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Beutel zur Aufnahme von
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Sekreten Die Erfindung betrifft einen Beutel zur Aufnahme von Sekreten
für mittels eines Deckels verschließbare Unterdruck-Sekretabsauggefäße, in denen
aus dem Körper oder von einem Operationsgebiet abgesaugte, dem Gefäß durch eine
Zufuhrleitung zugeführte Flüssigkeiten gesammelt werden.
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Derartige Sekretauffanggeräte werden bei Operationen oder im Krankenhaus
eingesetzt, um vom Körper abgesonderte Sekrete, Blut etc. aufzufangen. Zu diesem
Zweck ist es bekannt, solche Gefäße an eine Saugpumpe anzuschließen und dadurch
in ihnen einen Unterdruck zu erzeugen. Eine in der Regel durch den Deckel in das
Gefäß einmündende Zufuhrleitung kann das gesammelte Sekret an der Auffangstelle
ansaugen und dem Sekretauffanggefäß zuführen.
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Die Leerung und Entsorgung eines gefüllten Gefäßes ist eine unangenehme
Tätigkeit, dasselbe gilt für die Reinigung eines solchen Gefäßes.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Beutel vorzuschlagen, der
in ein solches Gefäß eingesetzt werden kann und so ausgebildet ist, daß er eine
einfache und saubere Entfernung des Sekretes aus dem Auffanggefäß ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird bei einem Beutel der eingangs beschriebenen Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Beutel ein oberes Halteelement aufweist,
durch das der Beutel in dem Gefäß gegenüber der Zufuhrleitung geöffnet festlegbar
ist, daß der Beutel in seiner Wand in seinem oberen Bereich Öffnungen aufweist,
die einen Druckausgleich zwischen dem Beutelinneren und dem Inneren des Gefäßes
ermöglichen, und daß der Beutel über einen Verschluß verfügt, der unterhalb der
Druckausgleichsöffnungen angeordnet ist.
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Ein solcher Beutel kann mittels des Halteelementes in geöffnetem Zustand
in ein Sekretabsauggefäß eingesetzt werden, wobei das Halteelement den Beutel gegenüber
der Zufuhrleitung für die zu sammelnde Flüssigkeit offen hält. Die Druckausgleichsöffnungen
sorgen dafür, daß der Unterdruck, der im Inneren des Beutels herrschen muß, um die
Sekrete anzusaugen, nicht zu einem Verschließen des Beutels führt.
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Durch die Druckausgleichsöffnungen überträgt sich der Unterdruck auf
das gesamte Gefäß, so daß der Beutel auch bei dem herrschenden Unterdruck geöffnet
bleibt.
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Der unterhalb dieser Druckausgleichsöffnungen angeordnete Verschluß
schließlich ermöglicht es, nach der Füllung des Beutels diesen vollständig dicht
zu verschließen, so daß bei der Entnahme auch durch die Druckausgleichsöffnungen
und
durch die obere Eintrittsöffnung das im Beutel auf gefangene Sekret nicht entweichen
kann. Es ist dadurch eine besondere saubere und rasche Entfernung des Sekretbeutels
aus dem Gefäß möglich, ohne daß dabei das Gefäß verschmutzt wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Halteelement
ein auf den Rand des Gefäßes auflegbarer, durch den Deckel gegen den Rand andrückbarer
Ring ist. Ein solcher Ring hält den Beutel an der Einlaß seite zuverlässig offen,
außerdem kann dieser Ring ohne zusätzliche konstruktive Maßnahmen zwischen Deckel
und Gefäßrand eingeklemmt werden, so daß der Ring und damit der Beutel im Betrieb
genau festgelegt sind.
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Es ist günstig, wenn der Ring nach unten abstehende Lappen trägt,
an denen der obere Rand des Beutels befestigt ist.
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Wenn der Ring und die Lappen aus Kunststoff bestehen, kann der Beutel
vorteilhaft mit den Lappen durch Verklebung oder Verschweißung verbunden sein.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Ring zwei einander diametral
gegenüberliegende Einkerbungen trägt, die ein Klappscharnier bilden, so daß zwei
Hälften des Ringes gegeneinander geklappt und flächig aneinandergelegt werden können.
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Auf diese Weise können die beiden Hälften des Ringes nach dem Zusammenklappen
als Tragegriff verwendet werden, an dem der Beutel aus dem Gefäß herausgenommen
und entfernt werden kann. Dabei ist es besonders günstig, wenn die Hälften des Ringes
auf den beim Zusammenklappen einander zugewandten Seiten selbstklebend ausgebildet
sind, so daß beim Zusammenlappen
die beiden Hälften zu einer Einheit
verbunden werden.
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Es wird dadurch gleichzeitig sichergestellt, daß die den Beutel entnehmende
Person nicht mit der Innenseite des Beutels in Berührung kommt und sich beschmutzen
kann.
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Bei der Ausführung mit einem zusammenklappbaren Ring ist es günstig,
wenn die Druckausgleichsöffnungen durch Ausschnitte im Beutel im Bereich der Klappscharniere
des Ringes gebildet sind; vorzugsweise sind diese Ausschnitte etwa dreiecksförmig,
wobei die Spitze des Ausschnittes unterhalb der Klappscharniere nach unten zeigt.
Bei aufgeklapptem Ring dienen diese dreieckförmigen Ausschnitte dem Druckausgleich,
bei zusammengeklappten Ringhälftenjedoch legen sich die Scharniere an den Rand des
dreieckförmigen Ausschnittes an, so daß die Wand des Beutels im wesentlichen über
die gesamte Länge der beiden Ringhälften an diesen anliegt.
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Der Verschluß kann vorzugsweise ein umlaufender Selbstklebe- oder
Klettverschlußstreifen an der Innenseite des Beutels sein, dieser Verschluß läßt
sich in einfacher Weise dadurch schließen, daß die gegenüberliegenden Seiten des
Beutels gegeneinander gedrückt werden. Es ist auch möglich, daß der Verschluß ein
in den Beutel eingeformter Rastleistenverschluß ist, wie er bei Plastikbeuteln an
sich bekannt ist.
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Bei diesen Rastleistenverschlüssen wird eine Verdickung an einer Seite
des Beutels in eine im wesentlichen C-förmige Rastschiene von der anderen Seite
des Beutels elastisch eingedrückt.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Beutel mindestens so lange ausgebildet ist, daß beim Herausziehen des Beutels
aus dem Gefäß der Verschluß bereits aus dem Gefäß austritt, bevor der Boden des
Beutels vom Boden des Gefäßes abhebt. Es ist dadurch möglich, den Beutel so weit
aus dem Gefäß herauszuziehen, daß der Verschluß verschlossen werden kann, bevor
die weiterhin auf dem Boden des Gefäßes sich abstützende Flüssigkeit aus dem Gefäß
herausgehoben wird. Dadurch wird der Beutel beim Verschließen nicht verspannt, und
die Bedienungsperson muß noch nicht das Gewicht der Flüssigkeit tragen, wenn der
Beutel verschlossen wird.
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Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen: Figur
1 eine Längsschnittansicht eines Sekretauffangsgeäßes mit eingesetztem Beutel; Figur
2 eine Schnittansicht längs Linie 2 - 2 in Figur 1 Figur 3 eine Schnittansicht längs
Linie 3 - 3 in Figur 2 und Figur 4 eine Schnittansicht längs Linie 4 - 4 in Figur
2.
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In Figur 1 ist ein topfförmiges Absauggefäß 1 aus Glas dargestellt,
dessen
oberer Rand 2 flanschförmig nach außen gebogen ist. Auf diesem Rand ist ein Deckel
3 aufgesetzt, der den Rand in aus der Zeichnung nicht ersichtlicher Weise untergreift.
An den Deckel 3 ist ein Tragegriff 4 angeformt, in dem sich ein Exzenter 5 befindet,
mit dessen Hilfe eine Druckstange 6 gegen eine im Innern des Deckels 3 gelagerte
Druckplatte 7 andrückbar ist. Wenn die Druckstange 6 die Druckplatte 7 gegen den
Rand 2 des Absauggefäßes 1 drückt, wird der Deckel dadurch auf dem Rand des Absauggefäßes
fixiert. Durch Verdrehen des Exzenters und Anheben der Druckstange sowie der Druckplatte
läßt sich der Deckel seitlich vom Rand abschieben.
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In den Deckel führt seitlich ein Saugrohr 8, welches über eine Öffnung
9 mit dem Inneren des Behälters in Verbindung steht. An dieses Saugrohr 8 kann ein
in der Zeichnung nicht dargestellter Saugschlauch angeschlo#ssen werden, der das
Saugrohr mit einer Vakuumquelle, beispielsweise einer Pumpe, verbindet.
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Durch den Deckel hindurch führt weiterhin ein Zufuhrrohr 10 hindurch,
welches senkrecht nach unten in das Absauggefäß 1 hineinragt. An dieses Zufuhrrohr
10 kann ein in der Zeichnung nicht dargestellter Schlauch angeschlossen werden,
der unter dem Einfluß des im Gefäß herrschenden Unterdruckes eine Flüssigkeit ansaugt,
beispielsweise aus einem Operationsgebiet.
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In das Absauggefäß 1 ist ein Beutel 11 eingesetzt, der an seinem oberen
Rand an nach unten abgebogenen Laschen 12
eines Halteringes 13
befestigt ist, beispielsweise durch Verschweißen oder Verkleben. Der Haltering 13
liegt auf dem Rand 2 des Absauggefäßes 1 auf und wird durch den Deckel 3 und die
Druckplatte 7 fest gegen den Rand 2 des Absauggefäßes gedrückt, so daß der Haltering
13 und damit der Beutel 11 bei verschlossenem Gefäß in genau definierter Lage im
Gefäß gehalten sind. Durch den Haltering 13 wird dabei der Beutel geöffnet, so daß
das Zufuhrrohr 10 in das Innere des Beutels 11 eintaucht.
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Unterhalb des Halteringes 13 sind in den Beutel eine Anzahl von Öffnungen
14 eingebracht, die als Druckausgleichsöffnungen zwischen dem Inneren des Beutels
11 und dem den Beutel 11 umgebenden Innenraum des Absauggefäßes 1 dienen.
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Unterhalb dieser Öffnungen 14 befindet sich an der Innenseite des
Beutels ein umlaufender Streifen 15 aus selbstklebendem Material. Anstelle des selbstklebenden
Materials könnte der Streifen auch aus den zwei Hälften eines Klettenverschlußes
bestehen.
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Der Haltering 13 weist zwei diametral einander gegenüberliegende Kerben
16 auf, die ein Klappscharnier bilden, so daß die beiden Hälften des Halteringes
nach oben gegeneinander geklappt werden können, wie dies in Figur 3 im oberen Teil
dargestellt ist. Die einander zugewandten Seiten des Halteringes sind dabei mit
einer Selbstklebeschicht 17 versehen, die normalerweise von einer Abdeckfolie 18
abgedeckt ist (Figur 4).
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Der Beutelist so langausgebildet, daß er beim Herausheben aus
dem
Gefäß erst vom Boden 19 des Absauggefäßes abhebt, wenn der Verschlußstreifen 15
bereits aus dem Absauggefäß 1 ausgetreten ist. Im eingesetzten Zustand liegt der
Beutel daher faltig auf dem Boden 19 des Absauggefäßes, wie dies in Figur 1 durch
die zieharmonikaähnlichen Falten 20 angedeutet ist.
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Im Betrieb wird ein Beutel 11 beitibgenommenem Deckel 3 in das Absauggefäß
eingelegt, indem die aufgeklappten Hälften des Halteringes auf den oberen Rand 2
des Absauggefäßes 1 aufgelegt werden. Anschließend wird der Deckel auf das Gefäß
aufgesetzt und mittels des Exzenters 5 fixiert. Über das Saugrohr 8 wird ein Unterdruck
im Inneren des Absauggefäßes erzeugt, und nach der Erzeugung dieses Unterdruckes
ist das Absauggefäß betriebsbereit. Über das Zufuhrrohr 10 kann nunmehr ein Sekret
in das Gefäß angesaugt werden, wobei das Sekret in das Innere des Beutels 11 eingefüllt
wird.
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Sobald der Beutel 11 gefüllt ist, wird der Deckel vom Absauggefäß
abgenommen. Nach Abziehen der Abdeckfolie 18 werden die beiden Hälften des Halteringes
13 gegeneinander geklappt und miteinander verklebt, so daß ein halbkreisförmiger
Tragegriff entsteht, an dem der Beutel zunächst so weit aus dem Gefäß herausgezogen
werden kann, daß die beiden Verschluß streifen 15 gegeneinander gedrückt werden
können. Dadurch wird der Beutel an seiner Oberseite dicht verschlossen.
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Aufgrund der Länge des Beutels ruht bei diesem Verschlußvorgang der
Inhalt des Beutels noch auf dem Boden des Gefäßes.
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Nach dem Verschließen des Beutels kann dieser mittels der als Tragegriff
zusammengefalteten Hälften des Halteringes aus dem Gefäß entnommen und entfernt
werden, ohne daß dabei
eine Gefahr der Beschmutzung der Bedienungsperson
oder des Absauggefäßes besteht. Nach Einsetzen eines neuen Beutels wird das Gerät
in der beschriebenen Weise wieder in Betriebszustand gebracht.
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Es ist möglich, statt der in dem Ausführungsbeispiel angegebenen,
in Umfangsrichtung verteilten Druckausgleichsöffnungen unterhalb der Kerben Ausschnitte
in der Beutelwand vorzusehen, insbesondere Ausschnitte in Form eines Dreiecks, dessen
Spitze unterhalb der Kerbe nach weist. Ein solcher Ausschnitt ist in Figur 3 durch
die gestrichelte Linie 21 angedeutet. Ein solcher Ausschnitt dient bei aufgeklapptem
Haltering als Druckausgleichsöffnung, bei zusammengeklapp -tem Haltering senken
sich dagegen die beiden Klappscharniere bis zu der nach unten weisenden Spitze des
Ausschnittes ab, so daß der Rand des Beutels in seiner ganzen Länge an dem Haltering
zur Anlage kommt. Diese dreieckförmigen Ausschnitte können anstelle der in Umfangsrichtung
verteilten Druckausgleichöffnungen vorgesehen werden, es ist aber auch möglich,
diese dreieckförmigen Ausschnitte zusätzlich vorzusehen.
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