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"Zweiarmige Falzschere für Kippflügel von Fenstern, Türen
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oder dgl., insb. für schwere Flügel mit Mehrfachverglasung" Die Erfindung
betrifft eine zweiarmige Falzschere für Kippflügel von Fenstern, Türen oder dgl.,
insb. für schwere Flügel mit Mehrfachverglasung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
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Eine Falzschere dieser Art ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
81 36 723 bekannt. Bei dieser bekannten Schere ist der Steuerarm an dem mit dem
Flügel verbundenen Scherenarm durch eine Schlitz-Gleitführung angelenkt. Die Putzstellung
wird dabei durch das der Scherengelenkstelle naheliegende Ende des Führungsschlitzes
betimmt. Die normale Offenstellung wird bestimmt durch ein zusätzliches zweiarmiges
Riegelglied, das schwenkbar neben dem Steuerschlitz angelenkt ist und einen Fanghaken
aufweist, der sich in Deckung mit dem Führungsschlitz legt und den zugehörigen Anlenkzapfen
des Steuerarmes beim Öffnen des Flügels aus der Schließstellung in der Offenstellung
abfängt. Durch Betätigen dieses zusätzlichen Gliedes mittels - Hand kann der Steuerarm
freigegeben werden, so daß sein Anlenkzapfen in dem Führungsschlitz bis zum Ende
dieses Schlitzes
gleiten kann, wobei der Flügel in die Putzstellung
gelangt.
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Der Steuerarm weist dabei eine relativ kleine Länge auf, die nur einen
Bruchteil der Länge der Scherenarme ausmacht.
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Das bedeutete, daß in der Putzstellung beide Anlenkstellen des Steuerarmes
an die beiden Scherenarme nahe der Scherengelenkstelle zu liegen kommen. Durch die
Schlitzführung erfolgt eine erhebliche Schwächung des betreffenden Scherenarmes.
Diese wirkt sich besonders bei den modernen Beschlägen aus, bei denen der Flügel
durch Zwei- und Dreifachverglasung besonders schwer wird und im Falz nur eine geringe
Einbautiefe für den Beschlag zur Verfügung steht. Auch ist die Stabilität der Schere
in der normalen Offenstellung relativ gering, da die Anlenkpunkte des Steuerarmes
nahe dem Scherengelenkpunkt liegen. Außerdem ist die Anordnung aufwendig, da sie
ein zusätzliches Riegelglied bedarf.
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Ein zusätzliches Riegelglied wird bei einer anderen bekannten Anordnung
vermieden, bei der der Steuerschlitz mit Fanghaken in dem Steuerarm selbst ausgebildet
ist, so daß ein zusätzliches Verriegelungsglied entfällt. Aber auch hier erfolgt
eine wesentliche Schwächung des Beschlages durch den Steuerschlitz in dem Steuerarm
und dadurch, daß auch hier in der normalen Offenstellung die maßgeblichen Anlenkpunkte
nahe der Scherengelenkstelle liegen (vgl. DE-OS 28 12 894). Es ist ferner eine Ausstellschere
ohne Steuerarm und ohne zusätzliches Steuerglied bekannt. Diese benötigt jedoch
neben Steuerschlitzen in wenigstens einem der
Scherenarme noch zusätzliche
Randausnehmungen als Sicherungselemente, so daß die Scherenarme in besonders hohem
Maße geschwächt sind und eine erhebliche Eigenbreite und damit Einbautiefe benötigen.
Eine Schere ohne Steuerarm ist auch aus der DE-OS 27 54 962 bekannt. Bei dieser
ist der eine Scherenarm am Blendrahmen nicht unverschiebbar, sondern mit Hilfe eines
Gleitschuhes in Längsrichtung; des Falzes verschiebbar angeordnet. Weiterhin ist
ebenfalls verschiebbar ein Fang- oder Halteteil in Fluchtung mit dem Verschiebeweg
der Anlenkstelle des Scherenarmes im Blendrahmen angeordnet. Dieser Halteteil dient
einmal als Anschlag zur Begrenzung der verschiebebewegung der Anlenkstelle des Scherenarmes
am Blendrahmen. Der Halteteil dient aber auch als Fangteil für den am Blendrahmen
verschiebbar angelenkten Scherenarm, so daß beim Öffnen des Flügels aus der Schließstellung
in die normale Offenstellung dieser Scherenarm an der Öffnungsbewegung nicht teilnimmt,
da er in dem Fangteil oder Halteteil festgehalten wird. Zum Öffnen des Flügels in
die Putzstellung wird der betreffende Scherenarm aus diesem Fangteil gelöst.
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Ein Nachteil besteht in der Aufwendigkeit dieser Ausbildung und darin,
daß der Scherenarm in den Fangteil nur dann einrastet, wenn der Flügel zuvor in
die Schließstellung angedrückt worden ist. Eine direkte Überführung aus der Putzstellung
in die Offenstellung ist dagegen nicht möglich.
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Es ist Aufgabe der Erfindung eine zweiarmige Falzschere der eingang
näher bezeichneten Art so weiterzubilden, daß diese einfach im Aufbau und in der
Bedienung ist und bei geringer Einbautiefe im hohen Maße belastbar ist und daher
besonders für die Verwendung bei schweren Flügeln, z.B Flügeln mit Dreifachverglasung
besonders geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die neue Falzschere bedarf nur einer geringen Einbautiefe, die der
normalen Breite von etwa 20 mm der für solche Scheren üblichen Scherenarme ist.
Eine Schwächung der beiden Arme liegt praktisch nicht vor, insb. dann nicht, wenn
nur eine einzige Rastausnehmung vorgesehen ist, die dann nahe der unverschieblichen
Anlenkstelle des betreffenden Scherenarmes an dem betreffenden Rahmen gelegt werden
kann. Die Funktion ist außerordentlich zuverlässig, da das Verschwenken des Gleitschuhes
in die Raststellung automatisch unter der Wirkung der über den Steuerarm übertragenen
Kräfte erfolgt.
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Beim Zurückkippen des Flügels in die Offenstellung erfolgt die Einrastung
des Gleitschuhes in die Rast ausnehmung zuverlässig, ohne daß der Flügel zunächst
in die Schließstellung bewegt und dort angedrückt zu werden braucht. Die Breite
des Gleitschuhes kann dabei der Breite des breitesten Scherenarmes entsprechen,
so daß die Einbautiefe gering gehalten werden kann und auch bei hochbelastbarer
Falzschere einen Wert von etwa 20mm nicht zu übersteigen braucht. Die Schere
ist
einfach in ihrem Aufbau, da sie keines zusätzlichen Riegelgliedes bedarf. Die Schere
vermag auch in der Putzstellung die schweren Flügel sicher zu tragen, insb., dann,,
wenn der Steuerarm eine im Verhältnis zu dem Scherenarm erhebliche Länge erhält,
die insb. gleich oder größer als die Hälfte der Länge der Scherenarme oder des längeren
Scherenarmes ist. Das Gewicht des Flügels kann dabei über den Steuerarm zuverlässig
aufgenommen werden, der ebenfalls ungeschwächt ist und der sich vorteilhafterweise
in der Putzstellung auf dem Gelenkzapfen der Scherengelenkstelle abstützt. Dadurch
braucht nur eine einzige Rastausnehmung an dem betreffenden Scherenarm vorgesehen
sein, nämlich die für die normale Offenstellung, während die Putzstellung durch
Auflage des Steuerarmes auf den genannten Zapfen bestimmt wird. Die große Länge
des Steuerarmes macht es auch möglich die Anlenkstelle des Steuerarmes an dem anderen
Scherenarm weitab von dem Gelenkzapfen der Scherengelenkstelle anzuordnen, insb.
etwa mittig zwischen den Anlenkstellen des betreffenden Scherenarmes an dem anderen
Scherenarm bzw. dem Rahmen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 ein Kippfenster mit Flügeln in der Schließstellung
und einer Falzschere gemäß der Erfindung.
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Figur 2 eine gleiche Darstellung wie Fig. 1, wobei sich der
Flügel
jedoch in der normalen Offenstellung (ausgezogen dargestellt) bzw. in der Putzstellung
(gestrichelt dargestellt) befindet.
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Figur 3 im Ausschnitt die für die Sicherung der normalen Offenstellung
maßgeblichen Teile in der Offenstellung des Flügels und Figur 4 einen Querschnitt
durch den den Gleitschuh führenden Scherenarm.
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Die neue Falzschere ist in dem Falz 2 des Blendrahmens 1 in der SChließstellung
des Flügels 3 verdeckt angeordnet. Im dargestellten Beispiel weist die Falzschere
einen kürzeren Scherenarm 7 und einen längeren Scherenarm 10 auf. Im dargestellen
Beispiel ist der kürzere Scherenarm 7 im Falz 2 des Blendrahmens 1 mit einer Anschraubplatte
5 über den Gelenkzapfen 6 unverschieblich, aber schwenkbar befestigt. In gleicher
Weise ist der längere Scherenarm 10 mit einer Anschraubplatte 8 um den Zapfen 9
unverschieblich, aber schwenkbar mit dem Flügelrahmen 3 verbunden, dessen Überschlag
mit 4 bezeichnet ist.
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Die Falzschere weist einen relativ langen Steuer arm 13 auf, der an
dem kürzeren Scherenarm 7 unverschieblich bei 12 angelenkt ist. Diese Anlenkstelle
liegt im dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel etwa mittig zwischen der
festen
Anlenkstelle 6 und der Scherengelenkstelle 11, an der die
beiden Scherenarme 7, 10 gelenkig miteinander verbunden sind.
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Das andere Ende des Steuerarmes 13 ist bei 14 unverschiebbar aber
Schwenkbar an einem Gleitschuh 15 angelenkt, der, wie insb. Fig. 4 zeigt, auf dem
Scherenarm 10 längsverschieblich mit Spiel geführt ist. Die Anordnung ist so getroffen,
daß in der Schließstellung der Steuerarm 13 zwischen den beiden Scherenarmen 7 und
10 zu liegen kommt, wobei alle Arme in Fluchtung im Falz angeordnet sind und die
maximale Breite der Schere durch das breiteste Glied, in diesem Fall durch den Scherenarm
7, bestimmt wird.
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Der Scherenarm 10 weist auf seiner Außenkante nahe der festen Anlenkstelle
9 eine Rastausnehmung 17 auf, die eine kurze Rastschulter 18 für den Gleitschuh
15 und einen langen Schenkel aufweist. Der lange Schenkel der Rastausnehmung ermöglicht
es dem Gleitschuh 15 bei Erreichen der Rastausnehmung unter der Zugwirkung des Steuerarmes
13 aus der Fluchtungsstellung zu dem Scherenarm 10 entsprechend dem Pfeil 16 in
die Riegelstellung nach Fig. 3 zu verschwenken.
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Dadurch wird zuverlässig die normale, ausgezogen dargestellte Offenstellung
nach Fig. 2 automatisch beim Öffnen des Flügels aus der Schließstellung erreicht
und durch die beim Öffnen in den Scherengliedern entstehenden Kräfte angesteuert
und in der Offenstellung durch das Gewicht des Flügels und alle im Uffnungssinne
an dem Flügel angreifenden Kräfte gesichert.
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Ein Weiterschwenken des Flügels in die gestrichelt dargestellte
Putzstellung
wird auf einfache Weise möglich, indem mittels Hand der Gleitschuh 15 entgegen dem
Pfeil 16 in die Fluchtungsstellung mit dem Scherenarm 10 verschwenkt, so daß nunmehr
der Gleitschuh auf dem Scherenarm 10 entsprechend dem Doppelpfeil 21 frei verschiebbar
wird.
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An der Außenkante 19 des Scherenarmes 10 können weitere, entsprechende
Rastausnehmungen vorgesehen sein, um weitere Offenstellungen oder die Putzstellung
zu bestimmen. Bevorzugt ist jedoch nur eine einzige Rastausnehmung 17 für die normale
dargestellte Offenstellung vorgesehen. Die Putzstellung wird dagegen dadurch bestimmt,
daß sich der kräftige Steuerarm 13 in der Putzstellung mit seiner Außenkante auf
den Zapfen der Scherengelenkstelle 11 auflegt. Da außerdem der Alenkpukt 12 1 2
des Steuerarmes 13 an dem Scherenar 7 7 einen großen Abstand von dieser Gelenkstelle
11 aufweist, erg i b t s i c h eine außerordentlich stabile Anordnung auch in der
gestrichelt dargestellten Putzstellung.
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Bei Zurückkippen des Flügels aus der Putzstellung genügt ein geringfügiges
Überschreiten der Offenstellung, um bei einem Wiedernachlassen des Flügels automatisch
den Gleitschuh 15 in die Rastausnahmeun 17 einrasten zu lassen und so die normale
Offenstellung zu sichern, ohne daß der Flügel zuvor in die Schließstellung zurückgeschwenkt
werden muß.
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Im Vergleich zu den üblichen Führungsschlitzen ist die Schwächung
des Scherenarmes 10 durch die Rastausnehmung 1 7
vernachlässigbar.
Der Zapfen 11 der Scherengelenkstelle kann entsprechend kräftig ausgebildet werden.
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Die Scherenarme 7 und 10 können in ihren Funktionen auch vertauscht
werden.
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Auch ist es möglich den den Gleitschuh führenden Scherenarm als C-Profil
auszubilden und den Gleitschuh im Inneren dieses Armes zu führen und in dem C-Profil,
und zwar im Bereich der Innenkante, eine entsprechende Rastausnehmung vorzusehen,
in die der Gleitschuh einschwenken kann. In diesem Fall kann die Breite des betreffenden
Scherenarmes gleich der Breite des anderen Scherenarmes sein, wobei die durch die
Rastausnehmung auftretende Schwächung durch das C-Profil vollauf kompensiert werden
kann.
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Die zweiarmige Falzschere läßt sich mit gleichem Vorteil auch bei
Klappflügeln einsetzen, die nach außen klappen, und zwar um den Klappflügel in der
normalen Offenstellung abzustützen.
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- L e e r s e i t e -