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Schwenkbarer Rollbügel für Fahr-
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zeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge Die Srfinaung betrifft einen schwenkbaren
Rollbügel für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, bestehend aus an gegenüberliegenden
eiten des Aufbaues klappbar und drehbar angebrachten Abschnitten, die wenigstens
über einen Querträger beweglich und arretierbar miteinander verbunden sind.
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Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, ohne festen Dachaufbau vermitteln
bei geeigneter Witterung dem Benutzer erhöhten Fahrgenuß durch unmittelbaren Zutritt
von Licht und Luft. Diesem Bedürfnis wurde in der VergangenEeit meist durch ein
mit textilen oder kunststoffartigen Geweben überzo-genes Xlapp- una Faltgestänge
Rechnung getragen, das sich nach Lösen von Vindschutzscheibenrahmen hinter die Fonds-Sitzanlage
schwenken und dort völlig oder teilweise versenken ließ.
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Den Nachteilen dieser Konstruktion (Einschränkung von Kopffreiheit,
Rundumsicht, hinbruch- und Diebstahlsicherheit, keine oder eingeschränkte Sicherheit
für die Insassen im Falle eines Fhrzeugüberschlags, erhöhte Wind- und Fahrgeräusche,
keine Anbringung von Trägern für Dachlasten) wurde in der Folge durch hnbringen
eines starren Rollbügels (z.b. DE 29 16 010 A 1) entgegengewirkt. Bei dieser Anordnung
befindet sich zwischen Winoschutzscheibenrahmen und Rollbügel ein herausnehmbares,
starres oder faltbare Dachteil, zwischen Rollbügel und Heckablage eine starre oder
faltbare Heckscheibe.
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Diese Anordnung ist geeignet, viele der oben beschriebenen Nach-
teile
des mit textilen oder kunststoffartigen Geweben bespannten Klapp- und Faltgestänges
zu vermeiden.
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Aufgrund der starren Bügelkonstruktion, die den Fahrgastraum zumindest
optisch in eine vordere und eine hintere hälfte teilt, geht jedoch der angestrebte,
umfassende Zutritt von Licht und Luft weitgehend wieder verloren.
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hier setzt die Erfindung ein. Sie will aie Vorteile des starren Rollbügels
mit der wahlweise eröffneten Möglichkeit, völlig offen ohne sichtbaren hollbügel
zu fahren, in einem Fahrzeug vereinen.
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Bekannte abklappbare Sicherheitsbügel für Zugfahrzeuge (DT 25 43 v77
A 1) und Bügelklappvorrichtungen, insbesondere für Traktoren (DE 28 56 256 A 1),
sind für den vorgesehenen betrieb mit Kraftfahrzeugen nicht verwendbar, wenn die
hohe Endgeschwindigkeit, aerodynamische Anforderungen und modisch-geschmackliche
brwägungen eine besondere Anordnung der bügelschwenkvorrichtung, insbesondere eine
versenkte Ruhestellung, bedingen.
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Aufgabe der Erfindung ist daher, einen schwenkbaren Rollbügel für
Fahrzeuge zu schaffen, der in aufrechter Betriebsstellung den auftretenden Belastungen
sicher standhält und in der Ruhestellung ganz oder weitgehend versenkt formschlüssig
an den Innenseiten des Aufbaues anliegt.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jeder Abschnitt
an seinem oberen Ende mit dem Querträger durch eine scharnierartige Verbindung beweglich
verbunden ist. Die in der aufrechten Betriebsstellung erforderliche Starrheit der
Verbindunk jedes Abschnittes mit dem Querträger wird dadurch erreicht, baß ein im
Inneren des Querträgers befindlicher, profilschlüssig gleitender Keil (a1 und a2)
an einer aus der Unterseite des Quer-
trägers zum Fahrgastraum weisenden
Bedienungseinrichtung (o) in Richtung des Abschnittes geschoben und in der Lndstellung
verriegelt wird.
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Durch die teils keilförmige, teils plane Ausformung der sich übereinanderschiebenden
Keile preßt Keil a1 und a2 den Keil b1 und b2 gegen die untere Innenseite des Querträgers
und fixiert ihn in dieser Stellung. Da Keil bl und b2 mit dem jeweiligen abschnitt
fest verbunden ist, erlangt die Gesamtheit von abschnitt und Querträger die für
die Betriebsstellung erforderliche festigkeit und außerdem die für die Betriebsstellung
erforderliche größte Breite entsprechend dem abstand der Seitenwände des Aufbaus
(d).
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Die zum Teil plane berührungsfläche der Keile a1 iit b1 sowie a2 mit
b2 bewirkt, daß auch bei hDher Belastung des Rollbügels -etwa bei einem bberschlag
- die auftretenden Kräfte nicht zu einem Auseinandergleiten der Keile führen, was
die iolbe hätte, aaß die an sich nur für das abschwenken in die Ruhestellung beforaerte
Beweglichkeit von abschnitt und Querträger unbeabsichtigt eintreten würde.
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Die Anschrägungen der Keile erleichtern die herstellung der betriebsstellung
und führen bei dem achaußenschieben der Bedienungseinrichtung (c) von selbst zum
ninschwenken des Abschnittes in die Betriebsstellung.
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Die Berstellung der Betriebsstellung kann weiterhin dadurch erleichtert
werden, daß die Keile a1 und a2 durch ein expandierendes Element - z.B. eine Druckfeder
oder eine'Ggsdruckvorrichtung - auseinandergepreßt werden.
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Stellt ein Naohobenschwenken des Rollbügels aus der Ruhestellung in
aie aufrechte betriebsstellung die erforderliche Schwenkfreiheit quer zur Fahrzeuglängsachse
für die Abschnitte her, kann der Druck des expandierenden Elementes durch das Ubereinanderschieben
von
Keil al mit b1 sowie a2 mit b2 zu einem automatischen Sinschwenken der Abschnitte
in die äußere betriebsstellung führen, so aaß aiese ohne zusätzliche Handgriffe
lediglich noch durch das Verriegeln von Scharnier (n) gegen ein Zurückschwenken
zu sichern sind.
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Umgekehrt kann das Einschwenken der Abschnitte in die Xuhestellung
(Zeichnung 2) nach Lösen der Verriegelung von Scharnier (s) durch s - förmige Druckfedern
zwischen den Keilen b1 bzw. b2 und der unteren Innenseite des Querträgers erleichtert
werden, dle beim Zusammenziehen der Keile al und a2 mittels der bedienungseinrichtungen
(c) automatisch zum Nachinnenschwenken der Abschnitte gemäß Zeichnung 2 führen.
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Der Rollbügel kann also nach wenigen handgriffen - Lösen der Verriegelung
von Scharnier (n), Nachinnenschieben der Bedienungseinrichtungen (c) - nach hinten
hinter die Fonos-Sitzanlage in die Ruhestellung geschwenkt werden.
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Die Druckfedern (s) müssen so beschaffen sein, daß sie das Ausschwenken
der Abschnitte in die Betriebsstellung nicht einschränken.
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Bei einem Rollbügel nach Anspruch 3 geschieht das Verbringen der Abschnitte
in die Ruhestellung gemäß Zeichnung 4 nach Lösen der Verriegelung an Scharnier (m)
durch Verschieben von profilechlüssig in das Innere des Querträgers ragenden Schubeinrichtungen.
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Die Verriegelung der Schubeinrichtung in der Betriebsstellung ist
durch Schnapp- oder Schraubverschlüsse von der Unterseite des Querträgers möglich,
indem vom Fahrgastraum her ein Dorn durch entsprechend angebrachte Offnungen in
Querträger und Schubvorrichtung gepreßt oder geschraubt wird, der die Schubvorrichtung
sowohl in der Betriebs- als auch in der Ruhestellung arretiert. Den in der Betriebsstellung
auftretenden Kräften hat der Rollbügel durch die Nsterzalfestigkeit von Querträger
und Schubvorrichtung
sowie ausreichend verbleibender Einschubtiefe
(f) in der Betriebsstellung zu genügen.
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Nach dem Einschwenken der Abschnitte aus der betriebsstellung in die
innere aufrechte Stellung (Zeichnung 6) wird der Rollbügel durch einen Schwenkvorgang
um den Drehpunkt (g) in die Ruhestellung gebracht. Die Wahl des Drehpunktes (g)
hat so zu erfolgen, daß bei geeigneter Anordnung die Vorderkante (h) des Abschnittes
in der Ruhestellung nicht über die Oberkante des Aufbaues (i) hinausragt.
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Im Verhältnis zur Fahrzeuglängsachse hat die Wahl aes Drehpunktes
so zu erfolgen, daß Abschnitte und Querträger an geeigneter Stelle vor oder hinter
den Rückenlehnen der Fonds-Sitzanlage zu liegen kommen und der unterhalb des Lrehpunktes
(g) befindliche Teil (k) des Beschlages in der Buhestellunb nicht zu weit nach vorn
in die Türöffnung ragt. Der Beschlag soll in der Ruhestellung maximal mit der Kante
(1) der Türöffnung abschließen oder in hichtung Fonds hinter der Öffnung zurückbleiben.
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Soweit der Querträger aufgrund der Gegebenheiten eines Fahrzeugaufbaues
vor die Rückenlehnen der 2'onds-Sitzanlage zu liegen kommt, kann dem fledürfnis
nach Abpolsterung und Abdeckung durch eine Polsterelemente enthaltende Persenning
Rechnung getragen werden, wie sie bei Cabriolet-Fahrzeugen zur Verhüllung des zurückgeklappten
Faltdaches Verwendung findet.
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ln der Betriebsstellunb wird das abschwenken des Rollbügels in Richtung
der Fahrzeuglänssachse durch mehrere Maßnahmen verhindert: Durch das Nachaußenschwenken
der Abschnitte über die Oberkante des Fahrzeugaufbaues kommt.deren unteres Erde
genau auf die Oberkante des Aufbaues zu liegen. Da der Drehpunkt (g) unveränderlich
ist und das Zurückschwenken der Abschnitte in die innere aufrechte Stellung gemäß
Zeichnung durch die Verriegelung des Scharniers (n) verhindert wird, ist ein abschwenken
des Rollbügels in keine Rich-
tung der Fahrzeuglängsachse möglich.
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Zusätzlich wird das Scharnierteil (m) in der Stellung gemäß Zeichnung
5 durch in der Seitenwand des aufbaues fest verankerte Dorne (nur in Zeichnung 7
sichtbar) fixiert, die in entsprechende Öffnungen (nicht sichtbar) des Scharnierteils
(m) ragen, festgehalten. Erst durch den Eisechwenkvorgang gemäß Zeichnung6 wird
das Scharnierteil (m) zusammen mit den Dornen von der Seitenwand des Aufbaues gelöst,
so daß ein Schwenkvorgang um den Drehpunkt (g) möglich wird.
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Zusätzlich kann ein unbeabsibhtigtes Nachvorneschwenken des hollbügels
über die aufrechte Betriebsstellung hinaus in Richtung Winaschutzscheibenrahmen
durch Anschlagprofile (n) an der Bufbauseitenwand verhindert werden, die in aer
Höhe so zu begrenzen sind, daß sie den abschwenkvorgang nach hinten in die Ruhestellung
nicht behindern.
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Bei einer anderen geeigneten Ausführung des Rollbügels kann dessen
Knicksteifigkeit im Bereich Seitenwand/Abschnitt und Abschnitt/ Querträger durch
einen zusätzlichen Versteifungsaufsatz gemäß Zeichnung erhöht werden. Dieser ist
fest mit dem Abschnitt verbunde und verbindet diesen in der aufrechten Betriebsstellung
durch eine Schraub- oder Klemmverbindung starr mit dem Scharnierteil (m). An dem
darunter befindlichen Teil des Schwenkbeschlages (o) ist der Versteifungsaufsatz
mit einem Scharnierteil (p) verbunden. Beim Einschwenkvorgang gemäß Zeichnung 9
bewegen sich der Versteifungsaufsatz und die Scharnierteile (m) und (p) parallelogrammartig
von der inneren Seitenwand des Aufbaus weg.
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Dabei ist der Abwinkelung des Verstärkungsaufsatzes, die bei angeschrägt
sitzenden abschnitten erforderlich ist, durch eine entsprechende größere Länge des
Scharnierteiles (p) gegenüber dem Scharnierteil (m) Rechnung zu tragen. Dadurch
erlangt der Abschnitt beim Einschwenkvorgang zwingend die senkrechte Stellung gemäß
Zeichnung 2, die für das Umschwenken in die Ruhestellung hinter der Fonds-
Sitzanlage
erforderlich ist.
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Soweit durch die Anbringung ces Versteifungsaufsatzes in der Ruhestellung
Teile in den Fahrgastraum hineinragen, die die Sicherheit insbesondere der Fondspassagiere
gefährden können, ist die Anbringung von Polsterelementen angezeigt, die einerseits
den Klappvorgang gemäß Zeichnungen 8 und 9 nicht einschränken, anaererseits dem
behwenkbeschlas in der Stellung gemäß zeichnung 7 die Funktion einer seitlichen
armlehne zuweisen.
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Bei einer anderen geeigneten Ausführung des Rollbügels haben Schwenkbeschlag
und Versteifungsaufsatz aie gleiche Breite. Der Schwenkbeschlag ist an seinem Rad
an geeigneten Stellen zum Verstärkungsaufsatz hin u - förmig aufgebogen, so daß
aieser in der Stellung gemäß Zeichnung 8 von den Seitenwangen des U umfangen wird.
Dadurch entsteht eine zusätzliche, in der aufrechten Betriebsstellung anzustrebende
Versteifung der Konstruktion in Richtung der Fahrzeuglängsachse.
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Der Schwenkvorgang des Rollbügels in die Ruhestellung hinter der Fonds-Sitzanlage
wird durch eine bekannte faltbare Heckscheibe ermöglicht. Diese kann vor dem Schwenkvcrgang
von der Hinterkante des Rollbügels gelöst und an geeigneter Stelle hinter der Fonds-Sitzanlage
versenkt werden oder gleichzeitig mit dem Schwenkvorgang gefaltet und versenkt werden.
Durch das hufschwenken des Rollbügels in die aufrechte Betriebsstellung wird auch
die faltbare Heckscheibe gespannt und erhält den für eine geschlossene Benutzung
des Fahrzeugs erforderlichen Betriebszustand.
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Bei länger anhaltender, für eine offene Benutzung des Fahrzeugs ungeeigneter
Witterung kann die faltbare Heckscheibe gegen eine starre Scheibe ausgetauscht werden.
So karn mit geringerem Aufwand als bei bekannten "hard-top" - Konstruktionen ein
wintertauglicher Zustand des Fahrzeugs erreicht werden.
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Die Erfindung ist für Rollbügel der verschiedensten Fahrzeugarten
wie Landwirtschafts- und Nutzfahrzeuge, Lastkraftwagenkabinen, Personenkraftwagen
u.a. anwendbar.
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