DE34617C - Schrägwalzverfahren nebst zugehörigem Walzwerk - Google Patents

Schrägwalzverfahren nebst zugehörigem Walzwerk

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DE34617C
DE34617C DENDAT34617D DE34617DA DE34617C DE 34617 C DE34617 C DE 34617C DE NDAT34617 D DENDAT34617 D DE NDAT34617D DE 34617D A DE34617D A DE 34617DA DE 34617 C DE34617 C DE 34617C
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rolling
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roller
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DENDAT34617D
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Dr. F. KÖGEL in Stafsfurt
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B19/00Tube-rolling by rollers arranged outside the work and having their axes not perpendicular to the axis of the work
    • B21B19/02Tube-rolling by rollers arranged outside the work and having their axes not perpendicular to the axis of the work the axes of the rollers being arranged essentially diagonally to the axis of the work, e.g. "cross" tube-rolling ; Diescher mills, Stiefel disc piercers or Stiefel rotary piercers

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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metal Rolling (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAM
PATENTSCHRI
KLASSE 18: Eisenerzeugung.
Alle bisherigen Walzwerke erfordern zur Herstellung dünner Dimensionen aus dickeren Stücken oder Blöcken die Anwendung vieler auf einander folgenden Kaliber, welche bei Dreikant-, Winkel-, T- und Doppel-T-Eisen u. s. w. nur für eine ganz bestimmte Dimension zu gebrauchen sind und nur bei Blechen. und ordinären Sorten Quadrat - und Flacheisen successive die ganze Dimensionsveränderung zwischen denselben Walzen erreichen lassen, wozu dann aber oft erneuertes Durchgehen des Werkstückes und jedesmalige successive Anstellung der Walzen nöthig ist. Bei der Drahtfabrikation mufs der rohe Block sogar, um bis zu einer dünnen Dimension, ausgestreckt zu werden, unter sehr häufigem Durchstecken eine Menge von Kalibern, Zieheisen und Glühprocessen durchmachen.
Der Umstand, dafs die erwähnten Methoden noch in Gebrauch sind, ist ein Beweis dafür, dafs es kein Eisen- oder Stahlwalzwerk giebt, welches gestattet, in einem einzigen Durchgang zwischen zwei oder mehr feststehenden Walzen jede beliebige, noch so starke Querschnittsverminderung- zu erreichen, beispielsweise aus eineni dicken Block in einem Durchgang Rundoder Profileisen, oder auf Wunsch runden oder profilirten Draht zu erzielen. ■> Der Erfinder will ein Universalwalzwerk schaffen, auf welchem man zwischen zwei oder mehreren Walzen unter Auswechselung minimaler Theile zwischen denselben Walzen verschiedene Dimensionen aller erdenklichen Arten von Profileisen u. s. w. oder aus massiven oder hohlen Blöcken alle Sorten Röhren, Wellrohre, Schraubenrohre, Rohre mit Heizrippen u. s.' w. und eine ganze Anzahl bisher überhaupt auf keine Weise zu walzender Querschnittsformen herstellen kann.
Um den genannten Zweck zu erreichen, wendet der Erfinder acht Hülfsverfahren und deren Combinationen an.
Das erste Hülfsverfahren besteht darin, unter periodischer Compression dem Stabe beim Aus- und Eintrittsende eine so verschiedene Rotation zu geben, dafs dadurch den Aufsenfasern eine seilartige Windung ertheilt wird. Man erreicht dadurch eine gröfsere absolute Festigkeit des Walzproductes, stärkere Contraction beim Zerreifsen und eine allseitige Compression beim Auswalzen zwischen offenen Kalibern, vermöge welcher beim Schräg- oder Querwalzen, ohne Zerbröckeln oder Hohlwerden des Materials, beliebig starke Querschnittsverminderungen" vorgenommen werden können. Zu dem Zweck läfst man die Blöcke*, oder Stücke zwischen zwei Planscheiben öder zwei oder mehreren konisch oder sonst entsprechend geformten Walzen rotiren und langsam sich fortbewegen. Bei dem so gebildeten offenen Kaliber wird infolge verschiedener Rotationsgeschwindigkeit der Enden des Werkstückes eine drahtseilartige Drehung der Faser erzeugt. Die aufsen gelagerten Fasern setzen der hierbei entstehenden Lärigung einen entsprechenden Widerstand entgegen und erzeugen dadurch einen nach innen gerichteten allseitigen Druck, der das Werkstück fast rund erhält, die seitliche Breitung aufhebt und ein geschlossenes Kaliber' unnöthig macht, weil es auch beim stärksten Strecken einem Hohlwerdeh oder Zerbröckeln des Materials vorbeugt. Das Werkstück durchläuft nun successive stets eine.
engere Stelle zwischen den Scheiben bezw. Walzen und wird dadurch ohne Ueberanstrengung des Materials auf jede beliebige dünne Dimension gebracht. Sind die Enden der Walze, welche das Werkstück zuletzt passirt, profilirt, so erhält das fertige Stück das entsprechende Profil. Das Profiliren kann auch nach dem Vorwalzen durch besondere Walzen geschehen. Die Zugfestigkeit, die Dehnung und Contraction des Eisens wird durch diese seilartige Faserlagerung wesentlich erhöht, weil eine Zugkraft, entsprechend dem Zuge, die seilartig gewundenen Fasern an einander preist und dadurch eine Vergröfserung des Widerstandes hervorbringt, welchen dies'elBen einem Verschieben gegen einander, also einem Zerreifsen, entgegensetzen. Aus dem gleichen Grunde wird durch diese erste Methode des Auswalzens die Contraction, die Dehnung und die Elasticitätsgrenze für seitliche Durchbiegung erhöht. Während man nach dem bisherigen Princip des Streckens bezw. Auswalzens von Vieleck-, Profil- und Faconeisen stets den Stab auf der ganzen Länge etwas verdünnt, ehe der erste Theil einer weiteren theilweisen Verdünnung unterzogen wirdy und immer zwei gegenüberliegende Längsseiten über den ganzen Stab in Angriff genommen werden, werden hier beim Walzen der gleichen Querschnittsformen zunächst gleichzeitig alle diejenigen Punkte des Werkstückes in Angriff genommen, welche auf derselben Peripherie liegen und sowohl in Bezug auf den gewünschten Inhalt des Querschnittes, als auch in Bezug auf die gewünschte Form desselben fertig gewalzt, ehe man den rohen Block weiter gehen läfst. Es liegen hierbei gleichsam sämmtliche Vorkaliber und das Fertigkaliber unmittelbar neben einander bezw. fliefsen in einander über. Man erspart dadurch das wiederholte Durchstecken des Werkstückes in die Walzen und vergröfsert die Production. Den Apparat, um mit zwei Planscheiben universal alle Dimensionen auszuwalzen, zeigt Fig. i.
Das Walzen der glühenden Metallblöcke kann hier zwischen völlig ebenen Planscheiben stattfinden, wogegen man bisher von der Ansicht ausging, dafs nur durch Anwendung runder Arbeitsflächen beim Walzen wesentliche Streckung von Metall zu erreichen sei. Diese Planscheiben stehen, wie aus Fig. ι ersichtlich ist, am besten mit horizontalen Achsen etwas geneigt gegen einander und die eine Achse höher als die andere. Die zwei Planscheibenachsen liegen in symmetrisch gebauten Ständern, welche beide mit Pafsstücken f und Schrauben mit einer festen Grundplatte solide verbunden sind. Durch Aenderung der Pafsstücke kann die gegenseitige Neigung der Achsen in der Horizontalen verändert werden, indem die Planscheibenständer sich hinten in dem Rand der Grundplatte drehen, und zwar um den Punkt, in welchem die Maschinenkraft eingeleitet oder weitergeleitet wird. Man kann dadurch mehrere solcher Planscheiben, dicht hinter einander liegend, von derselben Maschine treiben, ohne Rücksicht auf die gegenseitige Neigung der Planscheibenachsen. Die Verschiedenheit in den Höhen beider Achsen wird am einfachsten durch untergelegte Platten u. s. w. regulirt. Die Maschinenkraft wird nun bei E eingeführt. Die Kammwalze K überträgt dieselbe zum Theil auf Kammwalze L und auf die mit ihr durch F*eder und Nuth verbundene Planscheibenachse M, zum Theil vermittelst Kuppelstange E F auf Kammwalze O, welche letztere durch die zwischengeschaltete Kammwalze P die mit der zweiten Planscheibenachse durch Federn und Nuthen verbundene Kammwalze Q. in der ersten Planscheibe entgegengesetzte Rotation bringt.
Das Material wird bei r ein-, bei s ausgeführt. Die Walzen drehen sich in der Richtung der Pfeile. Bei s ist die Peripheriegeschwindigkeit, entsprechend dem gröfseren Radius, gröfser wie bei r. Wie aus Fig. ι ersichtlich, erzeugen die beiden Scheiben a und b bei entgegengesetzter Rotation und gleicher Geschwindigkeit eine Rotation des Werkstückes. Zwei horizontale Führungsrollen oder Führungsstreifen, welche senkrecht für jede Dimension einstellbar, aber nicht gezeichnet sind, verhindern das seitliche. Wegrutschen. Aufser der Rotation wird durch die Reibung der Scheiben dem Werkstück noch eine Vorwärtsbewegung in der Richtung des Pfeiles er-^ theilt, da,, wie aus Fig. ι ersichtlich, die air^ derselben Peripherie des Werkstückes angreifenden Punkte der Scheiben nicht senkrecht zur Richtung der Achse des Werkstückes aus einander gehen, sondern sich beide gleichzeitig in der Richtung der Achse des Werkstückes etwas voranbewegen, und zwar um so mehr, je mehr die Höhenlagen der Planscheiben verschieden sind. Durch die Reibung an den Planscheiben wird das Werkstück daher der jedesmaligen Stellung der Planscheiben und der Rotationsgeschwindigkeit derselben entsprechend vorwärts und der engsten Stelle zwischen den Walzen entgegengeführt. Dieses Hereinziehen des Werkstückes ist in allen Punkten desselben gleich, wohingegen die Rotationsgeschwindigkeit des Werkstückes nach dem Austrittsende hin constant gröfser wird, umgekehrt sich der Durchmesser des Werkstückes nach dem Ausgangspunkt hin stetig verkleinert und daher aus beiden Gründen eine sich verstärkende Faserdrehung eintritt. Dieser Windung setzt das Material einen gröfseren Widerstand aus dem Grunde entgegen, weil die äufsersten Faserlagen stark auf Zug beansprucht werden. Hierdurch werden die inneren Partien stark com-
primirt und die seitliche Breitung, welche sonst zwischen den ebenen Scheiben eintreten würde, fast völlig aufgehoben, so dafs nur die Streckung übrig bleibt. Es ist nun möglich, durch Variirung der Excentricität der beiden .Scheiben, so wollen wir kurz die Abweichungen der Planscheibenachsen in der verticalen Ebene gegen die Mittellage bezeichnen, und der Neigung gegen einander je"den beliebig geringen Grad von jedesmaliger Formveränderung in jedem Punkt der Scheiben zu erreichen, da mit abnehmender Excentricität die Schraubenlinie, welche, der einzelne Punkt des Werkstückes · zwischen den Scheiben beschreibt, immer enger wird, also die jedesmalige Formveränderung sich verringert/, Ebenso wird, wenn die Mittelpunkte der Scheiben sich bei gleichbleibendem nächsten Peripherieabstand genähert werden, der Konus, welchen das Werkstück beim Uebergang von der dicken zu der gewünschten dünneren Dimension durchläuft, verlängert, die Streckung also allmäliger in einer gröfseren Anzahl von Rotationen stattfinden. Die Verstellung der Excentricität und der Neigung der Scheiben gegen einander wird in der gezeichneten Construction/während des Stillstandes vermittelst Pafsst.ücke bewirkt, doch kann dieselbe durch bekannte Mittel während des Betriebes verstellbar gemacht werden. Gerade wegen der Regulirbarkeit der jedesmaligen Formveränderung kann bei jedem Metall, entsprechend seiner Dehnbarkeit bei der betreffenden Temperatur, die Dimension des fertigen Stabes beim Austritt beliebig dünn gemacht werden, ohne das Metall zu überanstrengen. Man kann durch Variirung des kleinsten'Walzenabstandes, am einfachsten durch Vor- oder Zurückschieben einer oder beider Scheiben in der Richtung der Achse und entsprechender Veränderung der Excentricität, jede beliebige Dimension von Rundmetall auswalzen. Das Vor- und Rückwärtsschieben der Scheiben -in der Richtung der Achse kann durch Zahnräder paarschlüssig gemacht werden. Das Walzwerk ist also durch die Anwendung offener Kaliber und doch gleichzeitiger allseitiger Compression auf einfache· Weise zum Auswalzen von allen Dimensionen Rundmetall aus dicken Blöcken sowohl.als Vor- wie als Fertigkaliber universal wirkend, und zwar findet das Fertigwalzen durch einmaliges Passiren der rohen Blöcke oder vorgewalzten Stücke zwischen den Walzen unter Vermeidung des wiederholten Durchsteckens statt. Die schraubenförmige Windung der Faser kann gröfser und stärker gemacht werden, je nachdem man das Werkstück langsamer oder rascher durchgehen und näher am . Mittelpunkt der Scheiben oder mehr nach der Peripherie hin angreifen, läfst, d.h. je mehr man die Neigung der Scheiben gegen einander variirt. Möglichst stark macht man. die seilartige Windung der Faser für Eisen, welches zur Fabrikation von Schraubenmuttern, Draht, für Drahtseile, Bindedraht, Ketten, Stahl und Eisen zu Gewehrläufen u. s. w. und Rohren dienen soll, und für alle Zwecke, wo seilartige Faserlage die Eigenschaften des Productes verbessert oder das Aussehen verschönert. Bei Schrauben und Schraubenmuttern, die aus derartig gewalztem Eisen hergestellt sind, bei letzteren unter Anwendung einer entsprechenden Mutterpresse, liegen die Fasern beinahe parallel den Gewindegängen, und die Muttern haben eine weit gröfsere Festigkeit, können daher wesentlich dünner gemacht werden als die bisherigen.
Das zweite Hülfsverfahren beim Walzen ist das Walzen mit momentan reversirbarer und stets variabler Fortbewegungsgeschwindigkeit des Werkstückes, ohne Veränderung der Geschwindigkeit oder Umkehrung der Bewegungsrichtung der Walzen und ohne dafs das Werkstück die Walzen zu verlassen braucht. Dies kann bei dem beschriebenen Planscheibenwalzwerk erreicht werden, indem die Höhenlagen der Scheibenachsen gegen die Mittellage nach oben und unten für beide Achsen in stets entgegengesetzter Weise während des Ganges variabel gemacht werden. Wird die Excenfricitä't der Walzenachsen gegen die Mittellage immer mehr vermindert, so nimmt die fortschreitende Bewegung des Werkstückes immer, mehr ab, bis sie bei conaxialer Stellung der Scheiben ganz aufhört. Stellt man die Scheiben nach der anderen Seite excentrisch, so nimmt das Werkstück eine rückläufige Be\vegung an, ohne dafs die Rotationsgeschwindigkeit oder die Rotationsrichtung der Walzen oder des Werkstückes sich wesentlich ändert. , Bei symmetrischer Form der Walzen arbeiten dieselben dann ebensogut vor- wie rückwärts. Man kann dpfch minimale Verstellung der Achsen gegen den Mittelpunkt aufser der stets gleichen Rotation ein Hin- und Hergehen des Werkstückes in der Achsenrichtung herbeiführen, und das Walzwerk ist daher auf einfachste Weise Universalwalzwerk mit stets gleicher Bewegungsrichtung sowohl der Maschine als der Walzen.
Wird eine schmale, ringförmige Erhöhung auf den Scheiben angebracht, so ist man vermöge des Reversirens im Stande, Stangen mit beliebigen Ansätzen, Faconstücke. mit rundem Querschnitt und beliebiger Längsform u. s. w. zu walzen, und zwar alle möglichen Dimensionen mit einem Apparat, weil man in jedem Moment die Fortbewegung des Werkstückes beliebig verlangsamen und beschleunigen kann und gleichzeitig durch die Drückschrauben den Durchmesser an den einzelnen Stellen willkürlich verändern kann. Auch läfsUsich dasselbe Pffncip, anstatt mit ebenen, mit convexen und - besser noch mit etwas concaveri oder flach-
becherförmigen Scheibenwalzen erzielen, welch letztere günstiger wirken als Planscheiben, weil sie das Werkstück selbsttätig in der Mitte halten und seinem Hohlwerden vermöge der gesenkartigen Wirkung der becherförmigen Flächen weniger Vorschub leisten. Besonders um dicke Blöcke vorzuwalzen, empfiehlt sich daher die concave oder becherartige Form. Weit ungünstiger als die ebenen oder becherförmigen Walzen stellen sich in Bezug auf die Möglichkeit, grofse Dimensionsverminderungen in einem Durchgang herbeizuführen, cylindrische oder konische Walzen, weil bei zwei cylindrischen oder kegelförmigen Walzenflächen die mittleren Partien des Werkstückes das Bestreben haben, sich von einander zu entfernen, also schon bei sehr geringer Dimensionsverminderung ein innerliches Zerreifsen, Hohlwerden des Werkstückes eintreten kann, was die technische Verwendbarkeit ohne die Zuhülfenahme einer der hier beschriebenen neuen Walzmethoden behufs Vermeidung dieses Uebelstandes auf einzelne Specialfälle, z. B. Adjustirung gewöhnlich gewalzten Eisens in die exacte Kreisform, ynaturgemäfs beschränkt und ein Ausstrecken dicker Blöcke ausschliefst.
Die dritte Walzmethode ist das Auswalzen dicker Blöcke durch gleichzeitig an derselben Peripherie der Blöcke angreifende Triowalzen oder Quadrupelwalzen, wie es Fig. 2 zeigt. Die mittleren Partien der Blöcke können sich hier nicht von einander entfernen, und man kann daher, besonders in Verbindung mit den folgenden Methoden, eine bedeutende Dimensionsverminderung ohne Hohlwerden des Productes erreichen. Selbstverständlich läfst sich auch dies Triowalzwerk durch Variabelmachung der Excentricität, ganz ähnlich wie das Scheibenwalzwerk, in ein Reversirwalzwerk verwandeln.
Die vierte neue Walzmethode zum Walzen von glühendem Eisen und Stahl besteht darin, das Werkstück, am besten durch die beschriebene Schrägwalze oder auf andere Weise, so energisch zu fassen und vorwärts zu drückten, dafs es sich in jede beliebige Form von Druckeisen hineinpreist und in demselben die gewünschte Form des Querschnitts erhält. Bedingung für die praktische Ausführung ist, dafs das Druckeisen im wesentlichen nicht mehr die absolute Gröfse des Querschnitts zu verkleinern, sondern nur das Werkstück in eine andere Querschnittsform zu bringen braucht. Das vorstehend beschriebene Schrägwalzwerk eignet sich vorzüglich zur Ausführung dieses Princips, weil man einerseits das Werkstück so energisch fafst, besonders bei der Combination der sechsten Walzenmethode, dafs der Widerstand des Druckeisens überwunden werden kann, und weil man durch Variirung des engsten Walzenabstandes durch die Druckschraube genau die richtigste Dimension des vorgewalzten Stabes bei dem Eintritt in das Druckeisen erreichen und dabei je nach der Temperatur und dem Verschleifs des Druckeisens die Dicke so einstellen kann, dafs die Ecken des Druckeisens noch gerade voll werden, ohne dafs das Material sich zu stauchen braucht. Je nach der Temperatur, bei welcher gewalzt wird, und dem Kohlenstoffgehalt des Eisens oder Stahles variirt diese vortheilhafte Gröfse des vorgewalzten 0-Stabes, und die stete Anpassung desselben von Seiten des Walzmeisters, zu •welcher das vorstehende Schrägwalzwerk ohne Schwierigkeit die Möglichkeit bietet, ist daher wesentlich für die praktische Ausführbarkeit dieser Methode.
Bei dem Schrägwalzwerk ist das Druckeisen vortheilhaft drehbar, am besten mit Halslagern, damit ηίφι die Faserlage durch das Druckeisen verändert wird. Es können auf diese Weise eine ganze Reihe bisher überhaupt nicht zu walzender Dimensionen und Querschnittsformen in einem Durchgang aus rohen Blöcken gewalzt werden, z. B. Zahnrad- und Sperrradprofile u. s. w. Insbesondere auch unter Anwendung von am Ausgangsende profilirten Walzen, wo dann dem Druckeisen hauptsächlich nur die Arbeit des Adjustirens zugewiesen wird. Für viele Fälle ist es praktischer, das Druckeisen behufs Verminderung der Reibung nicht allseitig das Werkstück umschliefsen zxi lassen, damit bei kleinen Ungleichheiten in der Materialstärke des eintretenden runden Werkstückes das Material sich seitlich wegdrücken kann, ohne sich strecken zu brauchen. Der zweite Theil des Druckeisens glättet dann die aufgetriebenen Theile. Eine etwas zu grofse oder zu geringe Dimension des eintretenden runden Stabes hat eine geringe Deformation des Products zur Folge.
Die fünfte Walzmethode, um auf dem Schrägwalzwerk jede beliebig geformte, nicht runde Querschnittsform herzustellen, besteht darin, die gewünschte Querschnittsform mit kalten, möglichst harten, am besten vorn konischen Metallstücken zu derjenigen Form, welche sich am leichtesten vorwalzen läfst, also meist zu runden, zu ergänzen. Diese Metallstücke läfst man während des Walzens sich in das glühende. Werkstück eindrücken und das Werkstück durch den Druck der Walzen nach vorn bewegen. Dagegen hindert man diese kalten Ergänzungsstücke, man könnte sie Walznasen nennen, an der Vorwärtsbewegung, so dafs das Werkstück sich gegen· diese Walznasen mit gleitender Reibung verschieben mufs. Die Walzen sind am besten rauh gemacht oder greifen mit passenden Erhöhungen zahnrad- oder schraubenförmig in das Werkstück ein, während- die kalten Ergänzungsstucke glatt sind und daher geringere Reibung am Werkstück
haben, insbesondere wenn die Walzen das Werkstück vorher auf einer langen Fläche gepackt haben. Die Walznasen sind vortheilhaft für viele Fälle konisch anzuordnen, sie walzen sich, bei dem vorstehend beschriebenen Universalwalzwerk angebracht, bei jeder Umdrehung der Walzen tiefer in das gegen sie fortschreitende Werkstück ein, z. B. wird halbrund in der Weise gewalzt, dafs die Walznasen erst mit einem Konus, welcher immer breiter wird, in das Werkstück eingewalzt werden. Der Querschnitt des Werkstückes wird daher in den hinter einander folgenden Augenblicken zwischen den Walzen sich vom vollen Kreis bis zum Halbkreis erstrecken,
Die Walznasen sind am besten etwas seitlich beweglich gelagert, damit sie in den Zeiten, wo sie nicht oder nur theilweise von den Walzen gefafst sind, sich mit geringer Reibung an den Werkstücken verschieben. Läfst man beim Auswalzen eines Doppel-T-Trägers die Dimension des vorgewalzten Stabes in der Mitte dicker wie an beiden Seiten, indem man nach der Mitte des Stabes hin „allmälig den Abstand der Walzen vergröfsert, so wird, da die Dimension der Walznasen dieselbe bleibt, die Wandstärke des Trägers nach seiner Mitte hin in demselben Mafse zunehmen, wie die des .vorgewalzten runden Stabes in der Mitte dicker gelassen war. Man kann also die Wandstärke eines Trägers an einzelnen Stellen verändern, insbesondere hat man die Möglichkeit, Träger auszuwalzen, bei welchen alle Theile der Länge nach gleichmäfsig beansprucht werden. Während man bisher ausnahmslos nur Träger walzen konnte, welche in allen Theilen ihrer' Länge denselben Querschnitt hatten, während doch bekanntlich mit der Annäherung an die beiden Auflagepünkte die Wandstärke abnehmen könnte, ist man nunmehr im Stande, Träger auszuwalzen, deren Stärke nach der Mitte oder nach einer Seite hin parabelförmig zunimmt. Selbstverständlich sind hierbei die einzelnen Walznasen so gegen einander gelagert, däfs die nöthige seitliche Beweglichkeit, welche der gröfsten gewünschten Dimensionsverstärkung in der Mitte entspricht, herbeigeführt wird. Diese Methode der Formgebung mit Walznasear läfst . sich vortheilhaft mit dem vorher beschriebenen Druckeisen combiniren, indem man durch die Walznasen dem Werkstück schon die annähernde Form des Querschnitts/ geben läfst und dem Druckeisen nur die Arbeit des genaueren Drückens auf Dimension lä'fst. Für viele complicirte Formen, yie z. B. T, empfiehlt es sich, durch die Walzriasen die Form möglichst der Kreisform annähernd herzustellen (Anker) und durch das Druckeisen gewisse Theile aufzubringen, wozu nur eine geringe Kraft gehört. Diese erwähnte Combination ist auch besonders aus dem Grunde empfehlenswerth, weil die Walznasen genau dieselbe Construction des Walzwerkes bedingen wie das Druckeisen und ohne Weiteres am Druckeisen befestigt sein können. Es können viele Profile, und zwar in jeder beliebigen Dimension mit diesen Walznasen hergestellt werden.
Die Walzen bleiben stets dieselben, und man braucht zur Erzielung einer anderen Dimension oder einer anderen Querschnittsform nur das kleine Druckeisen mit den entsprechenden Walznasen auszuwechseln und den Abstand der Walzen zu verstellen. Das Druckeisen ist meist drehbar angebracht, so dafs es der Rotation des Werkstückes nachgiebt, sich jedoch nicht in der Längsrichtung der Walzenachsen verschieben kann. Wird in dem Druckeisen ein gewundenes Profil angebracht, so_v. wird das Werkstück gezwungen, ebenfalls eine gewundene Form anzunehmen, und ist es auf diese Weise möglich, für viele Specialzwecke bisher unbekannte Walzformen durch einmaliges Durchgehen durch die Walzen aus dicken Blöcken herzustellen, z. B. Stangen mit gewundenen Zähnen, von welchen die Zahnräder als Scheiben abgestochen werden, kreisförmige, spiralische und schlangenförmig gebogene Körper u. s. w. Bei den sämmtlichen auf dem Druckeisen hergestellten Querschnittsformen läfst sich die Windung der Faser erzielen, indem der Block beim Vorwalzen aus dem dicken Block in den gewünschten Querschnittsinhalt eine beliebige Faserdrehung mitgetheilt bekommt, .welche er dann nach dem Fagonniren durch das Druckeisen beibehält. Beim Auswalzen von schmiedeisernen Schienen bietet die schraubenförmige Windung der Faser den VorthejL^ dafs nicht mehr wie bisher durch die Abnutzung sich die einzelnen Faserlagen von einander blätterartig losschälen/ weil zu einem solchen Losschälen nicht nur ausschliefslich wie bisher nur die beim Schmiedeisen geringe Festigkeit der Querfaser überwunden werden mufs. Diese Lagerung der Faser quer zur AbnutzLingskraft bietet aufser für Schienen noch für eine Reihe von Specialzwecken einen , qualitativen Vortheil. Wirkt die Walznase, anstatt aufsen am Werkstück, ganz öder theilweise im Innern desselben, z. B. als runder, gerade vor dem Mittelpunkt des Werkstückes liegender Dorn, so läfst sich das Werkstück aufweiten, insbesondere aus massivem Eisen, Stahl und sonstigen Metallstücken in einem einzigen Durchgang durch das Walzwerk eine Röhre erzielen, deren innerer Durchmesser vom Dorn, deren äufserer Durchmesser durch den engsten Abstand der Walzenperipherie bestimmt wird. Der Dorn kann im hinteren Theil oder ganz, anstatt massiv, als Rolle ausgeführt sein, um die gleitende Reibung und die Abkühlung zu vermindern. Er darf alsdann nicht drehbar sein und die Rollen müssen
den wirkenden Flächen der Walzen gerade gegenüber liegen. Der Dorn kann auch auf seinem vorderen "Konus ein Schraubengewinde tragen, wodurch er sich in das massive oder vorgebohrte oder gewalzte, hohlgegossene oder sonstwie gelochte Material einschraubt. Er darf alsdann ebenfalls nicht die gleiche Drehbewegung haben wie das Werkstück. Anstatt der massiven Blöcke können selbstredend, obwohl dies der Vertheuerung halber in der Praxis selten geschehen wird, auch hohl vorgewalzte oder hohlgegossene oder vorgebohrte oder hydraulisch oder auf beliebige Weise gelochte Blöcke angewendet werden, wobei dann der Dorn sich entweder nach dem Austrittsende erweitert, gleich bleibt oder enger werden kann. Soll ein Erweitern des Rohres stattfinden, so werden die Walzen zweckmäfsig mit Erhöhungen versehen, welche mehr oder weniger parallel zur Achsenrichtung laufen, und dieselben ,am besten so angeordnet, dafs die von der einen Walze in der Rohrwand erzeugten Vertiefungen von der folgenden gekreuzt werden. Durch diese Erhöhungen wird fast ausschliefslich ein Breiten des Materials, also ein Vergröfsern des Rohrdurchmessers, erzielt, /und es können dieselben daher Breitwulste >■ genannt werden. Diese Breitwulste kann man in verschiedener Form ausführen, dreieckig, abgerundet u. s. w., und es werden dieselben gegen das Austrittsende der Röhren am besten stets kleiner, bis sie zum Schlufs ganz verschwinden, um ein völliges Glattwerden des Rohres zu erreichen. Die Breitwulste vermindern den Kraftverbrauch.
Giebt man den Wulsten am Austrittsende der Walzen eine entsprechende Profilirung, so läfst sich bei geeigneter Dimensionirung auf dem Rohr eine Rändelung, Riffelung oder bestimmt geformte Erhöhungen und Vertiefungen durch das Walzen erzielen, welche für viele Zwecke, z. B. Mühlcylinder für Fräsestangen, Reibahlen, sowie andere schneidende und ähnlich wirkende Körper, sjch verwerthen läfst. Giebt man allen Breitwulsten die gleiche Neigung gegen die Achsenrichtung und giebt ihnen gegen das Austrittsende hin eine exacte Zahn- _form, so lassen sich, Röhren und Rohre mit' beliebigen Zähnen, z. B. Zahnradzähnen oder Fräsezähnen oder äufseren beliebig' geformten. Heizrippen, erzielen. Ist der Dorn am Austrittsende der Walzen profilirt, z. B. mit Zähnen versehen, so erhält das Rohr im Innern die entsprechende Negativform. Es können auf diese Weise z. B. Rohre mit inneren Heizrippen u. s. w. hergestellt werden. Bringt man auf dem Dorn ein gewundenes Profil, z. B. gewundene Fräsezähne, ein Schraubengewinde f u. s. w., an, so wird im Innern des Rohres ■' das entsprechende Negativ erzeugt, z. B. ein inneres Gewinde oder innere gewundene Fräsezähne u. s. w. Dieselben Mittel, welche vorhin beschrieben wurden, um ein Hohlwerden des Materials zu vermeiden, in erster Linie die Faserdrehung, die Anwendung gleichzeitig angreifender Triowalzen, Streckenwulste u. s. w., können beim Auswalzen von Hohlblöcken in Anwendung gebracht werden, um den Durchmesser des Rohres im Innern willkürlich zu verkleinern. Macht man den Dorn alsdann konisch und verstellbar, so wird der innere Durchmesser der fertigen Röhre von dem Durchmesser des konischen Domes an derjenigen Stelle bestimmt, welche momentan dem Endpunkt der wirksamen Walzenflächen gegenüber liegt, und durch Verstellung des Domes kann daher der innere Durchmesser des Rohres oder der Röhre willkürlich vergröfsert oder verkleinert werden. Das Walzwerk ist, da auch die äufsere Dimension je nach dem Einstellen der Walzen beliebig variirt werden kann, für alle Dimensionen Röhren mit denselben Walzen und demselben Dorn universal wirkend. '_
Da aufserdem die Verstellung sowohl des inneren wie auch des äufseren Durchmessers jeden Moment, also an jeder beliebigen Stelle desselben Werkstückes erfolgen kann, so ist man im Stande, hohle Fagonstücke mit beliebiger inneren oder äufseren Gestalt, z. B. Röhren oder Rohre mit verstärkten Enden oder mit verstärkten Mittelstücken oder beidgs. zugleich,, kegelförmige, pipettenförmige oder retortenförmige oder konische Hohlkörper u. s. w. herzustellen, welche bisher auf keine Weise zu walzen waren. Läfst man durch das in Fig. 2 gezeichnete Walzwerk, bei symmetrischer Form der Walzen, zunächt den massiven Rohrblock zu einer dickwandigen Röhre von dem gröfsten Durchmesser der zu walzenden Fagonstücke aufweiten, läfst man dieselben alsdann durch Umkehrung der Excentricität der Walzen reversiren und verstellt die Walzen, sowie den Dorn, so läfst sich beim Rückgang in der eben beschriebenen Weise dieser hohl vorgewalzte Block zu beliebig hohlen Fagon*· körpern jeder denkbaren Rotationsform aus- ^walzen, und man ist daher im Stande, massive, "■frohl vorgewalzte oder auf irgend welche Weise hohl gemachte Stücke durch einmaligen Hin- und Hergang durch das Universalwalzwerk in beliebig geformte hohle Fagonkörper jeder beliebigen Rotationsform auszuwalzen. Beim Hingang wird der Dorn auf Druck, beim Rückgang auf Zug beansprucht. Auch zur Herstellung von Röhren mit sehr geringem inneren Durchmesser oder sehr grofser Länge läfst sich dieselbe Methode mit Vortheil verwenden. Es ist dadurch möglich, Röhren mit möglichst dünner Wand von aufserordentlicher Länge herzustellen. Auch hier läfst sich, in den früher beschriebenen Fällen analoger
Weise, eine schraubenförmige Windung der Faser erzielen, indem man das Verhä'ltnifs des Durchmessers der Walzen und des Werkstückes am Eintrittsende und am Austrittspunkt ungleich macht, oder indem man Stücke mit bereits .seilartiger Windung der Faser verwendet. Es wird dadurch bei gleicher Wandstärke eine gröfsere Festigkeit der Röhren bezw. für einen vorgeschriebenen Druck eine geringere Wandstärke erzielt. Besonders für schmiedeiserne sowie für Siederöhren, Bouilleurskessel, Gewehrläufe, Kanonenrohre u. s. w. ist eine solche seilartige Windung der Faser von Vortheil. Will man die Röhren ohne Faserdrehung auswalzen, so mufs das Verhältnifs zwischen dem Umfang der Walzen und dem Umfang der Werkstücke am Eintrittsende dasselbe sein wie am Austrittsende. Auch durch Reversion und gleichmäfsigeT"Vor- und Rückwärtsarbeiten wird die starke Faserdrehung vermieden. Da alles ausbalancirt ist, so kann die Walze eine grofse Geschwindigkeit erhalten und das Auswalzen findet in sehr kurzer Zeit statt. Weil hier kein Moment beim Walzen verloren geht, in welchem das Stück sich abkühlen kann, ohne bearbeitet zu werden, so wird durch die mechanische Arbeit des Walzens, ■welche sich auf einen verhältnifsmäfsig kleinen Raum concentrirt, die Temperatur des Werkstückes bei genügender Gröfse der Kraftmaschine bis zu einer gewissen Grenze der Dünnheit stets wärmer.
Es ist daher möglich, weit dünnere Dimensionen wie bisher, und zwar in einer Hitze aus Blöcken auszuwalzen. Für gleiche Druckfestigkeit werden die Wandstärken geringer. Diese neue Methode des Rohrwalzens läfst sich zur Herstellung sehr dünnwandiger Wasserleitungs-, Gas-,.Wind- und Feuerröhren, zur Herstellung von Rohren ohne Naht, sowie von Röhren von bisher unbekannter Länge, von Gewehrläufen u. s. w., bei entsprechend starkem Apparat selbst zum Auswalzen von Kesseln ohne .Längsniete, Kanonenrohren mit gewundener Faser u. s. w. verwenden. Für kurze, weite Rohrstücke kann man mit einer äufseren Walze auskommen, wenn mail die innere, ihr gegenüberliegende Rolle entsprechend fest lagert und nöthigenfalls ebenfalls kuppelt. Bei Combination mit einem Druckeisen nait entsprechender Innenform und entsprechendem Dorn, welches gewisse Theile aufbiegen und andere eindrücken kann, lassen sich auch mit Schraubenrillen versehene und sonstige Querschnitte und beliebige Profilrohre, z. B. hohle Zahnradrohre u. s. w., und bei Combination mit Walznasen und Druckeisen gezahnte Hohlstangen zur Zahnradfabrikation, . Rippenheizrohre mit inneren oder äufseren Rippen u. s. w. herstellen. Ist der Dorn, anstatt rund, von einem anderen Querschnitt, so lassen sich Röhren mit unegalen Wandstärken herstellen. Durch das Druckeisen läfst sich dann erreichen, dafs diese oder auch Röhren von gleichmäfsiger Wandstärke _in_ beliebige Formen gebogen werden, und "man hat daher die Möglichkeit, auf diese Weise von Walzen complicirte Hohlkörper herzustellen, z. B. Hohlbalken jeder Form, hohle Schienen, hohle Schwellen, hohle Zahnräder u. s. w.
Es kann bei dem beschriebenen Schrägwalzen durch Wasserkühlung des letzten Endes des von den Walzen berührten, ursprünglich -glühenden Werkstücktheiles oder durch eine besondere Operation ein Kaltwalzen runder Rohre, sowie auch vieler Fagon- bezw. Profilrohre vorgenommen werden. Es. wird hierdurch den Rohren eine hohe Federkraft ertheilt und daher die technische Verwendung vieler Fagon- und Profilrohre ermöglicht, deren Zweck es ist, sich unter einem inneren oder äufseren Druck federnd auszudehnen. Walzt man' ζ. B. für Metalle, welche in heifsem Zustande gewalzt werden, z. B. Eisen und Stahl, Röhren oder Rohre mit sehr hohen Schraubenwellen und unterzieht dieselben dabei gleichzeitig . oder später einem genügenden Kaltwalzen^ so lassen sich Röhren mit aufserordentlicher Federkraft in der Längsrichtung walzen,\ welche als elastische oder stofssichere Träger zu Radspeichen u. s. w. verwendet werden können. Auch kann die dadurch erzielbare Elasticität dazu benutzt werden, bei geeigneter Form der Röhren dieselbe durch den wechselnden Dampfdruck abwechselnd so stark aufzuweiten oder zu comprimiren oder zu längen, dafs die Rohre und Kessel ohne Veränderung ihrer Textur dadurch selbstständig den Kesselstein absprengen. Man hat also nach dieser Methode ein Mittel, Kesselsteinabsprengröhren der verschiedensten Form zu walzen. Bei dünnwandigen Röhren liegt in der Abkühlung am Dorn und den Walzen die untere Grenze der erzielbaren "Wandstärke. Für Kupfer- u. s. w. Rohre, welche kalt gewalzt werden können, fällt diese Grenze fort.
Durch periodisches Ausglühen und Schrägwalzen in kaltem Zustande lassen sich auch eiserne und stählerne Röhren von sehr dünner Wandstärke herstellen.
Behufs Walzens sehr dünner Dimensionen in glühendem Zustande arbeitet man zweckmäfsig mit glühendem oder mehr oder weniger warmem Dorn aus hartem Material, um die -zum Auswalzen nöthige Kraft zu verringern und das dünne Werkstück durch die Wärme des Domes warm und geschmeidig zu erhalten. ; Die sechste neue Walzmethode besteht darin, die Beschleunigung des Werkstückes zwischen ■den Walzen, nicht, wie bei allen bisherigen Walzwerken, durch die Adhäsion an den Walzenoberflächen zu erreichen, sondern diese
Beschleunigung quer zur Bewegung der Walzenoberflächen dadurch zu erreichen, dafs man messerartige oder rundliche oder sonst beliebige Erhöhungen mit am besten stets sich vergröfserndem Abstand, beispielsweise in einer schneckenartigen oder stets steiler werdenden Schraubenlinie liegende Wulste, auf den Walzen anbringt, welche wellenartige oder korkzieherartige oder andere Vertiefungen in dem Werkstück verursachen oder sich messerartig einschneiden und in ihrer Mehrzahl stets an der hinteren Seite der gebildeten Wellenberge oder Ab- oder Einschnitte arbeiten und dadurch diese Wellen oder Erhöhungen oder Einschnitte, der steiler werdenden Steigung der Schrauben entsprechend, mit Beschleunigung vor sich her treiben. Sobald daher durch irgend welche Kraft stets neues Material zwischen die ersten Wulste gebracht wird, laufen wellenartige oder korkzieherartige oder sonstige Verdünnungen oder Einschnitte u. s. w. vom dickeren zum dünneren Ende des Werkstückes. Die Streckwulste werden am besten so gelegt, dafs stets die entsprechenden Wulste der zweiten Walze die durch die betreffenden Wulste der ersten Walze gemachten Erhöhungen vor sich her treiben. Es lä'fst sich bei passender Wahl der Steigungsverhältnisse gegenüber dem jedesmaligen Walzenabstand in den einzelnen Punkten erreichen, dafs das Werkstück gerade entsprechend seiner Dimensionsverminderung beschleunigt nach vorn bewegt wird. Der Kraftverbrauch ist dann möglichst gering. Das Hineinziehen des Materials am Eingang der Walze läfst man auch hier am einfachsten durch eine geeignete Verdrehung der Achsen bewirken, man wendet daher am besten genau das beschriebene Rundwalzwerk nur mit der Modification an, dafs die Walzen die beschriebenen Wulste, welche wir in folgendem Streckwulste nennen wollen, besitzen. Gleichzeitig wird hier der aufserordentliciie Vortheil erreicht, dafs die Rundung des arbeitenden Walzentheiles beliebig scharf gemacht werden kann, während bei den jetzigen Walzen die Rundung bei Eisen- und Stahlwalzen aus Festigkeitsrücksichten schon bei 200 bis 300 mm Durchmesser ihr Minimum erreicht haben. Ganz entsprechend dem kleinen Radius des arbeitenden Walzentheiles ist nun aber auch der Kraftverbrauch beim Strecken des Werkstückes geringer als bisher, so dafs zum Auswalzen mit diesen Streckwulsten nur ein kleinerer Theil der Kraft gehört, wie bisher bei allen bekannten Walzmethoden, gleiche Temperatur und gleiche Dimension des Werkstückes vorausgesetzt. Da die Streckwulste sich nach dem Ausgangsende der Walzen von einander entfernen, so ist es vortheilhaft, den hier entstehenden Zwischenraum mit neuen Streckwulsten zu versehen oder die Streckwulste gegen das Ausgangsende hin zu erbreitern und abzuflachen, um ein glattes Walzproduct zu erzeugen. Auch bringen für einzelne Specialfälle ringförmig um die Walzen laufende Erhöhungen gleichmäfsige, mehr oder weniger steile Schraubengänge, schräge Rillen u. s. w., obgleich sehr unvollkommen und mit enormer Kraftverschwendung und meist Ueberanstrengung des Materials, welche die technische Verwendung für fast alle Zwecke ausschliefst, eine ganz entfernte Anlehnung an das vorige Princip herbei. Eine auch nur entfernt ähnliche Dimensionsverminderung in einem Durchgang wie bei den richtig conslxuirten Streckwulsten ist damit nicht im entferntesten zu erreichen. Die Streckwulste können vollständig messerartig ausgeführt sein und schneiden dann zunächst den dicken Block korkzieherartig aus einander. Der weitere Theil der Walzen staucht oder-streckt diesen so entstehenden Körper gerade und rundet ihn wieder. Weiterhin angebrachte rundliche oder messerförmige Wulste kann man nochmals zerkleinern, und so kann die Operation bis zu einer beliebigen Verdünnung des Werkstückes fortgesetzt werden. Da die gröfsten Formänderungen durch messerartige Wulste vor sich gehen, so verschieben sich die Fasern der Blöcke fast ohne seitliche Breitung des Werkstückes und ohne inneren Druck, wie er beispielsweise beim gewöhnlichen Walzen entsteht. Zu dem Geradebiegen und Ueberführen von neuem in den runden Querschnitt gehört nicht sehr viel Kraft, und so ist es erklärlich, dafs zu dieser Methode des Auswalzens i.'nur ein Bruchtheil des Kraftaufwandes gehört, welcher dazu nöthig ist, die gleiche Querschnittsverminderung nach der bisherigen Walzenmethode herbeizuführen, 2. sich auch bei dieser Methode wegen des Wegfalls der seitlichen .Breitung, also der Gefahr des Zerbröckeins des Materials, jede beliebige, noch so grofse Querschnittsverminderung durch einmaliges Durchgehen zwischen den Walzen erzielen läfst.
Eine Combination dieser Methode mit der vorigen des einfachen Vorwärtslaufens von Wellenbergen ist das Zerschneiden in in der Mitte noch zusammenhängenden Scheiben oder spriralförmigen Körpern und das Stauchen und Wiederzertheilen und Wiederstauchen der so gebildeten Scheiben oder Körper durch weitere folgende Wulste. Selbstverständlich müssen, ebenso wie bei der vorigen Methode, auch hier die Streckwulste sich der Verdünnung des Werkstückes entsprechend beschleunigt vorwärts bewegen, d. h. sie müssen eine entsprechend stets stärker werdende Steigung besitzen. 4"
Am wenigsten Kraft wird gebraucht, wenn die Wulste so kalibrirt werden, dafs sie stets für das zerschnittene oder gestauchte Material seitlich Platz lassen. Es läfst sich durch geeignete Form und Stellung der Streckwulste
auf den einzelnen Walzen erreichen, dafs die Wulste der einen Walze das Material vorwärts treiben, dagegen diejenigen der anderen dasselbe zurückstauchen oder die von der ersten gebildeten Wellenberge durchkreuzen und theilweise platt drücken. Es wird dadurch eine Verfilzung der Fasern erzeugt, und kann man, besonders wenn man aufserdem eine Drehung der Faser nach einer der vorstehend beschriebenen Methoden herbeiführt, durch das Auswalzen von dicken Blöcken aus anfangs zusammengeschweifsten oder gegossenen Stahl- und Eisenschichten oder sonstigen Metallcombinationen, durch einfaches Auswalzen ohne jeden erneuten Schweifsprocefs echte Damascirung von beliebiger Feinheit erzielen, welche für die Anfertigung von blanken Waffen, Gewehrläufen, Kanonenröhren, Messern und vielen Werkzeugen mit Vortheil gebraucht werden kann. Das Muster des Damastes hängt von der Form der Streckwulste, der erzielten Windung der Faser und der Art der verwendeten Blöcke oder Schweifspackete ab. Werden aus Stäben oder Drähten, welche nach der beschriebenen Methode ausgewalzt sind und also seilartig gewundene Faser besitzen, wiederum Packete geschweifst und diese demselben WaIzprocefs unterworfen, so'erhält man ein Eisen, welches in seiner Faserlage genau einem aus Litzen gedrehten Seil ähnelt.
Bei der Drehung und Biegung werden alsdann alle Theile des Querschnitts weit gleichförmiger beansprucht als bei dem bisherigen Eisen und daher eine noch höhere Zugfestigkeit als bei der einfachen Windung erzielt. Insbesondere zur Herstellung von Draht für Drahtseile ist ein solcher Draht vorzüglich geeignet, weil dann die gewundene Lagerung de? einzelnen Drähte des Drahtseiles auch in den Fasern des einzelnen Drahtes vorhanden ist. Werden die Streckrillen mit viel stärkerer Steigung ausgeführt, als dem Hereinziehen des Blockes entspricht, so schiebt sich das Material an der Peripherie über, ohne den Stab innen zu strecken, und erzeugt eine Röhre, welche im hinteren Theil massiv bleibt. Man kann also hierdurch Rohrstücke an einem Ende massiv erzeugen und also bei Abtrennung des massiven Endes aus massiven Blöcken ohne Dorn Röhren und Rohrstücke herstellen. Für gewisse Zwecke sind diese an einem Ende massiven Rohrstücke selbst Gegenstand der Fabrikation, z. B. bei Glühtöpfen, Kapseln u. s. w., Geschossen u. dergl. Selbstverständlich kann bei diesen Gegenständen behufs-Adjustirung oder e"xacTer Dimensionirüng ein entsprechend geformter Dorn während des Auswalzens angewendet werden.
Die siebente Walzmethode besteht darin, das Werkstück so zwischen Walzen zu führen, dafs exacte Kugeln oder Kugelabschnitte gewalzt werden. Dies wird dadurch erreicht, dafs durch Umwechselung der Zahnräder die seitliche Verstellung der Walzen gegen einander so regulirt wird, dafs die erste Walze normal bleibt, während die zweite das Werkstück vorwärts und die dritte dasselbe gleichzeitig aufser der Normalrotation rückwärts bewegt.
Bei zwei Walzen oder Planscheiben läfst man die eine Walze aufser der Normalrotation das Werkstück vor-, die andere das Werkstück rückwärts bewegen und verhindert das letztere sowohl an/der Vor- und Rückwärts-, als an einer Seitenbewegung. Das Walzwerk erhält bei der Rotation zwischen den Walzen aufser der Rotation parallel zu der Rotationsrichtung der normal stehenden Walze noch eine Rotation in geneigter Richtung. Die Walzen begrenzen daher stets die gröfsten Kreise einer Kugel und erzielen, sobald das Werkstück nach vorn und hinten an einer Verschiebung gehindert wird, je nach der Gröfse der Verstellung der Achsen gegen einander entweder eine völlige Kugel oder eine Kugelfläche. Es können daher sowohl vollständige Kugeln als auch Faconstücke mit Kugelflächen gewalzt werden, z. B. Achsen und Zapfen mit Kugelflächen für alle Maschinen und Fahrzeuge., ,. Werden aufsen hohle Triowalzen angewendet,' \ so halten dieselben/ das Werkstück in der Mitte und das Auswalzen von Kugeln kann zwischen drei Walzen ohne weitere Begrenzung des Werkstückes stattfinden.
Die achte Walzmethode besteht darin, Luppen von Schweifseisen, Stahl u. s. w. nach einem der beschriebenen Verfahren auszuwalzen und gleichzeitig noch in der höchsten Hitze so schnell von der eingeschlossenen Schlacke zu befreien, dafs ein erneuter Schweifsprocefs für manche Zwecke überflüssig wird. Die Luppen werden dabei durch die Bewegung der Walzen zwischen die rotirenden gezeichneten Planwalzen oder konischen oder cylindrischen Walzen geprefst und die Schlacke durch den allseitig wechselnden Druck völlig unter gleichzeitiger beliebiger Dimensionsverminderung entfernt. Geschieht diese Operation schnell genug, so schweifsen nach dem Schlackenauspressen die Fasern an einander. Durch eine Faserdrehung wird das Auspressen noch gefördert, doch darf dieselbe wegen des losen Aneinanderhaftens der Krystalle in den Luppen während des Anfanges der Operation nicht zu stark sein.
Will man die beschriebenen acht Walzmethoden auf einem und demselben Apparat anwenden, so ergiebt sich als vielseitigster Typus folgende Form des Schrägstreckwalzwerkes, Fig. 2.
Der Apparat besteht aus einem, zwei oder drei / Ständern,' welche zwei oder drei bezw. je eine cylindrische Ausbohrung haben. In
dieser cylindrischen Ausbohrung liegt seitlich, durch Frösche drehbar und in der Richtung der Schraubenlängsachse durch Schrauben verstellbar, zwei bezw. drei Cylinder,..welche zu beiden Seiten die Lagerschalen für die Walzen- < lager und in der Mitte eine Aussparung für die Walzenkörper tragen und seitlich eine Nuth besitzen, in welche ein steuerbarer Frosch behufs Regulirung der gegenseitigen Verdrehung einragt. Sowohl die Frösche als die Druckschrauben sind unter einander durch Wellen und Zahnräder zwangläufig behufs gleichmäfsigen Anstellens verbunden, wie dies' aus beiliegender Constructionszeichnung, Fig. 2, ersichtlich ist. Die drei Walzen erhalten eine an den Arbeitsflächea entgegengesetzte Bewegung durch einen Zahnradständer beliebiger Construction, ζ. B. in der in Fig. 2 gezeichneten Form. Das Werkstück wird bei χ ein-, bei y ausgeführt. Wird die Welle u ν in der Richtung des Pfeiles gedreht, so verdrehen sich die/ Walzen sämmtlich nach links, so dafs das Werkstück aufser der rotirenden gleichzeitig(-eine vorwärts schreitende Bewegung erhält. Wird die Welle in entgegengesetzter Richtung gedreht, so vermindert sich mit der Verdrehung der Walzenachsen gegen einander auch die Fortbewegungsgeschwindigkeit des Werkstückes, bis sie bei weiter fortschreitender Drehung der Welle sich bei gleichbleibender Rotation in_ eine rückläufige umsetzt./ Man hat es also durch eine minimale Verdrehung der Achse u ν in der Hand, ohne irgend welche Aenderung in der Geschwindigkeit oder der Bewegungsrichtung der Kraftmaschine oder der Walzen, das Werkstück reversiren zu lassen und durch Anstellen der Druckschrauben allmälig auf einen beliebigen Durchmesser zu bringen. Eine auf einer der Druckschrauben befestigte, mit schraubenförmiger Scala versehene Mutter zeigt durch einen am Ständer festgeschraubten Zeiger stets die momentane Dicke des zwischen den Walzen befindlichen Werkstückes an. Hängt man zwei oder drei Rollen von passender -Form ein, so kann man infolge der Reversirbarkeit Zapfen mit Ringen oder Ansätzen und sonstige FacOnstUcke jeder Art in der vorher beschriebenen Weise walzen. Hängt man Rollen von anderem Querschnitt ein, so lassen sich Bolzen mit ganz scharfen Köpfen aus dicken Stangen auswalzen und auf die Länge abschneiden. Werden entsprechende Walzen eingehängt und die Zahnräder, welche die Frösche treiben, umgewechselt, so dafs die eine Rolle gar nicht, die zweite nach rechts, die dritte gleichzeitig nach links gedreht wird, so können Kugeln und F_aconstücke mit Kugelflächen gewalzt werden, deren Durchmesser je nach dem engsten Walzenabstand beliebig variirt werden kann. Wird hinten bei y das rotirende Druckeisen mit den Walznasen eingehängt, so lassen sich je nach der Wahl der letzteren alle massiven Querschnittsformen und Querschnittsgröfsen bei geeigneter Einstellung der zwei oder drei Walzen erzeugen. Wird statt der Walznasen ein Dorn in ein am besten am Zahnradständer angebrachtes Stützlager eingehängt, so lassen sich aus massiven Blöcken oder Stücken Röhren walzen oder hohl vorgewalzte öder sonstige kurze, dickwandige Hohlkörper in dünne Röhren in einem Durchgang auswalzen. Bei gleichzeitiger Anwendungeines geeignet geformten Druckeisens lassen sich mit oder ohne Anwendung von Walznasen dann alle Sorten der erwähnten Hohlkörper mit fac.onnirtem Querschnitt, hohle Zahnradstangen u. s. w., auch Schlangenrohre u. s. w., Röhren mit Heizrippen u. s. w. erzielen, und zwar in einem einzigen Durchgang aus rohen, massiven Blöcken oder vorgewalzten Stücken. Werden Walzen mit Streckwulsten eingehängt und das rotirende Druckeisen nicht in der Mitte der drei, sondern an der engsten Stelle der beiden unteren Walzen angeschraubt, so wird das Walzwerk zum Drahtwalzwerk, um beliebig dünnen Draht aus dicken Stücken oder Blöcken glühend auszuwalzen oder bei Anwendung faconnirten Druckeisens- sofort Facondraht von beliebigem Querschnitt glühend in einem Durchgang aus rohen Knüppeln zu walzen. Wird vor dem Eingang der Walzen eine Druckvorrichtung angebracht, welche eine glühende Luppe zwischen die Walzen prefst, so wird das Walzwerk im vorderen Theil zur Luppenquetschej Während es im hinteren Theil der ausgewalzten Luppe gleich die gewünschte Querschnittsgröfse und Form giebtf d. h. also* die rohe Luppe in einem einzigen Durchgang von Schlacken befreit und gleichzeitig in fertig gewalztes fa^onnirtes Eisen verwandelt. Werden anstatt der drei runden Walzen bestimmt profilirte bezw. polygone, z. B. mit Zähnen oder Riffeln versehene Walzen eingehängt, so lassen sich, entsprechend den früher gesagten Vielecksformen, Zahnräderstangen mit beliebigen Zahnformen, welche als Stangen benutzt oder von denen die Zahnräder als Scheiben abgeschnitten werden, Reibahlen, Fräser, alle nach Wunsch mit geraden oder gewundenen Zähnen, und andere geriffelte oder gezahnte Gegenstände u. s. w. erzielen. Je nach der Dicke des eingeführten Rundstabes kann mit denselben Walzen jede beliebige Zähnezahl hergestellt werden. Hängt man Walzen ein, von denen die eine mit scharfen Rillen nach rechts, die zweite mit scharfen Rillen nach links und die dritte mit Rillen anderer Neigung versehen ist, so lassen sich in einem Durchgang aufsen auf das Werkstück schneidende oder je nach Wunsch geformte Erhöhungen' und Fräsen u. s. w. und beliebige Werkzeuge mit Zähnen walzen. Ferner lassen sich bei An-
wendung des entsprechenden Dornes Röhren und Rohre mit aufsen oder innen schneidenden Oberflächen erzielen, z. B. MUhlcylinder u. s. w., Rohre mit inneren oder äufseren Gewinden, hohle, innen schneidende Fräsen u. s. w.
Werden excentrische oder sorist entsprechende Walzen mit Winkelzähnen oder anderen Zähnen eingehängt, so lassen sich Scheiben zu Zahnrädern u. s. w. auswalzen, bei Anwendung eines Dornes oder innerer Walzen Ringe oder Bandagen mit Zähnen versehen u. s. w. Man kann dies noch dahin modificiren, dafs man behufs Erzielung exacter Rundung zwischen den Walzen einen kalten, innen mit entsprechenden Zähnen versehenen, eventuell seitlich durch zwei aufgeschraubte Scheiben geschlossenen Ring rotiren läfst und durch eine starke, mit grofser Kraft anstellbare Rolle den eingelegten glühenden Reifen in das so gebildete Kaliber eindrücken läfst. Selbstverständlich können die seitlichen Scheiben auch an der Rolle angebracht sein. Werden schmale, unrunde oder abgeflachte Walzen, am besten an der niedrigen Stelle zugleich schmaler gemachte Walzen, eingehängt, so lassen sich Fagonstücke mit Ansätzen oder Anläufen, z. B. Zapfen u. s. w. ,· herstellen. Will man anstatt sämmtlicher vorstehend erreichbaren Zwecke nur einen oder einige, z. B. blos eine starke Dimensionsverminderung erreichen, so erhält das Walzwerk, je nachdem man sich für die eine oder andere der vorstehend beschriebenen Walzmethoden entschliefst, eine vereinfachte Form, welche sich nach dem Vorstehenden für jeden Fachmann von selbst ergiebt und daher nicht weiter beschrieben zu werden braucht.
Selbstverständlich kann das Anstellen der Walzen durch beliebige hydraulische oder mechanische Mittel bewirkt werden, ebenso kann man beim Scheiben- bezw. Kopfendenwalzwerk die Achsen der Scheiben senkrecht stellen. Für einige Zwecke genügt es, nur zwei oder nur eine der arbeitenden Walzen mit der Maschine zu kuppeln.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: ; Das Verfahren, durch combinirtes Quer- und Lä'ngswalzen, d. h. gleichzeitiges Ausstrecken in der Längs- wie in der Querrichtung unter Rotiren zwischen entgegengesetzt bewegten Walzenflächen, Eisen, Stahl und sonstigen Metallen eine seilartige Windung der Fasern zu ertheilen oder Zahnrad- oder Fräsezähne oder beliebige Einsätze oder Verdünnungen darauf aufzuwalzen, oder sie ohne Anwendung irgend eines Dornes u. s. w. aus dem massiven Zustand zu Rohren oder Hohlkörpern auszuwalzen, oder sie auf beliebigem Querschnitt in einem Durchgang auszustrecken, oder sie aus beliebigen Hohlstücken mit kaltem oder glühendem Dorn oder Innenwalzen zu glatten oder mit Heizrippen, Zähnen oder sonstigen inneren oder äufseren Erhöhungen versehenen Rohren oder sonstigen Hohlkörpern zu walzen. An einem Walzwerk zur Ausführung des unter i. beschriebenen Verfahrens gleichzeitig :
1. die Anbringung von Rückstauch- oder Streckwulsten auf Walzen behufs Verlangsamung oder Beschleunigung des Werkstückes quer zur Walzenbewegungsrichtung ;
2. die Verstellbarkeit oder Verdrehbarkeit der Walzen gegen die Mittellage behufs Erzielung des Reversirens ohne Umkehrung der Walzenbewegung;
3. die Combination des Walzwerkes mit am Austrittsende der Walze angebrachtem Druck- oder Zieheisen behufs Vervollkommnung oder Aenderung der Querschnittsform;
4. die Combination von Walzen mit zwischen den Walzen rotirenden, in das glühende Werkstück sich eindrückenden kalten Ergänzungsstücken (Walznasen), welche den Querschnitt des Werkstückes zu einem Kreise vervollständigen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
7) Sljeifojeife ytttyttgfetwetiutttttte·
©ag ber SKtiengefeUfdjaft 2>axi\ä)'£)t$imifyi\i!i)e 3KannegmannrD^ren«3Berfe in SBerlin geprige patent 9tr. 34 617, betreffenb ©tfjrägiDalsberfaßren nebft jugel)5rtgem SBaljwerf, ift burd) ©ntfd&eibung beg Äaiferliien Patentamt? bom 4. Suit 1895, beftatigt burdb ©ntfdjeibung beg 3fteid6ggericEitg Dom 21. SKarj 1896, unter SSerni^tung im übrigen auf folgenbe gaffung feer 2lnf»rüc|e befd&ränft:
aug einem
1) SDag SSerfaljren, bur<$ fotnbinierteS Sdngg· unb Quernjaljen b. Ij. gtetc&jetttgeS SluSfireiien in ber SangS« unb Querrichtung unter {Rotation beg SBetf» ftücEg jwif^en entgegengefefct bewegten SSaI$enfIä(j&en, SKetaUen eine fetlarttge SSinbung ber gafern in bet 3ttt SU ert^eilen, bag baburdj entweber: ,
a. {Rohren ober anbere §o^liö
ntafflöen ©tücfe entfielen, ober
b. bag SBerfftücE mit einem einäigen ©urdjgange burd& bie SBaljen auf einen beliebig geringen Quer· fdjnitt gebradjt tstrb, ober
c. vrofilierteg mafftoeg ober 5oi)IeS (Sifen burd& ßinleßen bon @rgan}unggftütfen (SBalsnafen), welche ben Querfc&mtt beg SBerfflücEeg ju einem Ärelfe berboDitäHbigen, ober burc^ Einlegen bon Sernftücfen in ben §oljltaum, erjielt totrb.
2) 9ln einem 2BaIitterie sur 9lu§fö^rung bed I unter 1 betriebenen SSerfabreng:
! a. bie Anbringung bon 9lücEfiaud&· ober @trecf< j »Bulfien auf ben SSalsen beiufg SSerlangfamung ober !SBefdjIeumgung beg SBerfftüig quer jut SBaläen» j bewegunggria^tung,
! b. bie itnorbnung eines mit bem SBerfftfiä rotierenben, am 2iu6tritt8enbe beg SBalitterfg ange< brauten JDrudE« ober 3MJetfen8, BeJufS 5ßeröoH« fommnuna ober Slenberung ber Querfd&nittgform,
c. bie Slnorbnung bon falten ©rgänjUHggftüciett (SBoIinafen), toeld&e fidb in bag glüfienbe SBatjftficE einbrücEen, beffen QuerWniit ju einem Greife ber« »oHitanbigen unb mit bemfelben rotieren.
»ei:«», ben 23. Steril 1896. .·
Sifli&§ Patentamt.
»on §uber. f5879]
DENDAT34617D Schrägwalzverfahren nebst zugehörigem Walzwerk Expired - Lifetime DE34617C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE967372C (de) * 1952-08-12 1957-11-07 Phoenix Rheinrohr Ag Vereinigt Verfahren zur Herstellung vorzugsweise starkwandiger Rohre durch Streckreduzieren
DE967763C (de) * 1943-08-25 1957-12-12 Mannesmann Ag Anstellvorrichtung fuer die Walzen in Schraegwalzwerken

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE967763C (de) * 1943-08-25 1957-12-12 Mannesmann Ag Anstellvorrichtung fuer die Walzen in Schraegwalzwerken
DE967372C (de) * 1952-08-12 1957-11-07 Phoenix Rheinrohr Ag Vereinigt Verfahren zur Herstellung vorzugsweise starkwandiger Rohre durch Streckreduzieren

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