DE1170616B

DE1170616B - Verfahren zur Herstellung von Farbeffekten auf stranggepressten Profilstuecken aus thermoplastischem Kunststoff und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens

Info

Publication number: DE1170616B
Application number: DEB62651A
Authority: DE
Inventors: Werner Schlueter
Original assignee: Hermann Berstorff Maschinenbau Anstalt GmbH
Current assignee: KraussMaffei Extrusion GmbH
Priority date: 1961-05-26
Filing date: 1961-05-26
Publication date: 1964-05-21

Description

Verfahren zur Herstellung von Farbeffekten auf stranggepreßten Profilstücken aus thermoplastischem Kunststoff und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Farbeffekten auf stranggepreßten Profilstücken aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere auf Platten für Fußbodenbeläge, bei dem der plastifizierte Kunststoff mittels einer Schneckenpresse einer Breitschlitzdüse zugeführt wird. Es ist bekannt, thermoplastische Kunststoffe auf einer Schneckenpresse mit Breitschlitzdüse derart zu spritzen, daß durch intermittierende Zugabe -von Farbkonzentraten oder andersfarbigem Material Farbeffekte erzielt werden können. Der Nachteil bei der Herstellung verschiedenfarbiger Platten, z. B. Fußbodenbeläge, auf Schneckenpressen mit Breitschlitzdüse besteht darin, daß bei der kontinuierlichen Fertigung keine Gleichmäßigkeit im Farbmuster erzielt werden kann.
Der Erfindung liegt das Bestreben zugrunde, die Nachteile dieses bekannten Verfahrens sowie der hierzu erforderlichen Vorrichtung in vollem Umfang zu vermeiden. Das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß das Farbkonzentrat als grobkörniges Granulat mit einem gegenüber dem Grundwerkstoff höheren Erweichungspunkt diesem zugesetzt und kurz vor dem Austritt aus der Düsenmündung in noch im wesentlichen festem Zustand von einer mit Löchern versehenen, sieb artigen Einrichtung aufgehalten wird, die ein allmähliches Aufschmelzen des Farbkonzentrats unter Bildung eines streifen artigen Musters auf dem aus der Düsenmündung austretenden Strang bewirkt.
Das dem thermoplastischen Material, insbesondere Polyvinylchlorid, zugemischte härtere Farbkonzentrat oder Granulat bleibt so lange an der mit Löchern versehenen siebartigen Einrichtung hängen, bis es aufgeschmolzen ist. Beim Aufschmelzen ergibt sich dann in der Platte ein Streifen. Durch verschiedene Korngröße des Farbkonzentrats hat man die Möglichkeit, die Aufschmelzdauer zu beeinflussen, so daß kürzere bzw. Iängere Streifen auf der Platte entstehen.
Ein derartiges Muster pflegt man in der Praxis als »Jaspireffekt« zu bezeichnen.
Besonders die tiefgeschnittenen Schnecken in der Schneckenpresse verhindern ein frühzeitiges Vermischen der Grundmasse mit dem Farbkonzentrat, so daß das Farbkonzentrat erst kurz vor dem Austritt der Düse vor der mit Löchern versehenen siebartigen Einrichtung verwischt wird. Weitere Effekte können dadurch erreicht werden, wenn die siebartige Einrichtung senkrecht zur Schneckenachse verlaufende Bewegungen vollführt.
Zweckmäßig wird der aus der sieb artigen Einrichtung austretende Werkstoff vor dem Eintritt in den Düsenkanal einem Förderorgan zugeführt, das die Farbstreifen im Strang unterbricht oder verwischt.
Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, daß die mit Löchern versehene siebartige Einrichtung aus einem in der Breitschlitzdüse angeordneten Staubalken besteht, dessen in den Düsenkanal eindringender Teil eine Vielzahl von Bohrungen aufweist, die mittels eines Siebes abgedeckt oder von diesem durchsetzt sind.
Dabei besteht das Förderorgan aus einer Welle mit Knet- oder Exzenterscheiben.
Es ist im Rahmen der Erfindung aber auch möglich, daß das Förderorgan aus einer Welle polygonalen Querschnitts besteht.
Versuche haben ergeben, daß die mit Löchern versehene siebartige Einrichtung eine Streifenbildung auf der gesamten Platte bewirkt, wohingegen das Förderorgan das Farbmuster der Platte in Querrichtung beeinflußt.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die zu dessen Ausübung notwendige Vorrichtung sind nachstehend an Hand der Zeichnung noch etwas ausführlicher erläutert. In der Zeichnung zeigt in rein schematischer Weise Fig. 1 einen lotrechten Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung, Fig. 2 einen lotrechten Schnitt durch die Anordnung gemäß F i g. 1 mit eingebautem Förderorgan, F i g. 3 bis 6 lotrechte Schnitte durch verschiedene Ausführungsformen des Förderorgans nach Fig.2.
Mit einer Schneckenpresse mit Preßschnecke 1 ist eine Breitschlitzdüse 2 zum Ausspritzen eines Plattenstranges verbunden. Die Preßschnecke 1 führt hierbei das Material der Düse über einen Kanal 3 zu. Eine Schnecke 5 verteilt drucklos das den Kanal 4 durchströmende Material in dem Düsenkanal 6 über dessen gesamte Breite.
Zwischen der Düsenmündung 7 und der Verteilerschnecke 5 ist erfindungsgemäß eine mit Löchern versehene siebartige Einrichtung eingebaut. die ein allmähliches Aufschmelzen der Farbkonzentrate kurz vor dem Austritt der Platte aus der Düsenmündung 7 bewirkt. Diese Einrichtung kann in verschiedenster Weise ausgebildet sein. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform besteht diese Einrichtung aus einem Staubalken 8, in dessen unterem Teil eine Vielzahl von Löchern 8 a vorgesehen ist. Diese Löcher 8a werden von einem Sieb 9 überdeckt. Es ist aber auch möglich, das Sieb 9 in den unteren Teil des Staubalkens 8 so einzubauen, daß die einzelnen Löcher 8 a von diesem Sieb 9 durchsetzt werden.
Aufgabe des Siebes 9 ist es, das harte Farbkonzentrat derart zurückzuhalten, daß dieses allmählich aufschmilzt und auf der zu fertigenden Platte Streifen erzeugt.
Es ist im Rahmen des Erfindungsgedankens aber auch möglich, unter dem Staubalken 8 eine mit Löchern versehene Leiste anzuordnen und diese beiden Teile miteinander in irgendeiner Weise zu verbinden. Die Löcher werden hierbei zweckmäßig mit Feinsieben versehen.
Die Anordnung gemäß Fig.2 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 lediglich dadurch, daß zwischen der mit Löchern versehenen siebartigen Einrichtung und dem Eintritt in den Düsenkanal 6 ein Förderorgan 10 angeordnet ist, das die Farbstreifen in der Platte unterbricht oder verwischt. In der in Fig. 2 der Zeichnung dargestellten Ausführungsform besteht das Förderorgan 10 aus einer Welle sechseckigen Querschnitts. Der Erfindungsgedanke ist auf diese besondere Ausführungsform jedoch keineswegs beschränkt. Das Förderorgan kann beispielsweise auch aus einer Welle mit Knet- oder gegeneinander versetzt angeordneten Exzenterscheiben bestehen, wie dies die Fig.3 bis 6 der Zeichnung im einzelnen zeigen.
Sowohl die Verteilerschnecke 5 als auch das Förderorgan 10 werden gesondert angetrieben.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Farbeffekten auf stranggepreßten Profil stücken aus thermo- plastischem Kunststoff, insbesondere auf Platten für Fußbodenbeläge, bei dem der plastifizierte Kunststoff mittels einer Schneckenpresse einer Breitschlitzdüse zugeführt wird, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß das Farbkonzentrat als grobkörniges Granulat mit einem gegenüber dem Grundwerkstoff höheren Erweichungspunkt diesem zugesetzt und kurz vor dem Austritt aus der Düsenmündung in noch im wesentlichen festem Zustand von einer mit Löchern versehenen siebartigen Einrichtung aufgehalten wird, die ein allmähliches Aufschmelzen des Farbkonzentrats unter Bildung eines streifenartigen Musters auf dem aus der Düsenmündung austretenden Strang bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die siebartige Einrichtung senkrecht zur Schneckenachse verlaufende Bewegungen vollführt.
3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Streifen der auf dem Strang erzielten Farbeffekte durch die Wahl der Korngröße des Farbkonzentrats verändert werden kann.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aus der siebartigen Einrichtung austretende Werkstoff vor dem Eintritt in den Düsenkanal einem Förderorgan zugeführt wird, das die Farbstreifen im Strang unterbricht oder verwischt.
5. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Löchern versehene siebartige Einrichtung aus einem in der Breitschlitzdüse (2) angeordneten Staubalken (8) besteht, dessen in den Düsenkanal (4) eindringender Teil eine Vielzahl von Bohrungen (8a) aufweist, die mittels eines Siebes (9) abgedeckt oder von diesem durchsetzt sind.
6. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderorgan (10) aus einer Welle mit Knet- oder Exzenterscheiben besteht.
7. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderorgan (10) aus einer Welle polygonalen Querschnitts besteht.