-
Druckmesser mit selbsttätiger Berichtigung nach dem Barometerdruck.
In atmosphärischer Umgebung benutzte Druckmesser stehen auch unter dem Einfluß des
äußeren Luftdruckes, der die Angaben der Druckmesser hauptsächlich dann ungünstig
beeinflußt, wenn die zu messenden Drücke an sich nur gering sind. Dieser Übelstand
tritt besonders in die Erscheinung, wenn die äußere Luft selbst als Druckmittel
in Betracht kommt, wie das beispielsweise bei Geschwindigkeitsmessern für Fahrzeuge,
insbesondere Luftfahrzeuge, unter Erzeugung eines Staudrucks der Fall ist. Zur Beseitigung
dieses schädlichen Einflusses des Luftdruckes ist vorgeschlagen worden, neben dem
Druckmeßglied noch ein nur vom Luftdruck beeinflußtes Druckglied, wie Barometerfeder,
Aneroiddose o. dgl., zu verwenden, die die Bewegungen des Zeigerwerkes so beeinflußt,
daß die Wirkungen des Luftdruckes aus der Zeigerbewegung ausgeschieden werden.
-
Gegenstand der Erfindung ist ein Druckmesser dieser Art, bei dem die
Korrektur der Zeigerangaben auf möglichst einfache Weise mit geringster Anzahl von
Übertragungsgliedern erfolgt. Dadurch werden die Fehlerquellen auf das geringste
Maß beschränkt, die Empfindlichkeit des Druckmessers und die Genauigkeit der Meßangaben
erhöht. Zu diesem Zweck ist zwischen dem Druckglied und einem den Zeiger
bewegenden
Hebel ein verschiebbarer Teil eingeschaltet, der sich selbsttätig entsprechend dem
Barometerdruck verstellt und dadurch die wirksame Länge des Übertragungshebels verändert.
Auf diese Weise kann für die Korrektur nach dem Barometerdruck das zum Anzeigen
der zu messenden Drücke dienende Übertragungsgetriebe mitbenutzt werden, wodurch
eine wesentliche Vereinfachung des Anzeigewerks erhalten wird.
-
Für besondere Zwecke kann das Luftdruckglied (Aneroiddose) außer ihrer
Verwendung mit dem Anzeigewerk für den zu messenden Druck noch mit einem Zeigerwerk
zur Angabe des Barometerdruckes verbunden sein, so daß das Meßgerät gleichzeitig
auch den jeweiligen Barometerdruck angibt. Dies ist von Vorteil bei der Verwendung
des Meßgeräts auf Luftfahrzeugen, da es dann zugleich dazu benutzt werden kann,
mittels des Barometerdruckes die jeweiligen Höhenlagen des Fahrzeuges anzuzeigen.
Im übrigen kann das Gerät auch für Barovakuummeter, Baromanometer, Barodruck-oder
Barozugdifferenzmanometer Verwendung finden.
-
Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel. der Erfindung ein Fahrtgeschwindigkeitsmesser
für Luftfahrzeuge dargestellt. Abb. i zeigt die Vorrichtung nach abgenommenem Deckel
in der Draufsicht, Abb. 2 im Querschnitt, Abb. 3 in einem zur Abb. a senkrechten
Querschnitt durch Abb. i, und Abb. q. eine Sicht auf das Zifferblatt.
-
Auf dem Boden eines Gehäuses a liegt eine Membrandose b, die durch
einen Schlauchanschluß c mit einer einen Staudruck erzeugenden, auf der Zeichnung
nicht dargestellten Auffangvorrichtung für die entgegenstehende Luft verbunden ist.
Auf dieser Membrändose ist in einem Lager d ein Schlitten e gelagert, auf - dem
ein in der Höhe verstellbarer Über tragungshebel f angeordnet ist. Auf dem Übertragungshebel
ruht ein Hebelarm g, der an einer in Spitzen gelagerten Welle 1a sitzt. In dieser
ist ein nach oben ragender Hebelarm i befestigt, der in einen Schlitz eines Zahnsegments
k eingreift. Dieses Zahnsegment kämmt mit einem auf der konzentrischen Zeigerwelle
l sitzenden Zahnrad in.
-
Der Schlitten e wird durch eine schwache Feder za dauernd gegen einen
aus einem U-förmig gebogenen Blech gebildeten Hebel o gedrückt, der um eine Achse
p schwingt und sich gegen einen Druckstift q einer Aneroiddose y legt.
-
Der in der Auffangvorrichtung erzeugte Staudruck wirkt auf die 1VIembrandose
b, deren Bewegung durch die Hebel f, g, i und das Zahnsegment k auf die Zeigerwelle
1 übertragen werden. Ändert sich hierbei der Barometerdruck, so schwingt
der Hebel o infolge der Bewegungen der Aneroiddose y aus, wodurch der Schlitten
e verschoben wird. Dadurch verschiebt sich auch der Angriffspunkt des Hebels f auf
dem Hebel g, dessen wirksame Länge entsprechend dem veränderten Barometerdruck geändert
wird. Steigt der Barometerdruck, so wird die Aneroiddose y zusammengedrückt, und
der Schlitten e kann unter der Wirkung der Feder iz dem zurückschwingenden Hebel
o folgen. Dadurch wird der wirksame Hebelarm g verlängert, also der Ausschlag dieses
Hebels und somit des auf der Welle t sitzenden Zeigers s verringert, und zwar um
den Betrag der Änderung des Barometerdruckes. Fällt der Barometerdruck, besonders
in höheren Flughöhen, so dehnt die Aneroiddose sich aus, der Hebel o wird gegen
den Schlitten e gezwungen und dieser so verschoben, daß-. die wirksame Länge des
Hebelarms g verkürzt wird. Dadurch wird der vom Übertragungshebel f durch die Membrandose
b bewirkte Ausschlag der Hebel g, i vergrößert und die Zeigerwelle um einen dem
verringerten Barometerdruck entsprechend größeren Betrag gedreht. Da die einzelnen
bewegten Teile dauernd in Berührung miteinander stehen, so werden alle Druckveränderungen
zum Einfluß auf das Anzeigewerk gebracht. Um gleichzeitig die einzelnen Höhendrücke
ablesen zu können, kann ein zweites Zeigerwerk vorgesehen sein, dessen Zeiger
t auf einer Welle u sitzt, die durch ein Zahnsegment v, einen Lenker
w und einen Hebelarm x angetrieben wird, der in einen Schlitz y des Hebels o eingreift.
-
In Abb. q. gibt der Zeiger s über der konzentrischen großen Skala
die Fahrtgeschwindigkeiten, der Zeiger t über der kleineren exzentrischen Skala
die Barometerdrücke oder die Höhenlagen des Fahrzeuges an. Der Innenraum des Gehäuses
a steht durch einen Stutzen z
mit der Außenluft in Verbindung, so daß
diese ohne weiteres auf die Aneroiddose einwirken kann.