DE348472C - Anlage zur ununterbrochenen Aufschliessung und Entwaesserung von Torf - Google Patents

Anlage zur ununterbrochenen Aufschliessung und Entwaesserung von Torf

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DE348472C
DE348472C DE1920348472D DE348472DD DE348472C DE 348472 C DE348472 C DE 348472C DE 1920348472 D DE1920348472 D DE 1920348472D DE 348472D D DE348472D D DE 348472DD DE 348472 C DE348472 C DE 348472C
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peat
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DE1920348472D
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CARL BIRK DR ING
ERICH LAASER DIPL ING
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F5/00Drying or de-watering peat

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Anlage zur ununterbrochenen Aufschließung und Entwässerung von Torf. Die ununterbrochene Torfentwässerung bereitet vor allem dadurch Schwierigkeiten, daß die Wärmezufuhr zur Aufschließung eine ziemlich erhebliche ist, wenn nicht Vorsorge getroffen wird, alle bei dem Prozeß anfallenden Abwärmemengen wieder nutzbar zu machen. Die wichtigste Verwendung des Torfes ist die als Brenntorf für Feuerungsanlagen (Kesselanlagen) oder Generatoren mit Gewinnung der Nebenprodukte. Sowohl bei der Verbrennung wie bei der Vergasung fallen erhebliche Abwärmemengen an, die für den Prozeß der Torfaufschließung und -entwässerung nutzbar gemacht werden können. Selbst bei den besten Verbrennungsanlagen wird man noch i6 bis 2o Prozent und mehr des Heizwertes des Brennstoffes als Abwärme erhalten. Diese können nach bekannten Verfahren nutzbar gemacht werden, indem man den Abgasen durch eingespritztes Wasser ihre Wärme entzieht und diese durch ein Rohrsystem auf eine Heizflüssigkeit (Wasser) überträgt. Da diese Abwärme für den Verbrennungsprozeß oder die Vergasung verloren ist, steht sie als Abwärme für andere Zwecke zur Verfügung und kann mit Erfolg für die Vorwärmung des aufzuschließenden Rohgutes (Rohtorf) benutzt werden. Die vorgewärmte Rohtorfmasse wird dann mit Wärme unter Druck zur Aufschließung behandelt, wobei nach entsprechender Vorwärmung auf 8o bis 9o ° C nur noch geringe Wärmemengen zur Aufschließung aufgebracht werden müssen. Entsprechende Vorschläge sind bereits bekannt. Diese Aufschließung erfolgt schon von einer Temperatur von etwa i2o ° C an; das Kolloidwasser wird abgespalten und teilt sich als Überschußwasser der nun entstehenden Torfpülpe mit. Dabei muß zur Vermeidung unnötiger Wärmezufuhr eine Verdampfung unterbunden werden, es darf also nur eine Dämpfung eintreten. Dazu muß in dem Dämpfer ein höherer Druck als der des Dampfes vorhanden sein, was man dadurch erreicht, daß man zur Erzielung einer ununterbrochenen Zuführung des Rohtorfes einen entsprechend hoch gelagerten Rohtorfbunker anordnet, aus dem der Rohtorf dem Dämpfer durch einen Vorwärmer stetig zugeführt wird. Der Vorwärmer wird von außen durch die auf Wasser übertragene Abwärme beheizt.
  • Dies ist ein Teil der den Gegenstand der Erfindung bildenden Gesamtanlage.
  • Beim Dämpfen tritt, wie erwähnt, die Abspaltung des Kolloidwassers ein, dieses tritt als Feuchtigkeit zu der vorhandenen hinzu, ist aber nicht mehr chemisch gebunden oder als hygroskopisch angelagertes Wasser zu betrachten, sondern es ist als Überschußwasser vorhanden. Nun handelt es sich darum, dieses Überschußwasser, das bekanntlich katalytisch wirkt, samt seinem Wärmeinhalt dem Prozeß dienstbar zu machen, was dadurch erreicht wird, daß Vorwärmer und Dämpfer zusammen als gebogenes Rohr ausgebildet werden, bei welchem der Dämpfer höher liegt als wie der Vorwärmer, so daß das Überschußwasser, das entsprechend dem vorhandenen Druck das Bestreben hat, aus der Pülpe abzufließen, infolge seiner eignen Schwere dem unteren Scheitel des Bogenrohres zufließt und nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren bestrebt ist, sich auf gleiche Höhe mit dem Dämpfer einzustellen. Es hat dabei die in ihm enthalteneWärmemenge an den ihm entgegenfließenden Rohtorf abgegeben bis zum Temperaturausgleich, wozu die obenerwähnte Beheizung von außen hinzutritt, um dem Rohtorf eine Temperatur zu geben, die der des Dämpfers nahezu gleichkommt. Es sind demnach nur noch geringe Mengen Dampf oder Wärme dem Dämpfer zuzuführen, wodurch der Wirkungsgrad des Verfahrens wesentlich beeinflußt wird.
  • Diese Einrichtung ist ebenfalls nicht für sich, sondern nur im Rahmen der Gesamtanlage mit Gegenstand der Erfindung.
  • Als Nebenerscheinung tritt dabei auf, daß der in dem Bogenrohr fließende Rohtorf durch das sich abscheidende Wasser leichter (mit geringerem Reibungswiderstand) fließt, da das Überschußwasser in Verbindung mit dem sich besonders an den beheizten Wänden bildenden Ablaufwasser ein Rutschpolster bildet, so daß statt der Reibung Torf-Eisen sich eine solche Wasser-Wasser bzw.Wasser-Eisen bildet, da nunmehr im wesentlichen nur noch die innere Reibung der Flüssigkeit zu überwinden ist.
  • Somit ist die Aufschließung des Rohtorfes unter den denkbar günstigsten Bedingungen in bezug auf Wärmeverbrauch erzielt, aber der so aufgeschlossene Rohtorf enthält immer noch etwa 6o bis 7o Prozent Wasser, die der Pülpe entzogen werden müssen. Um die in der Pülpe noch enthaltene Wärmemenge wirtschaftlich zu verwerten, benutzt man die Eigenschaft von Flüssigkeiten, beim Übergang von einem höheren zu einem niederen Druck entsprechend der geringeren Dampfspannung Dämpfe zu entwickeln. Diese Dämpfe oder Brüden werden. einem Verdichter zugeführt, in diesem verdichtet, dadurch auf einen der Druckerhöhung entsprechenden Wärmeinhalt gebracht, mit dem sie einem in den Verdampfer angebrachten Heizkörper zugeführt werden, um dann ihre Wärme abzugeben. Das entstehende Kondensat fließt ab; unter Umständen kann man es noch zur Vorwärmuug des Rohtorfs benutzen, wenn die aus den Abwärmen erhaltenen Wärmemengen zur hinreichenden Vorwärmung nicht ausreichen, was von dem Feuchtigkeitsgehalt des Rohtorfes abhängt. In dem Verdampfer wird die Pülpe auf einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt getrocknet, der dem späteren Verwendungszweck angepaßt ist.
  • Auch diese Einrichtung ist nicht für sich, sondern im Rahmen der Gesamtanlage mit Gegenstand der Erfindung.
  • Der Übergang der Pülpe aus dem Dämpfer nach dem Trockner oder Verdampfer er#Plgt durch eine Schleuse, die sich periodisch öffnet und schließt und einen vollen Druckausgleich zwischen beiden verhindert. Zum Bewegen des Torfes in demVerdampfer dient entweder eine sich drehende Trockentrommel oder eine im Innern angebrachte Schnecke, die gegen die Atmosphäre abgedichtet ist und den zu trocknenden Torf vom Eintritt zum Austritt hin bewegt, ihn dabei umwälzt und gleichzeitig immer neue Pülpe mit dem Heizkörper in Verbindung bringt.
  • Da der Verdampfer zur Vermeidung des Zutritts der Luft auch am Austrittsende abgeschlossen, werden muß, so muß der getrocknete Torf ebenfalls durch eine Schleuse nach außen abgeführt werden. Die Austrittstemperatur des Torfes hängt von dem im Verdampfer herrschenden Druck ab, beträgt demnach mindestens 6o bis 70' C, mit welcher Temperatur er mit gutem Erfolg den Pressen zur Erzeugung von Torfbriketten, zugeführt werden kann, da der Wärmeinhalt eine Bindung de - Brikette begünstigt.
  • Wesentlich ist bei dieser Vorrichtung, daß der Rohtorf und die Pülpe nirgends trockenen Heizflächen mit übermäßigen Temperaturen ausgesetzt sind, die ein Anbacken oder gar Festbrennen begünstigen.
  • Die Regulierfähigkeit des Verfahrens bei der Verwendung verschieden feuchter Rohmasse und bei der Erzielung verschieden feuchter Endmasse entsprechend dem Verwendungszweck ist gewährleistet durch die Schleusen sowie durch die verschiedene Schnelligkeit der Förderschnecke im Verdampfer.
  • Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel dieser Anlage zur ununterbrochenen Torfentwässerung.
  • Aus dem Bunker A fließt der zerkleinerte Rohtorf durch das Verbindungsrohr B nach dem Vorwärmer C, dessen Heizmantel D Heizwasser,durch die Leitungen U zugeführt und aus dem es durch V abgeführt wird, möglichst im Gegenstrom. An dem unteren Scheitel des Bogenrohres C ist ein Entleerungsverschluß E angebracht, der ein, Entleeren der ganzen Vorrichtung ermöglicht. In dem ansteigenden Schenkel des Bogenrohres ist bei F ein Dampfring angebracht, aus dem durch Düsen G der Dampf in die Torfmasse eintritt. An dieser Stelle kann bei großem Durchmesser yon C eine feststehende oder drehbare Schnecke angebracht werden, die den Kern der Torfmasse näher nach den Dampfdüsen bringt. Bei F schließt der Dämpfer H an, worin die Aufschließung bzw. Abspaltung'des Kolloidwassers erfolgt. Diese ist bereits vorbereitet durch die Vorwärmung in C, besonders aber durch das in Richtung H-C-B abfließende Überschußwasser, dessen Austritt in entgegengesetzter Richtung durch die Schleuse J verhindert wird. Außerdem ist ein Überlauf K am Vorwärmer angebracht, durch den der Pegel des Überschußwassers eingestellt wird, und der gleichzeitig saugend in Richtung H-C-B wirkt. Um mit Sicherheit ein Übertreten des Überschußwassers nach j zu verhindern, ist noch ein etwas höher angebrachter Hilfsauslaß L angeordnet, der bei Verstopfungen von K das Überscbußwasser abführt. Im Dämpfer ist vor der Schleuse J zweckmäßig ein nicht eingezeichneter Entlüfter anzubringen.
  • Aus der Schleuse fällt der aufgeschlossene Torf (Pülpe) in den Verdampfer oder Trockner N, der nach außen gut gegen Wärmeverluste geschützt ist. Etwa noch vorhandenes Überschußwasser wird bei O.7 abgeführt, damit es nicht verdampft zu werden braucht. Die in, N enthaltene Förderschnecke O schafft den Torf nach der Austrittsschleuse P. Der Torf wird dann der weiteren Verwendung zugeführt. Die in N bei der Entspannung entstehenden Dämpfe oder Brüden werden dem Verdichter Q zugeführt, dort verdichtet und nach dem Heizkörper R geleitet, um hier ihre Wärme abzugeben und damit neue Brüden zu erzeugen, bis der Torf die gewünschte Feuchtigkeit hat. Aus R werden durch S die Kondenswassermengen abgeführt, durch- T die Luft bzw. die nicht verdichtbaren oder kondensierenden Dämpfe und Gase.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Anlage zur ununterbrochenen Aufschließung und Entwässerung von Torf, gekennzeichnet durch folgende Gesamteinrichtung Der Rohtorf wird infolge seiner eigenen Schwere durch, ein gebogenes Rohr geführt, dabei durch Abwärme vorgewärmt und ha einem im aufsteigenden Schenkel des Bogenroteres angebrachten Dämpfer (H) auf die Reaktionstemperatur erhitzt. Das beim Aufschließen anfallende Überschußwasser wird dem zulaufenden Torf durch seine eigene Schwere entgegengeführt. Die entstandene Pülpe wird durch Schleusen (J) einem unter niedrigerem Druck stehenden Verdampfer oder Trockner (N) zugeführt, in, dem sie infolge des Entspannens Brüden entwickelt, die verdichtet werden, und unter räumlicher Trennung den Torf erhitzen. Der entwässerte und getrocknete Torf wird zur Vermeidung des Eintritts von Luft in, den, Trockner (N) durch Schleusen (P) am Austrittsende gegen die Atmosphäre abgedichtet. '
DE1920348472D 1920-05-21 1920-05-21 Anlage zur ununterbrochenen Aufschliessung und Entwaesserung von Torf Expired DE348472C (de)

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