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Sortieranlage zum Sortieren von
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trockenem Industriemüll Die Erfindung betrifft eine Sortieranlage
zum Sortieren von Altpapier und trockenem Industriemüll, bestehend aus einem Sortierband,
auf das der zu sortierende Müll aufgegeben und an einer Sortierstation zur manuellen
Sortierung vorbeigeführt wird.
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Im Zuge der Bemühungen zur Wiederverwertung von Altmaterialien sind
auch Versuche in Gang gekommen, trockenen Industriemüll und Altpapier einer Wiederverwertunq
zuzuführen.
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Dies gelingt am besten bei Altpapier, insbesondere bei schon bereits
vorsortiertem Altpapier, am schwierigsten bei aus allen möglichen Quellen angefahrenen,
trockenem Industriemüll. Diesem trockenen Industriemüll sind Materialien und Geqenstände
beigemengt, die dessen Verwertung empfindlich behindern. Dies sind vor allem Glas-
und Keramikbeimengungen,
Beimengungen von Bauschutt und ähnlichen
mineralischen Produkten, aber auch Beimengungen von Kunststoffen und sonstigen synthetisch
aufgebauten Mineralien, wie auch von Holz, insbesondere von kunststoffbeschichteten
Holzteilen und Metall. Diese ganzen, die Wiederverwertung störenden Materialien,
müssen aus dem Industriemüll beziehungsweise aus dem Altpapier manuell heraussortiert
werden, wozu Sortieranlagen, wie sie oben angeführt sind, dienen. Zur manuellen
Sortierung müssen die Bedienkräfte in der Sortierstation die störenden Materialien
aus dem herangeführten Müll aussortieren und entweder in Behältern sammeln, oder
auf wegführende Bänder auflegen. Der diese Sortierstation verlassende Müll ist sodann,
gegebenenfalls nach weiteren Bearbeitungsschritten, wieder verarbeitungsfähig.
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Industriemüll und Altpapier erreicht die Sortierstation vollkommen
ungeordnet. Die Höhe des Mülls auf dem Sortierband schwankt hierbei zwischen Null
und einem Maximalwert, wobei der Maximalwert durch die Durchlaßöffnung eines Aufgabetrichters
vorgegeben ist. Diese Durchlaßöffnung muß verhältnismäßig groß gewählt werden, um
auch sperrige Materialien durchzulassen, damit an der Aufgabestelle auf das Sortierband
keine Materialstockungen entstehen. Dadurch bedingt wird das Sortierband äußerst
unterschiedlich belegt, von einer Müll-Auftragshöhe, beginnend bei Null, bis zu
einer Auftragshöhe, die durchaus 100 cm übersteigen kann.
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Es ist dies leicht vorstellbar, wenn man bedenkt, daß der Industriemüll
alle möglichen sperrigen Teile enthält, die zum einen die Höhe des auf dem Sortierband
aufliegenden Mülls bestimmen, zum anderen aber auch bewirken können, daß sie durch
Verklemmen innerhalb der Durchlaßöffnung auch kleinere Müllteile am Passieren hindern,
damit also den Transport des Mülls auf dem Sortierband verhindern. An der Sortierstation
kommen deshalb ganz unterschiedliche Mülls volumen an, wobei die Höhe dieses Volumens
zwischen Null und etwa 1 Meter schwanken kann. Um jedoch diesen Müll sortieren
zu
können, müssen die Bedienkräfte auch etwa 1 Meter hohe Müllberge durchstöbern, um
die unerwünschten Materialien heraussortieren zu können. Wesentlich effektiver und
erheblich weniger anstrengend bei deutlich verbesserten Arbeitsbedingungen könnte
dieses Sortieren stattfinden, wenn der Müll in einigermaßen gleichmäßiger Höhe auf
dem Sortierband herangeführt würde. Aufgabe der Erfindung ist es, dies zu erreichen.
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Diese damit gegebene Aufgabe wird in erfindungsgemäßer Weise dadurch
gelöst, daß vor dem Sortierband ein in seiner Zuführungsgeschwindigkeit steuerbares
Aufgabeband angeordnet ist, das den Müll aufnimmt und auf das Sortierband abwirft
und daß die Gechwindigkeit des Aufgabebandes abhängig von der Höhe des aufgegebenen
Mülls steuerbar ist.
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Nicht mehr also wie bisher wird der zu sortierende Industriemüll beziehungsweise
das -Altpapier direkt auf das Sortierband aufgegeben, sondern auf ein dem Sortierband
vorgeschaltetes Aufgabeband, das nun je nach der Höhe des herangeführten Materials
mehr oder weniger schnell läuft und damit pro Zeiteinheit eine praktisch stets gleichbleibende
Materialmenge auf das Sortierband abwirft. Dadurch gelingt es, die Höhe des auf
dem Sortierband zur Sortierstation zugeführten Materials stets etwa gleich zu halten,
womit sich beim Sortieren dieses Mülls deutlich bessere Arbeitsbedingungen ergeben,
die nicht nur die verhältnismäßig schmutzige Arbeit erleichtern, sondern auch eine
bessere Sortierung des herangeführten Mülls und letzten Endes damit auch eine bessere
Qualität des wiederzuverwendenden Materials zulassen.
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Früher durchgeführte Versuche, die Höhe des Industriemülls durch Abstreifer
zu begrenzen, führten nicht zum Erfolg, da sperrige Güter stets an dieser Abstreifstelle
den weiteren Durchtritt des Mülls verhinderten und damit immer wieder zu Störungen
Anlaß gaben. Auch Abstreifbürsten waren mit diesem Mangel behaftet. Man half sich
daher bisher damit, daß, wenn die Bedienkräfte bei der manuellen Sortierung in der
Sortierstation, bedingt durch die abnorme Höhe des aufgelegten Mülls, mit der Sortierung
nicht nachkamen, das Band kurzzeitig durch eine entsprechende Bedienperson angehalten
wurde, bis der herangeführte Müllberg sortiert war und der normale Sortiervorgang
wieder aufgenommen werden konnte.
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Bei der Erfindung hingegen wird eine Müllmenge in praktisch gleichbleibender
Höhe herangeführt, so daß zur Sortierung dieser Müllmenge nicht der Müll manuell
durchstöbert werden muß, sondern daß bereits visuell störende Materialien erfaßt
und aussortiert werden können.
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Zur Steuerung der Geschwindigkeit des Aufgabebandes wird vorteilhafterweise
bei der Abwurfstelle, oberhalb des Aufgabebandes, über dessen Breite mindestens
ein die Höhe des aufgelegten Mülls feststellender Fühler angeordnet. Um Faischanzeigen
durch Müll-Spitzen und -Täler zu vermeiden, werden hierbei zweckmäßigerweise zwei
in Bandlängsrichtung hintereinanderliegende Fühler angeordnet, die erst dann eine
Geschwindigkeitsänderung herbeiführen, wenn der Weg zwischen diesen beiden Fühlern
von einer Müllmenge entsprechender Höhe passiert wird. t)er beziehungsweise die
Fühler können hierbei in Bandlängsrichtung verschwenkbare, mit einem Winkelgeber
verbundene Tastarme sein, oder auch, vorteilhafterweise, Reflexlichttaster. Um Falschanzeigen
durch spiegelnde Materialien im Müll zu vermeiden, werden hierbei die Reflexlichttaster
zweckmäßigerweise im Infrarotbereich betrieben.
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Selbstverständlich wäre zur Überwachung der Auflagehöhe des Mülls
auf dem Aufgabeband auch eine über die Breitseite des Bandes angeordnete Lichtschranke
denkbar, jedoch kann durch eine derartige Lichtschranke lediglich eine bestimmte
Grenzhöhe ermittelt werden. Bei den oben auf den Müll aerichteten Reflexlichttastern
hingegen kann ein gewisser Toleranzbereich eingestellt werden, innerhalb dessen
der herangeführte Müll in seiner Höhe schwanken kann. Abnorm aus der Müllmenge herausstehende
Teile werden hierbei toleriert, ebenso wie Hohlräume, die durch herangeführte sperrige
Gegenstände bedingt sind. Dies kann noch dadurch unterstützt werden, daß den Reflexlichttastern
Zeitglieder nachgeschaltet werden, die erst bei länger anstehendem Signal steuernd
auf die Stelivorrichtung für den, das Aufgabeband antreibenden Motor, einwirken.
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Auf jeden Fall wird damit erreicht, daß der zu sortierende Müll in
praktisch gleichbleibender Höhe auf dem Sortierband der Sortierstation zugeführt
wird, wodurch ein effektiveres und die Qualität des sortierten Mülls verbesserndes
Arbeiten möglich ist.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeipiel einer derartigen Sortieranlage
schematisch dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 schematisch eine derartige Sortieranlage,
Fig. 2 eine Detailansicht an der Abwurfstelle vom Aufgabe- zum Sortierband und Fig.
3 die Blockschaltung einer elektrischen Anlage hierzu.
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In einen Einfülltrichter 1 wird Altpapier und trockener Industriemüll
eingefüllt, der diesen Müll auf ein Aufgabeband 2 führt. Die Durchtrittsöffnung
3 an der in Bandlängsrichtung gesehen hinteren Kante des Einfülltrichters 1 und
dem Aufgabeband 2 ist so groß bemessen, daß Verstopfungen
an dieser
Stelle kaum zu befürchten sind. Gemäß dem Pfeil 4 wird der Müll nunmehr der Abwurfstelle
5 vom Aufgabeband 2 zum Sortierband 6 zugeführt. Unmittelbar vor der Abwurfstelle
5 ist oberhalb des Aufgabebandes 2 eine Brücke 7 angeordnet, die zwei Fühler 8,
9, im dargestellten Falle Reflexlichttaster, zeigt. Diese Reflexlichttaster 8, 9
stellen die Höhe H des herangeführten Mülls 10 fest und wirken über ein Stellglied
v auf den Antriebsmotor M 1 des Aufgabebandes 2 ein. Bei festgestellten großen Höhen
des herangeführten Mülls 10 wird die Geschwindigkeit, mit der der Müll über das
Aufgabeband 2 der Abwurfstelle 5 zugeführt wird, verlangsamt, bei geringen Höhen
beschleunigt.
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Dadurch ergibt sich auf dem Sortierband 6, das durch einen Motor M
2 in gleichbleibender Geschwindigkeit angetrieben wird, eine praktsich stets gleichbleibende
Müllhöhe h, die ein effektives Sortieren dieses zur Sortierstation herangeführten
Mülls ermöglicht.
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In Fig. 3 ist im Blockschaltbild die elektrische Schaltung der Steuerung
des Motores M 1 des Aufgabebandes 2 dargestellt. Die durch die Reflexlichttaster
8, 9 festgestellte Höhe des herangeführten Mülls 10 wird über Zeitglieder 11 einer
Steuerlogik 12 zugeführt, die wiederum das Stellglied beeinflußt, das die Geschwindigkeit
des Antriebsmotores M 1 des Aufgabebandes 2 steuert.
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Slhstvrständlich kann das Aufgabeband, was in den meisten rällen zwecksmäßig
sein dürfte, auch aufsteigend angeordnet sein, daß es also den über den Einfülltrichter
1 aufgegebenen Müll nach oben auf das Sortierband 6 transportiert, womit sonst notwendige
zusätzliche Transportbänder überflüssig werden.