-
Kettenzug
-
Die Erfindung betrifft einen Kettenzug, bestehend aus einem Antriebsmotor,
einem Getriebe mit wenigstens zwei Getriebestufen, einem mit der Abtriebswelle des
Getriebes verbundenen Kettenrad und einer über das Kettenrad und in einer Kettenführung
laufenden Kette mit Lasthaken.
-
Kettenzüge sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt. Sie
gehören heute zu den Standard-Hebezeugen für kleine bis mittlere Lasten beliebiger
Art. Kettenzüge zeichnen sich durch ihren einfachen und platzsparenden Aufbau sowie
ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten aus. Sie können sowohl als stationäres Gerät,
als auch in Verbindung mit einer Laufkatze als fahrendes Hebezeug eingesetzt werden.
-
üblicherweise sind solche Kettenzüge mit einer Aufhängung versehen,mittels
der sie stationär oder an einer Laufkatze angebracht werden können. An dieser Aufhängung
hängt der Antriebsmotor mit dem Getriebe und der Kettenführung. Die Aufhängung sollte
dabei so angebracht sein, daß sie etwa in der Schwerelinie liegt, damit bei angehängter
Last keine Kippkräfte auf das Antriebsaggregat und die Aufhängung
wirken.
Dies erfordert bisher eine sehr spezielle und damit aufwendige Konstruktion für
das Getriebe und den Motor, was zu entsprechend hohen Kosten ftihrt und die Ersatzteilbeschaffung
erschwert.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kettenzug mit einem
herkömmlichen, serienmäßigen Antriebsaggregat auszustatten und somit die Kosten
zu senken und die Ersatzteilbeschaffung zu vereinfachen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein herkömmlicher
Getriebemotor werwendet wird, bei dem das Getriebegehäuse mit seiner Abtriebsseite
an die Antriebsseite des Motors angeflanscht, die Antriebswelle des Motors durch
die Abtriebswelle des Getriebes hindurch zu der jenseits des Motors liegenden ersten
Getriebestufe geführt und das Kettenrad etwa in der Schwerelinie von Motor und Getriebe
angeordnet ist.
-
Getriebemotoren werden heute als serienmäßige Antriebsaggregate in
großen Stückzahlen hergestellt. Sie weisen in der Regel zwei oder drei Stirnrad-Getriebestufen
auf, mit denen ein großer Obersetzungsbereich überdeckt werden kann. Dabei ist an
die Antriebsseite des Motors das Getriebegehäuse angeflanscht, dessen Abtriebswelle
an der gegenüberliegenden Seite aus dem Getriebegehäuse herausgeführt ist.
-
Die zwei oder drei Getriebestufen sind von der Antriebswelle des Motors
her gesehen hintereinander in Richtung zur Abtriebswelle des Getriebes angeordnet.
Ein solcher serienmäßiger Getriebemotor läßt sich erfindungsgemäß für einen Kettenzug
dadurch einsetzen, daß das Getriebegehäuse umgekehrt an das Motorgehäuse angeflanscht
wird, so daß die Antriebswelle des Motors auf der eigentlichen Abtriebsseite des
Getriebes in das Getriebegehäuse hineingeführt ist. Da bei dieser Anordnung die
erste Getriebestufe jenseits des Motors liegt, ist die Antriebswelle durch die Abtriebswelle
des
Getriebes bis zur ersten Getriebestufe hindurchgeführt. An der dem Motor gegenüberliegenden
Seite, die üblicherweise der Antriebsseite des Getriebes entspricht, ist das Getriebegehäuse
durch einen Deckel verschlossen.
-
Der Kraftfluß läuft also vom Motor zunächst durch das gesamte Getriebe
bis zur gegenüberliegenden Seite und von dort zurück an die Verbindungsstelle von
Motor und Getriebe. Dabei ist es ohne Schwierigkeiten möglich, das Kettenrad etwa
in der Schwerelinie von Motor und Getriebe anzuordnen, so daß auch die Kette in
der Schwerelinie läuft und somit nur Zugkräfte, jedoch keine Kippkräfte auf das
Antriebsaggregat wirken.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Kettenführung in
der Radialebene geteilt und je ein Teil der Kettenführung in dem Motor- und in dem
Getriebeflansch vorgesehen, so daß das Einlegen und Abnehmen der Kette besonders
einfach ist. Bei bekannten Kettenzügen wird die Kette üblicherweise in das montierte
Gerät nachträglich eingezogen, wofür-spezielle Einführhilfen aus Kunststoff notwendig
sind. Auch läßt sich auf diese Weise die Kettenführung ohne Verwendung komplizierter
Gießformen mit Kernen etc. beim Gießen der Gehäuse bzw. Flansche ausformen.
-
Mit Vorteil ist mit der Antriebswelle des Motors, die in der für Getriebemotoren
üblichen Weise ausgebildet sein kann, eine Steckwelle verbunden, die durch die Abtriebswelle
des Getriebes hindurchgeführt ist. Diese Steckwelle und die entsprechende Wellendurchführung
in der Abtriebswelle sind im wesentlichen die einzigen Maßnahmen zur Anpassung des
serienmäßigen Getriebemotors an seine Verwendung für einen Kettenzug. Dabei kann
die Steckwelle in dem bereits zuvor erwähnten Gehäusedeckel gelagert sein, der das
Getriebegehäuse an der dem Motor gegenüberliegenden Seite - bei üblicher Verwendung
des Getriebemotors die Antriebsseite - verschließt. Stattdessen kann das Getriebegehäuse
auch durch eine Rückwand geschlossen sein, in der dann die Steckwelle gelagert ist.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Abtriebswelle des
Getriebes mit dem Kettenrad einstückig ausgebildet, indem das Kettenrad beispielsweise
am Ende der Abtriebswelle ausgeformt ist. Da das Kettenrad mit den Kettentaschen
als Gußstück hergestellt wird, ist es ohne Schwierigkeiten möglich, in diesen Gießvorgang
auch die Abtriebswelle einzubeziehen, wobei diese von der letzten Getriebestufe
ausgehend einen kontinuierlich zunehmenden Durchmesser aufweisen kann. Die Abtriebswelle
ist nur dort noch nachzuarbeiten, wo Lagerstellen vorgesehen sind. Statt einer Herstellung
durch Gießen ist auch eine spanabhebende Herstellung auf NC-Maschinen möglich.
-
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung wiedergegebenen
Ausführungsbeispiels beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine teilweise
geschnittene Seitenansicht des Antriebsaggregates des Kettenzugs und Fig. 2 einen
Detailschnitt des Getriebes in einer anderen Ebene.
-
In der Zeichnung sind von dem Kettenzug lediglich das Antriebsaggregat
1, die Kette 2 und die Aufhängung 3 für den Kettenzug erkennbar. An dem einen Ende
der Kette 2 ist ein nicht gezeigter Lasthaken angebracht, während das freie Ende
mit einem entsprechenden Kettenvorrat in einem nicht gezeigten Kettenkasten abgelegt
ist. Ferner ist noch ein Steuerkabel mit Bedienungstableau vorgesehen, das an dem
Motor 4 des Antriebsaggregates 1 angeschlossen ist.
-
Bei dem Motor 4 handelt es sich um einen Drehstrommotor, dessen Antriebswelle
5 durch einen Gehäuseflansch 6 hindurchgeführt ist. An den Flansch 6 ist das Getriebe
7 angeflanscht, zu diesem Zweck weist das Gehäuse 8 des Getriebes 7 einen
entsprechenden
Flansch 9 auf, der an der Abtriebsseite des Getriebes 7 angeordnet ist. An der dem
Abtriebsflansch 9 gegenüberlIegenden Seite ist das Getriebegehäuse 8 durch einen
Deckel 10 verschlossen. Diese Seite entspricht üblicherweise der Antriebsseite bei
einem herkömmlichen Getriebemotor.
-
Zwischen dem Flansch 6 des Motors 4 und dem Flansch 9 des Getriebes
7 ist die Aufhängung 3 für den Kettenzug mittels ein oder mehr Bolzen 11 eingesetzt,
wobei die Massenverteilung so gewählt ist, daß die Schwerelinie in Richtung der
Kette 2 verläuft und die Aufhängung 3 etwa in Flucht mit der Kette 2 liegt. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel liegt die Schwerelinie auch etwa in der Trennebene der beiden
Flansche 6 und 9.
-
Bei dem in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es
sich um ein dreistufiges Getriebe. Die erste Stufe, die jenseits des Motors 5 im
Getriebegehäuse 8 angeordnet ist, besteht aus einem Ritzel 12 und einem auf einer
parallelen Welle 14 (siehe Fig. 2) sitzenden Stirnrad 13.
-
Das Stirnrad 13 ist zugleich mit einer Rutschkupplung ausgestattet,
die als überlastsicherung und als Endlagensicherung bei Auflaufen eines der beiden
Kettenenden dient.
-
Die Welle 14 ist als Ritzelwelle ausgebildet und weist folglich eine
Verzahnung 15 auf, mit der ein weiteres Stirnrad 16 auf einer wiederum hierzu parallel
liegenden Welle 17 kämmt. Ritzelwelle 14, 15 und Stirnrad 16 bilden die zweite Getriebestufe.
Auch die Welle 17 ist als Ritzelwelle mit einer Verzahnung 18 versehen, die wiederum
mit einem weiteren Stirnrad 19 die dritte Getriebestufe bildet.
-
Das Stirnrad 19 der dritten Getriebestufe sitzt auf der Abtriebswelle
20 des Getriebes, an deren abtriebsseitigen Ende das mit ihr einstückige Kettenrad
21 mit den Ketten-LIISL}IeT Ü t die til>LLe ;) dll(Jee et iSt. Das tiettellt'dd
21 liegt mit seiner Symmetrieebene in der Trennebene der
Flansche
6, 9. An jedem der beiden Flansche ist der eine Teil 22 bzw. 23 der äußeren Kettenführung
eingeformt.
-
Ferner sind beim gezeigten Ausführungsbeispiel das Kettenrad 21 und
die Abtriebswelle 20 einstückig ausgebildet.
-
Die Abtriebswelle 21 des Getriebes 7 weist eine axiale Bohrung auf,
durch die die Antriebswelle 5 des Motors 4 hindurchgeführt ist. Zu diesem Zweck
ist auf die Antriebswelle 5 eine Steckwelle 24 mit Hülsenkupplung 25 aufgesetzt.
Diese Steckwelle 24 durchgreift die Abtriebswelle 20 und ist in dem Gehäusedeckel
10 des Getriebes 7 bei 26 gelagert. Sie weist dort das Ritzel 12 der ersten Getriebestufe
auf.
-
Bei einem üblichen Getriebemotor ist das Getriebegehäuse 7 mit der
Seite, die bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 mit dem Deckel 10 verschlossen ist,
an den. Motor 4 angeflanscht, so daß sich die Abtriebsseite an der dem Motor gegenüberliegenden
Seite befindet. Durch die Umkehrung des Getriebegehäuses und die Durchführung der
Antriebswelle 20 bzw. der Steckwelle 24 durch die Abtriebswelle 20 des Getriebes
7 läßt sich der herkömmliche Getriebemotor an die speziellen Anforderungen eines
Kettenzugs anpassen, ohne daß auf das Antriebsaggregat bzw. die Aufhängung Kippkräfte
einwirken.