daß der Öffnungsquerschnitt des Einströmbereichs 3a
reduziert wird (wie in Figur 2 mit der durchgezogenen Linie angedeutet) nimmt die Geschwindigkeit des Abgasstroms
zu, während bei einer Schwenkung des freien, strom-
-X- AZ.
abwärts gelegenen Endes des Ventils der Strömungsquerschnitt des Einströmbereiches 3a zunimmt (wie in Figur 2
durch die gestrichelte Linie angedeutet) und die Ge-
_ schwindigkeit des Abgasstroms sinkt,
ο
Das Drosselventil 32 ist mit einer Membran 33a und einer
Membrandose 33 über eine Stange 33b verbunden. Der Ladedruck auf der stromaufwärts gelegenen Seite des Drosselventils
12a wird über eine Druckleitung 34 auf der stromabwärts gelegenen Seite des Verdichters 4 zugeführt.
Wenn dieser Ladedruck den vorbestimmten Wert Pa überschreitet, überwindet die Membran 33a als Reaktion auf den
Ladedruck die Federkraft einer Feder 33c und wird in einer
Richtung versetzt, in welcher sie eine Vergrößerung des 15
Einströmbereiches 3a der Abgasturbine bewirkt, wobei die
Strömungsgeschwindigkeit des Abgases abnimmt.
Hierbei erweist es sich als wichtig, daß der vorbestimmte
Wert Pa, bei welchem die Geschwindigkeitsteuervorrichtung 20
31 sich öffnet (z.B. bei 350mm Hg) kleiner ist als der Wert Pb, bei welchem die Steuervorrichtung für den
Umgehungskanal sich öffnet (z.B. 400 mm Hg).
Im Folgenden wird die Betriebsweise der erfindungsgemäßen 25
Vorrichtung beschrieben. Bei einem stationären Betrieb wird die Ansaugluft durch den Verdichter 4 verdichtet,
durch die Drosselventile 12a und 12b in ihrem Volumen angepaßt, mit Kraftstoff vermischt, welcher durch das
Einspritzventil 7 in Form eines Strahls zugeführt wird, 30
um eine Gasmischung zu erzeugen, welche dem Verbrennungsraum 1a der Verbrennungskraftmaschine 1 zugeführt wird.
Zu diesem Zeitpunkt erfolgt durch Einwirkung einer Zündkerze 8 eine Zündung, worauf der Verbrennungsvorgang
stattfindet. Die Verbrennungsgase werden daraufhin in 35
die Abgasleitung 2 abgeführt, wobei deren Strömungsgeschwindigkeit
durch die Geschwindigkeitssteuervorrichtung 31 gesteuert wird, um die Abgasturbine in Drehung zu
versetzen, welche wiederum den auf derselben Welle angeordneten Verdichter 4 antreibt. Daraufhin wird das Abgas
in die Umgebung abgeleitet. Da die Geschwindigkeitssteuervorrichtung 31 das Drosselventil 32 schließt, um
die Strömungsgeschwindigkeit des Abgases zu erhöhen,ist die Antriebsenergie der Abgasturbine 3 vergleichsweise
groß, wodurch in diesem Betriebsbereich eine Verminderung des Ladedrucks verhindert wird.
1^ Darauffolgend erhöht sich die Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine,
wodurch ein großes Abgasvolumen abgeführt wird und die Drehzahl der Abgasturbine 3 durch Einwirkung
der Abgasenergie ebenfalls zunimmt. Der Verdichter 4 dreht sich ebenfalls mit einer hohen Drehzahl, so daß der
1^ Ladedruck auf seiner stromabwärts gelegenen Seite ansteigt
Wenn dieser Ladedruck über den vorbestimmten Wert Pa angestiegen ist, um die Geschwindigkeitssteuervorrichtung
31 zu öffnen, wird der Ladedruck in die in Figur 2 darge-
^Q stellte Druckdose 33 eingeleitet und das Drosselventil
überwindet die Federkraft der Feder 33q, um das Ventil zu öffnen. Als Ergebnis davon wird das Drosselventil 32
von der in Figur 2 durch ausgezogene Linien dargestellten Position in die durch gestrichelte Linien dargestellte
^° Position versetzt, wodurch die Öffnungsfläche des Einströmbereiches
3a zunimmt und die Geschwindigkeit des Abgasstroms sinkt. Aus diesem Grund wird ein Ansteigen
der Drehzahl der Abgasturbine 3 verhindert und ein hoher Ladedruck vermieden. Zusätzlich nimmt im gleichen Augen-
^ blick auch der Druck in der Abgasleitung 2 (Auspuffdruck)
stromaufwärts von der Abgasturbine 3 ab, wodurch der Ladeverlust der Verbrennungskraftmaschine 1 abnimmt, um eine
Verminderung der Leistungsabgabe zu verhindern.
Falls sich die Verbrennungskraftmaschine 1 mit hoher
Drehzahl bei hoher Last dreht, wird auch eine große Menge an Abgas von der Maschine abgeführt. Deshalb wird das
gesamte Abgasvolumen, auch wenn die Geschwindigkeits-
Steuervorrichtung für den Abgasstrom sich in einem vollständig geöffneten Zustand befindet, zur Drehung der
Abgasturbine 3 verwendet. Dadurch dreht sich die Abgasturbine 3 mit einer hohen Drehzahl, wodurch auch eine
5
entsprechende Drehung des Verdichters 4 bewirkt wird, so daß der Ladedruck ansteigt. Zu diesem Zeitpunkt wird
der Ladedruck, wenn dieser im Begriff ist, den vorbestimmten Druck Pb, welcher vorgegeben ist, um die Steuervorrichtung
für den Umgehungskanal zu öffnen, zu übersteigen, der Membrandose 25 zugeführt, um die Membran 25a
entgegen der Federkraft der Feder 25b zu bewegen, wodurch das Umgehungsventil 23, welches mit dieser über das Zwischenglied
26 verbunden ist, geöffnet wird. Folglich wird
das Abgas in der Abgasleitung 2 stromaufwärts von der 15
Abgasturbine 3 durch den Umgehungskanal 21 der stromabwärts gelegenen Seite der Turbine 3 zugeführt. Das
führt zu dem Ergebnis, daß die hohe Drehzahl der Turbine 3 und des Verdichters 4 abnimmt, wodurch ein zu hoher
Ladedruck vermieden wird und die Lebensdauer der Welle 5 20
erhöht wird. Dieser Vorgang verhindert weiterhin sowohl ein Klopfen der Verbrennungsmaschine 1 als auch eine
Beschädigung sowohl der Maschine selbst als auch ihrer Ansaug- und Abgassysteme. Somit kann die Ladewirkung
des Abgasturboladers in maximaler Weise ausgenutzt werden 25
um die Leistungscharakteristik der Maschine zu verbessern.
Wenn die Maschine mit einer höheren Drehzahl und einer größeren Last betrieben wird, wird die Fähigkeit der
vorstehend diskutierten Funktionsweise zur Verhinderung 30
eines Anstiegs des Ladedrucks überschritten, wodurch die Gefahr eines weiteren Anstiegs des Ladedrucks hervorgerufen
wird. In einem derartigen Fall verhindert jedoch die Steuervorrichtung für den Umgehungskanal einen derartigen
Anstieg. Folglich kann der Abgasturbolader derartig ausge-35
staltet und dimensioniert werden, daß der Ladedruck während aller Betriebsbereiche zunimmt, ohne daß die Gefahr auftritt,
daß der Ladedruck den Wert Pa zur Öffnung des Ven-
tils der Geschwindigkeitssteuervorrichtung übersteigt. Deshalb ist es wegen des Anstiegs des Ladedrucks in den
Niedriglastbereichen möglich, die Drehmomentkurve zu
verbessern.
5
5
Es kann jedoch in dem Fall, daß sowohl die Steuervorrichtung für den Umgehungskanal als auch die Geschwindigkeitssteuervorrichtung
für den Abgasstrom so eingestellt
sind, daß sie sich bei demselben Wert öffnen oder in dem 10
Fall, in welchem nur eine Steuervorrichtung für einen Umgehungskanal vorgesehen ist, vorkommen, daß die Abgasturbine,
welche sich gedreht hat, durch den Einfluß ihrer Trägheit direkt nachdem der Ansprechwert für die
Steuervorrichtung für den Umgehungskanal überschritten 15
ist, zu schnell dreht. Deshalb verschlechtert sich die Reaktion zum Vermindern des Ladedrucks, so daß die
Gefahr des Klopfens auftritt oder der Auspuffdruck jäh absinkt und die Gefahr einer Beschädigung des Katalysators
in dem Abgassystem auftritt.
20
20
Bei der vorliegenden Erfindung öffnet sich jedoch die Geschwindigkeitssteuervorrichtung für den Abgasstrom,
bevor die Steuervorrichtung für den Umgehungskanal sich
öffnet. Folglich wird die Betätigungsfrequenz des Um-25
gehungsventils minimiert und die Häufigkeit des Auftretens
der oben beschriebenen Nachteile reduziert. Zur gleichen Zeit erhöht sich die Lebensdauer des Umgehungsventils
und die Einstellung des vorgegebenen Druckwerts zum
Öffnen des Ventils wird stabilisiert, wodurch es möglich
30
ist, einen wirksamen Schutz für die Maschine zu schaffen.
Zusätzlich ist der Einströmkanal des Umgehungskanals der Steuervorrichtung für den Umgehungskanal stromaufwärts
von dem Drosselventil 32 der Geschwindigkeitssteuer-35
vorrichtung angeordnet. Durch diese Anordnung bewirkt das Umgehungsventil bei Problemen, wie einer Betriebsstörung
oder einem Brand, welche auftreten, bevor die
350630
-λ/ fa
Geschwindigkeitssteuervorrichtung vollständig geöffnet ist, eine Berücksichtigung dieser Anforderungen und
öffnet sich.
Der Abgasstrom gelangt auf der stromaufwärts gelegenen Seite des Umgehungsventils in den Umgehungskanal, so
daß ein Anstieg des Ladedrucks verhindert wird, und die Maschine vor Störungen geschützt ist. Das Drosselventil
32 der Geschwindigkeitssteuervorrichtung 31 für den Abgasstrom ist dem pulsierenden Druck des Abgases ausgesetzt
und kann leicht zu Schwingungen angeregt werden. Zur Verhinderung dieses Effektes ist die dem Druck ausgesetzte
Fläche der Membran 33a ausreichend groß ausgestaltet,
wodurch das Drosselventil 32 auch im Stadium der Vibration
p. durch den Einfluß der Schwingungen des Abgasdruckes durch
die Membran 33a in einer vorbestimmten Position gehalten wird. Gelegentlich kann die Geschwindigkeitssteuervorrichtung
31 vollständig geöffnet sein, wenn in dem Ausführungsbeispiel
sich das Umgehungsventil öffnet, der
on Steuerbereich der Geschwindigkeitssteuervorrichtung für
ZO
den Abgasstrom kann sich jedoch mit dem Steuerbereich des Umgehungsventils um einen gewissen Betrag überlappen.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel können die Geoi_
schwindigkeitssteuervorrichtung 31 und die Steuervor-
richtung 22 für den Umgehungskanal durch eine Steuereinheit 41 gesteuert werden, welche die Kraftstoffmenge
des Einspritzventils 7 steuert. Das heißt, ein Dreiweg-Magnetventil 42 ist in der Druckleitung 34 der Ge-
schwindigkeitssteuervorrichtung 31 für den Abgasstrom 3Ü
angeordnet und gleiehartigesDreiweg-Magnetventil 43 ist in der
Druckleitung 24 der Steuervorrichtung für den Umgehungskanal vorgesehen. Diese Dreiweg-Magnetventile 42 und 43
verdünnen die zur Aufladung zugeführten Gase mit Luft und
__ führen die Mischung jeweils den Membrandosen 25 und 33
ob
zu, wobei das Maß an Luftverdünnung durch eine Veränderung
des Spannungswertes oder der Zeitdauer, während welcher eine Spannung angelegt ist, auf der Basis eines Impulses
einer vorbestimmten Frequenz verändert werden kann.
Dadurch wird das Maß der Öffnung der Ventile in der Geschwindigkeitssteuervorrichtung und der Steuervorrichtung
für den Umgehungskanal gesteuert.
Zu diesem Zweck empfängt die Steuereinheit 41, welche
z.B. ein Mikrocomputer sein kann, zur Steuerung der Dreiweg-Magnetventile 42 und 43 die folgenden Signale:
-^q den Ladedruckausgangswert von dem Drucksensor 13;
ein Drehgeschwindigkeitssignal, welches im einzelnen nicht näher beschrieben ist, welches von einem Drehsensor
44 zur Ermittlung der Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine 1 abgegeben wird; ein Signal, welches von dem
■je Strömungsmesser 11 in Abhängigkeit des Ansaugluftvolumens
abgegeben wird; und ein Signal, welches eine enge Beziehung zu dem Kraftstoff-Luftgemisch gibt, welches auf
einem von dem Sauerstoffsensor 15 abgegebenen Sauerstoffdichtesignal
basiert. Der am besten geeignete Wert für
2Q den zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Betriebszustand
wird aufgrund von objektiven Steuerwerten ermittelt, welche vorher abgespeichert wurden und das optimale
durch das Einspritzventil 7 einzuspritzende Volumen wird berechnet. Daraufhin wird dann das Einspritzventil 7
2g betätigt. Zum selben Zeitpunkt werden Betätigungs- bzw-Steuersignale
für den optimalen Öffnungsbereich der Geschwindigkeitssteuervorrichtung 31 und der Steuervorrichtung
22 für den Umgehungskanal an die Dreiweg-Magnetventile 42 und 43 abgegeben. Es ist deshalb möglich,
QQ mittels eines elektronischen Regelkreises die Ladedrucksteuerung
durch die Geschwindigkeitssteuervorrichtung 31 für die Abgasströmung und den Ladedruck durch die
Steuervorrichtung 22 für den Umgehungskanal zu regeln.
,.^. ■
Claims (12)
- PatentansprücheM .) Vorrichtung zur Steuerung des Ladedrucks einesAbgasturboladers einer Verbrennungskraftmaschine in Abhängigkeit von deren Belastung mit einer durch die Abgase der Verbrennungskraftmaschine angetriebenen Abgasturbine und mit einem durch die Abgasturbine angetriebenen, die Ansaugluft verdichtenden Verdichter, g e k e η η ze ichnet durch einen Umgehungskanal (21) mit einem Ventil (23), in welchen das Abgas zur Umgehung der Abgasturbine (3) einleitbar ist, eine Steuervorrichtung (22) für den Umgehungskanal zur Steuerung der Öffnung des Ventils (23) in dem Umgehungskanal (21) , wenn der stromabwärts des Verdichters (U) vorliegende Ladedruck einen ersten vorbestimmten Wert Pb überschreitet, und eine Geschwindigkeitssteuervorrichtung (31) für den Abgasstrom zur Steuerung der Abgasströmungsgeschwindigkeit, wenn der stromabwärts des Verdichters (4) vorliegende Ladedruck einen zweitenvorbestimmten Wert Pa überschreitet, wobei der erste vorbestimmte Wert Pb des Ladedrucks größer ist als der zweite vorbestimmte Wert Pa.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1,gekennzeichnet durch einen Drucksensor (13) zur Ermittlung des Ladedrucks stromabwärts des Verdichters (4).
- 3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurchgekennzeichnet , daß die Geschwindigkeits-steuervorrichtung (31) für den Abgasstrom zur Steuerung der Abgasströmungsgeschwindigkeit ein in seiner Öffnungsstellung veränderbares Ventil (32) in einem Abgaskanal (3a) umfaßt.L -2-
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der maximale Öffnungsquerschnitt des Ventils (32) der Geschwindigkeitssteuervorrichtung (31) für den Abgasstrom groß ist im Vergleich zu dem der Steuervorrichtung (22) für den Umgehungskanal.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Geschwindigkeitssteuervorrichtung (31) für den Abgasstrom -in einem Abgaskanal (2) zwischen dem Einlaß des Umgehungskanals (21) angeordnet ist.
- 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Grad der Öffnung des Ventils (32) der Geschwindigkeitssteuervorrichtung (31) für den Abgasstrom so bemessen ist, daß er zunimmt, wenn der Ladedruck stromabwärtsdes Verdichters (4) über den zweiten vorbestimmten WertPa ansteigt.
20 - 7- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Einstellung des Öffnungsgrades der Ventile der Steuervorrichtung (22) für den Umgehungskanal und der Geschwindigkeitssteuervorrichtung (3D für den Abgasstrom mittels Membraneinrichtungen (25,33) erfolgt.
- 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Ein- ^® stellung des Ventilöffnungsgrades der Steuervorrichtung (22) für den Umgehungskanal und der Geschwindigkeitssteuervorrichtung (31) für den Abgasstrom mittels eines Schrittmotors erfolgt.35
- 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,dadurch gekennzeichnet , daß die Steuervorrichtung (22) für den Umgehungskanal einen Umgehungskanal (21) umfaßt, welcher mit den stromabwärts -und stromaufwärts gelegenen Seiten der Abgasturbine (3) verbunden ist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch g e k e η η zeichnet, daß die Einlaßöffnung des Umgehungskanals (21) der Steuervorrichtung (22) für den Umgehungskanal weiter stromaufwärts angeordnet ist als das Ventil (32) der Geschwindigkeitssteuervorrichtung (31) für den Abgasstrom.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Steuereinheit (41) zur elektronischen Steuerung des Öffnungsgrades der Ventile der Steuervorrichtung (22) für den Umgehungskanal und der Geschwindigkeitssteuervorrichtung (31) für den Abgasstrom mittels einer Rückkoppelung mittels zweier Dreiweg-Magnetventile (42,43), welche in einer Druckleitung (34) der Geschwindigkeitssteuervorrichtung (31) für den Abgasstrom und in einer Druckleitung (24) der Steuervorrichtung (22) für den Umgehungskanal angeordnet sind.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurchgekennzeichnet , daß die Dreiweg-Magnetventile (42,43) so ausgebildet sind, daß sie den Öffnungsgrad der Ventile in der Geschwindigkeitssteuervorrichtung (31) für den Abgasstrom und in der Steuervorrichtung (22) für den Umgehungskanal durch Verdünnung der durch den Ladedruck zugeführten Gase mit Luft und durch Zuführung der Mischung in die jeweiligen Membraneinrichtungen (25,33) steuern.
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