DE3444542A1 - Verfahren zum brennen von oxidierbare bestandteile enthaltenden materialien - Google Patents
Verfahren zum brennen von oxidierbare bestandteile enthaltenden materialienInfo
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- F27B—FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
- F27B9/00—Furnaces through which the charge is moved mechanically, e.g. of tunnel type; Similar furnaces in which the charge moves by gravity
- F27B9/30—Details, accessories, or equipment peculiar to furnaces of these types
- F27B9/36—Arrangements of heating devices
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- F27B13/00—Furnaces with both stationary charge and progression of heating, e.g. of ring type, of type in which segmental kiln moves over stationary charge
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Description
LINDE AKTIENGESELLSCHAFT
(G 186) G 84/123
Hm/fl 5.12.1984
Verfahren zum Brennen von oxidierbare Bestandteile enthaltenden Materialien
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Brennen von oxidierbare Bestandteile enthaltenden Materialien in einem
Ofen, wobei ein fester Brennstoff im Ofen verbrannt wird.
Bei derartigen Verfahren, beispielsweise beim Brennen von
Ziegeln, Klinker und sonstigem grob- und feinkeramischen Material, ist es bekannt, anstelle eines gasförmigen oder
flüssigen Heizmediums einen festen Brennstoff als Heizmedium zu verwenden. Derartige feste Brennstoffe sind
z.B. Sägespäne, Koksgrus oder Kohlenstaub. Zur Feuerung eines Ofens mittels Kohlenstaub wird Kohle gemahlen und
der erhaltene Kohlenstaub über einen Brenner in den Brennraum eingeblasen und verbrannt. Eine wesentliche Eigenschaft
des Kohlenstaubes, die die Wirtschaftlichkeit einer Staubbrenner-Anlage beeinflußt, ist die Mahlfeinheit
des Kohlenstaubes. Eine hohe Mahlfeinheit erfordert hohe Energiekosten und führt zu hohem Mühlenverschleiß.
Eine grobe Ausmahlung führt dazu, daß nicht der gesamte Kohlenstaub verbrannt wird, sondern ein Anteil unverbrannt
bleibt, selbst wenn die Verbrennung nicht mit Luft, sondern mit Sauerstoff-angereicherter Luft erfolgt.
In der Regel fällt daher bei der Verwendung fester Brennstoffe eine gewisse Menge an unverbranntem Brennstoff an.
Beim Brennen von Tonware, insbesondere bei der Oxidation von Stoffkomponenten ist es von Nachteil, wenn sich auf
der Tonware und/oder auf dem Ofenboden unverbranntes Restmaterial ansammelt. Dabei ist z.B. festzustellen, daß sich
zwischen der Ofendecke und der Ofensohle, eine Temperaturdifferenz von bis zu 100 K einstellt. Das Material im Bereich
der Ofendecke ist daher einer höheren Temperatur ausgesetzt als die im unteren Bereich des Ofens. Dieser
Effekt wirkt sich auf die Qualität des zu brennenden Gutes negativ aus.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs geschilderten Art anzugeben, das die
Herstellung von Produkten hoher Qualität beim Brennen von oxidierbare Bestandteile enthaltenden Materialien ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Ofeninnenraum anfallender unverbrannter Brennstoff mit
einem sauerstoffhaltigen Gas verwirbelt und nachverbrannt wird.
Wird ein Ofen mit festen Brennstoffen beheizt und verbrennt ein Teil des Brennstoffes nicht unmittelbar hinter dem Brennerkopf,
so sinkt dieser Anteil und lagert sich auf der Ofensohle, auf dem zu brennenden Material oder auf der Wagensohle
ab. Erfindungsgemäß wird dieses unverbrannte Restmaterial mit Hilfe eines sauerstoffhaltigen Gases
aufgewirbelt und nachverbrannt. Da das unverbrannte Material in der Regel glimmt, läuft die Nachverbrennung selbsttätig
ab. Erfindungsgemäß ist das sauerstoffhaltige Gas lediglich gezielt auf das unverbrannt gebliebene Material
zu leiten. Die Nachverbrennung läuft dabei besonders rasch und vollständig ab, wenn das unverbrannt gebliebene Mate-
■'- 4 -
rial aufgewirbelt wird.
Gegenüber dem herkömmlichen Verfahren besitzt das erfindungsgemäße
Verfahren entscheidende Vorteile. So wird durch das erfindungsgemäße Verfahren die bisher sich einstellende
Temperaturdifferenz zwischen dem Bereich der Ofendecke und dem Bereich der Ofensohle aufgehoben, so daß allem Brenngut
Wärme auf demselben Temperaturniveau zugeführt wird. In einem Tunnelofen, in dem Werkstücke zunächst eine Vorfeuerzone,
dann die eigentliche Brennzone und nachfolgend eine Kühlzone durchlaufen, führt dieser Effekt vorteilhafterweise
zu einer Temperaturerhöhung in der Vorfeuerzone. Auf diese Weise können zu brennende Materialien schneller
auf das gewünschte Temperaturniveau aufgeheizt werden. Da die Vorfeuerzone somit kürzer als bei herkömmlichen Verfahren
ist, gelangen die Werkstücke rascher in die Brennzone, Durch diesen Vorteil kann entweder der Ofendurchsatz
erhöht oder die Qualität verbessert werden. Ein weiterer Nachteil, der sich bisher bei der Oxidation von organischen
Komponenten enthaltender Materialien einstellte, wird durch das erfindungsgemäße Verfahren beseitigt: Setzt sich glimmender,
unverbrannter Brennstoff auf der Oberfläche derartiger Werkstücke ab, so liegt an der Werkstückoberfläche ein Reduktionspotential
vor. Eine Oxidation der organischen Komponenten wird daher solange verhindert, bis eine vollständige
Verbrennung erfolgt ist. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nun ein derartiges Reduktionspotential
aufgehoben. Zudem entsteht im Bereich der Werkstücke eine heiße, oxidierend wirkende Atmosphäre, so daß vorteilhafterweise
eine Oxidation der organischen Komponenten beschleunigt wird.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren eine gleichmäßige Temperaturverteilung
über die Höhe des Ofens sowie eine Temperaturerhöhung
in der Vorfeuerzone erzielt werden kann, wodurch die Qualität der gebrannten Ware steigt.
Eine besonders rasche und wirkungsvolle Nachverbrennung wird in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erzielt,
wenn Sauerstoff als sauerstoffhaltiges Gas verwendet wird.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es zweckmäßig, das sauerstoffhaltige Gas in Form von Strahlen
auf die Flächen zu richten, auf denen sich unverbrannter Brennstoff ansammelt. Auf diese Weise wird sichergestellt,
daß alle unverbrannten Bestandteile aufgewirbelt und einer Nachverbrennung zugeführt werden.
Zum Brennen von beispielsweise Ziegeln, Klinker oder sonstigem grob- und feinkeramischem Material werden diese
Materialien häufig in einem Tunnelofen, in den Wärme durch Verbrennung von festen Brennstoffen wie Kohlenstaub eingebracht
werden kann, behandelt. Die Ton- und Keramikwaren werden zu Stapeln zusammengefaßt, die auf Wagen errichtet
werden. Die Wagen werden in einer Reihe durch den Tunnelofen geleitet. In der Regel sind die Stapel auf den Wagen
so angeordnet, daß die Abstände der aufeinanderfolgenden Stapel stets konstant sind. Im Tunnelofen durchlaufen
die Ton- oder Keramikwaren zunächst eine Vorheizzone,
in der ihre organischen Substanzen oxidiert werden. Nach— folgend durchlaufen die Waren eine Brennzone, in der die
Ton- oder Keramikwaren die höchste Temperatur annehmen, und anschließend eine Kühlzone.
Die Stapel werden nun taktweise durch den Ofen geleitet. Dabei werden die Stapel in der Regel nach einer Vorschubphase
und während einer Ruhepause so positioniert, daß sich in der Brennzone gerade ein Zwischenraum zwischen zwei
Stapeln unter jenem Deckenbereich befindet, in dem die Staubbrenner
angeordnet sind. Wird nun z.B. Kohlenstaub verbrannt, so wird nur ein Teil des Kohlenstaubes sofort verbrannt,
während ein Teil (in der Regel bevorzugt der Staubanteil geringer Mahlfeinheit) unverbrannt bleibt. Dieser Teil an
unverbranntem, glimmendem Kohlenstaub sinkt auf die Wagensohle, die nicht von den Stapeln abgedeckt wird, sowie auf
die zu brennenden Ton- oder Keramikwaren. Erfindungsgemäß sind nun z.B. im Deckenbereich der Brennzone Zufuhrvorrichtungen
für Sauerstoff derart angeordnet, daß Sauerstoff der diesen Zufuhrvorrichtungen unter Druck zugeführt wird,
in Form von Strahlen austritt und unverbrannten Kohlenstaub auf der Wagensohle oder dem zu brennenden Gut aufgewirbelt
und nachverbrannt wird. Die Sauerstoffzufuhrvorrichtungen
sind so angeordnet, daß austretender Sauerstoff an der am Peststoffbrenner ablaufenden Verbrennung nicht teilnimmt.
Die Sauerstoffzufuhrvorrichtungen können dennoch im Bereich der Brenner, jedoch auch in Bewegungsrichtung der Wagen
nach diesem Bereich angeordnet sein.
Wir d in einen derartigen Tunnelofen ein sauerstoffhaltiges
Gas zur Nachverbrennung von unverbranntem Kohlenstaub in der erfindungsgemäßen Weise eingeleitet, so bewirkt diese
Maßnahme
- daß das Reduktionspotential an den Ton-/Keramikwaren aufgehoben wird,
- daß die Brenntemperatur auf der Wagensohle erhöht wird, - daß ein heißes, oxidierendes Potential zur Beschleunigung
der Oxidation der organischen Substanzen in den Ton- bzw. in den Keramikwaren geschaffen wird und
- daß die Temperatur in der Vorfeuerzone erhöht wird,
wodurch der Prozeß des Ausbrennens der organischen
34U542
1 Substanzen ebenfalls begünstigt wird.
Aus diesen Gründen ist die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auf das Brennen von Ton- und Keramikwaren in 5 einem Tunnelofen besonders vorteilhaft. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist jedoch nicht auf diesen Fall eingeschränkt. Es eignet sich auch zur Herstellung von z.B.
Feuerfestmaterial, Steinzeug, SiC-Platten und dergleichen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Brennen von oxidierbare Bestandteile
enthaltenden Materialien in einem Ofen, wobei ein fester Brennstoff im Ofen verbrannt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß im Ofeninnenraum anfallender unverbrannter Brennstoff mit einem sauerstoffhaltigen
Gas verwirbelt und nachverbrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Sauerstoff als sauerstoffhaltiges Gas verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das sauerstoffhaltige Gas in
Form von Strahlen auf die Flächen gerichtet wird, auf denen sich unverbrannter Brennstoff ansammelt.
4. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 3 auf das Brennen von Ton- oder Keramikwaren in einem Tunnelofen.
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