DE3445996A1 - Legierung zur herstellung von einkristall-gusswerkstuecken - Google Patents
Legierung zur herstellung von einkristall-gusswerkstueckenInfo
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Description
Rolls-Royce Limited,
65 Buckingham Gate, London SW1E 6AT, England
65 Buckingham Gate, London SW1E 6AT, England
Legierung zur Herstellung von Einkristall-Gußwerkstücken
Die Erfindung betrifft eine Legierung zur Herstellung von Einkristall-Gußwerkstücken sowie ein Verfahren zur
Herstellung einer solchen Legierung und aus einer solchen Legierung hergestellte Gußwerkstücke.
Gußlegierungen auf Nickelbasis und insbesondere die sogenannten Superlegierungen auf Nickelbasis finden weitverbreitete
Anwendung für Gußwerkstücke, von denen eine hohe· Temperaturbeständigkeit verlangt wird. Einsatzgebiete
solcher Gußwerkstücke sind hauptsächlich die heißeren Teile von Gasturbinentriebwerken. In den letzten
Jahren hat man erkannt, daß man eine v/eitere Verbesserung hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten solcher Gußwerkstücke
wie beispielsweise Turbinenschaufeln unter extremen Einsatzbedingungen dadurch erreichen kann, daß diese
Werkstücke als Einkristall-Gußwerkstücke statt in der herkömmlichen multikristallinen Form hergestellt werden.
Im allgemeinen zeichnen sich Einkristall-Gußwerkstücke durch größere Hochtemperatur-Standzeiten und höhere
Festigkeit als entsprechende gleichachsige multikristalline Gußwerkstücke aus.
Die gegenwärtig verwendeten Superlegierungen auf Nickelbasis stellen hochentwickelte Zusammensetzunqen dar,
die speziell im Hinblick auf das Erreichen eines Optimums der gleichachsigen multikristallinen Gußgefügestruktur ausgelegt
sind, in welcher sie verwendet werden. Wenn diese Werkstoffe in ihrer Standardform zur Herstellung von
Einkristall-Gußwerkstücken verwendet werden, werden ihre Eigenschaften durch das Vorhandensein und die mengenmäßigen
Anteile einer Anzahl von Bestandteilen beeinträchtigt, deren hauptsächliche Aufgabe in einer Bewältigung
der Schwächen einer multikristallinen Gefügestruktur liegt. Es sollte jedoch möglich sein, neue Legierungen zu finden,
die besser auf den Einsatz zur Herstellung von Einkristall-Gußwerkstücken zugeschnitten sind.
Bekannte Legierungen, wie sie bisher für Einkristall-Verwendungen
zubereitet werden, sind durch ihre hohe Festigkeit gekennzeichnet, haben aber in der Mehrzahl
den Nachteil einer geringeren Zähigkeit als herkömmliche, gleichachsig gegossene Superlegierungen, was wiederum eine
nachteilige Auswirkung auf ihre Schlagfestigkeit hat. Außerdem neigen diese bekannten Legierungen zur Entstehung
von Gießfehlern wie beispielsweise Flecken und Abspaltungen, und ihre Wärmebehandlung ist schwierig. Um die optimalen
Materialeigenschaften bei einem Einkristall-Gußwerkstück zu erhalten, ist es notwendig, eine Lösungs- und Homogenisierungswärmebehandlung
zur Verfeinerung der metallurgischen Gefügestruktur durchzuführen. Die Temperatur, bei
welcher diese Wärmebehandlung aufgeführt wird, muß oberhalb der Gamma-Primärsolvustemperatur der Legierung und unterhalb
der Soldiustemperatur der Legierung liegen. Die demzufolge verfügbare Temperaturdifferenz wird im allgemeinen
als das Temperaturfenster der Legierung bezeichnet. Aus Fertigungsgründen sollte das Temperaturfenster eine Aus-
dehnung von mindestens 20 °C haben. Herkömmliche Einkristall-Legierungen
haben jedoch Temperaturfenster, die unzweckmäßigerweise sehr nahe an diesem Wert liegen, und nur sehr
wenige bekannte Legierungen haben ein Temperaturfenster,
dessen Ausdehnung 28 C überschreitet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zur Herstellung von Einkristall-Gußwerkstücken geeignete
Superlegierung auf Nickelbasis zu schaffen, die eine hohe Festigkeit, eine verbesserte Gießfähigkeit, eine
hohe Zähigkeit und ein breites Wärmebehandlungs-Temperatürfenster
hat.
10
10
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebene Legierung
gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Legierung sind Gegenstand der Ansprüche 2 und 3.
Ein Verfahren zur Herstellung einer Legierung nach der Erfindung ist Gegenstand der Ansprüche 4 und 5.
20
Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein aus einer erfindungsgemäßen Legierung hergestelltes Einkristall-Gußwerkstück.
Beispiele von erfindungsgemäßen Legierungen auf Nickelbasis sind in der nachstehenden Tafel als Legierungen
C und D angegeben. Diese erfindungsgemäßen Legierungen C
und D wurden durch Schmelzen einer aus den aufgelisteten Bestandteilen bestehenden Charge in einem Vakuumofen
hergestellt, wonach die Schmelze in eine geeignete Form gegossen und dann die Erstarrungsgeschwindigkeit und die
Erstarrungsbedingungen im Hinblick auf die Herstellung eines Einkristall-Gußwerkstücks gesteuert wurden. Zum
Gießen von Einkristall-Gußwerkstücken aus Legierungen nach der Erfindung stehen zahlreiche an sich bekannte
Gießverfahren auf dem Gebiet der Einkristall-Gießtechnik
zur Verfügung. Das jeweils erhaltene Gußwerkstück hatte die in der folgenden Tafel angegebene Zusammensetzung.
Bei der ebenfalls in der Tafel angegebenen Legierung A handelt es sich um eine bekannte Einkristall-Superlegierung
auf Nickelbasis mit hoher Zähigkeit und bei der Legierung B um eine bekannte gleichachsige multikristalline
Superlegierung-auf Nickelbasis.
O | co | Q) | -P | +J | |
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3A45996
Es ist klar, daß gewöhnlich eine Wärmebehandlung der gegossenen Superlegierungs-Gußwerkstücke wünschenswert
ist, um die opitmalen Eigenschaften für den Einsatz der Bauteile zu erreichen. Die erfindungsgemäßen Legierungen
stellen diesbezüglich keine Ausnahme dar und eine geeignete Lösungs- und Homogenisierungswärmebehandlung ist notwendig,
um die metallurgische Gefügestruktur der Legierungen zu verfeinern. Im Falle der Einkristall-Legierungen A, C
und D umfaßt diese Maßnahme eine Lösungswärmebehandlungsphase
zur Erwärmung der Legierung auf eine Temperatur oberhalb der Gamma-Primärsolvustemperatur der Legierung,
aber unterhalb ihrer Solidustemperatur, worauf eine Homogenisierungswärmebehandlungsphase folgt. Dies bedeutet
typischerweise eine Erwärmung der Legierung auf eine Temperatur oberhalb 125O°C, aber unterhalb der Solidustemperatur
für etwa 1 bis 5 Stunden, wonach das Halten auf einer Temperatur von 11000C während 1 Stunde und das
Halten auf einer Temperatur von 85O°C während 16 Stunden folgt. Bei den folgenden Untersuchungen wurden
alle Proben der Legierungen A, C und D so behandelt. Im Falle der Legierung B sind die angegebenen Ergebnisse aus
Veröffentlichungen über eine in geeigneter Weise wärmebehandelte
Legierung B entnommen.
wie schon oben erwähnt, sollten die Wärmebehandlungs-Temperatur fenster von Einkristall-Superlegierungen auf
Nickelbasis möglichst groß sein, um eine wirksame Wärmebehandlung bei normalen Fertigungsbedinungen, d.h. bei
Bedingungen mit normalem Genauigkeitsaufwand, sicherzustellen. Im Falle der Einkristall-Legierung C nach der
Erfindung reicht das Lösungswärmebehandlungs-Temperaturfenster
von 1245°C bis 128O°C, was eine Ausdehnung des Temperaturfensters von 35°C bedeutet, und im Falle der
erfindungsgemäßen Legierung D reicht dieses Wärmebehandlungstemperaturfenster
von 1255°C bis 128O°C, hat also eine
'S
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Ausdehnung von 25 C. Daraus ist also ersichtlich, daß die Einkristall-Superlegierungen C und D nach der Erfindung
Wärmebehandlungs-Temperaturfenster mit größerer Ausdehnung
als dem für Fertigungszwecke notwendigen Minimalwert
von 20° C haben. Die tatsächlichen Lösungswärmebehandlungstemperaturen
für die Legierungen C und D liegen bei 1260 C bzw. bei 1265°C.
Legierungen nach der Erfindung werden gehärtet mit GammaprimärausScheidungen der allgemeinen Form (Ni3(M)),
wobei M Aluminium, Titan, Niob, Tantal, Vanadium ist. Die Kombination der Bestandteile ist so abgestimmt, daß sich
ein Volumenanteil zwischen 60 % und 75 % Gammaprimär-(Ni-(M)) und minimalen Gamma/Gamma-Primärgitterbaufehlern
in der Legierung ergibt. Die Legierung C weist einen Primärgamma-Volumenanteil von 62 % und die Legierung D
einen Volumenanteil von 68 % auf. Durch die geringen Gitterbaufehler sind stabile Gamma-Primärausscheidungen
bei hohen Temperatüren sichergestellt, wodurch sich eine hohe Temperaturfestigkeit ergibt. Eine weitere Vergrößerung
der Hochtemperaturfestigkeit erhält man durch begrenztes Härten mit schwer schmelzbaren Elementen. Daher sollte
der zusammengenommene Gewichtsanteil der schwerschmelzbaren
Elemente Wolfram, Molybdän und Tantal im Bereich von 2,5 bis 8 Gewichtsprozent der Gesamtlegierung liegen. Durch
Beschränkung des Ausmaßes der Härtung mit schwer schmelzbarem Metall bei Aufrechterhaltung der Hochtemperaturfestigkeit
mit einer stabilen Ausscheidung weisen Legierungen nach der Erfdinung eine ebensogute Festigkeit wie die Mehrzahl
der herkömmlichen Einkristall-Legierungen auf, zeichnen sich aber durch eine größere Zähigkeit und dadurch
durch eine überragende Schlagfestigkeit auf.
Die Korrosionsbeständigkeit von Legierungen nach der Erfindung wird durch das Vorhandensein von 8 bis 15 Gewichtsprozent
Chrom gewährleistet. Kobalt wird in einem
Anteil von 5 bis 15 Gewichtsprozent der Legierung beigegeben, um die Bildung schädlicher topologisch dichtgepackter
Phasen zu verhindern und eine zusätzliche Matrixfestigkeit zu erzeugen.
Vanadium ist im Bereich von bis zu 2 Gewichtsprozent vorhanden und dient der Steuerung des Wärmebehandlungs-Temperatur
fensters. Eine zusätzliche Steuerung des Wärmebehandlungs-Temperaturfensters
erfolgt dadurch, daß sichergestellt wird, daß der Volumenanteil der Gamma-Primärausscheidung
75 % nicht übersteigt.
Bei Untersuchungen von Legierungen nach der Erfindung wurden Probestücke aus der erfindungemäßen Legierung C
in Einkristallform hergestellt und verschiedene ihrer Eigenschaften bestimmt und mit denjenigen der bekannten
Einkristall-Legierung A und der bekannten gleichachsigen multikristallinen Legierung B verglichen. Die Ergebnisse
dieser Untersuchungen sind in den anliegenden Zeichnungen dargestellt, in welchen zeigt:
Fig. 1 ein Larson-Miller-Diagramm des
Zugbruchverhaltens,
Fig. 2 ein Diagramm der Zugfestigkeits
eigenschaften,
Fig. 3 ein Diagramm der Schlagfestigkeitseigenschaften nach verschiedenen
Vorbehandlungen,
Fig. 4 ein Diagramm der Dauerschwing-
fertigkeit
Fig. 5 eine graphische Darstellung der
Ergebnisse von Oxidationsversuchen in unbewegter Luft, und
ι1'-.:
Fig. 6 ein Diagramm, das die Ergebnisse von
mit Salz beschleunigten Korrosionsversuchen in einem Ofen zeigt.
Fig. 1 zeigt eine graphische Darstellung, die in der Metallurgie als Larson-Miller-Diagramm bekannt ist.
Sie zeigt in graphischer Form den Zusammenhang zwischen der in logarithmischein Maßstab aufgetragenen Spannung und
dem Larson-Miller-Parameter P, der das Produkt der Versuchstemperatur
T und der Summe des Logarithmus der Zeit t bis zum Bruch plus einer Konstanten (im vorliegenden Fall 20)
darstellt. Dieser Parameter ist mit einem Skalenfaktor (im vorliegenden Fall 1O~ ) multipliziert.
Diese graphische Darstellung stellt eine zweckmäßige Möglichkeit zur Beschreibung der Zugbrucheigenschaften der
Legierungen dahingehend dar, daß der Zusammenhang von drei Parametern, nämlich der Zeit bis zum Bruch bei einer
gegebenen Temperatur und einem gegebenen Spannungswert, dargestellt ist.
Zusätzlich zum Parameter P ist ersichtlich, daß die tatsächlichen Werte der Temperatur für gegebene Zeiten bis
zum Bruch als alternative Ordinaten in Fig. 1 angegeben sind. Dies läßt die physikalischen Wirkungen des Parameters
leichter sichtbar werden.
Zur Erstellung der graphischen Darstellung nach Fig. wurden die Daten für die Legierungen Λ und B zum Erstellen
der strichpunktierten bzw. der durchgezogenen Linie verwendet, während Standard-Zugbruchversuche mit der Einkristall-Probe
C zur Gewinnung der durch eingekreiste Punkte angegebenen Einzelergebnisse benutzt wurden. Es ist
ersichtlich, daß die Ergebnisse für die Legierungen A und B nahe beieinander liegen und daß die Standzeiten
dieser beiden Legierungen die Standzeit der Legierung B bei allen Versuchsbedingungen deutlich übersteigen.
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Während die Niedertemperaturfestigkeit der Legierung C ähnlich derjenigen der Legierung A ist, hat die
Legierung C jedoch eine bessere Hochtemperaturfestigkeit.
Tatsächlich beträgt die Verbesserung bei einer Temperatur von 1050 C das 3,4-fache der Bruchstandzeit, was einer
Temperaturverbesserung von 27 C gegenüber der Legierung A entspricht.
Das Säulendiagramm nach Fig. 2 zeigt die Zugbruchfestigkeit und die 0,2-%-Dehngrenze der Legierungen A, B
und CEs ist ersichtlich, daß die Ergebnisse für die Einkristall-Legierungen A und C besser als diejenigen für
die gleichachsige multikristalline Legierung B sind, und daß die erfindungsgemäße Legierung C bessere Eigenschaften
als die bekannte Einkristall-Legierung A hat. Tatsächlich bringt die erfindungsgeraäße Legierung C eine im Bereich
von 30 % liegende Verbesserung der 0,2-%-Dehngrenze gegenüber der Legierung A.
Das Säulendiagramm nach. Fig. 3 zeigt die Schlagfestigkeitseigenschaften
der Legierungen A, B und C, die nach einem Standardversuch ermittelt worden sind, wobei die
beim Brechen einer Standardprobe absorbierte Energie gemessen wird. Die Versuche wurden bei Raumtemperatur
und bei hoher Temperatur durchgeführt, und bei den Raumtemperaturversuchen wurden auch Proben verwendet, die
während den angegebenen Zeiten auf hohen Temperaturen gehalten worden waren. Aus den Ergebnissen wird deutlich,
daß die Einkristall-Legierungen A und C bessere Schlagfestigkeitseigenschaften
als die multikristalline Legierung B haben, was auf ihre große Zähigkeit zurückzuführen
ist. Die bekannte Legierung A hat dabei bessere Schlagfestigkeitseigenschaften als die erfindungsgemäße
Legierung C. Jedoch hat die Legierung A ungewöhnliche
Zähigkeitseigenschaften, und ira allgemeinen haben Einkristall-Legierungen
Zähigkeitswerte, die ähnlich oder niedriger als diejenigen der multikristallinen Legierung B
sind. Tatsächlich ergaben bei 9000C mit Proben von 7,2 mm Durchmesser durchgeführte Charpy-Versuche mit
der erfindungsgemäßen Legierung C und einer herkömmlichen
• Einkristall-Legierung für die Legierung C einen Energieabsorptionswert von 60 J, für die herkömmliche Legierung
dagegen nur von 25 J.
Fig. 4 zeigt die Ergebnisse von Versuchen zur Bestimmung der Dauerschwingfestigkeitseigenschaften der
Legierungen Λ, B und C. Die Versuche umfassen eine Dauerschwingbeanspruchung einer Probe mit Lastspielen
zwischen einem maximalen und einem minimalen Spannungspegel, während die Probe auf einer Temperatur von 800 C
gehalten wurde. Aus diesen Ergebnissen wurden die Lastpegel ermittelt, die Lastspielhäufigkeiten von 10 ,
7 8
10 und 10 Lastspielen ergaben. Aus den Versuchsergebnissen ist ersichtlich, daß sich die Dauerschwingfestigkeit der erfindungsgemäßen Legierung C nicht wesentlich von den Ergebnissen für die Legierungen A und B unterscheiden. Jedoch zeigen die Ergebnisse deutlich, daß die Legierung C sich zumindest mit den Legierungen A und B messen kann.
10 und 10 Lastspielen ergaben. Aus den Versuchsergebnissen ist ersichtlich, daß sich die Dauerschwingfestigkeit der erfindungsgemäßen Legierung C nicht wesentlich von den Ergebnissen für die Legierungen A und B unterscheiden. Jedoch zeigen die Ergebnisse deutlich, daß die Legierung C sich zumindest mit den Legierungen A und B messen kann.
In Fig. 5 sind die Ergebnisse von Oxidationsversuchen der nackten Legierungen bei einer Temperatur von 1O5O°C in
unbewegter Luft dargestellt. Diese Versuche zeigen deutlich, daß die erfindungsgemäße Legierung C gegenüber den bekannten
Legierungen A und B eine überragende Oxidationsbeständigkeit hat.
Schließlich zeigt Fig. 6 die Ergebnisse von in einem Ofen durchgeführten, mit Salz beschleunigten Korrosions-
versuchen. Diese Ergebnisse zeigen, daß die bekannte Einkristall-Legierung A gegenüber der bekannten gleichachsigen
multikristallinen Legierung B eine bessere Oxidationsbeständigkeit hat, daß allerdings die erfindungsgemäße
Legierung C gegenüber beiden bekannten Legierungen eine überragende Korrosionsbeständigkeit aufweist.
Eine Prüfung der aus der erfindungsgemäßen Legierung C gegossenen Proben vor Durchführung der oben erläuterten
Versuche zeigte, daß diese Proben für die als Flecken und Abspaltungen bekannten Gießfehler nicht anfällig sind.
Vermutlich ist dies auf den niedrigen Anteil der schwerschmelzenden Elemente in der Legierung zurückzuführen.
Die Legierungen nach der Erfindung haben also eine gute Gießfähigkeit, ein breites Wärmebehandlungs-Temperaturfenster,
eine gute Schlagfestigkeit und Dehnungszähigkeit im Vergleich mit vorhandenen Einkristall-Superlegierungen
auf Nickelbasis. Darüberhinaus haben sie eine höhere Beständigkeit gegenüber Korrosion und Oxidation.
Claims (6)
1. Legierung zur Herstellung von Einkristall-Gußwerkstücken, gekennzeichnet durch folgende gewichtsmäßige
Zusammensetzung:
Chrom 8 bis 15 %
Aluminium 5 bis 7 %
Titan 2 bis 5 %
Niob 0,1 bis 2 %
Molybdän 0 bis 8 %
Tantal 1 bis 8 %
Wolfram 0 bis 8 %
Kobalt 5 bis 15 %
Vanadium 0 bis 2 %
Kohlenstoff 0 bis 0,05 %
Rest Nickel plus Verunreinigungen
wobei der zusammengenommene Anteil von Wolfram, Molybdän und Tantal 2,5 bis 8,0 % beträgt und die Anteile von
Aluminium, Titan, Niob, Tantal und Vanadium derart abgestimmt sind, daß sie zusammen einen Volumenanteil
von 60 bis 75 % an Gamma-Primär-(Ni33(M)), wobei M Aluminium,
Titan, Niob, Tantal, Vanadium ist, und außerdem minimale Gamma/Gamma-Primärgitterbaufehler ergeben.
3U5996
2. Legierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende gewichtsmäßige Zusammensetzung:
10
Rest Nickel plus Verunreinigungen 15
3. Legierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende gewichtsmäßige Zusammensetzung:
20 25
Rest Nickel plus Verunreinigungen
-Λ
4. Verfahren zur Herstellung einer Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zunächst eine die genannten Bestandteile aufweisende Schmelze hergestellt und anschließend die Schmelze unter
Steuerung der Erstarrungsgeschwindigke.it und der Erstarrungsbedingungen derart zur Erstarrung gebracht wird, daß ein
Einkristall mit der Legierungszusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erstarrte Legierung einer Wärmebehandlung unterzogen
wird, wobei die Legierung während einer Zeit von 1 bis 5 Stunden auf eine Temperatur zwischen 125CLC und
der Solidustemperatur erwärmt wird, wonach die Legierung während einer Stunde auf 1100°C und während 16 Stunden
auf 85O°C gehalten wird.
6. Aus einer Legierung nach eineir der Ansprüche 1 bis 3 hergestelltes Einkristall-Gußwerkstück.
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