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Vorrichtung und Verfahren zum
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Aufbrechen pflanzenbauli ch genutzten Bodens Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren
zum Aufbrechen pflanzenbaulich genutzten Bodens.
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Bei einer Vorrichtung dieser Art erfolgt das Aufbrechen des pflanzenbaulich
genutzten Bodens mittels einer Sonde, durch die über ein Schnellschlußventil schlagartig
Druckluft und über ein Injektionsventil ein Substrat in den Boden eingebracht wird.
Das Schnellschlußventil befindet sich im oberen und das Injektionsventil im unteren
Bereich eines Zwischenbehälters, der das Substrat enthält. Dem Schnellschlußventil
ist ein Injektorrohr nachgeordnet, das sich bei geöffnetem Schnellschlußventil von
einem Injektorventilsitz des Zwischenbehälters zur Freigabe des Injektionsventils
abhebt. Zum Öffnen und Schließen ist das Schnellschlußventil mit dem Kolben eines
pneumatischen
Zylinders und das Injektorrohr über eine Hubstange
mit dem Hubkolben eines weiteren druckluftbetriebenen Zylinders gekoppelt. Außerdem
ist das Druckgeschehen im Injektorrohr über eine Luftleitung mit einer vom Hubkolben
mitbegrenzten Staudruckkammer des Druckluftzylinders für eine zeitlich verzögerte
Freigabe des Injektionsventils verbunden. Zudem sind an den beiden pneumatischen
Zylindern Steuerdruckleitungen angeschlossen.
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Bei den praktischen Anwendungen der Vorrichtung ist es notwendig,
daß das Injektionsventil bis zum Zeitpunkt seiner Öffnung mit großer Kraft möglichst
dicht verschlossen bleibt und daß das Öffnen des Injektionsventils exakt nach dem
Aufbruch des Bodens erfolgt. Bei geöffnetem Injektionsventil soll das Substrat unter
Vermeidung von Verstopfungen oder dgl. möglichst störungsfrei aus dem Zwischenbehälter
in den aus dem Injektorrohr austretenden Luftstrom gelangen und nach erfolgtem Substrateintrag
in den Boden soll in möglichst kurzer Zeit ein staudruckgestützter Verschluß des
Injektionsventils erfolgen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit dieser Vorrichtung
dahingehend weiterzubilden, daß zur Anpassung an die heterogenen Bodenverhältnisse
die Sensibilität der druck abhängigen Steuerfunktionen für einen optimalen Verfahrensablauf
erhöht wird, wobei insbesondere die zeitliche Differenz zwischen dem Öffnen des
Schnellschlußventils und dem Injektionsventil infolge Trennung ihrer Funktionen
genau bestimmbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 und bei einem
Verfahren mit dieser Vorrichtung durch die Kennzeichnungsmerkmale des Anspruchs
16 gelöst.
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Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sowie weitere Vorteile
und wesentliche Einzelheiten der Erfindung sind den Merkmalen der Unteransprüche,
der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen, die in schematischer
Darstellung bevorzugte Ausführungsformen als Beispiel zeigt. Es stellen dar: FIG.
1 eine geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit seitlich
versetzt gezeichnetem Unterteil mit Ramme und Sonde, FIG. 2 eine vergrößert dargestellte
Schnittansicht eines der Arbeitskammer des Druckluftzylinders vorgeschalteten Zeitventils
der Vorrichtung gemäß FIG. 1, i'IG. 3 das Zeitventil in einer geschnittenen Seitenansicht
gemäß FIG. 2, jedoch in entgegengesetzter Funktionsstellung und FIG. 4 eine geschnittene
Seitenansicht einer im Druckluftzylinder integrierten Pneumatikfeder der Vorrichtung
gemäß FIG. 1.
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Die in der FIG. 1 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist
zum Aufbrechen pflanzenbaulich genutzten Bodens vorgesehen, indem zum Beispiel von
einem Kompressor erzeugte Druckluft in etwa 50 - 90 cm Tiefe schlagartig als Eruptionsstoß
in den Boden eingebracht wird. Dadurch wird der Boden in definierten Bereichen aufgebrochen
beziehungsweise aufgelockert und insbesondere in den strukturell vorgezeichneten
Bruchlinien durchlässig gemacht, so daß die Bodenstruktur selbst nicht wie beim
herkömmlichen Pflügen geschädigt wird. Die im Boden erzeugten feinen Kanäle können
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 unmittelbar nach dem Beginn des Druckstoßes
mit Verbauungsstoffen abgestützt werden. Neben den Verbauungssubstraten können auch
Düngemittel oder Heilmittel mit Hilfe der Druckluft in die Kanäle des Auflockerungsbereiches
eingebracht werden, so daß durch den gleichzeitigen Sauerstoffeintrag eine optimale
Aufbereitung des Bodens erzielt wird.
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Die Vorrichtung 1 besitzt einen bevorzugt aus durchsichtigem Kunststoff
hergestellten trichterförmigen Zwischenbehälter 2, der aus einem Unterteil 3 und
einem Oberteil 4 gebildet ist. Der Unterteil 3 und der Oberteil 4 sind über ein
Gewinde 5 miteinander verschraubt.Am Unterteil 3 des Zwischenbehälters 2 ist ein
Befestigungsstutzen 6 vorgesehen, in dem ein um seine Achse drehbares Innenrohr
7 eines in den aufzubrechenden Boden einbringbaren Sondenrohres 8 angeordnet ist.
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Für das Einbringen des Sondenrohres 8 in den Boden weist die Vorrichtung
1 unter dem Befestigungsstutzen 6 eine hier druckluftbetriebene Ramme9 und einen
Amboß 10 auf.
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In der Verjüngung des Unterteils 3 des Zwischenbehälters 2 ist ein
Injektionsventil 11 ausgebildet, das aus einem Injektorventilsitz 12 des Unterteils
3 und aus einem düsenförmig konisch ausgebildeten Druckluftauslaß 13 eines Injektorrohres
14 besteht, das in der Längsmittenachse des Zwischenbehälters 2 dessen Innenraum
15 durchsetzt, in dem das in den Boden einzubringende Substrat gelagert ist.
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Am Oberteil 4 des Zwischenbehälters 2 befindet sich ein Überdruckventil
16. Außerdem ist eine Rohrhülse 17 am Oberteil 4 angeordnet, die in den Innenraum
15 hineinragt und in der das Injektorrohr 14 axial verschiebbar gelagert und mittels
einer Ringdichtung 18 abgedichtet ist.
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Koaxial zur Längsmittenachse des Zwischenbehälters 2 ist auf dessen
oberer Wandung ein Schnellschlußventil 19 angeordnet, das eine Hubstange 20 und
einen an deren unterem Ende vorgesehenen Ventilkegel 21 aufweist, der an einem Ventilsitz
22 anliegt. Das offene Oberende 24 des Injektorrohres 14 ist am unteren Ende der
Hubstange 20 mit einer Schraubenmutter 25 befestigt. Mit der Schraubenmutter 25
kann eine Feineinstellung für eine exakte Dichtfunktion des Injektionsventils 11
erzielt werden.
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Unmittelbar über dem Ventilkegel 21 ist in einer Gehäusewandung des
Schnellschlußventils 19 eine Öffnung 26 des Anschlußstutzens für die vom Kompressor
zugeführte Druckluft ausgebildet.
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Auf das rohrförmige Ventilgehäuse 27 des Schnellschlußventils 19 ist
ein pneumatischer Zylinder aufgeschraubt, der nachfolgend zum Zwecke der eindeutigen
Begriffsbestimmung kurz als Pneumatikzylinder 28 bezeichnet wird, in dem ein Kolben
29 axial verschiebbar geführt ist. Unter dem Kolben 29 befindet sich eine Druckkammer
30, während über dem Kolben 29 eine Gegendruckkammer 31 sich befindet. Außerdem
ist am Kolben 29 eine nach unten geführte, rohrförmig ausgebildete Kolbenstange
32 angeordnet. Die Kolbenstange 32 ist in einer Hülse 33 dicht geführt. Am unteren
Ende der Kolbenstange 32 ist der Ventilkegel 21 des Schnellschlußventils 19 befestigt.
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In Verlängerung der Längsmittenachse des Zwischenbehälters 2 ist oben
auf den Pneumatikzylinder 28 ein weiterer pneumatischer beziehungsweise mit >Druckluftfretnebener
Zylinder aufgeschraubt, der weitgehend wie der Pneumatikzylinder 28 ausgeführt ist
und deshalb zur eindeutigen wörtlichen Unterscheidung zu diesem nachfolgend kurz
als Druckluftzylinder 34 bezeichnet wird, in dem ein Hubkolben 35 axial verschiebbar
geführt ist. Der Hubkolben 35 begrenzt nach unten hin eine Arbeitskammer 36 und
besitzt ein nach unten gerichtetes Kolbenrohr 37.
DieseSKolbenrohr
37 ist in einer Hülse 38 dicht gelagert und hat keine Hubfunktion, sondern lediglich
Pührungs- und Abdichtungsfunktion.
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Am oberen Ende des Kolbenrohres 37 ist die ebenfalls abgedichtet geführte
Hubstange 20 befestigt.
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Die Hubstange 20 weist eine in Längsrichtung als durchgehende Bohrung
ausgeführte Luftleitung 39 auf, so daß ein freier Luftdurchgang durch den Hubkolben
35 hindurch bis in eine darüber befindliche Staudruckkammer 40 hinein besteht. Die
Hubstange 20 ist am oberen Ende mit dem Kolbenrohr 37 verschraubt, das über ein
hervorragendes Schraubende auch mit dem Hubkolben 35 verschraubt ist. Oben ist das
Gehäuse 41 des Druckluftzylinders 34 mit einer aufgeschraubten Verschlußkappe 42
verschlossen. Der Hubkolben 35 weist an seiner Oberseite eine in Richtung nach unten
hin wirkende Staudruckfläche 43 auf und besitzt an seiner Unterseite eine in Richtung
nach oben hin wirksame Arbeitsfläche 44, die um den Durchmesser des Kolbenrohres
37 kleiner ist als die Staudruckfläche 43.
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Am Pneumatikzylinder 28 ist an der unteren Druckkammer 30 eine Steuerdruckleitung
45 und an der oberen Gegendruckkammer 31 eine weitere Steuerdruckleitung 46 angeschlossen.
Außerdem ist am Druckluftzylinder 34 an der unteren Arbeitskammer 36 eine Steuerdruckleitung
47 und an der oberen Staudruckkammer 40 eine Druckluftleitung 48 vorgesehen, die
über die Luftleitung 39 mit dem Druck im Innenrohr 7 korrespondiert.
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In der zur oberen Staudruckkammer 40 führenden Druckluftleitung 48
befindet sich ein Pilotventil 49, das über eine weitere Steuerdruckleitung 50 betätigbar
ist. Die FIG. 1 zeigt deutlich, daß die über das Pilotventil 49 ansteuerbare Druckluftleitung
48 oben an der Verschlußkappe 42 des Druckluftzylinders 34 so angeschlossen ist,
daß sie koaxial zur Luftleitung 39 in die Staudruckkammer 40 einmündet und über
die Luftleitung 39 direkt und offen mit dem Luftraum im Innenrohr 7 verbunden ist.
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Außerdem ist in der FIG. 1 klar zu erkennen, daß die Luftleitung 39
als Druckfühlerleitung 51 in Richtung nach unten zum Innenrohr 7 hin verlängert
ist, wobei die Luftleitung 39 auf kürzestem Wege vom Druckluftauslaß 13 des Injektorrohres
14 in axialer Richtung des Zwischenbehälters 2 durch die Druckfühlerleitung 51 und
durch die hohle Hubstange 20 bis zur oberen Staudruckkammer 40 durchgehend mit in
etwa gleichbleibendem Querschnitt ausgeführt ist. Konkret ist die Druckfühlerleitung
51 hier als Rohr ausgebildet, das in Verlängerung der Luftleitung 39 im Injektorrohr
14 angeordet ist, so daß die von oben über die Druckluftleitung 48 in die Staudruckkammer
40 eingeleitete Druckluft durch die Druckfühlerleitung 51 getrennt von der durch
das Schnellschlußventil 19 im Injektorrohr 14 nach unten geleiteten Druckluft bis
zum Druckluftauslaß 13 am Injektorventilsitz 12 separat geführt wird. Eine verfeinerte
Sensibilität der druckabhängigen
Steuerfunktionen wird bereits
auch dann erreicht, wenn die zusätzlich von oben durch die Druckluftleitung 48 in
die Staudruckkammer 40 hereingeführte Druckluft durch die Luftleitung 39 beziehungsweise
Druckfühlerleitung 51 bis an den oberen Bereich des Zwischenbehälters 2 geführt
wird. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, die Druckfühlerleitung 51 möglichst weit
nach unten in Richtung zur Sonde 8 zu führen, wobei es auch günstig sein kann, die
Druckfühlerleitung 51 bis in das Innenrohr 7 hineinzuleiten beziehungsweise hineinragen
zu lassen.
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Die zur unteren Druckkammer 30 des Pneumatikzylinders 28 führende
Steuerdruckleitung 45 ist an einem Ausgang 52 eines 5/2-Wegeventils 53 angeschlossen.
Die zur unteren Arbeitskammer 36 des Druckluftzylinders 34 führende Steuerdruckleitung
47 und die zum Pilotventil 49 führende Steuerdruckleitung 50 zweigen von der zur
unteren Druckkammer 30 führenden Steuerdruckleitung 45 ab und sind somit praktisch
ebenfalls am Ausgang 52 des 5/2-Wegeventils 53 angeschlossen. An einem weiteren
Abgang 54 des 5/2-Wegeventils 53 ist die zur oberen Gegendruckkammer 31 des Pneumatikzylinders
28 führende Steuerdruckleitung 46 angeschlossen.
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Wie der FIG. 1 zu entnehmen ist, befindet sich in der zur unteren
Arbeitskammer 36 des Druckluftzylinders 34 führenden Steuerdruckleitung 47 ein Zeitventil
55, das genau einstellbar ist und zur individuellen Anpassung an unterschiedliche
Bodenverhältnisse
für einen zeitlich stets optimal abgestimmten Druckauf bau in der unteren Arbeitskammer
36 des Druckluftzylinders 34 sorgt. Das Zeitventil 55 besitzt, wie insbesondere
den FIG. 2 und 3 zu entnehmen ist, dazu in einem Gehäuse 56 zwei parallele Kammern
57, 58 , die an einer Stirnseite je einen Ventilsitz 59 aufweisen. In der Kammer
57 befindet sich ein Ventilkörper 60, während in der anderen Kammer 58 ein Ventilteil
61 gelagert ist.
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Der Ventilkörper 60 und der Ventilteil 61 sind in etwa gleich ausgebildet
und axial verschiebbar geführt, sie sind jedoch in entgegengesetzten Richtungen
angeordnet. Der Ventilkörper 60 ist dem am Eingang 62 des Zeitventils 55 ausgebildeten
Ventilsitz 59 zugeordnet, während der Ventilteil 61 dem am Ausgang 63 des Zeitventils
55 ausgebildeten Ventilsitz 59 zugeordnet ist. Zwischen dem Ausgang 63 und der Kammer
57 besteht für die Luftzuführung ein Verbindungskanal 64. Für die Luft rückströmung
ist im Gehäuse 56 ein von der Kammer 58 zum Eingang 62 geführter Querkanal 65 ausgebildet.
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Dem Ventilkörper 60 ist eine schraubenförmige Feder 66 zugeordnet,
die den Ventilkörper 60 gegen den Ventilsitz 59 des Eingangs 62 drückt. Die Feder
66 ist an der dem Ventilsitz 59 gegenüberliegenden Seite an einer Einstellschraube
67 abgestützt, die einen Rändelkopf 68 besitzt und über diesen von Hand verdrehbar
ist, so daß die Kraft der Feder 66 stufenlos fein eingestellt werden kann. Die Einstellschraube
67 ist mittels einer Kontermutter 69 arretierbar. Dem in der Kammer 58 befindlichen
Ventilteil
61 ist ebenfalls ein schraubenförmiges Federelement 70 zugeordnet. Die Kraft dieses
Federelementes 70 ist nur so groß, daß der Ventilkörper die ihm zugedachte Rückschlagfunktion
übernehmen kann und bei der Entlastung der Arbeitskammer 36 des Druckluftzylinders
34 keine Verzögerung aufkommen und nur einen möglichst geringen Restdruck entstehen
läßt.
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Die Kraft der Feder 66 kann zweckmäßig so eingestellt werden, daß
der Ventilkörper 60 zum Beispiel in einem Bereich zwischen 0,5 bis 8 bar vom Ventilsitz
59 des Eingangs 62 abhebt, so daß die am Ausgang 63 aus dem Zeitventil 55 ausströmende
Luftzuführung zum Öffnen des Injektionsventils 11 hinsichtlich des Druckes und der
Geschwindigkeit genau bestimmt werden kann. Das Zeitventil 55 erlaubt somit eine
Beeinflussung des Zeitpunktes bezüglich des Druckaufbaues in der Arbeitskammer 36
sowie der Druckhöhe. Das Auf bruchverfahren kann auf die in der Praxis vorkommenden
unterschiedlichen Bodenverhältnisse deshalb genau eingestellt werden, so daß stets
eine hohe Leistungsfähigkeit bei der Verfahrensdurchführung gewährleistet ist. Bei
der in der FIG. 3 dargestellten Funktionsstellung strömt die Druckluft zurück und
kann sich nahezu vollkommen entspannen, das heißt das Injektionsventil 11 schließt.
Die Druckluft entweicht dabei über das 5/2-Wegeventil 53.
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Der FIG. 1 ist zudem zu entnehmen, daß für ein einwandfreies Verschließen
über dem Schnellschlußventil 19 eine Pneumatikfeder 71 vorgesehen ist, die in der
FIG. 4 vergrößert dargestellt ist. Die Pneumatikfeder 71 wird über die an der Gegendruckkammer
31 angeschlossene Steuerdruckleitung 46 mit Druckluft versorgt. Dazu ist in der
Kolbenstange 32 ein Druckraum 72 ausgebildet, der von der hohlen Hubstange 20 durchsetzt
ist. An der Hubstange 20 befindet sich ein Kolben 73. An der der Gegendruckkammer
31 des Pneumatikzylinders 28 zugewandten oberen Seite der Pneumatikfeder 71 befindet
sich eine Lufteinströmung 74 mit einem rückschlagventilartig wirkenden Dichtring
75. Dieser im Druckraum 72 des Kolbenrohres 32 befindliche Dichtring 75 besitzt
einen in etwa V-förmigen Querschnitt mit zwei nach unten auseinanderstrebenden Dichtlippen,
welche innen die Hubstange 20 und außen den Druckraum 72 abdichten. An der nach
unten weisenden V-Öffnung des als im wesentlichen normaler Nutring ausgebildeten
Dichtringes 75 befindet sich eine Stütz-und Führungsscheibe 76, an der das eine
Ende einer schraubenförmigen Haltefeder 77 anliegt. Der Kolben 73 der Pneumatikfeder
71 weist ebenfalls einen im Querschnitt V-förmigen Dichtring 78 auf, der in umgekehrter
Lage angeordnet ist, so daß die V-Öffnung der auseinanderstrebenden Dichtlippen
nach oben weist. Auch hier ist eine Stützscheibe 79 für das untere Ende der Haltefeder
77 angeordnet. An der dem Schnellschlußventil 19 zugewandten Unterseite des Druckraumes
72 der Pneumatikfeder 71 befindet sich außerdem eine Ringdichtung 80, die im Querschnitt
wie
die Dichtringe 75 und 78 ausgebildet ist und zwei V-förmig auseinanderstrebende
Dichtlippen aufweist, wobei die V-Öffnung nach unten weist. Die Ringdichtung 80
liegt an einer am Kolbenrohr 32 festgelegten Abstützscheibe 81 an.
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Die in axialer Richtung hohle Hubstange 20 besitzt einen axialen Entlastungskanal
82, der so angeordnet ist, daß bei geöffnetem Injektionsventil 11 durch Axialverschiebung
der Hubstange 20 nach oben der Entlastungskanal 82 die Dichtlippe des Dichtringes
75 überückt, so daß der Druck über den Kanal 74, die Gegendruckkammer 31, die Steuerdruckleitung
46 und das 5/2-Wegeventil 53 entweicht. Weiterhin ist außen an der Kolbenstange
32 der Pneumatikfeder 71 eine zusätzliche Schließfeder 83 für das Schnellschlußventil
19 vorgesehen.
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Die Haltefeder 77 der Pneumatikfeder 71 ist in ihrer Kraft so bemessen,
daß sie den oberen Dichtring 75 zurückhalten kann, während die Druckluft von oben
einströmt. Die Verschlußkraft des Nutringes in Richtung von oben nach unten ist
sehr klein, so daß die Luft schon etwa bei 0,2 bar durch die Lufteinströmung 74
in den Druckraum 72 gelangen kann. Der Dichtring 75 besitzt die Funktion eines Rückschlagventils.
Die äußere Schließfeder 83 sorgt für einen sicheren Verschluß zu Beginn der Druckluftansammlung
vor dem Schnellschlußventil 19.
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Bei in den Boden eingeschlagener Sonde wird zunächst das Sondenrohr
8 geöffnet. Dabei gibt das nicht dargestellte Bedienungsventil der Druckluft den
Weg über das 5/2-Wegeventil 53 frei für das zusätzliche pneumatische Verschließen
des Schnellschlußventils 19 und des Injektionsventils 11. Die Druckluft dringt durch
die Lufteinströmung 74 durch den oberen Dichtring 75 in die Druckkammer 72 ein.
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Der Druck auf den Kolben 73 bewirkt zum Beispiel bei 20 bar eine
derartig hohe Schließkraft, wie sie sonst mit einer mechanischen Feder insbesondere
auf Grund der engen Raumverhältnisse und somit beengten Dimensionierung nicht erreicht
werden kann. Die Druckluft stützt sich am Zylinderboden ab. Im Augenblick des Bodenaufbruchs
fällt der Druck in der Staudruckkammer 40 ab. Der über das Zeitventil 55 in der
Arbeitskammer 36 aufgebaute Druck drückt nun das Injektionsventil 11 auf. Dabei
überbrückt der Entlastungskanal 82 der Hubstange 20 den oberen Dichtring 75. Die
Druckluftfederkraft sinkt somit auf 0 ab, so daß nur noch die geringe Kraft der
Haltefeder 77 besteht. Dadurch ist die äußere Schließfeder 83 imstande, das Schnellschlußventil
19 zu schließen.
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Da das Pilotventil 49 seinen Steuerimpuls aus der Steuerdruckleitung
50 erhält, wird es gleichzeitig mit dem Schnellschlußventil 19 geöffnet.
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Die Luft strömt somit durch die Druckluftleitung 48 parallel und
gleichzeitig mit der Druckluft, die durch das Schnellschlußventil 19 strömt, so
daß die Luft zur selben Zeit durch die Druckfühlerleitung
51 nach
unten gelangt. Der beim Auftreffen der Druckluft auf den umgebenden Boden entstehende
Staudruck bremst die durch die Druckfühlerleitung 51 strömende Luft schon beim Austritt
aus dem Druckluftauslaß 13 ab. Die Staudruckkammer 40 wird dadurch ausgesprochen
schnell mit dem nötigen Staudruck versorgt, so daß der Verschluß des Injektionsventils
11 sehr feinfühlig und schnell erfolgen kann. Durch die vom Pilotventil 49 kommende
und durch die Druckfühlerleitung 51 von oben nach unten strömende Druckluft wird
eine Erhöhung der Steuerkraft und eine absolut störungsfreie Ventilfunktion erzielt,
da durch die Luftströmung selbst bei staubförmigen Substraten keinerlei Verschmutzung
beziehungsweise Verstopfungsgefahr in der Druckfühlerleitung 51 und in der Luftleitung
39 auftreten kann.
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Der zweite obere Kolbenzylinder betätigt somit das Injektionsventil
11 vollkommen unabhängig von der Betätigung des Schnellschlußventils 19.
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Die Druckfühlerleitung 51 verbindet das Innenrohr 7 des Sondenrohres
8 mit der oberen Staudruckkammer 40 des oberen Kolbenzylinders und besorgt damit
verfahrensdruckgesteuert den zuverlässigen Verschluß und auch die optimale Öffnung
des Injektionsventiles 11 bei allen Bodenarten und Bodenzuständen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 wird der besondere Vorteil erreicht, daß der pflanzenbaulich zu
nutzende
Boden besser und wirkungsvoller als mit herkömmlichen Pflügen oder dergleichen gelockert
werden kann. Dabei ist ein wesentlich kleinerer Energieeinsatz als beim Pflügen
erforderlich. Ein wesentlicher Vorteil besteht außerdem darin, daß mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 eine optimale Verbauung der Erdspalten und Bodenrisse durch die unmittelbar
nachfolgende Substrateinbringung erzielt wird.
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Insbesondere nach mehrmaliger Anwendung wird dabei ein dichtes Versorgungsadernetz
erreicht, das die Möglichkeit schafft, bei einer späteren Bearbeitung oftmals nur
eine flachgründige Saatbeetbereitung durchzuführen, so daß insgesamt ein äußerst
wirtschaftliches und ein die Ökologie förderndes Bearbeitungsverfahren gegeben ist.
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Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß mit seiner
Hilfe verdichtete oder sonst kranke Böden bei auf stehender Kultur, zum Beispiel
Obst- und Weinanbau, Forstwirtschaft, Straßenbäumen, geheilt und gelockert sowie
durchlassig gemacht werden können.
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