-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung
-
und Transport von Gegenständen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
-
Derartige Gegenstände können z.B. Bohrkerne sein, die am Bohrort nicht
sofort analysiert werden können, sondern erst zu einem räumlich unter Umständen
weit entfernten Labor verbracht werden müssen. Dort wird der Bohrkern einer Reihe
von Untersuchungsmethoden unterzogen, wie Analysen, Sorptionsuntersuchungen oder
Isotopenbestimmungen. Ist der Bohrkern beim Transport jedoch über einen längeren
Zeitraum der Luftatmosphäre ausgesetzt, können sich Veränderungen besonders an der
Oberfläche des Bohrkerns ergeben, die die anschließenden Messungen verfälschen,
da das Material z.B. vom Luftsauerstoff oxidiert wurde. Weiterhin können im Bohrkern
enthaltene flüchtige Stoffe während der Lagerung und des Transports aus dem Bohrkern
entweichen. Es ist daher wichtig, daß der Bohrkern so wenig wie möglich mit der
Atmosphäre wechselwirken kann. Dazu ist es erforderlich, daß der Bohrkern möglichst
schnell in einem luftdicht abgeschlossenen Behälter gelagert wird und daß darüber
hinaus die noch im Behälter vorhandene Luft gegen ein nicht mit dem Bohrkernmaterial
reagierendes Gas ersetzt wird.
-
Es ist im Stand der Technik (DE-GM 81 05 866) bereits eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art bekannt, bei der der Behälter ein normaler Großcontainer
ist, der über Anschlußmöglichkeiten für eine Inertgasversorgung verfügt. Mit Hilfe
dieser Inertgasversorgung ist es möglich, den Innenraum des Containers mit dem Inertgas
zu füllen. Infolge der Bauart des Containers
besteht jedoch der
Nachteil der Undichtigkeit des Behälters, so daß nach einmaligem Füllen des Containers
mit dem Inertgas dieses nach einer gewissen Zeit den Container verläßt -und atmosphärische
Luft in den Innenraum nachströmt. Beim vorbekannten Gegenstand ist deshalb vorgesehen,
zum Ausgleich der Leckrate den Innenraum permanent mit der Inertgasversorgung zu
verbinden, so daß entwichenes Inertgas durch neues kontinuierlich ersetzt werden
kann.
-
Es ist somit im Prinzip möglich, Gegenstände, auch Bohrkerne, in einer
konservierenden Atmosphäre zu lagern und zu transportieren. Da die vorbekannten
Container jedoch nicht für hohe Innendrücke ausgelegt sind, ist ein Entweichen von
in den Bohrkernen vorhandenen flüchtigen Stoffen nicht zu vermeiden.
-
Nur ein entsprechender Überdruck im Innenraum des Containers könnte
diesem Verlust entgegenwirken, da der Überdruck bewirkt, daß die flüchtigen Stoffe
den Bohrkern nicht verlassen können.
-
Ein weiterer Nachteil des Containers besteht darin, daß er in Bezug
auf den Transport sehr unhandlich ist.
-
Es sind zum Bewegen dieses Behälters Spezialfahrzeuge notwendig. Außerdem
macht es in der Regel Schwierigkeiten, einen derartigen Container im Labor aufzustellen.
Dieses ist jedoch eine notwendige Voraussetzung für eine möglichst von der Luftatmosphäre
ungestörte Messung.
-
Darüber hinaus müßte der Container in wirtschaftlicher Hinsicht gemäß
seiner Kapazität voll ausgenutzt werden. Deshalb würde der Container mit einer
Vielzahl,
evtl. unterschiedlicher Bohrkerne beladen.
-
Diese Bohrkerne würden jedoch während der Lager- und Transportzeit
miteinander wechselwirken, so daß die genaue Untersuchung der Bohrkerne durch Meßwertverfälschungen
erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht würde.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß die zu lagernden und zu transportierenden Gegenstände,
insbesondere Bohrkerne, in einer einmal erzeugten Inertgasatmosphäre über einen
längeren Zeitraum einzeln aufbewahrt und leicht transportiert werden können, ohne
daß es zu einer schädlichen Ausgasung der Bohrkerne kommen kann.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1.
-
Die Behälter sind dabei so ausgebildet, daß jeweils nur ein Bohrkern
in ihnen gelagert werden kann. Vorteilhafterweise sind die Behälter zylinderförmig
ausgebildet.
-
Das bringt den Vorteil einer kleinen Bauweise mit sich.
-
Der Behälter mit dem gelagerten Bohrkern kann ohne den Einsatz von
Spezialgeräten leicht vom Bohrort zum Labor transportiert werden. Er kann prinzipiell
von Hand bewegt werden und im Bedarfsfall auf einen normalen Pkw oder Lkw geladen
werden. Ein weiterer Vorteil der geringen Abmessung ist der, daß erheblich weniger
Inertgas für eine Füllung notwendig ist. Dadurch, daß der Behälter ein gasdicht
verschließbarer Hohlkörper ist, ist auch nur diese eine Füllung notwendig. Der hochdruckfeste
Gasein-
und -auslaß ermöglicht es, daß im Innenraum des Behälters ein Überdruck der Inertgasatmosphäre
erzeugt werden kann, die dem Bestreben der im Bohrkern enthaltenen flüchtigen Stoffe
den Bohrkern zu verlassen, entgegenwirkt. Ferner ist dadurch, daß der Gasein- und
-auslaß selbsttätig schließend ausgebildet ist, gewährleistet, daß vor der Lagerung
des Bohrkerns im Behälter der Innenraum mit Inertgas gespült werden kann, bevor
die eigentliche Erzeugung der Inertgasatmosphäre erfolgt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht somit ein schnelles Unterbringen des Bohrkerns in der inerten Überdruckatmosphäre,
so daß der schädliche Einfluß der Luftatmosphäre auf ein vernachlässigbares Maß
heruntergedrückt wird.Auch am Meßort, z.B. in einem Labor, kann der Bohrkern in
der konservierenden Atmosphäre bis zum Meßbeginn gelagert werden.
-
Um die Handhabung der Transportbehälter noch zu erleichtern, sieht
die Erfindung vor, daß mehrere Behälter zusammen mit einem Inertgasvorratsgefäß
auf einem verfahrbaren Gestell angeordnet sind. So können z.B. 4 Behälter auf einem
von Hand verfahrbaren Wagen untergebracht sein, auf dem nur eine einzige Inertgasflasche
vorhanden ist. Dies reicht aus, da der Inertgasverbrauch aufgrund der kleinen Dimensionierung
und der Gasdichtigkeit der Behälter äußert gering ist.
-
Mit dem Wagen können die Behälter nicht nur bis zum Untersuchungsort
gefahren werden, sondern auch an diesem raumsparend gelagert werden. Die räumliche
Trennung der einzelnen Bohrkerne gewährleistet es, daß diese untereinander nicht
wechselwirken können.
-
Das ist wichtig, da andernfalls eine länger andauernde direkte Nachbarschaft
der einzelnen Bohrkerne die Meßergebnisse verfälschen könnte.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Aufnahmeöffnung
mit einer Kappe verschließbar ist, in die der Gaseinlaßstutzen eingelassen ist,
und die Kappe mit Hilfe eines Schraubenbolzens auf die Aufnahmeöffnung anpreßbar
ist, wobei der Schraubenbolzen in einem Gewinde geführt ist, welches sich in einer
senkrecht zur Schraubenbolzenlängsachse angeordneten Stange befindet, die mit ihren
Enden in Ausnehmungen ruht, welche sich in fest mit der Behälteraußenwand verbundenen
und gabelförmig ausgebildeten Widerlagern befinden, die über die mit der Kappe verschlossenen
Aufnahmeöffnung hinausragen. Ein derartiger Verschluß ist unimpliziert aufgebaut
und schnell und einfach zu handhaben. Ein zeitsparendes Beladen und Verschließen
des Behälters ist somit gewährleistet, so daß auch durch diese Maßnahmen der Einfluß
der Luftatmosphäre auf die Bohrkerne in vernünftigen Grenzen gehalten werden kann.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung dargestellt
und näher erläutert.
-
Es zeigen Figur 1 Behälter, Figur 2 Verschlußvorrichtung für den Behälter
und Figur 3 Anordnung mehrerer Behälter auf einem Wagen.
-
In der Zeichnung ist ein Behälter -zur Aufnahme eines Bohrkerns mit
dem Bezugszeichen 1 versehen. Er besteht aus einem zylinderförmigen Gehäuse 2, welches
an einer Stirnseite 3 verschlossen ist. Die der geschlossenen Stirnseite gegenüberliegende
Stirnseite 4 bildet die Aufnahmeöffnung für den Bohrkern. Im Bereich der verschlossenen
Stirnseite 3 befindet sich ein Gasauslaßstutzen 5, welcher selbstschließend und
hochdruckfest ausgebildet ist. Über die die Aufnahmeöffnung bildende Stirnseite
4 ist eine Kappe 6 gestülpt, in deren Deckel 7 ein Gaseinlaßstutzen 8 angeordnet
ist, welcher ebenfalls selbstschließend und hochdruckfest ausgebildet ist. Im Bereich
der Stirnseite 4 sind am Gehäusemantel einander gegenüberliegende, eine Gabel bildende
Flacheisen 9 und 10 befestigt, die parallel zur Gehäuselängsachse ausgerichtet sind
und über die aufgesetzte Kappe 6 hinausragen. In den frei stehenden Enden 11 und
12 der Flacheisen 9 und 10 befinden sich runde Ausnehmungen 13 und 14, die fluchtend
einander gegenüberliegen.
-
Wie die Figur 2 zeigt, ist in den Ausnehmungen 13 und 14 eine Stange
15 gelagert. In der Mitte der Stange 15 befindet sich eine Gewindebohrung, die senkrecht
zur Stangenachse verläuft. In dieser Gewindebohrung ist ein Schraubenbolzen 16 geführt,
der mit einem Ende 17 auf dem Deckel 7 der Kappe 6 aufliegt. An dem dem Ende 17
gegenüberliegenden Ende 18 des Schraubenbolzens 16 befindet sich ein Handgriff 19,
mit dessen Hilfe der Schraubenbolzen 16 gedreht und dadurch die Anpressung der Kappe
6 auf die Stirnseite 4 des Gehäuses 2 verstärkt oder gelockert werden kann.
-
Die Figur 3 zeigt einen Handwagen 20, auf dessen Ladefläche 21 ein
Vorratsbehälter 22 für Inertgas angeordnet ist. Neben dem Inertgasvorratsbehälter
22 sind auf der Ladefläche 21 zwei parallel zueinander angeordnete leiterähnliche
Böcke 23, 24 befestigt, an deren Sprossen 25 die Behälter 1 angebracht sind. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Gaseinlaßstutzen 8 des obersten Behälters
1 über einen Schlauch 26 mit einer Druckmindereinheit 27 an dem Inertgasvorratsbehälter
22 verbunden. In dem Gasauslaßstutzen 5 steckt ein weiterer Schlauch 28, der mit
der Luftatmosphäre in Verbindung steht.
-
Nachdem die Kappe 6 fest und gasdicht auf der Stirnseite 4 aufliegt
und die Aufnahmeöffnung verschließt, wird der Inertgasvorratsbehälter 22 über den
Schlauch 26 und dem Gaseinlaßstutzen 8 mit dem Innenraum des Behälters 1 verbunden.
Der Schlauch 28 wird in den Gasauslaßstutzen 5 gesteckt. Läßt man nun Inertgas über
den Gaseinlaßstutzen 8 in den Behälter 1 strömen, drückt das Inertgas die atmosphärische
Luft aus dem Behälter 1 über den Gasauslaßstutzen 5 und den Schlauch 28 in die Atmosphäre
hinaus. Dieser Vorgang dauert so lange, bis sich nur noch strömendes Inertgas im
Behälter 1 befindet. Dann wird die Zufuhr von weiterem Inertgas gestoppt und die
Kappe 6 von der Aufnahmeöffnung entfernt. Nun wird der frisch erbohrte Bohrkern
in den Behälter 1 hineingeschoben und die Kappe 6 sofort wieder aufgesetzt und verschraubt.
Dann wird wieder Inertgas in den Innenraum des Behälters 1 abgelassen, worauf der
Schlauch 28 entfernt wird.
-
Dadurch verschließt sich der Gasauslaßstutzen 5.
-
Der Gasstrom wird noch nicht unterbrochen, bis sich im Innenraum des
Behälters 1 ein dem Zwecke entsprechender Überdruck aufgebaut hat. Dann erst wird
der Gaszustrom unterbrochen und der Schlauch 26 aus dem Gaseinlaßstutzen 8 entfernt,
worauf sich dieser ebenfalls selbsttätig gasdicht verschließt. Somit ist der Bohrkern
bis zurnächsten Entnahme durch die Gasfüllung konserviert. Die Behälter 1 können
sowohl einzeln als auch zusammengefaßt auf dem Wagen 20 bis zum Untersuchungsort
auf einfache Weise transportiert werden. Dort steht der Bohrkern nach Öffnen des
Behälters 1 sofort zur Messung zur Verfügung oder aber er kann für spätere Messungen
im geschlossenen Behälter ohne weiteres aufgehoben werden.