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Die Erfindung betrifft einen Spannungsmesser zum Messen der Spannung
eines langgestreckten Meßobjekts, beispielsweise eines Drahtes, Bandes, Blattes
oder dergleichen.
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Es ist ein Spannungsmesser mit drei Rollen bekannt, die in der Richtung
angeordnet sind, in der ein langgestrecktes Meßobjekt läuft und nacheinander mit
den Rollen in Berührung kommt.
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Die mittlere Rolle ist eine Meßrolle, und die Spannung des Meßobjekts
läßt sich anhand der Verstellung der Meßrolle ermitteln, die durch die Spannung
des Meßobjekts verursacht wird. Weil bei diesem Instrument die Spannung jedoch nur
aufgrund der Verlagerung der Meßrolle ermittelt wird, läßt sich die Messung nicht
mit hoher Genauigkeit und Präzision durchführen. Während das Meßobjekt durch die
drei Rollen läuft, wird es V-förmig gebogen, wobei eine Biegebeanspruchung aufgrund
der Eigensteifigkeit des Werkstoffes des Meßobjekts auf die Meßrolle als Verstellkraft
einwirkt, die Fehler des Meßergebnisses verursacht.
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Es stehen keine Spannungsmesser zur Verfügung, welche die durch die
Steifigkeit des Werkstoffes des Meßobjekts verursachte Biegebeanspruchung berücksichtigen.
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Eines der bei der Drei-Rollen-Anordnung auftretenden Probleme ist
die Position oder Ausrichtung des die drei Rollen aufweisenden Detektors. Es kommt
zu keinen Schwierigkeiten, wenn der Winkel zwischen der Richtung, in welcher die
Meßrolle durch die Spannung des Meßobjekts verlagert wird, und die Richtung der
Schwerkraft stets ein rechter Winkel ist. Ist dieser Winkel jedoch kein rechter
Winkel, wirkt auf die Feder, welche die Meßrolle nachgiebig abstützt, nicht nur
die durch die Spannung
des Meßobjekts verursachte Kraft, sondern
auch eine Komponente des Gewichts des Detektors ein, so daß in das Meßergebnis Fehler
eingeführt werden. Es stehen keine Spannungsmesser zur Verfügung, die es gestatten,
durch die Position des Detektors verursachte Fehler zu eliminieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spannungsmesser zu
schaffen, bei dem Fehler eliminiert sind, die durch die Biegebeanspruchung eines
Meßobjekts verursacht werden, wenn die Spannung des Meßobjekts anhand der Größe
der Verstellung einer Meßrolle bestimmt wird.
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Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, einen Spannungsmesser
zu schaffen, bei dem Fehler eliminiert sind, die durch das Gewicht des Detektors
verursacht werden, wenn die Spannung des Meßobjekts anhand der Größe der Verstellung
einer Meßrolle in dem Detektor ermittelt wird.
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Die erfindungsgemäßen Lösungen dieser Aufgaben ergeben sich aus den
Patentansprüchen 1 und 2.
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Die Erfindung ist im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig.
1 in größerem Maßstab eine schematische Seitenansicht der Meßrolle und der Führungsrollen
eines Spannungsmessers, Fig. 2 ein Vectordiagramm für die Anordnung nach Fig. 1,
Fig.
3 ein analytisches Diagramm für die Anordnung nach Fig. 1, Fig. 4 eine graphische
Darstellung von charakteristischen Kurven, Fig. 5(a) eine Darstellung ähnlich Fig.
1, wobei die Rollen in Schräglage veranschaulicht sind, Fig. 5(b) ein analytisches
Diagramm der Anordnung nach Fig. 5(a), Fig. 6 eine schematische perspektivische
Darstellung eines Spannungsmessers entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung,
und Fig. 7 ein Blockschaltbild für die Datenverarbeitungsanordnung des Spannungsmessers
nach der Erfindung.
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Zunächst sei anhand der Fig. 1 das dem vorliegenden Spannungsmesser
zugrundeliegende Meßprinzip erläutert. Fig. 1 zeigt schematisch den Detektor eines
Spannungsmessers der vorliegend betrachteten Art. Der Detektor weist zwei in Abstand
voneinander angeordnete Führungsrollen 2, 3 und eine zwischen den beiden Führungsrollen
befindliche Meßrolle 1 auf. Ein Meßobjekt, beispielsweise ein Draht 4, dessen Spannung
gemessen werden soll, läuft zwischen den drei Rollen hindurch und steht mit diesen
in Kontakt. Es sei angenommen, daß die Radien der Rollen 1, 2 und 3 den Wert R,
R1 bzw. R2 haben,
daß das Meßobjekt 4 den Durchmesser oder die Dicke
D hat, daß der waagrechte Abstand zwischen den Achsen der Rollen 1 und 2 gleich
A1 und der waagrechte Abstand zwischen den Rollen 1 und 3 gleich A2 ist, daß der
lotrechte Abstand zwischen den Achsen der Rollen 1 und 2 gleich B1 und der lotrechte
Abstand zwischen den Achsen der Rollen 1 und 3 gleich B2 ist, wenn keine Belastung
der (strichpunktiert dargestellten) Meßrolle 1 aufgrund der Spannung des Objekts
erfolgt, daß die Größe der lotrechten Verstellung der Meßrolle 1 aufgrund der Spannung
des Meßobjekts gleich x ist und daß die Spannung des Meßobjekts 4 gleich T ist.
Unter dem Begriff "lotrecht" soll hier die Richtung verstanden werden, in welcher
die Meßrolle 1 in dem Instrument verstellt werden kann, während unter dem Begriff
"waagrecht" vorliegend die dazu senkrechte Richtung verstanden wird.
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Wenn die Winkel, den die zwischen den Kontaktpunkten der Rollen 1
und 2 sowie zwischen den Kontaktpunkten der Rollen 1 und 3 mit der durch die Achse
der Rolle 1 verlaufenden lotrechten Linie bilden, gleich 1 bzw. 2 sind und die Kräfte,
welche die Spannungen der vorstehend genannten Teile des Meßobjekts 4 auf die Meßrolle
1 ausüben, gleich F1 und F2 sind, wird ein Vectordiagramm gemäß Fig. 2 erhalten.
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Die Mittellinie des Meßobjekts 4 ist in Fig. 1 durch die strichpunktierte
Linie M dargestellt. Wenn sich die geradlinigen Teile der Linie M zwischen den Rollen
1 und 2 in entgegengesetzten Richtungen erstrecken, schneidet die Mittellinie M
die durch die Achsen der Rollen 1 und 2 verlaufenden lotrechten Linien an den Punkten
N1 bzw. N2. Wenn der Abstand zwischen dem Punkt N1 und der Achse 0 der Rolle 1 gleich
P1 ist, der Abstand zwischen dem Punkt N2 und der
Achse 1 der Rolle
2 gleich P2 ist und der lotrechte Abstand zwischen den Punkten N1 und N2 gleich
Q ist, wird eine geometrische Beziehung entsprechend Fig. 3 erhalten.
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Aus dem Vectordiagramm der Fig. 2 läßt sich ablesen T COS 1 + T COS
#2 = kx t1) wobei k die Federkonstante einer Feder ist, die auf die Meßrolle 1 in
der Richtung einwirkt, welche der Richtung entgegengesetzt ist, in welcher die Spannung
des Meßobjekts auf die Rolle einwirkt.
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Aus Fig. 3 ergibt sich P2 - (B1 + x) + P1 = Q R1 + D/2 = P2 sin R
+ D/2 = P1 sin 8 A1 = Q tan 8 Durch Auflösen der vorstehenden Gleichungen nach cosG
erhält man
In ähnlicher Weise erhält man
Indem man die beiden vorstehenden Ausdrücke in der Gleichung (1)
substituiert, erhält man die Spannung T. Falls A1 = A2, B1 = B2 und R = R1 = R2,
ergibt sich die Spannung T zu
Wenn das Meßobjekt 4 an den Rollen vorbeiläuft und mit diesen in Berührung steht
sowie die Meßrolle 1 um die Strecke x verstellt wird, läßt sich die Spannung T errechnen,
indem der Wert x in die Gleichung (2) eingesetzt wird. Die Beziehung zwischen T
und x läßt sich nicht nur durch die vorstehend genannte Gleichung, sondern auf andere
Weise auch durch andere Gleichungen ausdrücken. Die vorstehende Gleichung kann daher
in die allgemeine Form T = F(x) (3) gebracht werden.
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Die vorstehende Gleichung hat nur Gültigkeit bei einem idealen Meßobjekt,
das keine Steifigkeit hat, und unter Vernachlässigung des Einflusses der Schwerkraft.
Wenn die Spannung anhand der vorstehend genannten Gleichung errechnet wird, ist
das Rechenergebnis mit den oben erläuterten Fehlern behaftet.
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Wenn die Steifigkeit des Meßobjekts berücksichtigt wird, wird die
Beziehung zwischen der Spannung T und der Verstellung X auf die folgende Weise erhalten.
Es wird davon ausgegangen, daß die Steifigkeit des Meßobjekts eine Funktion des
Durchmessers D des Meßobjekts ist. Wird die Spannung T
eines Meßobjekts
mit dem Durchmesser D aus der Verstellung X unter Anwendung der Formel (3) berechnet,
wird eine charakteristische Kurve J entsprechend Fig. 4 erhalten. Bei Messung der
Spannung von zwei Meßobjekten aus dem gleichen Werkstoff und mit den Durchmessern
D1 bzw. D2 unter Verwendung des gleichen Spannungsmessers, werden charakteristische
Kurven J1 und J2 gewonnen. Die theoretische charakteristische Kurve oder Kennlinie
J ist den tatsächlichen charakteristischen Kurven J1 und J2 geometrisch ähnlich;
die drei Kurven haben mathematisch eine "lineare" Relation zueinander entlang der
X-Achse. Weil eine gewisse Relation zwischen dem Durchmesser D und der Steifigkeit
besteht, haben die Kurven auch bezüglich des Durchmessers D eine "lineare" Relation
zueinander. Geht man daher davon aus, daß ein Meßobjekt mit einem vorgegebenen Durchmesser
D0 zu einer charakteristischen Kurve J0 führt, läßt sich die Beziehung zwischen
den Verlagerungen X0 und X00 auf den Kurven J und J0, verursacht durch die gleiche
Spannung T0, durch die folgende lineare Gleichung ausdrücken: X00 = (K11 . D0 +
K10) - X0 + K01 . D0 + K00 wobei K11, K10, K01 und K00 Konstanten sind.
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Die vorstehende Gleichung läßt sich umwandeln in X00 = K11 . D0 .
X0 + K10 . X0 + K01 . D0 + K00 (4) Die vorstehende Gleichung gilt für die charakteristischen
Kurven J und J1 ebenso wie für die charakteristischen Kurven J und J2. An Punkten
(T1 X1), (T1.X11), (T1.X12),
(T2.X2), (T2.X21) und (T2.X22) erhält
man daher X11 = K11 . D1 . X1 + K10 . X1 + K01 . D1 + K00 X12 = K11 . D2 . X1 +
K10 . X1 + K01 . D2 + K00 X21 = K11 . D1 . X2 + K10 . X2 + K01 . D1 + K00 X22 =
K11 . D2 . X2 + K10 . X2 + K01 . D2 + K00 Um die vorstehenden Gleichungen nach K11,
K10, K01 und K00 aufzulösen, werden diese Gleichungen zunächst wie folgt umgeschrieben
X11 = K111 . X1 + K011 (5) X12 = K112 . X1 + K012 X21 = K111 . X2 + K011 X22 = K112
. X2 + K012 wobei K111 = K11 . D1 + K10 (6) K011 = K01 . D1 + K00 K112 = K11 . D2
+ K10 K012 = K01 . D2 + K00
Aus den Gleichungen (5) erhält man
K (X11 - X21) / (X1 - X2) K011 (X1 X21 - X2 X11) / (X1 1 - X2) K112 = (X12 - X22)
/ (X1 - X2) K012 (X1 X22 - X2 . X X12) / (X1 - X2) Die Werte der Terme auf den rechten
Seiten dieser Gleichungen sind aus dem Ergebnis der durchgeführten Messungen bekannt.
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Aus den Gleichungen (6) erhält man K11 ( (K111 - K112) / (D1 - D2)
(7) K10 = (D1 . K112 - D2 . K111) / (D1 - D2) K01 = (K011 - K012) / (D1 - D2) K00
= (D1 . K012- D2 . K011) / (D1 - D2) Andererseits erhält man aus der Gleichung (4)
X0 = (X00 - K01 . D0 - K00) / (K11 . D0 + K10) (8) Auf der rechten Seite der obigen
Gleichung kann man die Werte der Terme mit Ausnahme von X00 und D0 aus der Gleichung
(7) erhalten. Infolgedessen wird die Messung an einem Meßobjekt mit einem Durchmesser
D0 durchgeführt, um die Verstellung X00 zu ermitteln. Durch Einsetzen dieser Werte
in die Gleichung (8)
ist es möglich, aus der tatsächlich gemessenen
Verstellunq X00 die Verstellung X0 zu erhalten, die durch ein ideales Meßobjekt
ohne Steifigkeit verursacht würde. Substituiert man den so erhaltenen Wert X0 für
die Variable x in der Formel (3), erhält man die Spannung T des Meßobjekts ohne
Beeinflussung durch die Steifigkeit des Werkstoffs des Meßobjekts. In der Praxis
erfordert es erheblich Zeit, durch Durchführen der obigen Operationen X0 zu ermitteln
und dann den Wert X0 zwecks Durchführung weiterer Operationen in die Gleichung (3)
einzusetzen. Infolgedessen ist es zweckmäßig, die Werte der Funktion T für eine
Mehrzahl von Werten der Variablen X0 von vorneherein in einem Festspeicher (ROM-Speicher)
einzuspeichern, so daß der gewünschte der eingespeicherten Werte von X0 aus dem
Festspeicher ausgelesen werden kann.
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Nachstehend sei der Einfluß erläutert, den das Gewicht des bewegbaren
Teils des Detektors auf das Meßergebnis hat. Es sei angenommen, daß die Gruppe der
Rollen 1, 2 und 3 die Schräglage gemäß Fig. 5(a) einnimmt. Wenn der Winkel, den
die Richtung der Verstellung der Meßrolle 1 aufgrund der Spannung des Meßobjekts
4 mit der waagrechten Linie L bildet, mit d bezeichnet wird, die Masse des bewegbaren
Teils des Detektors durch w(gr) ausgedrückt wird und die Erdbeschleunigung als g(CN/gr)
bezeichnet wird, folgt entsprechend Fig. 5(b), daß die Kraft f, welche auf die der
Verstellbewegung der Meßrolle 1 nachgiebig entgegenwirkende Feder einwirkt, folgenden
Wert hat: f = g.w sin
Diese Kraft f wird zu der Kraft F addiert,
die durch die Spannung des Meßobjekts verursacht wird, um die Neßrolle 1 zu verstellen.
Auf die Feder wirkt also die Summe der Kräfte F und f ein. Die Gleichung (1) läßt
sich also ausdrücken als T COS #1 + T COS 92 + f = kx Aus der vorstehenden Gleichung
erhält man kx - f f kx T = = (1 - ) ( ) cos #1 + cos #2 kx cos #1 + cos #2 kx wobei
die Spannung darstellt, wenn die cos #1 + cos #2 Richtung der Verstellbewegung der
Meßrolle 1 vernachlässigt wird. Wenn dies als f(x) ausgedrückt wird, erhält man
T = (1 f kx f(x) Wenn die Verstellung der Meßrolle 1 bei der Spannung 0 gleich Xt
ist, folgt f = kx . Setzt man diesen Ausdruck in die vorstehende Gleichung.ein,
erhält man xt T = (1 - ) . f(x) (9) x Wenn daher die Spannung f(x) aus der Verstellung
x der Meßrolle 1 errechnet wird und die Werte f(x), x und xt in die Gleichung (9)
eingesetzt werden, wird die Spannung T im wesentlichen frei von jedem Fehler erhalten,
der andernfalls durch das Gewicht des Detektors verursacht würde.
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In den Fign. 6 und 7 ist ein erfindungsgemäß aufgebauter Spannungsmesser
dargestellt. Der Spannungsmesser weist einen Rahmen
5, einen Arm
6, der die beiden Führungsrollen 2 und 3 ill vorbestimmtem gegenseitigem Abstand
trägt, eine am Rahmen 5 verstellbar gelagerte Stange 7, an deren oberem Ende der
Arm 6 angeordnet ist, und eine Feder 8 auf, die zwischen dem unteren Ende der Stange
7 und dem Rahmen 5 sitzt und die die Stange 7 nach unten zieht. Die Stange 7 ist
in einer zu der Verbindungslinie der Achsen der Führungsrollen 2 und 3 senkrechten
Linie verstellbar. Zu der Vorrichtung gehört ferner eine verstellbare Stange 1A,
an welcher die Meßrolle 1 abgestützt ist. Die Stange 1A ist mit einem Arm 10 verbunden,
dessen gegenüberliegende Enden mit den äußeren Enden zweier Blattfedern 9 verbunden
sind, deren innere Enden an dem Rahmen 5 abgestützt sind. Wenn die Meßrolle 1 nach
oben oder unten bewegt wird, führt die Stange 1A entgegen der Kraft der Blattfedern
9 eine Bewegung nach oben oder unten aus. Die Meßrolle 1 und die Stange 1A sind
in der gleichen Richtung verstellbar wie die Stange 7. Die Federn haben die in der
Gleichung (1) vorkommende Federkonstante k.
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Zu dem Spannungsmesser gehört des weiteren ein Detektor 11 zum Ermitteln
der Position oder Verstellung der Meßrolle 1.
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Bei dem Detektor 11 kann es sich um einen CCD-Bildsensor handeln,
der die Verlagerung der Stange 1A erfaßt. Der Bildsensor weist ein auf der Stange
1A sitzendes lichtemittierendes Element 12 und eine lotrecht angeordnete Gruppe
von lichtempfindlichen Elementen 13 auf. Wenn die Stange 1A verstellt wird, erfolgt
eine entsprechende Verstellbewegung des lichtemittierenden Elements 12, so daß sich
das lichtempfindliche Element 13 ändert, auf das Licht von dem lichtemittierenden
Element 12 auffällt. Der Betrag der Verstellbewegung der Stange 1A läßt sich aus
der Position des lichtempfindlichen Elements ermitteln, auf das von dem lichtemittierenden
Element 12 aus Licht auftrifft.
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Zu dem Spannungsmesser gehört ferner eine Vorrichtung 15 zur Kompensation
der Lage der Führungsrollen 2 und 3 entsprechend dem Durchmesser des Meßobjekts
4. Die Kompensationsvorrichtung 15 weist einen mit dem Rahmen 5 z.B. einstückig
verbundenen Ansatz 5A und einen Block 16 auf, der an der Stange 7 befestigt und
mit dem Ansatz 5A ausgerichtet ist. Eine Lehre oder Probe 17 mit dem gleichen Durchmesser
wie das Meßobjekt 4 wird zwischen dem Ansatz 5A und dem Block 16 eingebracht, wodurch
die Stange 7 um einen dem Durchmesser der Lehre 17 entsprechenden Betrag nach oben
verschoben wird. Dadurch kommt es zu einer entsprechenden Verlagerung der Bezugsposition
der Führungsrollen 2 und 3 nach oben. Wenn die auf die Meßrolle 1 einwirkende Spannung
des Meßobjekts 4 die gleiche bleibt, bleiben auch die Winkel 1 und 92 in Fig.2,
welche die geradlinigen Teile des an der Meßrolle 1 vorbeilaufenden und mit dieser
in Berührung stehenden Meßobjekts 4 mit der Geraden bilden, die sich durch die Achse
der Rolle in der Richtung erstreckt, in welcher die Rolle 1 verstellbar ist, unabhängig
vom Durchmesser des Meßobjekts 4 im wesentlichen gleich. Würden die Positionen der
Führungsrollen 2 und 3 nicht eingestellt, müßte ein Meßobjekt mit größerem Durchmesser
auch bei gleicher Spannung zu kleineren Werten für die vorstehend genannten Winkel
führen. Weil jedoch erfindungsgemäß die Führungsrollen 2 und 3 um eine dem Durchmesser
des Meßobjekts entsprechende Strecke angehoben werden, haben diese Winkel Werte,
die näherungsweise denen bei einem Durchmesser Null entsprechen. Vorausgesetzt,
daß kein Einfluß aufgrund der Steifigkeit des Objekts vorliegt, bleiben die Winkel
bei gleicher Spannung unabhängig vom Durchmesser des Meßobjekts im wesentlichen
gleich.
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Der Durchmesser des Meßobjekts wird mittels eines Detektors 18 erfaßt,
der so ausgebildet ist, daß er den Durchmesser aufgrund einer Verlagerung der Stange
7 ermittelt. Bei diesem Detektor kann es sich um einen CCD-Bildsensor handeln.
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Der Detektor 18 weist ein lichtemittierendes Element 19 auf einem
an der Stange 7 befestigten Arm 20 und eine lotrechte Gruppe von lichtempfindlichen
Elementen 21 auf. Bei einer Verlagerung der Stange 7 ändert sich das lichtempfindliche
Element, auf das Licht von dem lichtemittierenden Element 19 auffällt. Auf diese
Weise läßt sich der Betrag der Verlagerung der Stange 7 erfassen. Aus der Größe
der Verlagerung wird der Durchmesser des Meßobjekts bestimmt. Jede der beiden Gruppen
von lichtempfindlichen Elementen 13 und 21 kann für den Zweck der jeweils anderen
Gruppe eingesetzt werden.
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Bei der Anordnung gemäß Fig. 6 werden die Größe der Verstellbewegung
der Meßrolle 1 und der Durchmesser des Meßobjekts 4 mittels der Detektoren 11 und
18 bestimmt.
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Weil die Feder. 8 auf die Stange 7 eine Kraft ausübt, die grösser
als die Gcgenkraft der Meßrolle 1 (die von den Federn 9 aufgebrachte Kraft) ist,
werden die Führungsrollen 2 und 3 im Verlauf der Messung nicht nach oben oder unten
verlagert.
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Das Gewicht der Meßrolle 1 (und das Gewicht der Stange 1A, der Federn
9, usw.) üben eine Kraft aus, welche die Meßrolle 1 nach unten zu verstellen sucht.
Die durch die Gewichte verursachte Kraft ändert sich mit der Position, welche die
Meßrolle 1 während der Messung einnehmen muß. Wird es notwendig, durch die Gewichte
verursachte Fehler zu eliminieren, wird der Positionsdetektor 11 durch einen von
einem Befehlsgeber 21' (Fig. 7) kommenden Befehl betätigt, um die Größe der
Verstellung
der Rolle 1 zu messen, wenn die auf die Meßrolle 1 einwirkende Spannung des Meßobjekts
4 gleich Null ist, und der Meßwert wird in einem wahlfreien Zugriff aufweisenden
Speicherteil (RAM) eines Speichers 23 eines Mikrocomputers 22 über eine Zentraleinheit
24 eingespeichert, so daß der aufgrund der Messung und der durchgeführten Rechenoperationcn
erhaltene Spannungswert mittels des eingespeicherten Wertes korrigiert werden kann.
Substituiert man beispielsweise den aus der Gleichung (8) erhaltenen Wert X0, den
Wert T der Formel (3) mit dem Wert X0 als der Variablen und dem im Speicher 23 eingespeicherten
Wert XT in XT T . (1 - ), X0 wobei X0 # 0, kann man die Spannung des Meßobjekts
ohne Einfluß des Detektorgewichts ermitteln. Ist der Gewichtseinfluß vernachlässigbar,
ist die vorstehend genannte Operation nicht notwendig.
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Die von den Detektoren 11 und 18 erfaßten Werte werden ebenfalls der
Zentraleinheit 24 zugeführt. Es ist ein Festspeicher (ROM) 25 vorgesehen, der die
Funktionswerte der Formel (3) - errechnet für eine Mehrzahl von Werten von X0, die
durch die vorstehend erläuterten Operationen ermittelt wurden - in den den Werten
von X0 entsprechenden Adressen einspeichert. Durch die Verwendung des Festspeichers
25 wird die Durchführung der Operation gemäß Formel (3) vermieden.
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Zur Durchführung einer Messung wird ein Meßobjekt 4 mit den Rollen
1 bis 3 entsprechend Fig. 6 in Kontakt gebracht. Die Spannung des Meßobjekts 4 bewirkt,
daß die Meßrolle 1 nach
unten verschoben wird. Dic Größe der Verstellbewegung
wird mittels des Positionsdetektors 11 erfaßt. Der ermittelte Wert X wird der Zentraleinheit
24 zugeführt, welcher auch 00 der ermittelte Wert Dg von dem Durchmesserdetektor
18 zugeht. Die Zentraleinheit 24 führt die notwendigen Operationen entsprechend
der Gleichung (8) aus, um den Wert X0 zu erhalten. Dann erfolgt ein Zugriff zu derjenigen
der Adressen im Festspeicher 25, die dem Wert X0 entspricht, um den entsprechenden
Wert der Spannung T gemäß der zuvor dort eingespeicherten Formel (3) auszulesen.
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Falls es notwendig ist, den zuvor erläuteren Einfluß des Gewichts
des Detektors zu eliminieren, führt die Zentraleinheit 24 die genannten Operationen
bezüglich des Wertes T aus.
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Die so erhaltene Spannung T wird von einer Display-Einheit 26 angezeigt.
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Der erfindungsgemäße Spannungsmesser erlaubt eine genaue Messung der
Spannung eines langgestreckten Meßobjekts unter Vermeidung von Fehlern, die andernfalls
das Meßergebnis aufgrund der Steifigkeit des Werkstoffes des Meßobjekts und/ oder
des Detektorgewichts beeinflussen.