DE3443371C2 - Verbrennungsverfahren zur Verwertung von schwer brennbarem Abfallgut und Vorrichtung zur Durchführung desselben - Google Patents
Verbrennungsverfahren zur Verwertung von schwer brennbarem Abfallgut und Vorrichtung zur Durchführung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verbrennungsverfahren zur Verwertung
von schwer brennbarem Abfallgut, insbesondere von
Altreifen und eine Vorrichtung zur Durchführung desselben.
In den vergangenen Jahren hat man in der Müll- und Abfallbeseitigung
große Anstrengungen unternommen. Es wurden
auch mit öffentlichen Mitteln Großverbrennungsanlagen, insbesondere
zur Verwertung von Altreifen entwickelt.
Bei derartigen Anlagen müssen u. a. die Vorschriften des
Bundes-Immissionsschutzgesetzes eingehalten werden. Die Auflagen
der Umweltbehörden wurden dabei nur mit großem Aufwand
erfüllt.
Solche zur Verwertung von Altreifen bekannten Großanlagen
machen auch die Zerkleinerung der Altreifen vor deren Verwertung
nötig. In bekannten Anlagen werden die Reifen nicht
verbrannt, sondern verschwelt und man gewinnt aus einer Tonne
Reifen etwa 400 Liter Öl. Eine Anlage kostet z. B. 20 Millionen
DM. Aber solche teuren Großanlagen zur Altreifenbeseitigung
sind nicht oder fast nicht wirtschaftlich betreibbar.
(Vergl. Bericht 2/79 Umweltbundesamt, Berlin 1979).
Aus der US-PS 3 785 304 ist eine Anlage bekannt, die in mehreren hintereinander
geschalteten turmartigen Einzelstationen die Verbrennung von z. B.
Altreifen unter Verwendung von Dampf anstrebt.
Neben Zerkleinerungsaufwand und Transporthilfseinrichtungen ist Raumaufwand
nötig.
Die DE-AS 25 22 739 zeigt eine noch größer brennende Anlage für
Fahrzeugreifenentsorgung, wo beträchtliche Transportvorrichtungen und
gebäudeartige Stationen benötigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, genannte Nachteile
und Mißstände zu überwinden und ein Verfahren, insbesondere
zur Verwertung von Altreifen zu erhalten, welches relativ
billig in der Investition, wirtschaftlich vorteilhaft betreibbar
und umweltfreundlich ist, d. h. den gesetzlichen Vorschriften
gerecht wird.
Die Aufgabe wird mit den Mitteln des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung ermöglicht außerdem kompakte und kleine, örtlich
in Entstehungsnähe des Abfallgutes errichtbare, also
nicht standortkritische Anlagen zur Durchführung des Verfahrens
mit Gestehungspreisen von nur einem kleinen Bruchteil
der Anschaffungspreise bekannter Anlagen (u. U. von weniger
als 1%).
Eine Weiterbildung der Erfindung ermöglicht, daß die Altreifen
in unverändertem Zustand, also ohne Vorbehandlung, d. h.
vor allem ohne Zerkleinerung, verwertet werden können und das
an Ort und Stelle, d. h. wo die Altreifen anfallen.
Reifenhandelsunternehmen, Autoreparaturwerkstätten, Taxiunternehmen
usw. auch private Haushalte können durch die Erfindung
ihren Altreifenbestand kostensparend und ohne Entsorgungsprobleme
in Heizenergie verwandeln.
Die Unteransprüche betreffen Weiterbildungen sowohl des erfindungsgemäßen
Verfahrens, als auch von Vorrichtungen zur Durchführung
desselben.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zunächst im Zusammenhang
mit Hilfe eines Funktionsschemas (Fig. 1) erläutert. Dabei
sieht man in Fig. 1 die Verfahrenszonen A bis N räumlich distanziert in
ihrer zeitlichen Abfolge.
Ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, im folgenden kurz Reaktor genannt, wird im folgenden
anhand der Fig. 2 bis 6 beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 2 einen ebenen Schnitt durch die Darstellung der Fig. 3
links von deren Mittellinie M und in Richtung der Pfeile
II-II, wobei in Fig. 2 das Abfallgut die Kanalabschnitte a bis j
für die Verfahrensschritte im Uhrzeigersinn durchwandert,
während
Fig. 3 die Ansicht in Richtung des Pfeiles III der Fig. 2 zeigt.
Fig. 4 zeigt eine Variante zu Fig. 2 und weitere Einzelheiten,
Fig. 5 vergrößert Schnitt wie Fig. 2, aber in Gegenrichtung
(Pfeile V-V).
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsvariante mit welcher anfallendes
Hartgut bequem auch bei vollem Betrieb entnommen werden
kann.
Fig. 1 erläutert mittels schematischer Skizze das erfindungsgemäße
Verbrennungsverfahren. Das noch unveränderte Abfallgut
z. B. Altreifen, kommt nach einer ersten Wegstrecke A-B auch
dort durch sein Eigengewicht in den Anfangsbereich C einer
Oxydationszone D, der schon zu einer ersten Zone gehört, die
unter Brenngaszufuhr steht, so daß in der Zone Z₁ schon am Anfang
eine relativ hohe Temperatur erreicht wird, die aber im weiteren
Bereich dieser Zone Z₁ der Brenngaszufuhr noch weiter
in Wanderungsrichtung ansteigt.
Der Transport des Abfallgutes erfolgt also in den Verfahrensbereichen
A B C durch sein Eigengewicht.
Im Anfangsbereich C der Zone Z₁ wird der in Wanderungsrichtung
nur stetig sich verändernde Führungsquerschnitt des das Abfallgut
umhüllenden Kanals nur in einer Dimension keilartig verengt
und in ihrem Endbereich D der Zone Z₁ ist die Wanderungsrichtung
schon das erste Mal umgelenkt. Die Umlenkungen betragen
alle etwa 90 Grad, wobei jedoch auch eine stärkere Abweichung
von diesem Winkel keinen wesentlichen Unterschied ausmacht.
Die Umlenkungen sind außer für die Kompaktheit des Reaktors
(hierfür ist besonders die Gleichsinnigkeit der Umlenkungen
wichtig) auch deshalb von Bedeutung, weil die Schwerkraft
je nach Wanderungsrichtung in, gegen oder quer zu ihr
steht. Auch während und nach einer Umlenkung wird der Kanalquerschnitt
(eindimensional und vor allem) nicht plötzlich
geändert.
Das zunächst feste Gut schmilzt schon im Bereich C, so daß es
sich der Verengung anzupassen vermag. Durch die Umlenkung und
die Verengung wird das Abfallgut quasi abgebremst, so daß die
Verweilzeit in diesem Hochtemperaturbereich der Brenngaszufuhrzone
Z₁ am Anfang verlängert wird, was einer weitgehenden Verbrennung
dienlich ist.
Danach verläßt das Abfallgut, im wesentlichen gasförmig, jedoch
mit Schwebstoffen noch angereichert, die Zone Z₁ um unter waagrechter
Fortführung in der Abstandsstrecke E weiter geführt zu
werden und zwar um im Bereich der Abstandstrecke durch eine
glühende, poröse Metallmasse (Y) mit großem Hohlvolumenanteil
hindurchgeführt zu werden. Dabei geschieht einerseits eine vollständigere
Verbrennung des Abfallgutes, so daß die SOx- und NOx-Werte
des Abfallgutes nach Passieren der Metallmasse stark reduziert
sind. Andererseits wird das Abfallgut auch gleichzeitig
durch dieses gerüstartige Metall gefiltert.
Auch wird im Bereich E ein Teil der Schwebstoffe nach unten ausgefällt.
Hier wird auch der Wärmeentzug durch Wärmetauschelemente
TE (an der Oberseite nutzbringend unterstützt. Vor allem
geschieht dies aber allseitig in der Zone Z₁ mittels der Elemente
TZ1, wo der Wärmegewinn wegen der viel höheren Temperatur
als in der Zone Z₂ größer ist, obwohl auch in der Zone Z₂ mit
anschließendem Verbrennungsfilterbereich G, jedoch auch noch
außerdem in den Trockenfilter-Bereichen H, I, J) Wärmetauscherelemente
TZ2 vorteilhaft anwendbar sind.
Das nun überwiegend gasförmige Abfallgut wird am Ende dieser Abstandsstrecke
E nach einer erneuten Umlenkung gegen die Richtung
der Schwerkraft, in der Zone Z₂ nochmals mit Gas-Luft und/oder
Sauerstoff vermischt. Nach der Zone Z₂, im Bereich G, oder
schon in ihrem Bereich (F und G) wird eine erste Filterung des
gasförmigen Abfallgutes vorgenommen. Dabei kann eine Verbrennung
in der Filterzone zusätzlich geschehen, so daß man diesen Bereich
G als "Verbrennungsfilterzone" bezeichnen könnte. Es versteht
sich, daß in der Praxis die zweite Gaszufuhr Z₂ von der Filterzone
G und U schwer unterscheidbar ist, wenn in der letzteren
auch schon Verbrennung geschieht. Ja in der Praxis kann gerade
eine "einfache" Filterzone, ohne separaten Oxydationsabschnitt,
mit glühfähiger Masse großer Reaktionsfläche bestückt und mit
Brenngasgemisch bespült, als Ausführungsvariante vorteilhaft
sein.
Die Verfahrensansprüche beschreiben auch noch andere Ausgestaltungsvarianten
eindeutig. Dabei dienen die Mehrfachabwinkelungen
in den Filterzonen erhöhter Kompaktheit der zugehörigen Anlage.
(Vergl. Ansprüche 13 und 15 als Alternativen).
So zeigt die Fig. 1 in ausgezogenen, gestrichelten und punktierten
Linien drei Varianten Alpha, Beta, Gamma der Trockenfilterbereiche
I, J, K und des Naßfilterbereichs N. Eine Umlenkung zusätzlich
in die 3. Dimension, senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1, ist
gerade im Falle Alpha oder Beta für kleine Verlustwärme vorteilhaft.
In den Trockenfilterbereichen I, J, K sind auch Wärmetauschelemente
vorteilhaft verwendbar. Sie unterstützen die Entstaubung
des Abfallgutes außerdem.
Die Bespülung in den Brenngaszonen Z₁, Z₂ geschieht also mit
Brenngas wie z. B. Wasserstoff oder Erdgas und Sauerstoff und
kann sich auch auf Luft beschränken, vor allem, wenn bei vollem
Betrieb die stationären Temperaturen erreicht sind. Evtl. kann
mit Sauerstoffanreicherung - gegebenenfalls unter Druck mittels
Gebläse oder Luftturbine besonders in der ersten Brenngaszufuhr
Z₁ zugeführt - gefahren werden.
Die Zusammensetzung der Gaszufuhr kann auch abgasqualitätsmäßig
und/oder temperaturgesteuert werden, oder auch
zeitlich begrenzt sein (Vergl. Anspruch 18).
Beim Start der Anlage wird Brenngas mit brennbaren Zusätzen
verwendet, während beim Erreichen der stationären Temperaturen
diese Zusätze entfallen können, da bei Erreichen der vollen
Temperatur normale Luft im allgemeinen genügt.
Ist das Abfallgut umweltproblematisch, ist es vorteilhaft auch
bei stationärer Temperatur noch etwas Brenngas, oder eine Sauerstoffanreicherung,
als Zusatz zu belassen.
Nach Erreichen der stationären Temperaturen kann auch eine Reduzierung
oder "Verarmung" des Brenngases im Bereich der
Zone Z₂ allein vorgenommen werden.
In Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Abfallgut
im Bereich der ersten Brenngaszufuhr Z₁ bis vorzugsweise
1200°C, stationär jedoch mindestens bei 1000°C, und im
Bereich der zweiten Gaszufuhr Z₂ vorzugsweise bis zu 800°C,
mindestens stationär aber bei 600°C oxydiert.
Verfahrensabfolgen, Wanderungsrichtungen sind Fig. 1 auch unmittelbar
zu entnehmen, (wobei die Richtung A-B-C- die der
Schwerkraft ist), ebenso den Fig. 2 und folgenden, wobei die
Naßproportionen der Fig. 2 bis 6 also auch die darin dargestellte
Anordnung der Reaktorelemente in ihrer räumlichen Zuordnung erfindungswesentlich
sein können, auch was die Abmessungen betrifft.
Die Fig. 2 zeigt nun den Reaktor als parallel zur Zeichenebene
mehrfach, hier z. B. stets im Uhrzeigersinn abgewinkelten Kanal.
Die Verfahrenszonen, bzw. Verfahrensbereiche A-J, K sind hier
im Sinne von Kanalabschnitten a . . . j eingetragen.
In dieser alphabetischen Reihenfolge durchwandert das Abfallgut
den gleichsinnig mehrfach abgewinkelten Kanal mit seinen
Kanalabschnitten a-k, der wie eine ebene, ihrem Zentrum sich
nähernde Spirale angeordnet ist und somit eine raumkompakte kubusartige
oder quaderförmige Anordnung ohne innere, tote Lufträume
mit wenig Außenfläche für abstrahlende Verlustwärme ergibt,
welch letztere durch einen Wassermantel mit Wärmekonvektion zusätzlich
reduziert wird, wie im folgenden noch näher beschrieben
ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Kanal als sogenannter
offener Kanal ausgestaltet, denn er ermöglicht z. B. die Verbrennung
von Reifen ohne jede Zerkleinerung.
Die Wegstrecken A bis C werden in einem Kanal durchwandert,
der einen solchen Mindestführungsquerschnitt hat, daß das Abfallgut
ohne mechanische Deformation in seiner jeweiligen Beschaffenheit
diesen Mindestführungsquerschnitt passieren kann.
Dieser Kanal wird als offener Kanal bezeichnet, weil durch
diesen Mindestquerschnitt bzw. diese Mindestquerschnitte (falls
z. B. aus Stabilitätsgründen der Kanalquerschnitt durch Stäbe in
mehrere Mindestquerschnitte unterteilt ist) das Abfallgut in
seiner Wanderung nicht wesentlich behindert wird (wie dies
im Gegensatz hierzu bei einem Ofen mit Rost der Fall wäre)
wo der Verbrennungsvorgang in der Regel über dem Rost abläuft
und kein Durchwandern des Kanals mit dem gesamten Abfallgut geschieht).
Durch diesen (offenen) Kanal mit umfangsseitig praktisch geschlossener
Wand ohne abrupte Querschnittsänderungen wandert das
gesamte Abfallgut bis ans Ende der Oxydationszone hindurch.
Die Austrittsrichtung für das Abfallgut - "gas" verläuft senkrecht
zur Zeichenebene der Fig. 2 bzw. parallel zu derjenigen
der Fig. 3. Die Kanalwandabschnitte, z. B. d, sind zugehörig zur
Verfahrenszone jeweils, z. B. D, im Innern mit dem Index i,
außen mit dem Index a versehen.
Im Unterschied zu bekannten Anordnungen, wo die Brenngaszufuhr
von unten über den Rost erfolgt und die Verbrennung über einen
Rost geschieht, ist ein wichtiges Merkmal der Erfindung, den
Reaktor am Anfang des Kanals rostlos auszubilden mit insgesamt
mindestens einer sich länglich in Wanderungsrichtung erstreckenden
Oxydationszone und anschließenden Filterzonen, Abhitzeräumen
mit entsprechenden Wärmetauscherflächen. In der Praxis des Betriebs
können bei Beginn defakto auch zwei Oxydationszonen bestehen,
nämlich jeweils im Bereich der Brenngaszufuhr Z₁, Z₂
insbesondere wenn die Temperatur noch nicht sehr hoch ist.
Die zwei Oxydationszonen können aber mit steigender Temperatur
ineinander übergehen. Im stationären Betrieb, wenn die Temperaturen
voll erreicht sind, wird dies im allgemeinen der Fall sein.
Die Flamme wird dann praktisch von der ersten Brenngaszufuhr Z₁
bis in den Bereich der zweiten Brenngaszufuhr Z₂ hinein durchgehend
sein, wozu die katalytische Verbrennung an der Metallmasse
(Y) dazwischen beiträgt.
Das Abfallgut, vor allem Reifen, werden in einem als Anfangsteil
des Kanals z. B. baukastenartig aufgesetzten senkrechten Einfüllschacht
a eingelegt. Dieser hat zweckmäßig eine Tiefe r
von z. B. 0,5 m und eine Breite p von mindestens dem Durchmesser
eines Autoreifens, also praktisch etwa 1 m. Werden kleinere
Reifen verbrannt, sollte die Tiefe r nur 0,3 bis 0,4 m sein,
damit sich die Reifen im Einfüllschacht nicht gegenseitig
verklemmen. Die Wände des Einfüllschachtes a sind zwar allseitig
im allgemeinen ohne Wassermantel, jedoch ist allseitig im
Kanalabschnitt a eine Schutzwand s mit Luftabstand über Distanzelemente
rundherum als Verbrennungsschutz vorgesehen, wie die
Fig. 2 bei den Wänden ai und aa zeigt.
Außer dem Einfüllschacht a nimmt der übrige Teil des Reaktors
dann etwa die Gestalt eines Würfels von ca. 1 m Seitenlänge an.
Der Einfüllschacht a ist mit einem Schwenkdeckel 11 luftdicht
abschließbar. Unmittelbar unter diesem greift eine vorzugsweise
mit Gebläse betriebene, steuerbare Gasschleuse mit ihrem Rohr 7
an. Das Rohr 7 führt in den Bereich der ersten Brenngaszufuhr
Z₁ und saugt (evtl. mit Gebläse-Unterstützung) aufsteigende
Gase im Kanalabschnitt a unterhalb des Deckels 11 ab und drückt
sie in den Abschnitt d.
Der Kanal ist im Abschnitt c dem Anfang der Oxydationszone D,
in Wanderungsrichtung kontinuierlich im Querschnitt eindimensional
verengt, weil dort das Abfallgut schon so einschmilzt,
daß es sein Gewicht auch hier weitertransportiert und zwar
auch noch nach der unmittelbar anschließenden 90°-Umlenkung
(erste Abwinkelung A1) des Reaktors (Kanalbereich d). Diese
Verengung und Abwinkelung dient dazu, das unter Umständen schon
recht flüssige Gut an einer zu schnellen Durchwanderung zu
hindern, denn dort muß die Vergasung praktisch, insbesondere
nach der Umlenkung (Abwinkelung A1) schon vor sich gegangen sein.
Diese weitgehende Verbrennung in der Zone Z₁ findet bei etwa
1000°C durch intensive Bespülung mit Brenngas statt, indem
mindestens auf der Innenseite ci, di dieser Abwinkelung A₁ in
Wanderungsrichtung verteilte Belüftungsdüsen 2 vorgesehen sind,
welche zusätzlich senkrecht in die Tiefe des Gerätes, d. h.
senkrecht zu den Ebenen äquidistant verteilt vorgesehen sind.
Damit die Reaktorteile die Temperaturen in der Zone Z₁ über
die Betriebslebensdauer standfest aushalten, sind gegenüber
den Gasdüsen 2 auf der genannten Innenseite im Bereich des
Wandteils ca feuerfeste Wandteile 13 so vorgesehen, daß die
Wand ca als Kanalverengung in halber Höhe der gegenüberliegenden
Wand ci beginnt und als ebene, feuerfeste Fläche mit
einem Winkel Epsilon von ca. 60° den Kanal bis zum Abschnitt
d verengend begrenzt, der sich außen in eine Schamottauflage
14 am Boden da fortsetzt. Die Auflage 14 erstreckt
sich bis zur Öffnung 10 zur Mitte der Seitenlänge des Cubus
und er hat z. B. als Schamottplatte eine Dicke von etwa 7,5 cm,
während im Wandbereich ea eine demgegenüber stark reduzierte
Schamottauflage 15 von 2-3 cm ausreichend ist. Die steile,
feuerfeste Wand 13 kann ebenfalls in Schamott ausgeführt werden.
Durch die im Kanalabschnitt e seitlich angeordnete Aschetüre
10 können Schrott (z. B. komprimierte Drahtgerüste von Reifen)
und Asche u. U. auch während der Heizzeit entfernt werden.
Das Abstandsstück (Kanalabschnitt e) nach der ersten Abwinkelung A₁ erstreckt sich
parallel zum Boden des Reaktors und setzt sich in eine zweite,
gleichsinnige Abwinkelung A₂ nach oben zu einer zweiten Gaszufuhrzone
Z₂ fort (Kanalabschnitt f). Die dortige Gaszufuhrvorrichtung
3 erstreckt sich in die Tiefe des Gerätes ebenfalls und versorgt
den Bereich dieser zweiten Gaszufuhrzone Z₂ u. U. auch noch
im Bereich einer ersten sich anschließenden Filterstrecke, wenigstens
am Eingang dieses ersten Filterbereiches g, mit Brenngas,
das sich mit dem Abfallgut vermischt.
Diese erste Filterstrecke (Kanalabschnitt g) wird mit porösen, glühfähigen Massen
großer chemischer Reaktionsfläche beschickt, so daß man sie als
Verbrennungsfilterstrecke bezeichnen kann.
Der senkrechte, offene Kanal a, b ist vor der ersten stetigen
Verengung bei c, vorteilhafterweise ein Einfüllschacht von in
Wanderungsrichtung im Kanalabschnitt a, b gleichem Übergangsquerschnitt.
Vor Eintritt in Abschnitt g für die erste Filterstrecke wird der
Kanalquerschnitt von f für das Verbrennungsgut auch noch einmal
verengt (u. U. in ein oder zwei Schritten). Trotz konstruktiv
bedingter Ausnahmen gibt es eine Tendenz, den Querschnitt
in Wanderungsrichtung zunehmend zu verengen. Das ermöglicht
jedoch trotzdem eine Vergrößerung des Kanalumfangs zur
besseren Entschlackung des Abfallgases auch in einem späteren
Kanalabschnitt z. B. durch Flachprofilierung (etwa im Bereich der Kanalabschnitte
i, j, k).
Fig. 4 zeigt eine weitere Variante der Erfindung. Zunächst
entspricht der gestrichelt umrahmte Teil 40 dem entsprechenden
Teil der Fig. 2, vollständig die Verengungswände 412 und
413 (entsprechend ci und ca) beginnen auf gleicher Höhe, der
Minimalabstand 419 bei der ersten Abwinkelung beträgt etwa 30 cm.
Über der feuerfesten Auflage 414 ist die Kanalhöhe 40 cm.
Im Bereich der ersten Abwinkelung werden die Gasdüsen 415 in den
angedeuteten Richtungen effektiv. Die Entfernungsstrecke (Kanalabschnitt e) ist
hier nun jedoch etwas anders ausgestaltet, indem am Boden eine
Art Höcker 417 den Querschnitt verengt, quasi den Kanal nach
oben umlenkt, verlängert und gleichzeitig seine Oberfläche
vergrößert, ehe in einer zweiten Gaszufuhr 416 im Bereich
der dortigen zweiten Abwinkelung abermals Gas von
der Innenwand der begrenzenden Umlenkung zugegeben wird, während
außen gegenüber ein feuerfester Keil 418 vorgesehen ist.
Dieser Höcker 417 begünstigt die Durchdringung der glühenden
Reifengerüstteile im e-Bereich mit dem Abfallgas.
Alle feuerfesten Wände können in Schamott oder Keramik vorteilhaft
ausgeführt werden.
Nach dem Kanal-Abschnitt f kommt wieder eine erste Filterzone (Kanalabschnitt g). Im
Anschluß an diese wird die Filterung ähnlich wie gemäß Fig. 2
und 3 vorgenommen. Auch die übrigen Elemente, die hier im einzelnen
nicht besonders beschrieben sind, aber mit einer entsprechenden
400-Ziffer versehen sind, sind wie in Fig. 2 gezeigt
und können im Falle der Fig. 4 vorteilhaft angewendet
werden. Natürlich kann bei einer Konzeption gemäß Fig. 4 der
Cubus zu einem Quader "entarten".
Ein solcher "Reaktorquader" hat aber immer noch, selbst wenn
er die Form eines Backsteins annimmt (abgesehen vom Einfüllschacht
a), eine vorteilhafte kompakte Raumkonzeption.
Der offene, rostlose, senkrechte Schacht, in dem das Gut durch
Eigengewicht wandert, eine Brenngasbespülung anschließend mit
einer Hemmvorrichtung, damit das erhitzte, geschmolzene Gut
nicht zu schnell wandert, (im Falle der Fig. 2 oder 4, vorteilhafterweise
als Kanalverengung mit Abwinkelung ausgestaltet),
wobei bei der Umlenkung die Brenngasbespülung von der Innen-
oder Außenseite der Abwinkelung her geschieht, bilden mit der
Glühmasse nach der ersten Abwinkelung somit wesentliche Elemente
der vorliegenden Erfindung.
Die Doppelwandstruktur zur Wasseraufnahme für den Wärmetauscher
ist besonders am Anfang (Kanalabschnitte c, d) des Oxydationsbereichs D
allseitig um den Kanal notwendig und sehr nützlich. Die Wände
oberhalb der Distanzstrecke (Kanalabschnitt e) der zweiten Gasspülzone (Kanalabschnitt f) oder
Z₂ und der folgenden Kanalstrecken sind ebenfalls von dieser
doppelten Struktur, vor allem soweit in der Nähe höhere Temperaturen
vorhanden sind, was im allgemeinen im Inneren des Reaktorcubus
der Fall ist, und zwar auch noch auf den letzten Kanalabschnitten
j, k, der Trockenfilterung und zwar deshalb,
weil diese aus konstruktiven Gründen zur Z₁-Zone (ohne tote
Luftzwischenräume!) benachbart sind.
Es sind vor allem im Bereich der ersten und der zweiten Gasspülzone
(Z₁ und Z₂ Kanalabschnitte c, d, f) und im Bereich
der Trockenfilterzone (Kanalabschnitte i, j) die Kanalwände doppelt zur Aufnahme
von Wasser ausgebildet; z. B. bilden die beiden Wände bi und ia
quasi einen Teil dieses Doppelwandsystems, wobei hier jedoch
außerordentlich vorteilhaft durch dieses konstruktive Konzept
erreicht wird, daß der Wasserkanal u-v-w des genannten Doppelwandsystems
von der Zone der ersten Brenngaszufuhr Z₁ her, sowohl
vom Kanalabschnitt c als auch vom Kanalabschnitt d her eine starke Wärmezufuhr
erhält, so daß im senkrechten Wasserkanalabschnitt v/w das
bei Abschnitt u relativ stark erhitzte Wasser wie unter einer Pumpwirkung
hochgetrieben wird, so daß die Heißwasserabführung x des Wärmetauschsystems
W bzw. WT im Bereich dieses oberen Endes der Abschnitte
v/w des Wasserkanals vorgesehen werden sollte, in welche
letzteren die Nachführung von Kaltwasser aus dem großen
"Reservoir" W über die auch schon stark "beheizte" untere waagrechte
Strecke u geschieht, wobei der Querschnitt des Kanals auf
dem Abschnitt u bewußt wesentlich größer als auf den Abschnitten
v und w ist (siehe Fig. 5).
Wie der Fig. 2 zu entnehmen ist zum Zwecke der Wärmeenergiegewinnung
zwischen der Verbrennungsfilterstrecke (Kanalabschnitt g) und der Trockenfilterstrecke
(Kanalabschnitte i, j) ein größerer kubusartiger, vom Kanal umgebener
Wasserbehälter W vorgesehen, dessen Wasser die Wände
der betreffenden Filterstrecken unmittelbar und/oder mit
den doppelbödigen Kanalwandteilen kommuniziert, wobei in diesem
Wasserbehälter Wärmetauscherelemente WT für hygienische Wasserabführung
und/oder Zu- und Ablaufmöglichkeiten für Heizwasser
vorgesehen sind (z. B. x).
Wie Fig. 2 weiter zu entnehmen, ist am Ende der Verbrennungsfilterstrecke
(Kanalabschnitt g) unter erneuter Abwinkelung und
Querschnittsverminderung eine wiederum waagrecht sich erstreckende
Kanalführung (Abschnitt h) zur Beruhigung der Abfallgasströmung vorgesehen.
An diese schließt sich dann die trockene Filterung mit
Abschnitt i beginnend an und setzt sich vorzugsweise in einem
zweiten Abschnitt j derselben fort, wobei eine 180°-Umlenkung
(i/j) stattfindet und senkrecht zur Fallrichtung geschieht
der Austritt aus der Trockenfilterzone.
In jedem Fall aber soll senkrecht zur Durchströmungsrichtung im
Trockenfiltergebiet am Ende derselben ein Austrittsquerschnitt
33 vorgesehen sein, der zu einer Naßfiltervorrichtung 35 bis 39
führt (Fig. 3). Im Bereich der Trockenfilterzone (Kanalabschnitte
i, j) kann Eisenhydroxid zur Bindung von Schwefeloxid
an Teilen im Verbrennungsprodukt vorgesehen werden.
In einer Ausgestaltungsvariante kann auch die Trockenfilterzone
im Kanalabschnitt i waagrecht beginnen, in dem der Kanal in der
Waagrechten sich abwinkelt (4. Abwinkelung h/i also senkrecht
zur Zeichenebene der Fig. 2), wonach - in nicht dargestellter
Weise - in einem 2. Abschnitt j derselben, eine Durchströmung
in Fallrichtung stattfindet und unter erneuter Ablenkung senkrecht
zu dieser der Austritt aus der Endfilterzone, vorzugsweise
im 3. Abschnitt der Trockenfilterzone geschieht.
Die Naßfiltervorrichtung weist eine Umlenkwand 35 auf, die verstellbar
ist und den Kanal begrenzt. Diese Umlenkwand (vorzugsweise
V-förmige) Umlenkwand 35 ist in der Höhe und Tiefe
(vergl. die Positionen 34 oder 36) verstellbar, bis zum Anschlag
an die Wand 38 des Gasabzugs, wo der maximale Querschnitt
für das abziehende Gas geboten wird, jedoch keine Naßfilterung
stattfindet. Von der Position 36 an wird die Naßfilterung mit
tieferer Position der Wand intensiver.
Bei stationärem Betrieb (d. h. optimaler Verbrennung) ist die
Naßfilterung, die vor allem in der Anheizphase nötig ist, im
allgemeinen nicht erforderlich.
Die Gasschleuse 7 vom Einfüllschacht a wird einige Minuten vor
dem Nachfüllen des Einfüllschachtes mit Altreifen geöffnet.
Sämtliche Zuführungen von Luft oder Gas in die Brenngaszonen
z₁ und Z₂ müssen aber vorher unterbrochen werden, damit die vorhandenen
Schwelgase im Einfüllschacht a in die Brenngaszone Z₁
gesaugt und zur Verbrennung gebracht werden.
Danach kann der Deckel 11 des Einfüllschachtes a problemlos geöffnet
und der Einfüllschacht mit Altreifen erneut gefüllt werden
ohne lästigen Gasaustritt.
Nach dem erneuten Schließen des Einfüllschachtdeckels 11 kann
der Reaktor weiterbetrieben werden, ohne daß er von neuem gezündet
werden muß, da die Glut der Abfallstoffe zur Anschlußverbrennung,
bzw. Anschlußzündung ausreicht.
In und nach der zweiten Brenngaszone (Kanalabschnitte d, f/g)
müssen zwangsläufig Rauch und Abgase aus der ersten Zone Z₁ bei
hohen Temperaturen über einen Abschnitt großer Reaktionsfläche
(in Fig. 4 z. B. 44) z. B. als Schlackenfüllung in Kanalabschnitt g
ausgebildet, strömen, die auch Koks, Holzkohle oder andere Steinkohlearten
beinhalten kann.
Die Füllung ist auswechselbar angeordnet und enthält zur Nachverbrennung
also u. U. auch aktive brennbare oder glühfähige
Massen. Dieser sog. "Flächenbrenner" (4; 44) wird vor allem in
der Anheizzeit in Tätigkeit gesetzt mit dem brennbaren Gas der
Zone Z₂. Diese zweite Zone Z₂ kann ebenso wie die erste Zone Z₁
mit Schamott und/oder Keramik oder teilweise Schamott und teilweise
Keramik oder auch teilweise mit oder ganz aus Edelstahl
gebaut werden.
Die Temperatur wird in der Trockenfilterzone I (Kanalabschnitte
i, j, k) abgesenkt und an die vorhandenen Wärmetauscherflächen
abgegeben, wobei gleichzeitig ein Wärmetauschsystem Wt gespeist
wird. Diese Temperaturabsenkung unterstützt die Filterwirkung.
An den Reaktorkubus angebaut, als Zwischenteil zum Kamin vorteilhafterweise,
ist die Naßfilteranlage vorgesehen in der die Schadstoffe
mittels Wasser (und vorher noch durch Eisenhydroxyd)
gebunden werden, somit die Schwefel- und Staubrückstände aus der
Abluft entfernt sind.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann folgende Steuergeräte
zur Überwachung ihrer Funktionen aufweisen:
Thermometer für die Bereiche Z₁, Z₂, k, i.
Hygrometer für i, j.
Flammenwächter für Z₁.
Schwefeldioxidmeter für k.
Kohlenmonoxidmeter für k.
Thermometer für die Bereiche Z₁, Z₂, k, i.
Hygrometer für i, j.
Flammenwächter für Z₁.
Schwefeldioxidmeter für k.
Kohlenmonoxidmeter für k.
Sie erfordert keinen kontinuierlichen Dauerbetrieb, die Heizkosten
werden drastisch gesenkt. Lästige Reifenberge werden
"entsorgt".
Die Leistungen eines erfindungsgemäßen Kubusreaktors von 1 m³
liegen bei 39 000 WE, entsprechend 45 kW. Es sei darauf hingewiesen,
daß natürlich auch größere oder auch kleinere Anlagen
nach diesem System gebaut werden können.
Wie in Fig. 5 dargestellt und in Fig. 3 angedeutet, ist am
Ende des Kanalabschnittes g mit der Verbrennungsfilterzone eine
Art Sicherheits-Druckventil vorgesehen, damit bei abrupter Verbrennung
Druckspitzen nicht in die Kanalabschnitte h, i, j, k,
hineinwirken.
Zu diesem Zweck wird eine mit Gewicht belastete Abdichtklappe
50 am Ende des Kanalabschnitts g vorgesehen, die sich in einen
Zwischenkanal druckentlastend öffnet, der in den Raum nach dem
Kanalabschnitt k führt, oder die Klappe 50 öffnet sich, wie in
Fig. 3 angedeutet, unmittelbar (vorzugsweise in gleicher Höhe
wie die Austrittsöffnung 33 nach dem Abschnitt k) selbst in den
Raum unter der Umlenkwand 35.
Fig. 6 zeigt eine weitere Variante in der Darstellung wie Fig. 4
bei der der dünnere Teil 615 des Schamott-Bodens 614/615 auf
einem in den Boden eingelassenen drehbaren Platte 615/622 zur
Herstellung der Öffnung 620 vorgesehen ist. Diese Öffnung 620
führt in einen unteren Raum 630, der allseitig in Stahlblech
623 kastenartig gefaßt ist, wie auch die Unterlage 621, 622 der
Schamott-Schichten 614/615 Stahlbewehrungen.
Die Glühmasse Y wandert in Betrieb ja mehr und mehr nach links
und der auf der Platte 615/622 liegende Teil ist i. a. entbehrlich,
ja bei Durchlaufbetrieb von der Masse Y sogar zuviel und
nachteilig werden. Die Öffnung 610 wie in Fig. 2/4 ist bei Überholung
des Gerätes nach wie vor nützlich.
Das Schließelement 624 sichert die Platte gegen ungewünschte
Bewegungen.
Claims (42)
1. Verbrennungsverfahren zur Verwertung von schwer brennbarem
Abfallgut, insbesondere von Altreifen, wobei die Verbrennung
unter Gebläseeinwirkung beginnt und das zunehmend gasförmig
werdende Abfallgut unter weiterer Brenngaszufuhr
durch einen Kanal geführt wird, so daß das Abfallgut mindestens
einer Oxidationszone ausgesetzt wird,
wobei das gesamte Abfallgut eine sich in Wanderungsrichtung
nur unter im wesentlichen stetiger Querschnittsänderung
räumlich erstreckende Oxidationszone (O,
C, D, E) unter räumlicher Umlenkung durchwandert, welche
mindestens am Anfang unter Brenngaszufuhr (Zone Z₁) steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem Bereich am Anfang der Oxidationszone (O) die Umlenkung
des Abfallgutes in eine zweite Wanderungsrichtung
(D - E - F) erfolgt und daß im Bereich dieser Umlenkung (U₁)
die Gaszufuhr (Z₁) vorzugsweise erfolgt und zwar von einer
Seite her und quer zur jeweiligen Wanderungsrichtung (B - C - D)
des Abfallgutes gerichtet.
3. Verfahren nach
Anspruch 1 oder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verbrennung
nach (Zone Z₁) der Brenngaszufuhr (s) das Abfallgut
durch eine im stationären Betrieb glühende, Hohlräume
aufweisende (z. B. poröse) Metallmasse (oder z. B.
ein Drahtgerüst Y) mindestens teilweise hindurchgeführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Verbrennung von Altreifen im Gebiet nach der Zone Z₁ der
Brenngaszufuhr die metallischen Teile des Reifens als glühende
Masse (Y) zur vollständigeren Verbrennung dadurch benutzt
werden, daß das nun schon gasförmige Abfallgut durch
diese glühende Masse (Y) hindurchgeführt wird, wobei gleichzeitig
in dieser Masse (Y) schon eine Vorfilterung stattfindet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbrennung am Anfang der Oxidationszone
(C - D; Z₁) und anschließend (Abstandsbereich E) in einem
offenen Kanal geschieht und später vor und/oder während der
Filterung nochmals eine Brenngaszufuhr (Zone Z₂) stattfindet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abfallgut spätestens am Ende einer ersten
Wanderungswegstrecke (A - B - C) auf dieser durch das
Eigengewicht in einer ersten Wanderungsrichtung bewegt wird
und an diesem Ende im Bereich der seitlichen Gaszufuhr am
Anfang der Oxidationszone eine Hinderung zum langsameren
Durchwandern erfährt, welche vorzugsweise durch eine Querschnittsverengung
des offenen Kanals erreicht wird und dann
das Abfallgut nach der Umlenkung (U₁) eine im wesentlichen waagrechte
Abstandsstrecke (D - E - F) geführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß dem zugeführten Brenngas Sauerstoff, und zwar
vorzugsweise im Überschuß, beigegeben wird.
8. Verfahren nach
Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das nun überwiegend
gasförmige Abfallgut am Ende dieser Abstandsstrecke
(E) nach einer erneuten Umlenkung (U₂) gegen die Richtung der
Schwerkraft geführt wird, vorzugsweise unter erneuter Querschnittsverengung
vor dem Bereich der Filterung.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbrennung
in der Filterzone (G) zusätzlich geschieht, vorzugsweise
durch weitere Zusetzung eines Gas-Luftgemisches im
Bereich der Filterzone (G : Verbrennungsfilterzone).
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß schon im Bereich
(F) der zweiten Brenngaszufuhr die Filterung des gasförmigen
Abfallgutes vorgenommen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß vorzugsweise nach nochmaliger (dritter) Umlenkung
(U₃) (nach dem Bereich G) in die Waagrechte (Wegstrecke
H) eine Einleitung in eine weitere Filterzone (I) mit vorzugsweise
trockener Filterung (sog. Trockenfilterzone) geschieht.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in
dieser weiteren Filterzone (I) nur gefiltert wird, insbesondere
unter Wärmeentzug des Abfallgutes.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß vor
Eintritt in diese Trockenfilterzone (I) die Durchströmungsrichtung
ein viertes Mal (Umlenkung U₄) etwa um 90° wiederum, geändert
wird (Bereich H-I (Fall Gamma)).
14. Verfahren nach Anspruch 2 oder 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Brenngaszufuhr (Z₁) über die Breite des offenen
Kanals (Zone C/D d. h. jeweils etwa senkrecht zur Wanderungsrichtung
B - C; D - E) verteilt ist und auch wenigstens
angenähert senkrecht zu dieser Breitenerstreckung mit
ihrer Strömung gerichtet ist.
15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der Trockenfilterzone (I) zunächst eine waagrechte
Durchströmung, dann in einem zweiten Abschnitt (J) derselben,
eine Durchströmung in Fallrichtung mindestens teilweise
erfolgt und - unter erneuter Umlenkung (U₅) senkrecht zur Fallrichtung
- der Austritt aus der Trockenfilterzone wieder
waagrecht in einem dritten Bereich (K) der Trockenfilterzone
geschieht (Fälle Alpha und Beta).
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11, 13, 15, dadurch gekennzeichnet,
daß vor Eintritt in die Außenluft (beispielsweise
in den Kamin) eine Naßfilterung, vorzugsweise mittels Tauchbad
vorgenommen wird (Bereich N).
17. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der Trockenfilterzone Schwefeloxidanteile im Verbrennungsprodukt
mittels Eisenhydroxid gebunden werden.
18. Verfahren nach Anspruch 2 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Zone der zweiten Brenngaszufuhr (Z₂) während
der Anheizphase ein erhöhter Gas- und Sauerstoffanteil zugeführt
wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2, 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oxidationszone im Anfangsbereich (C/D)
mit drucksteuerbarer erster Brenngaszufuhr (Z₁) bei höherer
Temperatur betrieben wird, als im Bereich der zweiten Brenngaszufuhr
(Z₂) und in diesem Anfangsbereich die Verbrennung
bis etwa 1200°C, im Bereich der zweiten Brenngaszufuhr bis
etwa 800°C erfolgt.
20. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
mit den Merkmalen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß diese Vorrichtung
zum Durchwandern des Abfallgutes ein auf dem überwiegenden
Teil seiner Länge in parallelen Ebenen sich erstreckender,
mehrfach jeweils um wenigstens angenähert 90° abgewinkelter
Kanal ist (Kanalabschnitte a bis j) der einen in Wanderungsrichtung
stetig sich ändernden Führungsquerschnitt
aufweist; welcher vor und im Bereich der ersten Abwinkelung
(A₁) als offener senkrechter Kanal ausgebildet ist, der
auf der Innenseite (ci, di) der ersten Abwinkelung vorzugsweise
eine erste Brenngaszufuhr (Z₁, 2, 415) aufweist.
21.Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Kanal nach der ersten Abwinkelung (A₁) als Abstandsstrecke
(e) parallel zum Boden (14/15) der Anlage erstreckt und
anschließend über eine zweite Abwinkelung (A₂) zu einer
Filterzone (g) erstreckt, welche vorzugsweise davor eine
zweite Brenngaszufuhr (Z₂, 3, 416) aufweist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Tendenz der ersten drei Abwinkelungen
(A₁, A₂, A₃) gleich ist (z. B. um Uhrzeigersinn).
23. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kanalabschnitt (c) im Bereich der Anfangszone der ersten
Brenngaszufuhr eine in Wanderungsrichtung stetige eindimensional
konische Querschnittsverengung aufweist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal wenigstens am Anfang (Abschnitte a, b) eine
Breite von mindestens dem Durchmesser eines Autoreifens, vorzugsweise
etwa 1 m aufweist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 23, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Querschnittsverengung (Abschnitt c)
und auch noch nach derselben (Abschnitt d) unmittelbar anschließend,
bei gleichzeitiger 90-Grad-Umlenkung (erste Abwinkelung
(A₁), die Wand des Kanals mindestens auf der
Innenseite (ci, di) dieser Abwinkelung in Wanderungsrichtung
verteilte Gasdüsen (2, 415) aufweist, welche zusätzlich
senkrecht in die Tiefe des Gerätes, d. h. senkrecht zu
den parallelen Ebenen verteilt sind.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß
gegenüber den Gasdüsen (2, 415) auf der inneren Seite, im
Bereich der ersten Zone der Brenngaszufuhr (Z₁), eine vorzugsweise
steile, feuerfeste Wand (13; 413) den Kanal verengend
begrenzt, der sich in einer feuerfesten Auflage (14;
414) am Baden fortsetzt.
27. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
im Kanalabschnitt (f) der zweiten Brenngaszufuhrzone (Z₂)
eine in die Tiefe des Gerätes sich erstreckende Gas/Luftzuführung
(3; 416) angeordnet ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der zweiten Brenngaszufuhr (Kanalabschnitt f)
und/oder der anschließenden ersten Filterzone (sog. Verbrennungsfilterstrecke
G oder Kanalabschnitt g) poröse, glühfähige
Masse angeordnet ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß
am Ende der Verbrennungsfilterstrecke (Kanalabschnitt g) unter erneuter
Umlenkung (Abwinkelung A₃) und Querschnittsverminderung eine wiederum
waagerecht sich erstreckende Wegstrecke (Kanalabschnitt h) für die Strömung
vorgesehen ist, wonach vorzugsweise unter mehrfacher Umlenkung
(Abwinkelungen A₄ ff)
des Kanals dieser die anschließende Trockenfilterzone bildet.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 29, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Oxidationszone der ersten
und zweiten Brenngaszonen und im Bereich der Trockenfilterzone
doppelwandige Kanalwandteile zur Aufnahme von Wasser eines
Wärmetauschersystems (T) vorgesehen sind.
31. Vorrichtung nach Anspruch 22, 29, 30, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der ersten Filterstrecke (Kanalabschnitt g) und der Trockenfilterstrecke
(i, j, k) ein größerer Wasserbehälter (W)
vorgesehen ist, dessen Wasser die Wände der betreffenden
Filterstrecken unmittelbar berührt und/oder mit deren doppelwandigen
Kanalwandteilen kommuniziert, wobei in diesem Wasserbehälter
mindestens ein Wärmetauschersystem (Wt) vorgesehen
ist.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20, 23
oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß der offene Kanal vor der
Querschnittsverengung und am Anfang derselben als Einfüllschacht
(Kanalabschnitt a) mit dort praktisch unverändertem Querschnittsprofil
ausgebildet ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 32, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einfüllschacht (a) mit einem Klappdeckel (11) verschließbar
ist, welcher durch eine vorzugsweise zusätzlich
mittels Gebläse betriebene Gasschleuse über eine Rohrleitung
(7), die mit dem Kanalbereich nach der ersten Gaszufuhrzone
(Z₁) verbunden ist, betätigt wird.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 33, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung einem Kubus von
einem Meter Seitenlänge entspricht, der einen aufgesetzten
Einfüllschacht (a) von 0,3 bis 0,4 Meter mal einem
Meter Seitenabmessung aufweist (0,3<r<0,4; p≈1).
35. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 20 bis 34, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Öffnung (10) zu Entnahme ausfallenden
Hartgutes unmittelbar im Bereich oder nach der
ersten Brenngaszufuhrzone (Z₁) vorgesehen ist.
36. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 20 bis 35, dadurch
gekennzeichnet, daß senkrecht zur Durchströmungs-Richtung, im
Bereich des Endes (k) der Trockenfilterzone, ein Austrittsquerschnitt
(33) vorgesehen ist, der durch eine Umlenkwand
(34, 35, 36) begrenzbar ist, die in Wanderungsrichtung vorzugsweise
bis zu einer Umlenkkante (39) nach unten geschlossen
ist und wenigstens mit dieser in ein Naßbad (37) eintaucht,
und wobei nach dem tiefsten Punkt der Wand (z. B. 35)
d. i. die Umlenkkante (39) in Austrittsrichtung die Umlenkwand
(35) selbst oder eine mit ihr verbundene Gas-Leitwand
durchlöchert ist.
37. Vorrichtung nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkwand
bis zur Umlenkkante in der Höhe verstellbar angeordnet
ist.
38. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Innenwand bi sich unter einem konstanten Winkel von ca. 20°
zur Kanalmitte hin sich in die Wand ci fortsetzt und die
Außenwand ba in der Mitte des Wanderweges des Abfallguts
an der Wand ci ebenso in die Außenwand ca unter einem
Winkel von ca. 40° zur Kanalmitte hin übergeht.
39. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 38,
dadurch gekennzeichnet, daß nach der ersten Abwinkelung (A₁) am
Boden (14; 614; 414) eine poröse Metallmasse (Y) mit großem
Hohlvolumenanteil angeordnet ist.
40. Vorrichtung nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, daß die
poröse Metallmassse (Y) angeschmolzene Stahlkarkassen von
Reifen sind.
41. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 35, 39, 40, dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden (614, 615) als kippbarer Deckel (615,
622) ausgebildet ist und daß Hartgut bzw. Metallmasse beim
Schwenken um die Achse 625 durch eine sich im Boden bildende
Öffnung (620) fallen oder entnommen werden kann.
42. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 20 bis 41,
dadurch gekennzeichnet,
daß der abgewinkelte Kanal einen Kubus oder quaderförmigen
Raum umgibt oder diesen bildet, der außer dem Kanalvolumen
im wesentlichen mit Wasser gefüllt ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3443371A DE3443371C2 (de) | 1983-11-29 | 1984-11-28 | Verbrennungsverfahren zur Verwertung von schwer brennbarem Abfallgut und Vorrichtung zur Durchführung desselben |
DE19853519126 DE3519126C2 (de) | 1983-11-29 | 1985-05-28 | Verbrennungsverfahren zur Verwertung von schwer brennbarem Abfallgut und Vorrichtung zur Durchführung desselben |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3343121 | 1983-11-29 | ||
DE3443371A DE3443371C2 (de) | 1983-11-29 | 1984-11-28 | Verbrennungsverfahren zur Verwertung von schwer brennbarem Abfallgut und Vorrichtung zur Durchführung desselben |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3443371A1 DE3443371A1 (de) | 1985-06-05 |
DE3443371C2 true DE3443371C2 (de) | 1994-04-28 |
Family
ID=6215551
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE3443371A Expired - Fee Related DE3443371C2 (de) | 1983-11-29 | 1984-11-28 | Verbrennungsverfahren zur Verwertung von schwer brennbarem Abfallgut und Vorrichtung zur Durchführung desselben |
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DE (1) | DE3443371C2 (de) |
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DE2522739B2 (de) * | 1975-05-22 | 1980-09-11 | Gummi-Mayer Kg, 6740 Landau | Anlage zum Verbrennen von nicht mehr erneuerbaren Fahrzeugreifen aus Gummi u.dgl |
-
1984
- 1984-11-28 DE DE3443371A patent/DE3443371C2/de not_active Expired - Fee Related
- 1984-11-28 CH CH566684A patent/CH667908A5/de not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3443371A1 (de) | 1985-06-05 |
CH667908A5 (de) | 1988-11-15 |
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