DE3440326C2 - Verfahren zur Herstellung eines Haushaltssiebes - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Haushaltssiebes.

Bei bekannten Sieben der hier in Frage stehenden Art, wie sie zum Beispiel auch in der DE-PS 12 68 337 beschrieben sind, läuft der Kunststoff beim Spritzvorgang in das Siebgeflecht. Die Folge ist ein optisch schlecht aussehendes Sieb.

Nach einem in der US-Patentschrift 3 387 075 beschriebenen Verfahren wird dies durch Einlage von zwei Kunststoffringen, die sich beim Spritzvorgang mit dem Gehäusematerial verbinden, verhindert. Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß zunächst der eine Kunststoffring, dann der Siebkörper und dann der nächste Kunststoffring eingelegt werden müssen. Dieses Verfahren ist sehr aufwendig und arbeitsintensiv. Es ist, wenn überhaupt, nur über kostspielige Anlagen zu automatisieren.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines Haushaltssiebes der eingangs genannten Art aufzuzeigen, bei dem es möglich ist, den Kunststoff­ rahmen scharfkantig vom Siebgeflecht getrennt und mit geringem Aufwand herzustellen.

Diese Aufgabe wird mit dem im Patentanspruch beschriebenen Verfahren gelöst. Dieses Verfahren macht sich zum einen die Erkenntnis zunutze, daß eine annähernd rechtwinklige Abwinklung praktisch wie eine Labyrinthdichtung wirkt, und daß zum anderen durch die Kühlung im Bereich des möglichen Durchtritts ein Durchtreten von Kunststoffmaterial durch das schnelle Erstarren zuverlässig verhindert wird. Natürlich wirkt sich auch positiv aus, daß durch die Ausrichtung des Schließkraftvektors des Werkzeuges senkrecht auf die zweite Werkzeughälfte immer mit einer optimalen Spaltbreite gearbeitet und der Siebkörper paßgenau gehalten wird. Abnutzungserscheinungen des Werkzeuges werden ausgeglichen.

In weiterer Ausgestaltung wird das Siebgeflecht und/oder das Werkzeug zumindest in dem Berührungsbereich der beiden Werkzeughälften, also im engsten Labyrinthbereich, gekühlt. Dadurch wird ein schnelles Erstarren des Kunst­ stoffes erreicht, mit der Folge, daß der Rand besonders scharfkantig wird. Ein Überfließen des Kunststoffs in das weitere Siebgeflecht ist dadurch ausgeschlossen. Das mit diesem Verfahren hergestellte Haushaltssieb entspricht voll dem ästhetischen Empfinden der heutigen Hausfrau. Die häßlichen, ungleichmäßigen schmierig aussehenden Überfließstellen des Kunststoffes werden zuverlässig ver­ mieden.

Das Verfahren zur Herstellung des Haushaltssiebes wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Haushaltssieb,

Fig. 2 einen stark schematisierten Schnitt durch ein Werkzeug mit eingelegtem Siebgeflecht,

Fig. 3 ein Detailausschnitt gemäß dem Punkt III in Fig. 2 und

Fig. 4 eine Alternativlösung für den Bereich nach III.

Ein Siebgeflecht 1 ist in einen Kunststoffrahmen 2, der auf der einen Seite in einen Griffansatz 3 und auf der anderen Seite in einen Auflagehaken 3 übergeht, einge­ spritzt. Der Randbereich 5 des Siebgeflechtes 1 ist stufenförmig ausgebildet, das heißt, er hat zunächst einen senkrechten Teil 6, dann einen waagrechten Teil 7 und geht dann in die Rundung 8 über.

In der Ausführungsform gemäß der Fig. 4 ist auf den senkrechten Teil 6 verzichtet.

Diese Ausbildung des Randbereiches, natürlich bedingt durch die Werkzeugkonstruktion, ist das wesentliche Merkmal der Erfindung. Die beiden Werkzeughälften 9 und 10, wobei die 9 die Schließseite und 10 die Düsenseite darstellen, bewegen sich in Pfeilrichtung 11. Erwähnt werden muß, daß es an sich keine Rolls spielt, welche Werkzeughälfte die Schließseite und welche die Düsen­ seite darstellt. Dies sind rein werkzeugtechnische Ent­ scheidungen, die auch von der Art der Auswerferanordnung abhängen und somit mit ein designtechnisches Argument bilden.

Die beiden Werkzeughälften 9 und 10 haben einen kurzen Bereich 12, der rechtwinklig zur Pfeilrichtung liegt. Dieser Bereich 12 klemmt den waagrechten Teil 7, wodurch dieser praktisch erst waagrecht wird, zwischen sich ein. Dieser Bereich 12 liegt nun aber auch rechtwinklig zur Fließrichtung des thermoplastischen Kunststoffes beim Einspritzen in die Form 13 für den Kunststoffrahmen 2. Es wird dadurch für den Kunststoff ein Labyrinth gebildet. Zudem sind die Kapillaren zwischen dem Drahtgeflecht so fein, daß die Erstarrung des Kunststoffes in dem kurzen Bereich 12 sehr schnell vor sich geht und eine scharfe Trennung zwischen der Rundung 8 des Siebgeflechtes und dem Kunststoffrahmen 2 entsteht. Dadurch, daß die beiden Werkzeughälften im kurzen Bereich 12 flächig gegeneinander stoßen, wird auch der Werkzeugverschleiß ausgeglichen und immer nur ein Labyrinth in Drahtstärke übrig bleiben. Es wird also auch durch Werkzeugverschleiß keine Ver­ schlechterung der Spritzqualität eintreten.

Eine weitere Steigerung der Trenngenauigkeit kann durch entsprechende Kühlung erfolgen. Dabei bietet sich sowohl die Werkzeugkühlung in dem kurzen Bereich 12 an, als auch die Kühlung des Siebgeflechtes 1 unmittelbar vor dem Spritzvorgang. Dazu bietet sich zum Beispiel das Ein­ tauchen in ein Kältemedium an.

Eine weitere Verfeinerung des Verfahrens wird dadurch erreicht, daß das Spritzgußwerkzeug also die beiden Werkzeughälften 9 und 10 gleichzeitig als Tiefzieh­ werkzeug für das Siebgeflecht 1 fungieren.

Der Anspritzpunkt für den Kunststoffrahmen wird zweck­ mäßiger Weise in jedem Fall im Griffansatz 3 oder im Auflagehaken 4 liegen.

Claims (1)

1. Verfahren zur Herstellung eines Haushaltssiebes mit einem Siebgeflecht aus Metalldraht, das an einem geschlossenen mit einem Griffeinsatz versehenen Kunststoffrahmen befestigt ist, wobei das Siebgeflecht beim Spritzgießen in etwa rechtwinklig abgewinkelt wird, und das Werkzeug für den Kunststoffrahmen unmittelbar hinter der Abwinklung in Richtung Rand derart ausgebildet ist, daß die Schließkraft etwa rechtwinklig unmittelbar auf den Randbereich des Siebgeflechts wirkt und dieses zumindest in einem kurzen Bereich formschlüssig durch die beiden Werkzeughälften eingeklemmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebgeflecht (1) und/oder das Werkzeug (9, 10) zumindest im kurzen Bereich (12) gekühlt wird.