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Die Erfindung bezieht sich auf einen Langlaufski mit
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einer Abstoßhilfe an dem die Bindung aufnehmenden Mittelbereich der
Lauffläche.
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Die wichtigste Schrittart bei Langlaufen ist der Diagonal schritt.
Er besteht im wesentlichen aus einer Abstoßphase und einer Gleitphase. In der Abstoßphase
wird der Körperschwerpunkt weit nach vorne gelegt, worauf der Beinabdruck erfolgt,
bei dem das Bein unter Anheben der Ferse gestreckt wird. Während man sich mit dem
einen Bein abstößt, wird das andere in der Gleitphase voll belastet, um in der Spur
zu gleiten.
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Die Gleit- und Hafteigenschaften des Skis werden entsprechend angepaßt.
Dazu ist die Lauffläche des Skis im Mittelbereich mit einer Abstoßhilfe versehen
und der Ski vo rgespannt, d. h. im unbelasteten Zustand im Mittelbereich nach oben
gewölbt .Auf diese Weise berührt in der Abstoßphase die Abstoßhilfe den Schnee,
während sie in der Gleitphase durch die Vorspannung des Skis vom Schnee wieder getrennt
wird. Die Abstoßhilfe kann ein Wachs, z. B. ein Klisterwachs sein, das auf den Mittelbereich
der Lauffläche des Skis aufgetragen wird oder bei sogenannten Nowax-Skiern aus Schuppen,
Fellstreifen oder Stufen bestehen oder bei sogenannten Neverwax-Skiern ein spezieller
Kunststoff sein: Der vordere und hintere Abschnitt der Laufsohle, der den Gleitbereich
bildet, ist hingegen vollkommen glatt und wird bei gewachsten Skiern mit einem Gleitwachs
präpariert.
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Bei den bekannten Langlaufskiern muß die Vorspannung des Skis auf
das Gewicht und die Technik des Skiläufers genau abgestimmt sein. Ist nämlich der
Ski
zu weich, so steht die Abstoßhilfe auch in der Gleitphase in
Eingriff mit den Ski. D. h. die Fahrt des Skiläufers wird gebremst und bei gewachsten
Skiern darüberhinaus das Klisterwachs zu schnell abgerieben, so daß die Steigfähigkeit
des Skis schwindet. Ein zu harter Ski bringt noch ungünstigere Resultate, da die
Abstoßhilfe den Ski nicht berührt, also ein hoffnungslos glatter Ski vorliegt.
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Bei dem normalen Langlaufski ist die Lauffläche, abgesehen von der
Spurril le, über ihre gesamte Breite eben ausgebildet. Um die Abstimmung der Gleit-
und Hafteigenschaften von der Vorspannung unabhängig zu machen, wird nach den deutschen
Offenlegungsschriften 25 59 666 und 26 27 887 vorgeschlagen, die Lauffläche des
Skis in Längsrichtung zu teilen, die beiden Laufflächenteile in einem Winkel zueinander
anzuordnen und das eine Laufflächenteil glatt auszubilden, während das andere mit
der Abstoßhilfe versehen wird. In der Abstoßphase soll dann der Skiläufer den Ski
mit dem Fuß um seine Längsachse so kippen, daß das Laufflächenteil mit der Abstoßhilfe
den Schnee berührt, während er in der Gleitphase den Ski auf das glatte Laufflächenteil
kippen soll.
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Schon ein normaler Langlaufski mit über die gesamte Breite ebener
Lauffläche verlangt in der Gleitphase beim Gleiten auf einem Bein ein ausgeprägtes
Gleichgewichtsgefühl. Bei dem Langlaufski nach diesen beiden deutschen Offenlegungsschriften
werden somit nicht mehr erfüllbare Anforderungen an das Gleichgewichtsgefühl gestellt.
D. h. schon bei der geringsten Gewichtsverlagerung in der Gleitphase kann der Ski
auf das Laufflächenteil mit der Abstoßhilfe kippen, wodurch die Fahrt des Skiläufers
abgebremst wird. Ebenso verhindert ein unbeabsichtigtes Kippen von dem Laufflächenteil
mit der Abstoßhilfe auf das glatte Laufflächenteil den gewünschten Abstoß.
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Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet, ist, liegt
die Aufgabe zugrunde, einen Langlaufski anzugeben, der bessere und einfacher abstimmbare
Gleit-und Hafteigenschaften aufweist als der normale Langlaufski und dennoch keine
zu großen Anforderungen an das Können des Langläufers z. B. im Hinblick auf dessen
Gleichgewichtsgefühl stellt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Langlaufski steht also wie bei einem normalen
Langlaufski die gesamte Breite der Lauffläche des Skis zur Aufnahme des Gewichts
des Langläufers beim Abstoßen und Gleiten zur Verfügung. Die Gefahr eines Kippens
des Skis um seine Längsachse ist damit nicht größer als bei einem normalen Langl
aufski Bei dem erfindungsgemäßen Langlaufski wird der Umstand ausgenutzt, daß sich
der Langläufer in der Abstoßphase mit dem Fußbällen auf der Innenseite des Skis
abstößt , dann den Fuß nach außen rollt und in der Gleitphase die Außenseite belastet.
Da die Lauffläche des Skis zur Skiinnenseite hin eine Ausnehmung im Mittelbereich
aufweist, d. h. die Stärke des Skis in diesem Bereich zur Skiinnenseite hin abnimmt,
wird durch den Druck des Fußballens die in der Ausnehmung angeordnete Abstoßhilfe
nach unten und damit gegen den Schnee gedrückt. Da die Lauffläche, abgesehen von
dieser Ausnehmung, über ihre gesamte Breite eben ausgebildet ist, steht der Langläufer
auf dem erfindungsgemäßen Ski in der Gleit- und Abstoßphase jedoch ebenso sicher
wie bei einem normalen Langlaufski.
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Weiterhin kann bei dem erfindungsgemäßen Ski eine an sich wirksamere
Abstoßhi lfe eingesetzt werden, also z. B.
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tiefere, besser greifende Schuppen. Dadurch kann der Gleitbereich
der Lauffläche vergrößert werden.
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Nachstehend sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Langlau'fskis
anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Darin zeigen: Figur 1 eine Ansicht der Innenseite des Mittelbereichs
einer ersten Ausführungsform des Langlaufskis; Figur 2 eine Ansicht auf die Lauffläche
der Ausführungsform nach Figur 1; Figur 3 eine Ansicht auf die Lauffläche einer
zweiten Ausführungsform des Langlaufskis; Figur 4 einen Schnitt entlang der Linie
IV-IV in figur 2; Figur 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V in Figur 3; und Figur
5 und 7 eine Variante des Skis nach Figur 1, 2 und 4 bzw. Figur 3 und 5.
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Gemäß Figur 1 ist auf der Oberseite 1, also der nach oben gewandten
Fläche des Langlaufskis 2 die Bindung mit dem Zehenteil 3 und der Fersenplatte 4
angebracht, mit der der Schuh 5 des Langläufers fixiert ist.
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In der Lauffläche 6 des Skis 2 ist eine Ausnehmung 7 vorgesehen, in
der eine Abstoßhilfe 8 z. B. in Form von Schuppen angeordnet ist. Die Ausnehmung
7 erstreckt sich beispielsweise 15 bis 50 cm vom Zehenteil 3 der Bindung nach vorne
und nach hinten.
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Die Tiefe der Ausnehmung 7 nimmt, wie aus Figur 2 und 4 ersichtlich,
kontinuierlich, also stufenlos von der Lauffläche 6 zur Innenseite des Skis 2 hin
zu. Die Breite der Ausnehmung 7 entspricht bei dieser
Ausführungsform
etwa der halben Skibreite.
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Der eine, hintere uebergang 9 zwischen der Ausnehmung 7 und der Lauffläche
6 erstreckt sich schräg nach hinten, so daß die Breite der Ausnehmung 7 zur Ski
innenseite hin zunimmt. Statt der Schuppen kann auch eine andere Abstoßhilfe vorgesehen
sein, beispielsweise eine andere mechanische Steighilfe, wie Fellstreifen oder Stufen,
ein Steigwachs oder eine chemische Steighilfe (Neverwax).
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Die Lauffläche 6 des Skis ist, abgesehen von der Ausnehmung 7 sowie
Laufrillen und dergleichen, über ihre gesamte Breite eben ausgebildet. In Längsrichtung
kann der Ski 2 durch eine Vorspannung gegebenenfalls leicht gekrümmt sein, wobei
diese Vorspannung geringer ist als bei einem normalen Langl aufski Bei der Ausführungsform
nach Figur 3 und 5 erstreckt sich die Ausnehmung 7' über die gesamte Breite der
Lauffläche 6 des Skis unterhalb des Bereichs, an dem der Fußbällen angeordnet ist,
der vordere und der hintere Übergang 9' und 9'' erstrecken sich dabei nach vorne
bzw. nach hinten schräg von der Ski außenseite zur Ski innenseite, so daß in der
Draufsicht die Ausnehmung 7' ein Dreieck bildet.
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Die Varianten nach Figur 6 und 7 unterscheiden sich von den Ausführungsformen
nach Figur 1, 2 und 4 bzw. Figur 3 und 5 dadurch, daß die Lauffläche 6 des Skis
2 gegenüber der Oberseite 1 des Skis derart geneigt ist, daß der Abstand zwischen
der Skioberseite 1 und der Lauffläche 6 außerhalb der Ausnehmung 7 bzw. 7' von der
Außenseite des Skis 2 zu dessen Innenseite hin zunimmt. Diese Varianten haben gegebenenfalls
den Vorteil, daß die Knie des Langläufers mehr in der Mittellage gehalten werden,
so daß beim Abstoß das jeweilige Knie weiter nach innen und damit der Fuß mit größerer
Kraft nach unten gedrückt wird.
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Statt der V-förmigen Ausbildung der Ausnehmung 7' nach Figur 3 kann
dieselbe auch trapezförmig sein oder auch rechteckig.
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