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erfahren und Vorrichtung zum selbsttätlgen Überführen
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von Samenkörnern aus einem Vorrat in einen Behälter Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum selbsttätigen Überführen von Samenkörnern aus einem Samenvorrat
in einen Behälter, aus dem die Samenkörner lagenweise zu Pflanzflächen gefördert
werden.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum selbsttätigen
Überführen von Samenkörnern aus einem Samenvorrat in einen Behälter, aus dem die
Samenkörner lagenweise zu Pflanzbehältern gefördert werden, insbesondere zum Ausführen
des Verfahrens gemäß der Erfindung.
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Schließlich betrifft die Erfindung einen Samenbehälter, der insbesondere
zum Ausführen des Verfahrens und zur Anwendung für die Vorrichtung gemäß der Erfindung
dient.
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Unter dem Begriff "Samenkörner" werden Samen aller Art verstanden,
die nicht die spezifische Form von Körnern zu haben brauchen.
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Zum automatischen Einfüllen von Samenkörnern in einzelne Pflanzbehälter
wird gemäß der EP-OS 0010383 eine definierte Anzahl von Samenkörnern aus einem Vorratsbehälter
gleichzeitig mittels pneumatischer Saugköpfe entnommen und zu den Einlässen von
Führungsrohren bewegt. Über den Einlässen werden die Samenkörner losgelassen, worauf
sie gleichzeitig nach unten rutschen und nach Verlassen der Rohre in die Pflanzbehälter
gelangen. Das gleichzeitige Ansaugen einer definierten Anzahl von Samenkörnern aus
einem Samenvorrat ist nicht zuverlässig, so daß sich wegen der Zufuhr mehrerer oder
gar keines Samenkorns in einem Saugkopf Fehlbesamungen ergeben können. Außerdem
muß nach Ablage der angesaugten Reihe von Samenkörnern in einer entsprechenden Reihe
von Pflanzbehältern sowohl eine neue
Reihe von Samenkörnern an die
Rohre herangefördert als auch die mit Samenkörnern versehene Reihe von Pflanzbehältern
abgefördert und eine neue Reihe Pflanzbehälter zugefördert werden, was die Leistung
der bekannten Vorrichtung beschränkt. Eine Bevorratung vereinzelter Samenkörner
in einem Zustand, in dem sie sehr schnell und in großen Mengen unter Aufrechterhaltung
ihrer Ordnung in viele Aufnahmen enthaltende Pflanzbehälter überführt werden können,
ist nicht möglich.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, die Besamungsleistung
und die Besamungsgenauigkeit zu erhöhen.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß fortlaufend Samenkörner
unter Vereinzelung selbsttätig aus dem Vorrat entnommen und zu einer Abgabestelle
gefördert werden, an der sie in Aufnahmen des Samenbehälters überführt werden, zwischen
dem und der Abgabestelle eine derartige Relativbewegung vorgenommen wird, daß die
Aufnahmen aufeinanderfolgend jeweils mit einer vorgegebenen Zahl von Samenkörnern
belegt werden.
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Im allgemeinen besteht die vorgegebene Anzahl von Samenkörnern in
einem einzigen Samenkorn, doch können je Aufnahme auch mehrere Samenkörner abgelegt
werden.
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Weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfahrens gemäß der
Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Eine besonders wichtige Weiterbildung gemäß der Erfindung besteht
darin, daß die Aufnahmen des Samenbehälters durch Zwischenböden - vorzugsweise selbsttätig
- nach dem aufeinanderfolgenden Ablegen einer Lage von Samenkörnern in abgeschlossene
Samenkammern abgeteilt werden können. Hierdurch ist gewährleistet, daß der Samenbehälter
mit einer sehr großen Anzahl von definiert liegenden Samenkörnern befüllbar ist.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Samenkörner einer Lage
gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung durch einfaches Verschieben eines
Zwischenbodens in Öffnungsposition gemeinsam abgefördert und - beispielsweise über
definierte Kanäle wie Rohre oder dergleichen -praktisch gleichzeitig in die Aufnahmen
von einzelnen Pflanzkästen verbracht werden können. Derartige Pflanzkästen, die
eine Vielzahl von mit Wurzelmaterial (Material, in dem Pflanzen keimen und wurzeln
können)gefüllte Aufnahmen haben, sind dann durch einfaches Verschieben eines Zwischenbodens
in Öffnungsposition gleichzeitig mit einer Vielzahl definiert und zuverlässig abgelegter
Samenkörner beschickbar.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht
in einer besonderen Synchronisiereinrichtung zwischen Ablagestelle und Aufnahmen,
die die Zuverlässigkeit der Ablage von Samenkörnern in dem Samenbehälter noch erhöht,
indem sie unabhängig von der Form der Samenkörner oder von Abweichungen der einzelnen
Samenkörner von einer Normalform die Zufuhr zur zugehörigen Aufnahme zu einem genau
definierten Zeitpunkt freigibt.
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Die vorgenannte Vorrichtung gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß ein umlaufender Entnahmeförderer zum Abfördern vereinzelter Samenkörner aus
dem Samenvorrat zu einer Abgabestelle vorgesehen ist, an der synchron zur Bewegung
der Samenkörner Aufnahmen eines relativ zur Abgabestelle bewegbaren Samenbehälters
vorbeibewegbar sind, die aufeinanderfolgend jeweils mit einer vorgegebenen Zahl
von Samenkörnern belegbar sind.
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Weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Vorrichtung gemäß
der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Der vorgenannte Samenbehälter ist gekennzeichnet durch als parallele
Kanäle ausgebildete Aufnahmen, die durch verschiebbare Zwischenböden in Samenkammern
unterteilbar sind.
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Weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Samenbehälters gemäß
der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Die Erfindung wird in der Zeichnung belspielsweise näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 eine automatische Füllvorrichtung für einen Samen
behälter, Figur 2 eine automatische Synchronisiereinrichtung, Figur 3 einen Samenbehälter,
Figur 4 einen Ausbruch eines Samenbehälters mit Samenkörnern, Figur 5 eine automatische
Schließeinrichtung für die Hilfsböden im Samenbehälter in vergrößertem Maßstab,
Figur 6 eine Schaltungsanordnung zum Steuern der Bewegung des Samenbehälters beim
Befüllen, Figur 7, eine Vorrichtung zum automatischen gleichzeiti-7a gen Überführen
ganzer Samenlagen zu einem viele Aufnahmen enthaltenden Pflanzbehälter, Figur 8
ein Detail des Pflanzbehälters.
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In den Figuren 1 bis 6 ist eine Vorrichtung und Schaltungsanordnung
zum selbsttätigen Vereinzeln von in einem Vorratsbehälter 1 befindlichen Samenkörnern
2 und zum Überführen der vereinzelten Samenkörner in Aufnahmen 13 eines Samenbehälters
3 beschrieben.
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Wie insbesondere die Figuren 1 und 2 zeigen, dient zum Vereinzeln
von Samenkörnern ein umlaufender Entnahmeförderer 4, der im wesentlichen aus einer
mit Löchern 6 versehenen Entnahmescheibe 7 besteht, die von einem elektrischen Antriebsmotor
8 zu einer Drehbewegung angetrieben wird.
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Das Innere der Entnahmescheibe ist in an sich bekannter Weise mit
der Saugseite eines nicht dargestellten Ventilators verbunden, der vom Antriebsmotor
8 ebenfalls angetrieben wird, so daß an den Löchern 6 Saugluft anliegt. Die Entnahmescheibe
7 läuft durch den Vorrat von Samenkörnern im Vorratsbehälter 1 vorbei, so daß an
jedem Loch 6 ein Samenkorn 2 infolge der Wirkung der Saugluft haften bleibt und
zu einer Abgabestelle A gefördert wird. Dort laufen die an der Entnahmescheibe 7
haftenden Samenkörner 2 gegen einen Abstreifer und gelangen durch einen Trichter
11 zu einer Synchronisiereinrichtung 12, von der Figur 2 Einzelheiten zeigt und
die die Samenkörner 2 in exakte zeitliche Übereinstimmung mit den Aufnahmen 13 des
unter der Abgabestelle A bewegten Samenbehälters 3 bringt. Die Synchronisiereinrichtung
12 besteht aus einer umlaufenden Blende 14 unterhalb des Trichters 11. Die Drehzahl
der Welle 16 der Blende 14 ist der Geschwindigkeit des Samenbehälters 3 so angepaßt,
daß die Blende 14 das sich im Trichter 11 befindliche Samenkorn genau dann freigibt,
wenn sich die zugehörige Aufnahme 13 in der richtigen Position darunter befindet.
Auf diese Weise können unterschiedliche Fallzeiten von Samen, die nicht die ideale
runde Kornfprm haben oder von einer Normalform abweichen, ausgeglichen werden. Ein
Entleerrohr 9 dient zum Entleeren
des Samenbehälters 1 von restlichen
Samen nach Beendigung einer Befüllung und Samenwechsel.
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Einzelheiten des Samenbehälters 3 sind den Figuren 3 und 4 zu entnehmen,
wobei Figur 4 einen Ausbruch D der unteren hinteren Ecke in Figur 3 zeigt.
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Der Samenbehälter 3 ist aus einzelnen Platten 17 aufgebaut, die in
den Randzonen R aufeinanderliegen. Dazwischen befinden sich schlitzförmige Ausnehmungen
18, in denen sich Sperrelemente in Form von in Richtung der Pfeile 21 und 22 verschiebbaren
Zwischenböden 19 befinden. Diese Zwischenböden 19 unterteilen zylindrische Aufnahmen
13 in einzelne Samenkammern 13a, 13b usw., falls sie sich außerhalb der für 19a
in Figur 4gezeigten Position befinden. Die Zwischenböden weisen für jede Aufnahme
13 eine Öffnung 23 auf. Durch Verschieben der Zwischenböden 19 in Richtung des Pfeils
21 lassen sich die jeweiligen Samenkammern nach unten öffnen, so daß das darin enthaltene
Samenkorn (oder eine Mehrzahl von Samenkörnern) nach unten herausfallen kann(für
19a dargestellte Stellung). Durch Verschieben der Zwischenböden in entgegengesetzter
Richtung (entsprechend Pfeil 22) werden die Samenkammern wieder geschlossen, weil
nunmehr alle Öffnungen 23 außerhalb der Fluchtung mit den zugehörigen Aufnahmen
13 kommen. In Figur 4 sind die untersten Samenkammern 13a offen, während die darüberliegenden
Samenkammern 13b wegen des nach links verschobenen Zwischenbodens l9b geschlossen
sind. Zum Öffnen und Schließen brauchen die Zwischenböden praktisch nur um den Durchmesser
der Öffnungen 23 in Richtung der Pfeile 21 bzw.
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22 verschoben zu werden.
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Die Aufnahmen 13 sind im Sammelbehälter 3 in Form von Reihen r angeordnet,
wobei die Abstände a zwischen den Reihen zweckmäßig den Abständen der Aufnahmen
13 inner-
halb einer Reihe entsprechen.
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Die Aufnahmen in den einzelnen Samenkammern 13a, 13b usw.
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sind zylindrisch ausgebildet. Sie können auch trichterförmig sich
nach unten verengend ausgebildet sein, um das Hängenbleiben von Samenkörnern an
Stoßfugen möglichst zu vermeiden.
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Beim Füllen des Samenbehälters 3 sind alle Zwischenböden 19 in der
Offenstellung (umgekehrt wie in Figur 3, wo der unterste Boden in Offenstellung,
die übrigen in Schließstellung dargestellt sind), ausgenommen der unterste Boden,
der eigentlich kein Zwischenboden, sondern ein bewegbarer Abschluß für die untersten
Samenkammern 13a der Aufnahmen 13 ist. Werden nun von oben durch die Entnahmescheibe
7, den Abstreifer und den Trichter 11 Samenkörner 2 in die Aufnahmen 13 eingefüllt,
so fallen sie durch alle jetzt offenen Samenkammern hindurch bis in die untersten
Samenkammern 13a. Der Samenbehälter wird dabei um jeweils einen Abstand zwischen
zwei AuFnahmen 13 weiterbewegt. Einzelheiten der Bewegung sind später ausführlich
erläutert.
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Sind die untersten Samenkammern 13a sämtlich belegt, so wird der Zwischenboden
l9b durch Bewegen in Richtung des Pfeils 22 in seine Schließstellung verbracht,
so daß die untersten Samenkammern 13a auch nach oben abgeschlossen sind. Anschließend
werden die Samenkammern 13b belegt l9b und dann der darüberliegende ZwischenbodenAreschlossen.
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Eine automatische Verschiebeeinrichtung für die Zwischenböden 19 zeigt
Figur 5.
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Auf die beschriebene Weise werden sämtliche Samenkammern gefüllt,
wobei ein Samenbehälter 3 bei relativ kleinen Abmessungen eine sehr große Anzahl
von definiert liegenden vereinzelten Samen aufnehmen kann.
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Während das Füllen mit vereinzelten Samenkörnern erfolgen muß, wobei
aber das Verschließen für eine ganze Lage gemeinsam erfolgt, kann das Entleeren
lagenweise geschehen, indem die Zwischenböden 19, beginnend mit dem untersten Boden
19a, aufeinanderfolgend in Öffnungsposition (Pfeil 21) verbracht werden. Eine automatische
Verschiebeeinrichtung zum Verschieben der Zwischenböden in Öffnungsstellung kann
ähnlich der in Figur 5 beschriebenen Anordnung ausgebildet sein; eine automatisch
arbeitende Entleerungs-und Besamungsvorrichtung ist in den Figuren 7 und 8 beschrieben.
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Im folgenden ist insbesondere anhand der Figuren 1 und 6 die Vorrichtung
zum selbsttätigen Hin- und Herbewegen des Samenbehälters 3 unterhalb der Abgabestelle
A für vereinzelte Samenkörner 2 zwecks Befüllung, anhand der Figur 5 die Vorrichtung
zum selbsttätigen Verschieben der Zwischenböden 19 in Schließstellung dargestellt.
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Der Samenbehälter 3 ist auf einem Tisch 26 mittels Halterungen 27
befestigt. Der Tisch 26 ist auf einem Support 28 in Richtung des Doppelpfeils 34
hin- und herbewegbar.
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Zum Antrieb dient ein elektrischer Antriebsmotor 31, dessen Drehrichtung
umschaltbar ist und dessen Drehbewegung über einen Spindeltrieb, bestehend aus Gewindespindel
32 und Gewindemutter 33, in eine translatorische Bewegung entsprechend dem Doppelpfeil
34 umgewandelt wird. Der Support 28 selbst ist auf dem Maschinenbett 36 von einem
elektrischen Antriebsmotor 37, dessen Drehrichtung umkehrbar ist, ebenfalls über
einen Spindeltrieb, bestehend aus Gewindespindel 38 und Gewindemutter 39, in einer
zur Richtung 34 senkrechten Richtung entsprechend Doppelpfeil 41 hin- und herbewegbar.
Die vorgenannten Spindelantriebe sind von Werkzeugmaschinen gut bekannt und brauchen
daher nicht im einzelnen erläutert zu werden.
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Die Steuerung der Bewegung des Samenbehälters 3 zeigt Figur 6. Die
Steuerbefehle werden von elektrischen Grenztastern 51 und 52 abgegeben, die sich
auf dem Support 28 befinden und ein elektrisches Ausgangssignal (Steuersignal) abgeben,
wenn sie von dem Tisch 26 nach Befüllen einer Reihe r von Aufnahmen 13 durch Verfahren
in Richtung des Doppelpfeils 34 berührt werden. Ein Ausgangssignal von 51 und 52
gelangt zunächst auf den Ausschalteingang b eines Speiseverstärkers 58 des Motors
31, der sofort stoppt. Das Signal von 51 oder 52 geht außerdem zu Eingang a eines
Umschalters 55 für die Drehrichtungsumkehr des Motors 31.
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Das Schaltungselement 55 ist so ausgebildet, daß, wenn sein Eingang
a ein Signal erhält, die Polarität. der Speisespannung des Motors 31 umgekehrt wird,
so daß der Motor, wenn er an dem Einschalteingang 50 ein Einschaltsignal erhält,
in entgegengesetzter Richtung anläuft. Gleichzeitig gelangt das Signal von 51 oder
52 über eine elektronische Torschaltung 54 zu einem Verstärker 56. Dieser gibt eine
elektrische Speisespannung ab, die das Anlaufen und Zurücklegen eines bestimmten
Weges durch den Motor 37 bewirkt. Der Weg ist so bemessen, daß der Tisch 26 in Richtung
des Doppelpfeils 41 um den Abstand a zwischen zwei Längsreihen r von Aufnahmen 13
verschoben wird. Das Schaltungselement 57 ist ein Umschalter für eine Drehrichtungsumkehr
des Motors 37. Erhält der Umschalter 57 ein Signal am Eingang a, so wird die Polarität
der Ausgangsspannung für Motor 37 so geändert, daß dieser Drehbewegungen in der
entgegengesetzten Richtung macht. Erhält der Motor 37 von Verstärker 56 eine Speisespannung
zum Durchführen eines bestimmten Bewegungsschrittes, so wird in Abhängigkeit davon
ein Steuersignal dem Eingang a des Verstärkers 58 zugeführt. Das Steuersignal löst
in Verstärker 58 die Abgabe einer Speisespannung aus, die vom Umschalter 55 mit
entgegengesetzter Polarität
dem Motor 31 zugeführt wird, so daß
der Motor 31 den Samenbehälter 3 - bezogen auf die Reihe r - in umgekehrter Richtung
verfährt. Jedesmal, wenn der Samenbehälter 3 in eine seiner Endpositionen am Ende
einer Reihe r von Aufnahmen 13 kommt, lösen somit die Grenztaster 51 oder 52 ein
Signal zum Stopp des Motors 31 und Umschalten seiner Drehrichtung sowie ein Signal
zum Weiterbewegen des Tisches 26 durch den Motor 37 um einen Reihenabstand a aus,
wonach der Motor 31 wieder eingeschaltet wird und in entgegengesetzter Richtung
anläuft.
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Die Antriebe 31, 37 und 8 (Entnahmescheibe) sind so miteinander synchronisiert,
daß ein Samenkorn 2 immer dann an der Abgabestelle A anlangt und von dieser abgegeben
wird, wenn eine zugehörige Aufnahme 13 im Bereich der Abgabestelle A angelangt ist.
Die Feinpositionierung wird durch die entsprechende Synchronisiereinrichtungfr Figur
2 vorgenommen, so daß die Samenkörner sicher in die Aufnahmen 13 gelangen.
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Die Ausgangssignale der Grenztaster 51 und 52 werden einem Zähler
60 zugeführt, der auf die Zahl der Reihen r von Aufnahmen 13 voreingestellt ist.
Das Erreichen dieser Zahl bedeutet, daß eine ganze Lage von Samenkörnern 2 eingefüllt,
d. h. alle Samenkammern einer Schicht (z.B.
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13a über Boden l9a) gefüllt sind. Wenn das Einfüllen von Samenkörnern
in der in Figur 1 dargestellten linken oberen Ecke B begonnen hat, so endet es zweckmäßig
nach Durchlaufen aller Reihen in Hin- und Herbewegungen bei der linken vorderen
Ecke E, also auf der gleichen Schmalseite. Ist dies der Fall, so gibt der Zähler
60 ein Signal, das über eine Impulsformerstufe 59 den Eingängen a der Schaltelemente
54 und 57 zugeführt wird. Die elektronische Torschaltung 54 verhindert, daß das
Signal von Grenztaster 52 in diesem speziellen Fall einen Reihenversatz auslöst,
weil entlang derselben Reihe r von Aufnahmen 13 wieder
zurückgefahren
werden soll. Das Signal von 59 löst in Umschalter 57 eine Drehrichtungsumkehr des
Motors 37 aus, der somit den Reihenversatz anschließend in umgekehrter Richtung
ausführt, bis das Ausgangssignal von Zähler 60 wieder eine Umschaltung in die andere
Richtung bewirkt.
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Bevor der Samenbehälter 3 zur Füllung der zweituntersten Samenkammern
13b wieder zurückbewegt wird, muß der Zwischenboden 19b über den untersten Samenkammern
13a geschlossen werden. Hierzu löst das Ausgangssignal von Zähler 60 über Verstärker
61 ein elektrisches Speisesignal für einen Motor 62 aus, der auf dem Tisch 26 mitbewegt
wird und Teil eines Antriebs 63 (Figur 5) für die Zwischenböden 19 ist. Der Motor
62 treibt über Zahnräder 64 und 66 eine mit 66 verbundene Vielnutnabe 67 an, die
außen im Lager 68 gelagert ist. In der Vielnutnabe 67 ist ein Vielkeilprofil 69
in Längsrichtung verschiebbar. Das Vielkeilprofil bildet den unteren Abschluß einer
Gewindespindel 71, die im Bereich des Vielkeilprofils kein Gewinde trägt. Das Gewinde
72 beginnt erst oberhalb des Bereiches, in dem eine Relativbewegung zwischen Vielnutnabe
67 und Vielkeilprofil 69 erfolgt. Die Gewindespindel 71 ist durch eine feststehende
Gewindemutter 73 geführt und trägt am oberen Ende einen Betätigungsnocken 74 mit
Rolle 76. Der Motor 62 führt bei Ansteuerung eine solche Drehbewegung aus, bei der
die Gewindespindel 71 um eine Strecke entsprechend Pfeil 75 angehoben wird, der
dem Abstand zwischen zwei benachbarten Zwischenböden 19 entspricht; bei dem Anheben
dreht sich die Gewindespindel, so daß der Betätigungsnocken 74 mit Rolle 76 einen
Zwischenboden in Schließposition verbringen kann. Danach wird der Motor 62 desaktiviert
und bleibt stehen. Der Betätigungsnocken 74 mit Rolle 76 schraubt sich somit bei
der Befüllung des Samenbehälters 3 hoch, wobei sein Motor 62 nach der Füllung jeder
Lage von Zähler 60 einen Befehl zum weiteren Hochschrauben um einen Lagenabstand
erhält, sodPcrYjer.eilS
einen Zwischenboden in Schließpositton
verbringt. Der Zähler 60 stellt sich nach Signalabgabe über einen Rücksetzeingang
a selbst auf Null oder einen Ausgangswert zurück. Das Ausgangssignal von Verstärker
61 kann nach entsprechender Verzögerung im Zeitglied 78 dazu dienen, den Motor 31
erneut einzuschalten.
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Auf diese Weise werden mit zunehmender Befüllung des Samenbehälters
3 nacheinander sämtliche Zwischenböden in Schließposition verbracht, wobei die Ausgangsimpulse
des Zählers 60 einem weiteren Zähler 65 zugeführt sind. Die voreingestellte Zahl
des Zählers 65 entspricht der Anzahl der Zwischenböden oder Lagen von Samenkörnern
im Samenbehälter 3. Erreicht der Wert des Zählers 65 nach Betätigen des obersten
Zwischenbodens den voreingestellten Wert, was einen gefüllten Samenbehälter 3 bedeutet,
so gibt er ein Signal ab, das einem optischen oder akustischen Signalgeber 77 zugeführt
ist. Zusätzlich oder alternativ können die Maschinenantriebe abgeschaltet werden.
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Nach Erreichen der obersten Position und Entfernen des Samenbehälters
3 von Tisch 26 wird der Betätigungsnocken 74, 76 durch Umpolen des Motors 62 wieder
in seine Endposition nach unten bewegt.
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Der Antrieb 63 für die Zwischenböden braucht nicht auf dem Tisch 26
mitzufahren, sondern kann in der Endposition des Tisches stationär angeordnet sein.
Anstatt der gezeigten mechanischen Lösung lassen sich auch schnelle elektromagnetisch
gesteuerte Betätigungselemente, z. B. Magnete oder luftgetriebene Schieber, verwenden,
von denen jedem Zwischenboden 19 einer oder mehrere zugeordnet sein können.
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Als Motoren 31, 37 und 62 können elektrische oder elektrohydraulische
Schrittmotoren verwendet werden, die durch vorgegebene Impulsfolgen leicht steuerbar
und synchronisierbar sind. Mit derartigen Motoren läßt sich auch eine schnelle Drehrichtunqsumkehr
realisieren. Ist der Tisch
26 in eine Endposition bezüglich einer
Reihe oder einer ganzen Lage gekommen, in der der Motor 31 auf Null herabgefahren
oder wieder auf normale Drehzahl hochgefahren wird, so läßt sich die Drehzahl des
Motors 8 relativ leicht anpassen.
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Auch schnell umsteuerbare kontinuierlich laufende Antriebe lassen
sich verwenden.
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Die oben beschriebene Steuerung der Motoren 31 und 37 zum Verfahren
des Tisches 26 kann wegen der erforderlichen Synchronisation mit dem Antrieb 8 der
Entnahmescheibe 7, insbesondere bei großen Fülleistungen, zu einigem Steueraufwand
führen, weil die mechanische Umsteuerung und der Zeilenversatz des Samenbehälters
sehr schnell und in zeitlicher Abstimmung mit der Zufuhr der Samenkörner erfolgen
muß. Eine Reduzierung der steuerungstechnischen Probleme läßt sich dadurch erreichen,
daß die Grenztaster 51 und 52 weiter auseinandergesetzt werden, als es der Länge
der Reihen r von Aufnahmen 13 entspricht. Der Behälter befindet sich dann in seinen
Endpositionen außerhalb der Abgabestelle A. In diesem Fall werden die weiter hinzugeförderten
Samenkörner im Bereich der Umsteuerung des Samenbehälters 3 durch geeignete Leitflächen
aufgefangen, bis der Samenbehälter nach Umsteuerung und Reihenversatz wieder in
den Bereich der Abgabestelle A einläuft, wo er mit der Zufuhrgeschwindigkeit synchronisiert
ist. Die Synchronisation läßt sich - z. B. durch eine bekannte sogenannte elektrische
Welle - leicht herstellen.
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Ein Abstreuen von Samenkörnern außerhalb des Samenbehälters 3 läßt
sich auch bei einer Umsteuerung im Bereich der Reihe selbst durch eine Steuerung
des Abstreifers vermeiden, der im Umsteuerbereich weggeklappt wird, so daß die Samenkörner
an den Löchern weiter umlaufen und nicht in den Trichter 11 gefördert werden.
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Anstelle der Grenztaster 51 und 52 lassen sich auch moderne SteuXerungselemente
einsetzen, bei denen mittels elektronischer Weggeber bestimmte Wege, z. B. als Summen
von Schrittlängen von Schrittmotoren, vorgebbar sind.
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Solche Weggeber können in einfachen Fällen voreinstellbare Zähler
sein. Durch Zählen der ausgeführten Schritte oder von Impulsen, die bestimmten Weglängen
kontinuierlicher Antriebe entsprechen, läßt sich feststellen, wann der vorgegebene
Weg zurückgelegt ist. Der voreinstellbare Zähler gibt dann ein Signal, das anstelle
des Signals eines Grenztasters als Steuersignal verwendet wird.
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Der auf die vorbeschriebene Weise mit einer bestimmten Zahl von Samenkörnern
2 gefüllte Samenbehälter 3 kann von den Halterungen 27 gelöst und zunächst gelagert
werden, bis die in dem Behälter enthaltenen Samenkörner zur Besamung von Pflanzstellen
benötigt werden. Solche Pflanzstellen können z. B. Pflanztöpfe, Waben in Wabenschragen
oder in Behältern angeordnete symmetrisch geformte vorzugsweise zylindrisch ausgebildete
Pflanzstumpen sein, die mit einem zum Keimen geeigneten Wurzelmaterial (Erde, Torf,
Kunstfasern wie Zellulose oder Steinwolle) gefüllt sind bzw. daraus bestehen.
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Die Figuren 7 und 8 zeigen eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
zur automatischen Besamung von vorerwähnten im Abstand voneinander angeordnete Pflanzstumpen
enthaltenden Pflanzkästen mittels des vorbeschriebenen Samenbehälters 3. Figur 8
stellt einen Ausbruch C von Figur 7 dar.
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Auf einem rrägeird der mit Samenkörnern 2 gefüllte Samenbehälter 3
mittels Halterungen 82 befestigt. Unter den von Zwischenböden 19 in einzelne Samenkammern
unter-
teilten Aufnahmen 13 befinden sich die Einlässe von jeweils
einem Schlauch oder Rohr 83; die Schläuche oder Rohre 83 münden unter Vergrößerung
ihres Abstandes in einem Rahmen 84. Ein Förderband 86 dient zur Zufuhr von zu Pflanzkästen
87, in deren symmetrischXentsprechenden Aufnahmen 13 des Samenbehälters 3 angeordneten
Aufnahmen 88 sich Pflanzstumpen 89 befinden. Die Pflanzstumpen 89 bestehen aus einem
geeigneten Wurzelmaterial 91, wie Erde, Torf, Steinwolle, Zellulosefasern oder dergleichen,
und sind von einer Hülle 92, vorzugsweise aus Papier, umgeben.
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Die Pflanzkästen 87 werden von dem Förderband 86 herangefördert und
von einem Grenztaster 93, der den nicht dargestellten Antriebsmotor des Förderbandes
86 schaltet, in einer bestimmten Position unterhalb des Rahmens 84, in der die Auslässe
der Rohre 83 mit den Pflanzstumpen 89 fluchten, angehalten. Durch Verschieben des
untersten Bodens 19a des Samenbehälters 3 in Richtung des Pfeils 21 werden alle
Öffnungen 23 des Bodens 19a zur Fluchtung mit den Aufnahmen 13 gebracht, so daß
sämtliche Samenkörner 2 der untersten Lage aus den Samenkammern 13a gleichzeitig
in die Schläuche oder Rohre 83 fallen können. Von diesen Kanälen werden sie zu den
zugeordneten Pflanzstumpen 89 in den Aufnahmen 88 des Pflanzkastens 87 geleitet,
auf denensie abgelegt werden.
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Mit einem Förderschritt des Förderbandes 26 wird der besamte Pflanzkasten
abgefördert; der folgende Pflanzkasten 87 wird herangefördert und, gesteuert durch
Grenztaster 93, in der vorgegebenen Position unter dem Rahmen 84 angehalten. Durch
Bewegen des zweituntersten Bodens (Zwischenboden) 19b in Öffnungsposition werden
die Samenkörner 2 der zweituntersten Samenkammern 13b freigegeben, die gleichfalls
in die Schläuche 83 und von da zu den zugehörigen Pflanzstumpen 89 gelangen können.
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Auf diese Weise wird durch einfaches Bewegen der Zwischen-19 böden
um etwa einen Durchmesser der Öffnungen 23 eine Lage von Samenkörnern 2 nach der
anderen zu den Pflanzkästen bewegt. Die Besamungsleistung ist daher sehr hoch.
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Ein weiterer Schritt zur Automatisierung gemäß der Erfindung besteht
in einem Antrieb 63' für die Zwischenböden 19, der ähnlich wie der Antrieb 63 (insbesondere
Figur 5) ausgebildet ist. In Figur 7 und 7a sind daher nur die aus der Gewindemutter
73' herausragende Gewindespindel 71' mit Betätigungsnocken 74' und Rolle 76' sowie
der Antriebsmotor 62' dargestellt. Durch Ausführen von von dem Grenztaster 93 ausgelösten
Drehschritten bestimmter Länge bewegt der Motor 62' die Gewindespindel 71' mit Betätigungsnocken
74' und Rolle 76' entsprechend Pfeil 75' nach oben, wobei die Gewindespindel jeweils
eine Drehbewegung macht, während der der Betätigungsnocken 74' mit Rolle 76' einen
Zwischenboden 19 in Öffnungsposition verbringt. Dieses "Hochschrauben" erfolgt im
Takt der Zufuhr der Pflanzkästen 87 durch einfache Folgesteuerung, die vom Grenztaster
93 ausgebildet wird. Selbstverständlich sind auch hier zum Verschieben der Zwischenböden
19 andere Betätigungsmittel, z. B. Elektro-Magneten, einsetzbar.
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Auf die geschilderte Weise ist eine sehr leistungsfähige automatisierte
Füllung und Entleerung der Samenbehälter 3 und damit Besamung von Pflanzkästen möglich.