DE3442191A1 - Filtergehaeuse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Filtergehäuse nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches, wie es z.B. durch das deutsche
Gebrauchsmuster 6 948 134 bekannt ist. Die Gehäuseteile aus Kunststoff werden über Schraubverbindungen und elastische
O-Ringdichtungen unter Einschluß eines Flachfilterzuschnittes
dichtend verbunden. Aufgrund der Schraubverbindung läßt sich der Flachfilterzuschnitt nach erfolgter
Filtration für weitere Untersuchungen dem Gehäuse entnehmen. Das bekannte Gerät ist auch für die Druckfiltration
geeignet. Bei einem Filtergerät aus Kunststoff, welches bestimmungsgemäß als Einwegartikel konzipiert ist und nur
für die Vakuumfiltration geeignet ist, ist der Flachfilterzuschnitt
zwischen einem Oberteil als Aufgußraum und einem Unterteil als Auffangbehälter eingeklemmt und die Klemmstelle
ist mit einer Sollbruchstelle versehen, so daß durch
einen gewaltsamen Bruch der Sollbruchstelle der Flachfilterzuschnitt
ebenfalls entnommen werden kann (EP-OS 0 59 809). Eine solche Sollbruchstelle ist für den
Einsatz in der Druckfiltration bei relativ hohen Drücken
nicht geeignet.
Es ist auch bereits bekannt (US-PS 4 113 627) bei Kleinfiltern,
welche als Spritzenvorsätze oder Infusionsfilter
geeignet sind, zwei mit ihren Flanschen unter Einschluß des Flachfilterzuschnittes aufeinanderliegende Gehäuseteile aus
Kunststoff dauerhaft mit einem Verschlußring aus Kunststoff zu umspritzen. Eine solche Verbindung ist weitgehend
gasdicht und sehr stark druckbelastbar.
Um bei einem solchen Kleinfilter die Möglichkeit zu ,
schaffen, ebenfalls den Flachfilterzuschnitt entnehmen zu
können, ist es bereits bekannt (DE-OS 33 13 271) zwei mit ■ ihren Flanschen unter Einschluß eines Flachfilterzuschnittes
und unter Einschluß einer O-Ringdichtung mit ihren Flanschen aufeinanderliegende Kunststoffgehäuseteile
durch einen umspritzten Verschlußring zu verschießen, der in Umfangsrichtung zwei diametral gegenüberliegende
Sollbruchste1len aufweist, die mit Hilfe einer Hebeleinwirkung
bzw. eines Schneidwerkzeuges erbrochen werden können. Der umspritzte Kunststoff ring zerfällt dabei in
Umfangsrichtung in zwei Halbringe, so daß die unter
Spannung aufeinanderliegenden Gehäuseteile voneinander getrennt und der Flachfilterzuschnitt entnommen werden
kann. Bei diesen dicht aufeinanderliegenden deckeiförmigen Gehäuseteile treten im wesentlichen bei der
Druckfiltration axiale Kräfte auf, die bestrebt sind, die
beiden Gehäuseteile in Achsrichtung auseinander zu pressen. Wird dagegen ein Gehäuseraum auf der Druckseite volumenmäßig
stark vergrößert, wie es bei der erstgenannten Druckschrift der Fall ist, und werden die Gehäusewände in
Umfangsrichtung relativ dünn gestaltet, um Kunststoff zu
sparen, so treten auch verstärkt radiale Druckkräfte auf, so daß eine solche in radialer Richtung verlaufende
Sollbruchstelle ebenfalls Festigkeitsprobleme mit sich
bringt bzw. die Sollbruchstelle so massiv ausgebildet
werden muß, daß kein müheloses Erbrechen des Verschlußringes mehr möglich ist.
Werden dagegen zwei Gehäuseteile aus Kunststoff unter Einschluß eines Flachfilterzuschnittes ohne Einschluß eines
elastischen O-Ringes mit Hilfe einer überwurfmutter aus
Kunststoff lösbar miteinander verbunden, so kommt es häufig zu einem Kaltfließen der sich aufeinander abstützenden
Gewindegänge, wenn diese zur Erzeugung eines starken Anpreßdruckes im Bereich der abzudichtenden Stelle gegeneinander
verspannt werden müssen. Durch Minderung der Elastizität (Relaxation) bei schwinden und Alterung des
Kunststoffes kann der anfänglich gute und dichte Preßsitz der verbundenen Teile zurückgehen und zu Undichtigkeiten
der Verbindungsstelle führen. Andererseits ist die Verwendung von O-Ringdichtungen im Hinblick auf aggressive
Medien nicht immer erwünscht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln ein Filtergehäuse der eingangs beschriebenen
Bauart zu schaffen, bei dem die Verbindungsstelle der
beiden Gehäuseteile auch starken Druckbelastungen in
axialer und radialer Richtung gewachsen ist, das Filterelement einwandfrei zwischen den Gehäuseteilen dichtend
aufgeklemmt und bei dem eine Entnahme des Flachfilterzuschnittes ermöglicht ist.
Diese Aufgabe wird erf indungsge-naß durch die im Hauptanspruch
angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Auf dem Gebiet der Verbindungsmittel ist zwar bekannt, daß
Gewindegänge als solche nicht dicht sind und diese not-
falls mit einem elastischen Dichtungsmittel ausgespritzt
werden. Es ist auch bekannt, zur Selbsthemmung von Gewindegangen, die sich aus Toleranzen ergebenden Freiräume
in den Gewindegängen mit einem Kleber auszufüllen. 5
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird dagegen eine
satte Ausfüllung der Gewindegänge gewährleistet, gleichzeitig
aber auch gewährleistet, daß der Reibungskoeffizient zwischen dem angeformten Gewinde und dem angespritzten
Gegeogewinde ein relativ leichtes Lösen der Verbindungsstelle
ermöglicht, so daß eine lösbare Verbindung zwischen den Gehäuseteilen entsteht und der Flachfilterzuschnitt für
weitere Untersuchungen entnommen werden kann.
Der Erfindungsgedanke ist in einem Ausführungsbeispiel
anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen zweiteiligen
Filtertopf aus Kunststoff und
20
20
Fig. 2 eine Detailansicht des Gehäuseteiles im Bereich des
Gewiadeauslaufes.
Das für die Druckfiltration, für Sterilitätsprüfungen und
mikrobiologische Untersuchungen geeignete Filtergerät besteht aus einem transparenten Gehäuseoberteil 1 mit zwei
verschließbaren Einlassen 2 und 3 und einem Gehäuseunterteil
8 oder Filtertisch ebenfalls aus Kunststoff. Der untere Behälterrand 6 begrenzt die freie Filterfläche des
Flachfilterzuschnittes 7, welcher sandwichartig zwischen
dieser« Behälterrand 6 und einem umlaufenden planen Flansch 11 des Gehäuseunterteiles 8 einklemmbar ist. Das
Gehäuseunterteil 8 hat eine drainierende FiI t erabstüt ziing
10, welche in einem Auslaß 9 endet. Das Gehäuseoberteil 1
hat fine umlaufende Schulter 4, die in einen zylindrischen
Auf'.*1:: rand übergeht, an den im Querschnitt z.B. trapez-
*> M S ♦ 0 .·'>
344219
förmige Gewindegänge 5 angeformt sind. Wie aus der Detailansicht nach Fig. 2 deutlich wird, ist die Schulter 4
radial soweit ausgedehnt, daß ihre Schulterverlängerung 41
auf der Unterseite eine radiale und axiale Formbegrenzung
für den umspritzten Verschlußring 12 bildet, wobei der Gewindegang 5 oder die Gewindegänge 5 mit ihrem Gewindeauslauf
5' in die Unterseite der Schulterverlängerung 4' einlaufen.
Prinzipiell sind alle Gewindearten mit durchgehenden Gewindegängen möglich also auch Rund-, Säge- und Flachgewinde.
Die Wahl richtet sich nach der Werkstoffpaarung, um die Reibungsgröße im Gewinde zu definieren. Die beiden
Gehäuseteile 1 und 8 werden unter Einschluß des Flachfilterzuschnittes 7 im Formwerkzeug fiir den umspritzten
Kunststoff ring in eine Dichtposition gegeneinander gepreßt und in diesem Zustand erfolgt das
Umspritzen des Verschlußringes 12 und das Beibehalten der Pressung beider Gehäuseteile 1 und 8 bis zum Verfestigen
des Kunststoffes des Verschlußringes 12. Der Kunststoff des
Verschlußringes 12 wird satt in die Gewindegänge 5
eingepreßt und bildet andererseits das Widerlager 13 tür
die Unterseite des zweiten Gehäuseteiles bzw. des Filtertisches 8. Der umspritzte Verschlußring 12 hat
dadurch seinerseits Gewindegänge 14 erhalten, die mit den Gewindegängen 5 des anderen Gehäuseteiles 1 korrespondieren
und sich von diesen in Umfangsrichtung durch eine Drehbewegung lösen lassen. Beide Gehäuseteile 1 und S
sind damit voneinander lösbar und der Flachfilterzuschnitt
7 kann für weitere Untersuchungen dem Filtergehäuse entnommen werden. Eine erneute Abdichtung über den
verfestigten Verschlußring 12 ist nicht vorgesehen. Zur erleichterten Handhabung des Verschlußringes 12 beim Lösen
sind am Umfang mehrere Griffnuten 15 oder Vorsprünge
angeformt. Das Gehäuseoberteil 1 besteht z.B. aus PoIycarbonat
und der umspritzte Kunststoff ring 12 und der Fiitertisch 8 aus Polypropylen.
An die Stutzen 2,3 und 9 lassen sich Schläuche, Lüftungsfilter oder andere im Labor übliche Zusatzteile adaptieren.
Wie aus der Schnittzeichnung deutlich wird, ist die Verbindung dazu geeignet sowohl hohe axiale Drücke als auch
hohe radial wirkende Drücke aufzunehmen. Die dargestellte Ausführungsform des Filtergerätes ist als nicht wiederverwendbares
Kunststoffgehäuse also als Einwegartikel bzw. als
sogenannte Wegwerfeinheit aufgebaut, welches gebrauchsfertig
sterilisiert ist.
Claims (7)
1. Filtergehäuse mit einem Gehäuseoberteil und einem
Gehäuseunterteil, zwischen deren kreisförmigen und umlaufenden Öffnungsrändern bzw. Flanschteilen
sandwichartig ein Flachfilterzuschnitt dichtend derart
zwischen den miteinander verbundenen Gehäuseteilen eingeklemmt ist, daß Fluid von einem Gehäuseteil in da;
andere Gehäuseteil bestimmungsgemäß nur durch den selektiv
permeablen Flachfilterzuschnitt dringen kann,
iliiiiH££]l_se.kennize;ipchneit__1_ daß das eine Gehäuseteil '.I) am
zylindrischen Außenrand seines dem Flachfilterzuschnitt
(7) zugewandten Öffnungsrandes Gewindegänge ( 5 ,·
aufweist, und die Verbindung beider Gehäuseteile (1 und
8) aus einem die beiden Gehäuseteile (1 und S) mit Flachfilterzuschnitt (7) in Dicht- und Klemmposition
haltenden umspritzten Kunststoffring (12) besteht, der
die r-ewindegänge (5) des einen Gehäuseteils ·' 1 ) satt
dusiüiit und den Rand (11) de& anderen GehiiiibKieiies · ο
nach Art einer lösbaren Überwurfmutter übergreift.
2. Filtergehäuse nach Anspruch 1,
daß die beiden Gehäuseteile (1 und 8) aus Kunststoff bestehen und das die Gewindegänge (5) aufweisende
Gehäuseteil (1) ein Kunststoffgehäuseteil ist, dessen
spezifischer Schmelzpunkt höher liegt als der des umspritzen Kunststoff ringes (12) und der des anderen
Gehäuseteiles (8) aus Kunststoff.
3. Filtergehäuse nach Anspruch 1 und 2, dadurch_ge_ke_nnzeichnetj,
daß der Kunststoff ring (12) und das ohne Gewindegänge (5) ausgebildete Kunststoffteil (8) aus dem
gleichen Kunststoff bestehen.
4. Filtergehäuse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch_giekenni^ichne^t^
daß die Gewindegänge (5) als Trapez-Gewindegänge ausgebildet sind.
5. Filtergehäuse nach Anspruch 1 bis 4, dadurch_gekenn-2.§ΐ£.ίΐη6_ί._^
daß der umspritzte Kunststoff ring (12) auf seiner Außenseite Griffnuten (15) oder Vorsprünge
aufweist.
6. Filtergehäuse nach Anspruch 1 bis 5, dadurc_h__g£k€;nn-2.ii£.hnet^
daß das mit Gewindegängen (5) ausgestattete Gehäuseteil (1) aus Polycarbonat und der umspritzte
Kunststoffring (12) und das andere Gehäuseteil (8) aus
Polypropylen gebildet sind.
7. Filtergehäuse nach Anspruch 1 bis 6, dadju££h_ge_ke;nn-SS.ifiilliS.i-L
daß die Gewindegänge (5) des einen Gehäuseteiles
(1) durch eine radial abstehende Schulter (4,4') dieses Gehäuseteiles (1) in axialer Richtung begrenzt
sind und diese als axiale und radiale Begrenzungsflache
für den umspritzten Kunststoff ring (12) gestaltet ist,
wobei das Gewinde (5) mit seinem Gewindeaus lauf (5') in din Unterseite der Schulter (4,4') einläuft.
Priority Applications (4)
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