DE3447740C2 - Gasturbinentriebwerk - Google Patents
GasturbinentriebwerkInfo
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- DE3447740C2 DE3447740C2 DE3447740A DE3447740A DE3447740C2 DE 3447740 C2 DE3447740 C2 DE 3447740C2 DE 3447740 A DE3447740 A DE 3447740A DE 3447740 A DE3447740 A DE 3447740A DE 3447740 C2 DE3447740 C2 DE 3447740C2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gasturbinentriebwerk nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1
und betrifft insbesondere eine Vorrich
tung, mit welcher es möglich ist, ein Strömungsmedium mit hoher
Temperatur und hohem Druck durch einen Hohlraum im Inneren der Anlage
zu führen, wobei der Hohlraum eine Lagerkammer enthält. Die
vorliegende Erfindung ist für axial durchströmte Gasturbinen
anlagen entwickelt worden, kann aber auch auf anderen Gebieten
angewandt werden.
Eine axial durchströmte Gasturbinenanlage weist einen Verdichter
teil, einen Brennerteil und einen Turbinenteil auf. Ein Strö
mungskanal für die Arbeitsgase erstreckt sich axial durch die
Teile der Gasturbinenanlage. Wenn die Gase längs des Strömungs
kanals fließen, werden die Gase im Verdichterteil verdichtet
und im Brennerteil mit Brennstoff verbrannt, um den Gasen
Energie zuzuführen. Die heißen Druckgase werden im Turbinen
teil entspannt, um Nutzarbeit und Schub zu erzeugen.
Ein Läufer im Turbinenteil hat eine Läuferanordnung, um aus
den heißen Druckgasen Nutzarbeit gewinnen zu können. Die
Läuferanordnung weist mindestens eine zweistufige Laufschau
felanordnung auf. Der Läufer hat eine Läuferwelle, welche die
se Stufen mit einer anderen Läuferanordnung im Verdichterteil
verbindet, um dem Verdichterteil Energie zum Verdichten der
Arbeitsgase zuzuführen. Ein Stator oder ortsfestes Gehäuse er
streckt sich in axialer Richtung über die Gasturbinenanlage,
um den Läufer zu umgeben und den Läufer über ein Lager ab
zustützen, das gewöhnlich in einer Lagerkammer angeordnet ist.
Die Lagerkammer ist in einem inneren Hohlraum der Gasturbinen
anlage angeordnet.
Da die Arbeitstemperaturen und Arbeitsdrücke der Anlage bei
modernen Triebwerken zugenommen haben, ist es notwendig ge
worden, unter Druck stehende Kühlluft den Läuferstufen einer
Turbine zuzuführen, die sehr nahe am Austrittsbereich des Bren
nerteils liegen.
Ein günstiger Strömungskanal für die Zufuhr von Kühlluft zur
zweiten Läuferanordnung führt durch den inneren Hohlraum,
welcher die Lagerkammer enthält. Kühlluft, deren Druck für
eine Verwendung im Turbinenteil hoch genug ist, wird von einer
hinteren Stufe des Verdichters abgezogen. Die Temperatur der
Luft ist gering im Vergleich zum Turbinenteil, was gut für
die Kühlung ist. Die Temperatur der Luft ist jedoch hoch
im Vergleich zum Innenraum der Lagerkammer. Da der für den
Turbinenteil erforderliche Druck hoch ist, hat diese "Kühl
luft" in der Lagerkammer Schwierigkeiten verursacht. Die heiße
Luft erzwingt ihren Weg hinter die Dichtungen in der Lagerkam
mer. Der Leckstrom der heißen Druckgase hinter die Dichtungen
in die Lagerkammer ist oft mit ernsten, thermischen Nöten
verbunden, die von kleinen Taschen oder Nestern mit einer
Selbstzündung in der Nähe des Dichtungsbereiches herrühren.
Wie sich herausstellt,kann die Schwierigkeit ernster thermi
scher Nöte bei bestehenden Lagerkammern dadurch vermieden wer
den, daß die Lagerkammern auf einen sehr niedrigen Druck ent
lüftet werden. Das Entlüften ist jedoch nicht mehr durchführ
bar, da die bekannten Dichteinrichtungen in der Lagerkammer
nicht in der Lage sind, ihre Unversehrtheit angesichts eines
großen Druckunterschieds aufrecht zu erhalten, der bei den
gegenwärtigen Triebwerken vorhanden sein muß, um dem Turbinen
teil Kühlluft mit dem richtigen Druck zuführen zu können.
Ein Kühlen der gesamten Luft, die durch den inneren Luftraum
fließt, könnte dieses Problem unter der Voraussetzung lösen,
daß der Druck auf geeigneten Werten gehalten wird. Dies ist
jedoch aufgrund des großen Nachteils nicht möglich, welcher
mit dem Kühlen dieser Luft im Hinblick auf schmarotzerhafte
Antriebskraft und nicht verfügbarer Energie verbunden ist.
Die Wissenschafter und Ingenieure sind daher auf der Suche
nach Verfahren, mit welchen heiße Druckluft einer Läufer
anordnung über den inneren Hohlraum in einer Weise und mit
einem Aufbau zugeführt werden kann, welcher ernste, thermi
sche Nöte in der Nähe der Tagerkammern vermeidet.
Die US-A-3,528,241 zeigt in Fig. 2 ein Bläsertriebwerk, bei dem
eine Lagerkammer vorgesehen ist, in der eine Sprühdüse für ein
Lager angeordnet ist. Die Lagerkammer ist mittels einer Dichtung
abgedichtet. Das Lagergehäuse ist von einer Ringkammer umgeben,
über die unter Druck stehende Kühlluft in dem Bereich der
Dichtung zugeführt wird.
Die GB-PS 1 095 129 zeigt ein Gasturbinentriebwerk gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1. Bei dem bekannten Bläsertriebwerk ist
in einem ringförmigen Strömungskanal für ein Arbeitsgas in
Strömungsrichtung des Arbeitsgases ein Niederdruck-Verdichter,
ein Hochdruck-Verdichter, ein Brennerteil und ein Turbinenteil
angeordnet. Das Triebwerk besitzt eine Läuferanordnung, die eine
innenliegende Läuferwelle für den Niederdruck-Verdichter und eine
koaxial hierzu angeordnete, außenliegende Läuferwelle für den
Hochdruck-Verdichter aufweist. Lager für die Läuferwellen sind
in einer Lagerkammer angeordnet, die zwischen dem Niederdruck-Verdichter
und dem Hochdruck-Verdichter angeordnet ist. Die
Lagerkammer ist über Dichtungen abgedichtet, die den Austritt von
Schmiermittel aus der Lagerkammer verhindern sollen. Die
Dichtungen sind jeweils als Labyrinthdichtungen ausgebildet. Die
in der Lagerkammer angeordneten Lager werden mit Öl geschmiert,
das über Leitungen zugeführt und aus der Lagerkammer abgepumpt
wird. Die Lagerkammer ist von einem Ringraum umgeben, dem unter
Druck stehendes Kühlgas zugeführt wird. Das Kühlgas wird im
Bereich des Hochdruck-Verdichters aus dem Strömungskanal
entnommen und zur Kühlung über einen Wärmetauscher geführt. Über
eine Rohrleitung wird das Kühlgas in den Bereich des Ringraums
geführt. Das unter Druck stehende Kühlgas verhindert ein
Austreten und ein Entzünden des Schmiermittels im Bereich der
Dichtungen der Lagerkammer.
Bei dem bekannten Turbinentriebwerk sind relativ große Kühlgas
mengen erforderlich, die den relativ großvolumigen Ringraum um
die Lagerkammer zugeführt und gekühlt werden müssen. Hierdurch
wird einerseits der Turbinenwirkungsgrad reduziert und anderer
seits ist ein relativ großer Wärmetauscher zur Kühlung der
relativ großen Kühlvolumenströme erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Austreten von
Schmiermittel aus der Lagerkammer und dessen Entzünden zu
verhindern, wobei der Turbinenwirkungsgrad nur unwesentlich
beeinträchtigt wird, weil nur geringe Kühlgasmengen erforderlich
sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Gasturbinentriebwerk mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
Vorteilhafte Ausgestal
tungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen offenbart.
Bei dem erfindungsgemäßen Gasturbinentriebwerk sind im Bereich
der Dichtungseinrichtungen zur Abdichtung der Lagerkammer
ringförmige Pufferräume vorgesehen, über die Pufferluft an die
Dichtungseinrichtungen geleitet wird. Die Pufferräume sind
jeweils als Ringspalte ausgebildet, die sich in Axialrichtung des
Triebwerks erstrecken. Durch diese Ausgestaltung der Pufferräume
ist nur eine relativ geringe Gasmenge erforderlich, um die
Dichtungseinrichtungen in der gewünschten Weise zu beaufschlagen.
Hierdurch wird einerseits der Turbinenwirkungsgrad des Triebwerks
nur unwesentlich beeinflußt und andererseits sind nur relativ
kleine Kühlgasmengen erforderlich. Hierdurch können die erforder
lichen Kühleinrichtungen klein gehalten werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Gasturbinentriebwerk ist die Lagerkam
mer in einem inneren, ringförmigen Hohlraum angeordnet, in den
ein Teilstrom des Triebwerkgases aus dem Triebwerksströmungskanal
einströmt. Durch das Vorsehen der Pufferräume im Bereich der
Dichtungseinrichtungen wird eine derartige Anordnung ermöglicht,
da die den Pufferräumen zugeführte Turbinenkühlluft eine
geringere Temperatur als das Gas aufweist, das sich in dem
inneren Hohlraum befindet. Darüberhinaus weist die Turbinenkühl
luft in den Pufferräumen auch einen höheren statischen Druck als
das in dem inneren, ringförmigen Hohlraum vorliegende Gas auf.
Auf ihrem Weg von ihrer Entnahmestelle in einer Hochdruckver
dichterstufe des Triebwerks sind Kühleinrichtungen für die
Turbinenkühlluft vorgesehen, die deren Abkühlung auf die
gewünschte Temperatur bewirken.
Die Einstellung der Temperatur der Turbinenkühlluft in den
Pufferräumen erfolgt derart, daß eine Selbstzündung bei einem
Austritt von Schmiermittel verhindert wird.
Die erfindungsgemäßen Pufferräume ermöglichen auch eine präzise
Einstellung der Druck- und Temperaturverhältnisse im Bereich der
Dichtungseinrichtungen.
Die vorstehenden Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung der besten
Möglichkeit zur Verwirklichung der Erfindung näher hervor.
Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf ein
Zweikreis-Turbinen-Luftstrahltriebwerk (ZTL-Triebwerk), wobei
bestimmte innere Teile des Triebwerks mit ge
strichelten Linien und die Strömungskanäle
mit Pfeilen dargestellt sind,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Abschnitt des Ver
dichterteils, des Brennerteils und des Turbinen
teils des Triebwerks mit der Darstellung einer
ersten Ausführungsform gemäß der Erfindung und einer
zweiten Ausführungsform mit gestrichelten Linien,
Fig. 3 einen vergrößerten Querschnitt eines Teils des
in Fig. 2 gezeigten Triebwerks mit der Darstel
lung einer dritten Ausführungsform,
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Abwandlungsform des
in Fig. 2 mit gestrichelten Linien gezeigten Auf
baus,
Fig. 5
eine graphische Darstellung der Zeit für die Zünd
verzögerung (Zeitcharakteristik der Selbst
zündung) über der Temperatur des Öl/Luftgemisches
als eine Funktion von einigen verschiedenen Drücken.
Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Zweikreis-Turbinen-Luft
strahltriebwerks 10 (ZTL-Triebwerk), das auch als Bläser
triebwerk (Turbofan) bezeichnet wird. Das Triebwerk weist
eine Drehachse Ar auf. Das Triebwerk besitzt einen Bläserteil
12, einen Verdichterteil 14, einen Brennerteil 16 und einen
Turbinenteil 18. Ein ringförmiger Strömungskanal 22 für das
primäre, gasförmige Arbeitsmedium erstreckt sich axial durch
diese Teile des Triebwerks. Ein ringförmiger Strömungskanal
24 für das sekundäre, gasförmige Arbeitsmedium liegt radial
außerhalb des primären Strömungskanals für das Arbeitsgas.
Der sekundäre Strömungskanal 24 erstreckt sich axial durch den
Bläserteil des Triebwerks.
Wie aus der Darstellung mit den gestrichelten Linien hervorgeht,
erstreckt sich eine Stator- oder Gehäuseanordnung 26 axial
über das Triebwerk, um die Strömungskanäle für die Arbeits
medien zu begrenzen und die drehenden Teile, wie die Läufer
anordnung 28 abzustützen. Die Läuferanordnung begrenzt den
Strömungskanal 22 des Arbeitsmediums und erstreckt sich axial
durch den Verdichterteil und den Turbinenteil des Triebwerks.
Die Läuferanordnung hat Läuferstufen mit Laufschaufeln, die
sich radial nach außen quer über den Strömungskanal des Ar
beitsmediums erstrecken, wie dies durch die hinterste Lauf
schaufel 30 im Verdichterteil und durch die Laufschaufeln 32
und 34 der ersten und zweiten Stufe im Turbinenteil dargestellt
ist.
Eine axial verlaufende Läuferwelle 36 verbindet die hinterste
Läuferstufe im Verdichterteil mit den ersten beiden Stufen
im Turbinenteil. Ein nicht dargestelltes Lager ist zwischen
der Statoranordnung und der Läuferwelle vorgesehen, um die
Welle abzustützen. Ein Lagergehäuse 38 erstreckt sich längs des
Umfanges um die Läuferwelle, um das Lager in einer Lagerkammer
40 unterzubringen. Ein ringförmiger Hohlraum 42 außerhalb der
Läuferwelle schafft den Raum, um die Lagerkammer unterzubrin
gen.
Ein Strömungskanal 44 für Kühlluft für die zweite Läuferstufe
34 des Turbinenteils verläuft axial durch den ringförmigen Hohl
raum 42. Ein Kühlsystem 46, welches die Lagerkammer mit Druck
luft versorgt, weist einen Wärmetauscher 48 auf, der im
Bläserteil des Triebwerks angeordnet ist. Eine erste Leitung
52 für heiße Druckluft führt von einer hinteren Stufe des
Hochdruckverdichters zum Wärmetauscher. Eine zweite Leitung
54 für kalte Druckluft führt vom Wärmetauscher zur Lagerkammer 40.
Ein Teil der Leitung 54 im Bereich der Lagerkammer 40 ist
aus Gründen der Klarheit weggebrochen.
Die Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Querschnitt eines Abschnitts
des Verdichterteils 14, des Brennerteils 16 und des Turbinen
teils 18. Die erste Leitung 52 und die zweite Leitung 54 sind
aus Gründen der Klarheit weggebrochen.
Die Statoranordnung 26 weist ein Außengehäuse 56 auf, das rings
um die Drehachse Ar verläuft. Ein inneres Diffusorgehäuse
58 erstreckt sich vom Außengehäuse radial nach innen. Das
innere Diffusorgehäuse unterteilt den Innenraum des Triebwerks
in den inneren, ringförmigen Hohlraum 42 und einen äußeren ring
förmigen Hohlraum 62. Eine ringförmige Brennkammer 64 erstreckt
sich rings um den Umfang, um eine Brennzone für den Brennstoff
im äußeren Hohlraum 62 zu begrenzen. Der primäre Strömungskanal
22 für die heißen Arbeitsgase erstreckt sich von der hintersten
Laufradstufe 28 des Verdichters 14 nach hinten durch die Brenn
kammer und von dort zum Hochdruckteil der Turbine. Im Turbinen
teil geht der Strömungskanal durch die erste Laufradstufe 32
und die nicht dargestellte zweite Laufradstufe 34 hindurch.
Eine ringförmige Stützstrebe 66 verläuft vom inneren Diffusor
gehäuse radial nach innen quer über den inneren, ringförmigen
Hohlraum 42 und den Strömungskanal 44 für die Kühlluft. Ein
Lager 68 ist in der Lagerkammer zwischen der Stützstrebe und
der Läuferwelle 36 angeordnet. Das Lagergehäuse 38 erstreckt
sich längs des Umfanges rings um das Lager, um das Lager
zu schützen und Schmiermittel zurückzuhalten, die auf das
Lager in der Lagerkammer gespritzt werden. Das Lagergehäuse 38
weist ein Gehäuse 70 auf, das längs des Umfanges um das Lager
verläuft. Ein erster Schutzschirm 72 und ein zweiter Schutz
schirm 74 sind vom Gehäuse 70 in axialem Abstand angeordnet
und lassen einen ersten ringförmigen Verteilerraum 76 und einen
zweiten ringförmigen Verteilerraum 78 dazwischen frei. Ein
Hitzeschirm 82 und ein Hitzeschirm 84 sind von den ersten und
zweiten Schutzschirmen 72 und 74 in axialem Abstand angeordnet,
um einen toten Luftraum dazwischen freizulassen.
Die ersten und zweiten ringförmigen Verteilerräume 76 und 78
weisen Öffnungen 86 und 88 auf, um kalte Druckluft aus der
Leitung 54 zu empfangen. Die Leitung 54 mündet in ein erstes
Rohr 92 und ein zweites Rohr 94, die mit den Öffnungen 86 und
88 in Strömungsverbindung stehen.
Eine andere Ausführungsform 96 ist in Fig. 2 mit gestrichelten
Linien dargestellt und anhand von Fig. 4 näher erläutert.
Diese Abwandlungsform weist eine Leitung 54 nicht auf, um
kalte Druckluft in die Lagerkammer zu bringen. Die Läuferwelle
36 hat anstelle dafür eine radial verlaufende Fläche 98, welche
den inneren, ringförmigen Hohlraum 42 begrenzt. Die Drehung
der Läuferwelle 36 um die Drehachse mit einer Drehzahl über
9000 Umdrehungen pro Minute beschleunigt die Luft im ringförmigen
Hohlraum 42 auf Geschwindigkeiten, die über 30,5 m/sec. (100
Fuß pro Sekunde) liegen. Das Strömungsmuster 100 der Arbeits
gase im ringförmigen Hohlraum 42 erzeugt einen Bereich mit
hohem Druck P+ und einen Bereich mit niedrigem Druck P-.
Die Fig. 3 zeigt eine Abwandlungsform des Lagergehäuses. Diese
Ausführungsform weist ein Lagergehäuse auf, das eine Vielzahl
von Rohren 108 hat, die mit der zweiten Leitung 54 in Strömungs
verbindung stehen. Jedes Rohr 108 ist mit dem ersten, ring
förmigen Verteilerraum 76 und dem zweiten, ringförmigen Ver
teilerraum 78 verbunden. Eine Prallplatte 112 verläuft längs
des Umfanges im ersten, ringförmigen Verteilerraum 76. Die
Prallplatte hat ein erstes Ende 114, das gegen den ersten
Schutzschirm 72 gedrückt ist. Die Prallplatte 112 hat ferner
ein zweites Ende 116 in der Nähe des Rohres 108. Örtliche
Abstandsvorsprünge 118 halten die Prallplatte in Abstand
vom Schutzschirm 72 und lassen einen Zuführbereich 122 dazwischen
frei. Der Zuführbereich steht am zweiten Ende mit der Vielzahl
der Rohre 108 für die kalte Druckluft in Strömungsverbindung.
Die Abstandsvorsprünge 118 halten die Prallplatte auch in Ab
stand vom ringförmigen Schutzschirm 74 und lassen einen Prall
bereich 124 dazwischen frei. Eine Vielzahl von Löchern 126
führt durch die Prallplatte, um den Zuführbereich mit dem
Prallbereich in Strömungsverbindung zu bringen. Eine zweite
Prallplatte 112 kann im zweiten, ringförmigen Verteilerraum
78 angeordnet sein. Die gleichen Bezugszahlen beziehen sich
auf Teile der zweiten Prallplatte, welche die gleichen Eigen
schaften der Teile der ersten Prallplatte haben.
Das Lagergehäuse hat ein erstes Ende 128 und ein zweites Ende
130. Eine erste Dichtungseinrichtung 131 ist am ersten Ende
128 und eine zweite Dichtungseinrichtung 132 ist am zweiten
Ende 130 angeordnet. Das Lagergehäuse ist am ersten Ende in
radialem Abstand von der Läuferanordnung angeordnet, so daß
ein erster, ringförmiger Pufferraum 133 in der Nähe der ersten
Dichtungseinrichtung dazwischen frei bleibt. Das Lagergehäuse
ist auch am zweiten Ende in radialem Abstand von der Läufer
anordnung angeordnet, so daß ein zweiter, ringförmiger Puffer
raum 134 in der Nähe der zweiten Dichtungseinrichtung 132
dazwischen frei bleibt. Jeder Pufferraum steht mit der Leitung
54 über einen zugeordneten Verteilerraum und eine Vielzahl von
Löchern 135 in Strömungsverbindung, die längs des Umfanges
im Gehäuse in Abstand angeordnet sind. Die Leitung 54 kann
auch entsprechend der Darstellung mit gestrichelten Linien
die Kühlluft direkt zu den Pufferräumen über eine Vielzahl von
Rohren 108′ bringen.
Bei der dargestellten Ausführungsform begrenzt die erste Dich
tungseinrichtung 131 einen Teil des ersten Pufferraumes, wäh
rend die zweite Dichtungseinrichtung 132 einen Teil des
zweiten Pufferraumes begrenzt.
Jede Dichtungseinrichtung weist einen Stützteil 136 und einen
Dichtungsring 138 aus Kohlenstoff auf, der mit einer nicht
dargestellten Feder gegen ein benachbartes Läuferteil, wie die
Dichtplatte 142 gedrückt wird. Ein Dichtelement 144 erstreckt
sich rings um die Läuferwelle 36 und ist an der Läuferwelle
36 befestigt. Das Dichtelement 144 weist eine um den Umfang
verlaufende Messerschneide 146 auf, die vom Dichtelement radial
nach außen absteht und in unmittelbare Nähe eines Teils des
Gehäuses, wie des Hitzeschirms 82 oder 84 reicht.
Der Innenraum der Lagerkammer wird mit Öl versorgt, um das Lager
68 zu schmieren. Das Öl wird über eine nicht dargestellte Zu
fuhrleitung zugeführt, welche das Öl auf das Lager sprüht.
Das Öl dient zum Kühlen des Lagers und hat eine Temperatur,
die weit unter der Temperatur des inneren Hohlraumes ist.
Eine nicht dargestellte Rücklaufleitung zieht das Öl vom Boden
der Lagerkammer ab und führt das Öl in einem Kreislauf zu
einem Wärmetauscher, der in einer Wärmeübertragungsbeziehung
mit dem Brennstoff des Triebwerks steht. Es kann noch eine
zusätzliche Ölquelle vorgesehen sein, die beispielsweise durch
die Sprührohre 156 und 158 verwirklicht ist. Diese Sprührohre
haben Löcher 160, um das Öl auf die Innenflächen der Gehäuse
zu sprühen, die in der Nähe der Prallbereiche 124 liegen. Die
Sprührohre sprühen das Öl auch auf andere Innenflächen der Ge
häuse in der Nähe der Bereiche, die eine besondere Kühlung be
nötigen.
Die Fig. 4 zeigt eine Abwandlungsform, die bereits bei der
Abhandlung der Fig. 2 erwähnt worden ist. Die Abwandlungs
form gemäß Fig. 4 weist ein Gehäuse auf, das eine Vielzahl
von ersten Lufthutzen 102 und eine Vielzahl von zweiten Luft
hutzen 104 besitzt, die mit der ankommenden Strömung ausge
richtet sind, um Luft einzufangen und aus dem zweiten Bereich
P+ des ringförmigen Hohlraumes 42 abzuziehen und den ring
förmigen Verteilerräumen 76 und 78 zuzuführen. Wenn die Luft
in die Verteilerräume eintritt, hat sie einen Druck, der
höher als der Druck im Bereich P- ist.
Die Fig. 5 zeigt
eine graphische Darstellung der Zeit für die
Zündverzögerung in Millisekunden (Zeitcharakteristik der
Selbstzündung) eines Öl-/Luftgemisches als eine Funktion der
Temperatur in Grad Celsius. Wie aus dem Diagramm hervorgeht,
nimmt die Zeitcharakteristik der Selbstzündung mit steigender
Temperatur und steigendem Druck ab.
Während des Betriebes der Gasturbinenanlage 10 fließt das gas
förmige Arbeitsmedium durch den primären Strömungskanal 22 und
den sekundären Strömungskanal 24. Wenn die Gase durch den
primären Strömungskanal fließen, werden die Gase im Bläser
teil und im Verdichterteil verdichtet und im Brennerteil mit
Brennstoff verbrannt, um den Gasen durch Erhitzen Energie zu
zuführen. Die heißen Druckgase werden durch den Turbinenteil
hindurchgeführt, um einen Schub zu erzeugen und Nutzarbeit zu
leisten, indem die Läuferanordnung um ihre Drehachse Ar ge
dreht wird. Die Temperatur dieser Gase kann 1100°C erreichen,
während der Druck dieser Gase 14 bar überschreiten kann.
Der Kranz der kühlbaren Laufschaufeln, die sich quer über den
Strömungskanal des Arbeitsmediums erstrecken, wie beispiels
weise die Laufschaufeln 32 und 34 werden von den heißen Ar
beitsgasen umspült und nehmen Wärme von den Gasen auf. Die
Laufschaufeln werden gekühlt, indem unter Druck stehende Kühl
luft durch die Laufschaufeln hindurchgeschickt und in den Strö
mungskanal des Arbeitsmediums eingeleitet wird. Die Kühlluft
wird auf einen hohen Druck gebracht, welcher die hohen Drücke
der Arbeitsgase im Strömungskanal des Hochdruckteils der Tur
bine überschreitet. Eine geeignete Kühlluftquelle für ein Kühlen
der Laufschaufeln unter Druck im Hochdruckteil der Turbine ist
der Austrittsbereich der hintersten Läuferstufe 30 im Hochdruck
teil des Verdichters.
Unter Druck stehende Kühlluft wird über den Strömungskanal C₁
der ersten Läuferstufe des Turbinenteils zugeführt. Die Kühl
luft für die zweite Läuferstufe des Turbinenteils hat einen
Druck, der etwas niedriger als der Druck in der ersten Läufer
stufe des Turbinenteils ist, aber immer noch sehr hoch ist,
da die zweite Läuferstufe des Turbinenteils im Strömungskanal
nahe an der letzten Stufe des Hochdruckteils des Verdichters
liegt. Die Läuferstufe 30 des Verdichterteils ist auch eine zu
friedenstellende Kühlluftquelle für die zweite Läuferstufe 34
des Turbinenteils. Die Kühlluft wird aus dem primären Strömungs
kanal abgezweigt und dem inneren, ringförmigen Hohlraum 42
längs des Strömungskanals 44 zugeführt. Die Kühlluft fließt am
Lagergehäuse vorbei und durch die Bohrung der ersten Läufer
stufe 32 zur zweiten Läuferstufe 34 des Turbinenteils. Obgleich
die unter hohem Druck stehende Luft eine bescheidene Kühlung
der Laufschaufeln bewirkt (was daran zu sehen ist, daß die
Temperaturen des Gaskanals 1100°C erreichen) und obwohl der
Gasdruck etwas niedriger als der Luftdruck ist, liegt die Tem
peratur der Luft über 430°C, während der Druck der Luft 14 bar
überschreitet.
Mit Rücksicht auf den Innenraum der Lagerkammer 40, die bei
Temperaturen unter 200°C und bei Drücken arbeitet, die viel
niedriger als der Druck im ringförmigen Hohlraum 42 sind,
ist die durch den Strömungskanal 44 fließende Luft eine heiße,
unter hohem Druck stehende Luft.
Die Wirksamkeit der ersten Dichtungseinrichtung 131 und der
zweiten Dichtungseinrichtung 132 nimmt rasch ab, wenn der an
den Dichtungseinrichtungen wirksame Druckunterschied 7 bar
zu überschreiten beginnt. Die Lagerkammer wird daher auf einem
Druck gehalten, der über 7 bar liegt, um zu gewährleisten,
daß der an den Dichtungseinrichtungen wirksame Druckunterschied
7 bar nicht überschreitet. Wie aus Fig. 7 hervorgeht, führt ein
Leckstrom der Luft längs eines Leckweges L₁ oder L₂ in das
Öl-/Luftgemisch in der Lagerkammer bei einer Temperatur von 430°C
zu einer Selbstzündung innerhalb von 100 Millisekunden nach
dem Eintritt der Luft in die Lagerkammer, vorausgesetzt, daß
die Leckluft nicht mit der kühleren Umgebung der Lagerkammer
gemischt werden kann, die etwa eine Temperatur von 150°C hat.
Bei bestimmten Betriebsbedingungen des Triebwerks, beispiels
weise bei einem Start auf Meereshöhe kann die Temperatur der
Luft im inneren, ringförmigen Hohlraum 42 bis auf 480°C an
steigen. In diesem Fall liegt die Zeit für eine Selbstzündung
in der Größenordnung von 5 Millisekunden.
Deshalb werden bestimmte Bereiche des Triebwerks in der Nähe
der Dichtungseinrichtungen 131 und 132 mit Luft versorgt,
die eine niedrigere Temperatur hat. So wird beispielsweise da
für gesorgt, daß der erste Pufferraum 133 und der zweite Puffer
raum 134 mit einer Luftquelle in Verbindung stehen, die einen
statischen Druck hat, der höher als der örtliche statische Druck
der Luft im inneren ringförmigen Hohlraum in der Nähe der Dich
tungseinrichtung ist, um zu verhindern, daß die Luft im inneren
ringförmigen Hohlraum in die Dichtungseinrichtungen fließt. Die
Pufferluft wird mit einem ausreichenden Durchsatz herangeführt,
so daß die gesamte Leckluft von der Druckluftquelle zugeführt
wird und die Luft auf einen Wert gekühlt wird, der eine
Selbstzündung verhindert, wenn Leckluft in die Lagerkammer ein
dringt. In dieser Hinsicht besteht die vorsichtigste Betriebs
weise darin, die Zeit der Selbstzündung, d. h. die Charakteristik
der Selbstzündung der Leckluft zu bestimmen. Als nächstes
ist die größte Zeitspanne zu bestimmen, wie lange sich die
Leckluft in der Lagerkammer aufhält, bevor sie vollständig
mit dem eine niedrigere Temperatur aufweisenden Luft-/Ölge
misch in der Lagerkammer vermischt ist. Das heißt, es ist die
Charakteristik der Abschreckzeit zu bestimmen. Dann ist die
Pufferluft zu kühlen, bis die Druckluft eine Zeitcharakteristik
für die Selbstzündung hat, die größer als die Zeitcharakte
ristik für das Abschrecken ist. Eine noch vorsichtigere
Betriebsweise liegt darin, davon auszugehen, daß die Zeit für
das vollständige Mischen die kürzeste Verweilzeit der Luft in
der Lagerkammer ist, und daß die Zeit für das vollständige
Mischen vom Durchsatz des Luft-/Ölgemisches durch die Lager
kammer abhängt. Die Zeit in der Lagerkammer ist die Verweil
zeitcharakteristik der Lagerkammer.
Wenn daher diese Betriebsweise angewandt wird, bei welcher die
Lagerkammer 40 in einer heißen, unter hohem Druck stehenden Um
gebung betrieben werden kann, wird einem Pufferbereich, wie
beispielsweise den Pufferräumen 133 und 134 Druckluft mit
einem statischen Druck zugeführt, der größer als der örtliche,
statische Druck im inneren, ringförmigen Hohlraum 42 ist.
Die zugeführte Druckluft hat eine Temperatur, die ausreichend
niedrig ist, so daß die Zeitcharakteristik für die Selbstzündung
der zugeführten Pufferluft größer ist als die Zeitcharakteristik
zum Abschrecken oder die Verweilzeitcharakteristik der Luft,
wenn Leckluft in die Lagerkammer über Leckwege, wie beispiels
weise durch die Leckwege L₁ und L₂ eindringt.
Eine Quelle der Druckluft ist der Hochdruckteil des Verdichters
des Triebwerks. Die Luft hat jedoch eine erhöhte Temperatur.
Wie aus den Ausführungsformen hervorgeht, die in den Fig.
1, 2 und 3 gezeigt sind, wird ein Teil der hochverdichteten
Luft vom Verdichter abgezogen. Die Luft wird mit einem Durch
satz abgezogen, der zumindest den Leckstrom an der ersten Dich
tungseinrichtung und an der zweiten Dichtungseinrichtung be
friedigt, wenn die Luft den Pufferräumen zugeführt wird. Der
vom Strömungskanal des Verdichters abgezogene Luftanteil wird
über eine Leitung 52 dem Wärmetauscher 48 zugeführt. Die heiße
Druckluft tritt in den Wärmetauscher ein. Der Wärmetauscher
nutzt den hohen Druck der Luft aus, indem die Luft den Prall
rohren 206 zugeführt und dafür gesorgt wird, daß der Luftstrom
auf die Seitenwände und auf die Vorderkante 176 des Wärmetau
schers in der Gestalt eines Tragflügels aufprallt. Der auf
prallende Luftstrom erhöht den Wärmeübergang durch Leitung und
Konvektion erheblich und ist eine wirksame Maßnahme, um die
Luft durch den Wärmeübergang von der Luft auf die Wände des
Wärmetauschers zu kühlen. Die Nebenstromluft des Bläserteils,
welche über die Außenflächen des Tragflügels 176 streicht,
nimmt Wärme von den Gasen auf, wodurch der Energiegehalt der
Luft zunimmt, wenn die Luft ausgeblasen wird, um dem Triebwerk
einen Sekundärschub zu erteilen. Ein besonderer Vorteil dieser
Art des Wärmetauschers liegt in der dünnen Grenzschicht, die
im Bereich der Vorderkante des Tragflügels und im vorderen
Abschnitt der Seitenwände vorliegt. Die dünne Grenzschicht ge
stattet einen turbulenten Wärmeübergang zwischen den Seiten
wänden und der Bläserluft. Ein ähnlicher Prallrohr-Wärmetau
scher könnte an der Seite des Kanals angeordnet werden, wie
dies in gestrichelten Linien durch den Wärmetauscher 48 gezeigt
ist. In einem derartigen Fall würde eine Wand des Wärmetauschers
in direkter Wärmeübertragungsbeziehung mit dem vorbeiströmenden,
gasförmigen Arbeitsmedium stehen. Ein Wärmetauscher könnte auch
die heiße, unter hohem Druck stehende Luft für eine Wärme
übertragung durch Konvektion ausnutzen, indem der hohe Druck
verwendet wird, um Luft durch ringförmige Kanäle mit einem
großen hydraulischen Durchmesser, wie beispielsweise durch
die Kanäle 214 hindurchzudrücken.
Der Druckunterschied zwischen dem Wärmetauscher 48 und dessen
Umgebung überschreitet 14 bar. Dies macht es notwendig, daß
der Wärmetauscher sowohl als Wärmetauscher als auch als
Druckgefäß wirkt. Ein Vorteil in dieser Hinsicht wird durch
die gekrümmten Seitenwände des Wärmetauschers erreicht, welche
dem Druck mit Zugbeanspruchungen (Seitenwand 182) und Druck
belastungen widerstehen. Diese gekrümmten Wände werden in Ver
bindung mit starren, stegartigen Platten verwendet, die sich
zwischen den Wänden erstrecken. Die steigartigen Platten sind
beispielsweise die Trennwände 192 und 202. Die Trennwände
erfüllen daher zwei Aufgaben, einerseits führen sie den Luft
strom innerhalb des Wärmetauschers und andererseits halten
sie den Wärmetauscher zusammen.
Die Prallrohre erfüllen ebenfalls zwei Aufgaben. Sie geben dem
Tragflügel die Möglichkeit, Druckgas aufzunehmen. Erstens ist
festzuhalten, daß die Prallrohre den Prallstrom führen und
die Kanäle für einen konvektiven Wärmeübergang bilden, zweitens
ist festzuhalten, daß die Prallrohre als inneres Druckgefäß
dienen, um die Druckluft im äußeren Druckgefäß aufzunehmen,
das durch die Seitenwände 182 und 184 gebildet wird. Ein weiterer
Vorteil für die Verwendung des Bläserkanals als ein Ort für
das Kühlen der heißen Druckgase besteht darin, daß brenn
bare Dämpfe nicht vorhanden sind. Für den Fall, daß die Zufuhr
leitung 52 oder der Wärmetauscher 48 ein Leck bekommen, wer
den die Leckgase, welche die Gefahr einer kleinen Selbstzündungs
charakteristik haben, vom Arbeitsgas im sekundären Strömungs
kanal weggespült und aus dem Triebwerk ausgestoßen.
Wenn der Wärmetauscher 48 die Luft gekühlt hat, wird die ge
kühlte Luft über die zweite Leitung 54 in den Innenraum des
Triebwerks zurückgeführt. Die gekühlte Luft kann einerseits
direkt dem ersten und zweiten Pufferraum 133, 134 zugeführt
werden, wie dies in gestrichelten Linien in Fig. 3 gezeigt
ist. Die gekühlte Luft kann andererseits auch dem ersten, ring
förmigen Verteilerraum 76 und dem zweiten, ringförmigen Verteiler
raum 78 zugeführt und von dort dem ersten Pufferraum und dem
zweiten Pufferraum zugeleitet werden. Wenn die Luft durch die
Verteilerräume fließt, wird Wärme an den Innenraum der Lager
kammer abgegeben, wodurch die Luft weiter gekühlt wird, bevor
sie die Pufferräume erreicht. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, er
fährt die Luft dadurch eine weitere Kühlung, daß die Luft durch
die Prallplatten 112 auf den Flächen des Gehäuses 70 aufprallt.
Das Kühlen der Luft wird ferner noch dadurch unterstützt, daß
das Öl aus den Sprührohren 156 und 158 auf das Gehäuse ge
sprüht wird. Versuche haben gezeigt, daß die Temperatur der
Pufferluft auch ohne Prallplatte und ohne ein Ölsprühen auf
weniger als 370°C allein durch die Verwendung des Wärmetauschers
im Bläserkanal gesenkt werden kann.
Die Luftmenge, die den Pufferräumen zumindest in einem Umfang
zugeführt wird, der ausreicht, um den Leckverlust der Luft
durch die Leckwege L₁, L₂ und L₃ zu ersetzen, ist im Ver
gleich zu Bauformen klein, die große Luftvolumina verwenden,
um den Innenraum der Lagerkammer 40 zu spülen oder die ganze
Kammer vollständig zu puffern. Nichtsdestoweniger ist diese
Pufferluft eine Luft, die aus dem Strömungskanal des Arbeits
mediums abgezweigt und einem Strömungskanal zugeführt wird,
der keine Nutzarbeit leistet. Obgleich der Wärmetauscher im
Bläserkanal klein ist und eine aerodynamische Form hat, stellt
der Wärmetauscher einen Störkörper im aerodynamischen Strömungs
kanal 24 des Triebwerks dar.
Die in Fig. 2 mit gestrichelten Linien und in Fig. 4 mit aus
gezogenen Linien dargestellte Lagerkammer 40 ist nicht mit
einem Wärmetauscher verbunden, der außerhalb des Strömungs
kanals des Arbeitsmediums angeordnet ist. Es werden auch keine
zusätzlichen Gase direkt aus dem Strömungskanal des Arbeits
mediums abgezogen. Anstelle dafür wird ein Teil der heißen
Kühlluft aus dem inneren, ringförmigen Hohlraum 42 aus dem
Hochdruckbereich P+ des ringförmigen Hohlraums mit Hilfe der
Lufthutzen 102 und 104 abgezweigt. Die Lufthutzen wandeln
einen wesentlichen Teil des Geschwindigkeitsdruckes der Luft
und damit einen wesentlichen Teil des gesamten Druckes der Luft
in einen statischen Druck um. Die Luft aus dem inneren, ring
förmigen Hohlraum 42 wird daher wie die Luft bei den Ausführungs
beispielen nach den Fig. 1-3 den ringförmigen Verteilerräumen
76, 78 und anschließend den Pufferräumen 133, 134 zugeführt.
Die Pufferluft kann wie bei den Ausführungsbeispielen nach den
Fig. 1-3 durch Prallplatten 112 und durch Öl gesteigert
werden, das auf die Oberfläche des Gehäuses in der Nähe der
Prallbereiche 124 aufgespritzt wird. Versuche haben gezeigt,
daß die Pufferluft eine zufriedenstellende Kühlwirkung hat,
wenn die Luft aus dem ringförmigen Hohlraum 42 in den ring
förmigen Verteilerraum ohne eine Prallplatte und ohne besondere
Rohre fließt, welche Öl auf die Innenfläche des Gehäuses sprühen.
Die thermische Kapazität der Lagerkammer ist groß im Verhältnis
zur Wärmemenge, die der Luft entzogen wird, die zu den Puffer
räumen fließt. Die thermische Kapazität der Lagerkammer ist
auch groß im Verhältnis zur Wärmemenge, die von der Luft auf
genommen wird, die von den Pufferräumen über den ersten Leck
weg L₁ und den zweiten Leckweg L₂ fließt. Das Kühlen der Puffer
luft führt daher nur zu einer geringen Zunahme der Öltemperatur.
Das Kühlen der Pufferluft führt daher nicht zu einer Herab
setzung dieser Ausgestaltung des Triebwerks. Diese Wärme kann
an den Brennstoff abgegeben werden, der über einen Brennstoff-
/Ölkühler der Brennkammer zugeführt wird. Auf diese Weise wird
die Wärme wieder in den Strömungskanal des Arbeitsmediums zurück
geführt.
Obgleich die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
beschrieben worden ist, liegt es für einen Durchschnitts
fachmann auf der Hand, daß verschiedene Änderungen in der Form
und Einzelgestaltung der Erfindung vorgenommen werden können,
ohne vom Geist und Umfang der Erfindung abzuweichen.
Claims (8)
1. Gasturbinentriebwerk mit:
einem Verdichterteil (14), einem Brennerteil (16) und einem Turbinenteil (18);
einem ringförmigen Triebwerksströmungskanal (22), der sich von dem Verdichterteil (14) über das Brennerteil (16) bis zu dem Turbinenteil (18) erstreckt;
einer Läuferanordnung (28) und einer Statoranordnung (26), welche den Triebwerksströmungskanal (22) begrenzen;
einer Läuferwelle (26) der Läuferanordnung (28), die sich in Axialrichtung des Triebwerks erstreckt und mittels mindestens eines Lagers (68) gelagert ist;
einer Lagerkammer (40) zur Aufnahme des mindestens einen Lagers (68), wobei die Lagerkammer (40) ein das Lager (68) schmierendes Schmiermittel aufnimmt, ein ringförmiges Gehäuse (70) aufweist und in einem inneren ringförmigen Hohlraum (42) angeordnet ist, der von der Statoranordnung (26) und der Läuferanordnung (28) begrenzt wird; und
Dichtungseinrichtungen (131, 132) zum Abdichten des Gehäu ses (70) gegenüber der Läuferanordnung (28), wobei die Dichtungseinrichtungen (131, 132) den Endbereichen des Gehäuses (70) zugeordnet sind und wobei die Dichtungsein richtungen (131, 132) mit einem unter Druck stehenden, gekühlten Gas beaufschlagt werden;
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerkammer Triebwerksgas aus dem Triebwerksströmungskanal (22) aufnimmt;
daß ein Strömungskanal (44) außerhalb der Lagerkammer (40) zum Zuführen von Turbinenkühlluft an das Turbinenteil (18) vorgesehen ist, der sich von dem Verdichterteil (14) durch den inneren Hohlraum (42) zu dem Turbinenteil (18) er streckt und dem Triebwerksgas aus dem Triebwerksströmungskanal (22) zugeführt wird;
daß ringförmige Pufferräume (133, 134) vorgesehen sind, die jeweils an eine der Dichtungseinrichtungen (131, 132) angrenzen, wobei sich die Pufferräume (133, 134) zwischen der Lagerkammer (40) und dem ringförmigen Hohlraum (42) erstrecken und von der Läuferanordnung (28) und dem Gehäuse (70) der Lagerkammer (40) begrenzt sind;
daß eine Einrichtung (54; 108′) vorgesehen ist, die die unter Druck stehende Pufferluft aus einer Hochdruckver dichterstufe zu den Pufferräumen (133, 134) führt, wobei die Pufferluft unter normalen Betriebsbedingungen einen höheren statischen Druck als die Turbinenkühlluft in dem inneren, ringförmigen Hohlraum (42) in der Nähe der Puffer räume (133, 134) und in der Lagerkammer (40) hat;
daß eine Einrichtung zum Kühlen der Pufferluft vorgesehen ist, die die Pufferluft auf ihrem Weg von der Hochdruckver dichterstufe zu den Pufferräumen (133, 134) kühlt, so daß die Pufferluft auf eine Temperatur gekühlt wird, die geringer als die Temperatur der Turbinenkühlluft im inne ren, ringförmigen Hohlraum (42) ist; und
daß die Temperatur der Pufferluft derart eingestellt ist, daß ein Gemisch aus Schmieröl und der Pufferluft eine größere Zeitcharakteristik der Selbstzündung bewirkt, als ein Gemisch aus Schmieröl und der Turbinenkühlluft im inneren, ringförmigen Hohlraum (42) in der Nähe der Dich tungseinrichtungen (131, 132).
einem Verdichterteil (14), einem Brennerteil (16) und einem Turbinenteil (18);
einem ringförmigen Triebwerksströmungskanal (22), der sich von dem Verdichterteil (14) über das Brennerteil (16) bis zu dem Turbinenteil (18) erstreckt;
einer Läuferanordnung (28) und einer Statoranordnung (26), welche den Triebwerksströmungskanal (22) begrenzen;
einer Läuferwelle (26) der Läuferanordnung (28), die sich in Axialrichtung des Triebwerks erstreckt und mittels mindestens eines Lagers (68) gelagert ist;
einer Lagerkammer (40) zur Aufnahme des mindestens einen Lagers (68), wobei die Lagerkammer (40) ein das Lager (68) schmierendes Schmiermittel aufnimmt, ein ringförmiges Gehäuse (70) aufweist und in einem inneren ringförmigen Hohlraum (42) angeordnet ist, der von der Statoranordnung (26) und der Läuferanordnung (28) begrenzt wird; und
Dichtungseinrichtungen (131, 132) zum Abdichten des Gehäu ses (70) gegenüber der Läuferanordnung (28), wobei die Dichtungseinrichtungen (131, 132) den Endbereichen des Gehäuses (70) zugeordnet sind und wobei die Dichtungsein richtungen (131, 132) mit einem unter Druck stehenden, gekühlten Gas beaufschlagt werden;
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerkammer Triebwerksgas aus dem Triebwerksströmungskanal (22) aufnimmt;
daß ein Strömungskanal (44) außerhalb der Lagerkammer (40) zum Zuführen von Turbinenkühlluft an das Turbinenteil (18) vorgesehen ist, der sich von dem Verdichterteil (14) durch den inneren Hohlraum (42) zu dem Turbinenteil (18) er streckt und dem Triebwerksgas aus dem Triebwerksströmungskanal (22) zugeführt wird;
daß ringförmige Pufferräume (133, 134) vorgesehen sind, die jeweils an eine der Dichtungseinrichtungen (131, 132) angrenzen, wobei sich die Pufferräume (133, 134) zwischen der Lagerkammer (40) und dem ringförmigen Hohlraum (42) erstrecken und von der Läuferanordnung (28) und dem Gehäuse (70) der Lagerkammer (40) begrenzt sind;
daß eine Einrichtung (54; 108′) vorgesehen ist, die die unter Druck stehende Pufferluft aus einer Hochdruckver dichterstufe zu den Pufferräumen (133, 134) führt, wobei die Pufferluft unter normalen Betriebsbedingungen einen höheren statischen Druck als die Turbinenkühlluft in dem inneren, ringförmigen Hohlraum (42) in der Nähe der Puffer räume (133, 134) und in der Lagerkammer (40) hat;
daß eine Einrichtung zum Kühlen der Pufferluft vorgesehen ist, die die Pufferluft auf ihrem Weg von der Hochdruckver dichterstufe zu den Pufferräumen (133, 134) kühlt, so daß die Pufferluft auf eine Temperatur gekühlt wird, die geringer als die Temperatur der Turbinenkühlluft im inne ren, ringförmigen Hohlraum (42) ist; und
daß die Temperatur der Pufferluft derart eingestellt ist, daß ein Gemisch aus Schmieröl und der Pufferluft eine größere Zeitcharakteristik der Selbstzündung bewirkt, als ein Gemisch aus Schmieröl und der Turbinenkühlluft im inneren, ringförmigen Hohlraum (42) in der Nähe der Dich tungseinrichtungen (131, 132).
2. Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Gehäuse (70) der Lagerkammer (40) in Abstand
von der Läuferanordnung (28) angeordnet ist, wodurch die
Pufferräume (133, 134) dazwischen freibleiben.
3. Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein Schutzschirm (72, 74) mit Abstand um das
Gehäuse (70) und ein Hitzeschirm (82, 84) mit Abstand um
den Schutzschirm (72, 74) angeordnet ist, wobei zwischen
dem Schutzschirm (72, 74) und dem Hitzeschirm (82, 84) ein
toter Luftraum gebildet ist und die Pufferluftzuführein
richtung in die Pufferräume (133, 134) in einen Vertei
lerraum (76, 78) zwischen dem Gehäuse (70) und dem Schutz
schirm (72, 74) mündet, der mit den Pufferräumen in Ver
bindung steht.
4. Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Verteilerraum (76, 78) eine mit Löchern
(26) versehene Prallplatte (112) angeordnet ist, die den
Verteilerraum (76, 78) in einen Zuführbereich (122) und
einen Prallbereich (124) unterteilt, wobei der Zuführ
bereich (122) mit der Pufferluftzuführeinrichtung und der
Prallbereich mit den Pufferräumen (133, 134) in Verbindung
steht.
5. Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß in der Lagerkammer (40) eine Einrichtung (156,
158) zum Sprühen von Schmieröl auf das Gehäuse (70) vor
gesehen ist.
6. Gasturbinentriebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Hohlraum (42)
zum Teil durch eine in Bezug auf die Triebwerksachse (Ar)
schräge Fläche (98) begrenzt ist, welche die Luft in dem
Hohlraum (42) nach außen längs der Fläche zur Bildung eines
Hochdruckbereichs (P+) im radial äußeren Teil des Hohlraums
(42) und eines Niederdruckbereichs (P-) am radial inneren
Teil des Hohlraums (42) beschleunigt, wobei die Pufferluft
zuführeinrichtung Luftaufnahmehutzen (102, 104) im Hoch
druckbereich (P+) des Hohlraums (42) aufweist.
7. Gasturbinentriebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit
einem Bypassströmungskanal (24), dadurch gekennzeichnet,
daß die Pufferluftzuführeinrichtung eine erste Leitung
(52), die von einer Hochdruckverdichterstufe zu einem
Wärmetauscher (48) im Bypassströmungskanal (24) führt, und
eine zweite Leitung (54) aufweist, die vom Wärmetauscher
(48) zu den Pufferräumen (133, 134) führt.
8. Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die zweite Leitung (54) über eine Vielzahl von
Rohren (108′) direkt mit den Pufferräumen (133, 134) in
Verbindung steht.
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