Beschreibung
., Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Im Rahmen des bekannten Radio-Daten-Systems (RDS), f-
wie es beispielsweise in dem Technischen Dokument *
Doc.Tech.Nr. 3244 der Europäischen Rundfunk-Union *>
beschrieben ist, ist es u.a. möglich,- als Inhalt des
.auf einen 57 kHz-Hilfsträger aufmodulierten Datensignals
eine Liste alternativer Frequenzen (AF) zu übertragen. Diese Information ist insbesondere für
den mobilen Empfang gedacht und sagt aus, auf welchen Frequenzen ein bestimmtes Programm von der gleichen
Senderkette (z.B. BR 3) ausgestrahlt wird. Dadurch wird es geeignet ausgebildeten Empfängern mit
Speicher ermöglicht, diese Liste abzuspeichern und so die Zeit zum Einstellen des Empfängers auf die
jeweils optimale Frequenz dieser Liste (z.B. nach optimalen Empfangsbedingungen) zu reduzieren. Die Liste ist
verexnbarungsgemäß auf maximal 25 Frequenzen oder Kanalnummern begrenzt. Im Falle von Sendernetzen mit mehr
als 25 Sendern, wie dies beispielsweise für das Sender-
netz Bayern 3 zutrifft/ läßt sich keine für alle Sender des Sendernetzes gemeinsame Liste aussenden;
vielmehr muß jeder Sender oder jede Gruppe räumlich benachbarter Sender eine eigene Liste aussenden, welche
maximal 25 Frequenzen enthalten darf. Die Schwierigkeit dabei liegt darin, .daß infolge der Vielzahl von
Ballstrecken in der Sendernetzstruktur innerhalb der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik
Deutschland die vom Muttersender ausgesendete Liste für den Tochtersender u.U. nicht paßt; sie muß
nach dem Ballempfänger ausgefiltert und durch die für den jeweiligen Tochtersender zutreffende Liste ersetzt
werden. Diese Ausfilterung und Neueinspeisung ist mit erhöhtem Aufwand verbunden. Hinzu kommt, daß durch die
Filterung auch die Qualität des Programmsignals verschlechtert wird. Bei Senderketten mit weniger als
25 Sendern wäre zwar die Aufnahme aller Senderfrequenzen in einer gemeinsamen Liste möglich, doch würde dies
bei sehr vielen Senderfrequenzen zu entsprechend langen Einstellzeiten der Empfänger führen.
Um eine Filterung und Neueinspeisung der Liste alternativer Frequenzen zu vermeiden und in der Regel eine
relativ kurze Einstellzeit der Empfänger zu gewährIeisten,
ist in der Stammanmeldung P 34 32 848.3-35 vorgesehen, daß jeder Sender nicht nur seine eigene Liste,
sondern sequentiell auch die Listen aller weiteren Sender derselben Senderkette ausstrahlt, wobei die Betriebs
frequenzen der einzelnen Sender jeweils am Anfang der einzelnen Listen stehen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art anzugeben,
welches die Abstimmung eines mobilen Rundfunkempfängers mit Hilfe einer derartigen, verbesserten digitalen
'"'_,/ * " "'* 3U8043
Information ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs gelöst.
5
Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitender
Empfänger kann nach erfolgtem Empfang aller Listen aufgrund seiner momentanen Abstimmfrequenz die zu dem
momentan eingestellten Sender gehörende Liste selek-
1^ tieren, indem er die Abstimmfrequenz mit der ersten
Frequenz jeder Liste innerhalb der Listenfolge vergleicht. Eine Filterung und Neueinspeisung wird dadurch
beim Ballempfang überflüssig. Ferner erkennt der Empfänger auch die alternativen Frequenzen, auf denen er
bei Verlassen des Versorgungsbereichs des momentan eingestellten Senders das gleiche Programm weiter empfangen
kann, ohne daß er die alternativen Frequenzen der übrigen Listen prüfen muß. Das Umschalten auf einen
anderen Sender derselben Senderkette kann auf diese Weise in der Regel sehr rasch durchgeführt werden.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, welche eine schematische Darstellung der von jedem
Sender einer Senderkette abgestrahlten Folge von Listen alternativer Frequenzen zeigt. Im betrachteten Beispielsfall
wird von einem Rundfunksignal ausgegangen, in welches ein Hilfsträger von 57 kHz eingefügt ist.
Der Hilfsträger kann eine Amplitudenmodulation enthaiten,
welche eine Verkehrsfunkkennung zum Inhalt hat.
Als Modulation bzw. als weitere Modulation ist dem Hilfsträger ein Datensignal aufgeprägt, welches in
einer bestimmten, hier nicht näher interessierenden Weise codiert ist. Dieses Datensignal wird in übereinstimmender
Form von sämtlichen Sendern einer Senderkette übertragen, beispielsweise von sämtlichen
■— 6 —
if} P * Ö
29 Sendern der Senderkette "Bayern 3" im Versorgungsbereich des Bayerischen Rundfunks. Das übereinstimmend
übertragene Datensignal enthält eine Folge von Listen alternativer Frequenzen für sämtliche Sender der Senderkette,
im dargestellten Beispielsfall die Liste des Senders Nr.1, die Liste des Senders Nr.2, die Liste
des Senders Nr.3 bis zur Liste des Senders Nr.29 für
den Fall einer Senderkette mit 29 Sendern. Jede Liste ist auf den jeweiligen Sender speziell zugeschnitten
und enthält entsprechend der Vereinbarung innerhalb der Europäischen Rundfunk-Union maximal 25 Frequenzen,
im Regelfall jedoch erheblich weniger. Erfindungsgemäß steht am Beginn jeder Liste die Betriebsfrequenz des
zugehörigen Senders, d.h., bei der Liste des Senders Nr.1 steht am Anfang die Betriebsfrequenz des Senders
Nr.1, z.B. 98,5 MHZ. Wie erwähnt, wird die dargestellte Folge von 29 Listen von jedem Sender der Senderkette
als Datensignal übertragen.
Der Empfänger empfängt und decodiert das übertragene
Datensignal, d.h., die Folge von Listen alternativer Frequenzen. Um die für den momentan abgestimmten Sender
gültige Liste aus der empfangenen Listenfolge zu selektieren, braucht der Empfänger lediglich die erste Frequenz
jeder Liste mit der momentanen Abstimmfrequenz zu vergleichen, was selbst bei 29 Listen in äußerst
kurzer Zeit durchführbar ist. Diese Selektion kann entweder im On-Line-Betrieb oder im Off-Line-Betrieb erfolgen,
d.h., ohne oder mit Zwischenspeicherung der empfangenen Folge von Listen. In jedem Falle wird die selektierte
Liste gespeichert. Bei der Verarbeitung der empfangenen und ggf. zwischengespeicherten Folge von
Listen selektiert der Empfänger diejenige Liste, deren erste Frequenz (gleich Betriebsfrequenz des zugeordneten
Senders) mit der momentanen Abstimmfrequenz überein- ·
stimmt. Stimmt die erste Frequenz mehrerer Listen mit der eingestellten Betriebsfrequenz überein, so müssen
alle diese Listen selektiert werden. Ausschließlich die selektierte(n) Liste(n) wird(werden) für die anschliessende
Optimierung der Abstimmung verwendet. Dieser Abstimmvorgang erfolgt entweder durch einen entsprechenden
Befehl des Hörers oder automatisch, wenn beispielsweise der momentan empfangene Sender nicht mehr
empfangswürdig ist. Bei dem Abstimmvorgang stimmt der Empfänger selbsttätig auf die in der(den) selektierten
Liste(n) aufgeführten alternativen Frequenzen ab und
selektiert diejenige alternative Frequenz, welche den bestmöglichen Empfang bietet.
Mit Hilfe des erfindungsgemäß übertragenen Datensignals
läßt sich auch bei Senderketten mit mehr als der festgelegten maximalen Anzahl von alternativen Frequenzen
eine rasche Optimierung der Abstimmung mobiler Empfänger durchführen, ohne daß eine Ausfilterung und Neueinspeisung
von Frequenzlisten am Standort von Tochtersendern erforderlich wird.
- Leerseite -