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Beklebevorrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Beklebevorrichtung für Wellpappenanlagen
mit mehreren beheizbaren Heizflächen,über die gemeinsam und übereinanderliegend
mindestens eine von einem Auftragswerk kommende einseitige gewellte Wellpappenbahn
und eine zweite Abdeckbahn entlanggeführt und mit Hilfe einer Andrückvorrichtung
angedrückt werden, wobei die zweite Abdeckbahn unten liegt und beide Bahnen vorbeheizt
sind.
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Eine derartige Vorrichtung ist allgemein bekannt. In einem der Beklebemaschine
vorgeordneten Auftragswerk wird auf die Kuppen der gewellten Schicht der einseitigen
Bahn
Leim aufgetragen. Kurz vor der Beklebemaschine werden die einseitige
Bahn und die zweite Abdeckbahn zusammengeführt.
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Die Beklebemaschine weist üblicherweise mehrere hintereinander angeordnete,
vorzugsweise mit Dampf beheizte Heizplatten auf. Oberhalb der Heizplatten ist eine
Andrückvorrichtung angeordnet, die beispielsweise einen Gurt aufweist, der die übereinanderliegenden
Bahnen belastet und gegen die Heizflächen andrückt. Beide Bahnen werden üblicherweise
in Höhe des Auftragswerks mit Hilfe beheizter Walzen vorbeheizt.
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Die Heizplatten haben die Aufgabe, Wasser auszutreiben und ein Aushärten
des Leims zu bewirken. In der Beklebemaschine muß die z.weite Abdeckbahn naturgemäß
unten liegen, so daß die Wärme über die zweite Abdeckbahn zugeführt werden muß.
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Da Papier bekanntlich ein schlechter Wärmeleiter ist, ist eine erhebliche
Länge der Beklebemaschine erforderlich, um vor allem bei hohen Betriebsgeschwindigkeiten
eine ausreichende Beheizung sicherzustellen. Besonders gravierend wird das Problem
bei zwei- oder mehrwelliger Wellpappe.
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Hierbei muß die Wärme über die gesamte untere Wellpappenbahn bis zum
Leim 'auf der gewellten Schicht der oberen einseitigen Bahn übertragen werden. Die
wärmeisolierende Wirkung wird dabei durch die gewellte Schicht der unteren Wellpappenbahn
erheblich verstärkt. Bei zweiwelliger oder dreiwelliger Pappe (Schwerpappe) kann
daher für die oberste Zwischenverklebung kein Stärkeleim, sondern nur ein
teurer
Kaltleim verwendet werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Beklebevorrichtung
für Wellpappenanlagen zu schaffen, mit der auch zwei- oder mehrwellige Wellpappenbahnen
mit großer Geschwindigkeit und unter Verwendung üblicher Stärkeleime miteinander
verklebt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor den Heizflächen
unterhalb der einseitigen Bahn eine langgestreckte Heizvorrichtung angeordnet ist,
die die gewellte Schicht der einseitigen Bahn berührungslos beheizt.
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Bei der Erfindung wurde erkannt, daß der Abstand zwischen der bisher
üblichen. Vorbeheizung und der Beklebemaschine viel zu groß ist, um einen wesentlichen
Beitrag zur Verklebung im. Bereich der Beklebemaschine zu leisten. Eine Vorbeheizung
der einseitigen Bahn konnte bisher im übrigen nur auf der Deckbahnseite stattfinden,
so daß eine Erwärmung des Leims auf Vorgeliertemperaturen nicht in Frage kam.
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Bei der Erfindung hingegen wird in dem Zwischenraum, der normalerweise
zwischen Auftragswerk und Beklebemaschine vorhanden ist, eine berührungslos arbeitende
Heizvorrichtung angeordnet, die Wärme unmittelbar auf den Leim
auf
den Kuppen der gewellten Schicht übertragen kann. Für die Wärmeübertragung können
übliche Methoden eingesetzt werden, z.B. Infrarotstrahler, Mikrowellenbeheizung,
Heißdampf, Heißluft usw. Eine mechanische Berührung kommt wegen des aufgetragenen
Leims nicht in Frage.
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Mit Hilfe der Erfindung läßt sich im Bereich der beleimten Wellenspitzen
vor der Verklebung eine Temperatur einstellen, die sich weitgehend der Verklebungstemperatur
in der Beklebernaschine nähert. Mit Hilfe der berührungslosen Beheizung läßt sich
im übrigen der Stärkeleim vorgelieren, so daß eine sofortige Verbindung der zu verklebenden
Bahnen in dem Augenblick erreicht wird, in dem sie gegeneinandergeführt werden.
Auf diese Weise läßt sich die Gesamtlänge einer Beklebemaschine, die in bekannten
Wellpappenanlagen bekanntlich eine erhebliche Länge aufweist, reduzieren.
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Besonders vorteilhaft ist die Erfindung bei zwei- oder mehrwelliger
Wellpappe, da auch bei derartigen Pappen hohe Betriebsgeschwindigkeiten gefahren
werden können. Der in bekannten Anlagen vorhandene Isolationseffekt ist zwar nach
wie vor gegeben, die ausreichende Vorbeheizung der einzelnen Lagen kompensiert diese
nachteilige Erscheinung.
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Wie bereits erwähnt, wird vorzugsweise unterhalb jeder
einseitigen
Bahn bei der Herstellung von mehrwelligen Wellpappenbahnen eine berührungslose Heizvorrichtung
angeordnet. Eine Verbesserung der Vorwärmung erfolgt nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung dadurch, daß oberhalb der untersten, zweituntersten usw. einseitigen
Bahn eine Heizfläche angeordnet ist, gegen die die Abdeckbahn der einseitigen Bahn
anliegt. Auf diese Weise wird auch die Gegenbahn unmittelbar vor Eintritt in die
Beklebemaschine ausreichend vorgewärmt. Berührungslose Heizvorrichtung und zusätzliche
Heizfläche bilden nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung eine Einheit.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Die einzige Figur zeigt in Seitenansicht schematisch eine Beklebevorrichtung
nach der Erfindung in einer Wellpappenanlage.
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Bevor auf die in der Zeichnung dargestellten Einzelheiten näher eingegangen
wird, sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung
mit Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeutung ist.
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In der einzigen Figur ist eine Auftragsvorrichtung 10
mit
einem oberen Auftragswerk 11 und einem unteren Auftragswerk 12 dargestellt. Jedes
Auftragswerk weist eine Umlenkwalze 13, 13', Auftragswalze 14, 14', Abquetschwalze
15, 15' sowie eine Gegenwalze 16, 16' auf. Eine einseitig gewellte Wellpappenbahn
17 bzw. 17' wird durch den Spalt der Walzen 14 und 16 bzw. 14' und 16' geführt zwecks
Aufbringens von Stärkeleim auf die Wellenkuppen der gewellten Schicht. Dieser. Vorgang
ist jedoch bekannt. Eine untere Abdeckbahn 18 wird über zwei Umlenkrollen 19, 20
durch die Auftragsvorrichtung 10 geführt. Die erwähnten Bahnen 17, 17' und 18 werden
zu einer Beklebemaschine 20 geführt, die einzelne hintereinander angeordnete, mit
Dampf beheizte Heizplatten 21 aufweist. Die Heizfläche der vordersten Heizplatte
21 ist gewölbt zwecks besseren Zusammenführens der einzelnen Bahnen. Oberhalb der
Heizplatten 21 ist ein Andrückgurt 22 angeordnet, der um Umlenkrollen geführt ist,
von denen zwei bei 23 und 24 gezeigt sind. Auf der Innenseite des unteren Trumms
ist eine Haube 25 angeordnet, auf deren Oberseite ein Lüfter 26 sitzt, der auf dem
unteren Trumm des Gurtes 22 ein Druckpolster aufbaut zwecks gleichmäßigen Andrucks
des Gur'ts gegen die darunter liegenden zusammengeführten Bahnen 17 17' und 18.
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Eine erste langgestreckte Heizvorrichtung 27 ist zwischen Auftragsvorrichtung
10'und Beklebemaschine 20 unterhalb der schräg nach'unten geführten Bahn 17 angeordnet.
Die
Heizvorrichtung arbeitet berührungslos und kann z.B. ein Infrarotstrahler
sein, ein Mikrowellenheizgerät usw. Auch heißes gasförmiges Medium kann eingesetzt
werden. Eine ebenfalls mit Dampf oder dergleichen beheizbare Heizplatte 28 ist unterhalb
der Heizvorrichtung 27 angeordnet. Ihre Heizfläche ist gewölbt und führt die erste
Abdeckbahn der einseitigen Bahn 17Rzu Heizzwecken. Heizvorrichtung 27 und Heizplatte
28 können eine Einheit bilden.
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Unterhalb der einseitigen Bahn 17' ist eine zweite Heizvorrichtung
29 angeordnet, die wie die Heizvorrichtung 27 ebenfalls berührungslos arbeitet und
die gewellte Schicht der zweiten einseitigen Bahn 17' beheizt. Die Heizvorrichtung
29 bildet mit einer weiteren Heizplatte 30 darunter eine Einheit, an deren unterer
Heizfläche die Abdeckbahn 18 entlangläuft.
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Mit Hilfe der beschriebenen Heizvorrichtungen wird der Leim auf den
Wellenkuppen der Bahnen 17 und 17' geliert, während die glatten Abdeckbahnen, soweit
sie mit den Wellenkuppen verklebt werden, ebenfalls vorbeheizt werden.
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Dadurch erfolgt unmittelbar beim Eintritt der Bahnen 17, 17' und 19
in die Beklebemaschine 20 eine Verklebung. Die Beklebemaschine 20 kann daher verhältnismäßig
kurz ausgeführt werden. Alternativ ist es möglich, auch bei mehrwelligen Pappen
hohe Arbeitsgeschwindigkeiten zu fahren.
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