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Abdeckvorrichtung für einen Abwurfraum
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unterhalb einer Filterpresse Die Erfindung betrifft eine Abdeckvorrichtung
für einen Abwurfraum unterhalb einer Filterpresse mit mindestens einem Paar Abdeckplatten,
die in geschlossenem Zustand den Abwurfraum dachförmig abdecken und zum öffnen um
Längsachsen schwenkbar sind, die nahe je einem seitlichen Plattenrand angeordnet
sind, und mit einer Betätigungsvorrichtung zum öffnen und Schließen der Abdeckvorrichtung.
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Zu einer Filterpresse gehört bekanntermaßen eine Anzahl Filterplatten,
die mit Filtertüchern überzogen und zum Filtrieren zu einem Paket zusammengespannt
sind, in dem Zulaufkanäle für die zu filtrierende Flüssigkeit, sowie Ablaufkanäle
für das Filtrat ausgebildet sind. Aus den beim Filtrieren zurückgehaltenen Feststoffen
bilden sich zwischen den Filtertüchern sogenannte Filterkuchen, die von Zeit zu
Zeit entfernt werden müssen, indem das Filterplattenpaket Platte für Platte geöffnet
wird, sodaß die Filterkuchen in einen unterhalb der Filterpresse angeordneten Abwurfraum
fallen, wo beispielsweise ein Auffangbehälter oder ein Förderer für den Weitertransport
der Filterkuchen vorgesehen ist.
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Das Filterplattenpaket ist während des Filtrierens meist nicht ganz
dicht, sodaß Flüssigkeit nach unten abtropft.
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Es ist üblich, diese Flüssigkeit ittit einer Abdeckvorrichtung der
eingangs beschriebenen Gattung aufzufangen, damit sie nicht in den Abwurfraum gelangt.
Eine solche Abdeckvorrichtung ist auch dann erforderlich, wenn die Filtertücher
nach dem Abwerfen der Filterkuchen durch Abspritzen mit Wasser gereinigt werden.
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Bei einer bekannten Abdeckvorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung
(DE-A-2 822 202) bilden die Abdeckplatten in geschlossenem Zustand ein ebenes, nach
einer Seite hin geneigtes Pultdach und sind zum öffnen der Abdeckvorrichtung um
je eine nahe den voneinander abgewandten Plattenrändern angeordnete ortsfeste Längsachse
schwenkbar. An den beiden Längsachsen ist je ein Hebel gelagert, der mit der zugehörigen
Abdeckplatte fest verbunden ist; diese Hebel sind durch ein zur Betätigungsvorrichtung
gehöriges Gestänge miteinander verbunden. Zum öffnen der Abdeckvorrichtung werden
die Abdeckplatten nach unten geschwenkt; dabei und vor allem bei der zum Schließen
erforderlichen Schwenkung der Abdeckplatten nach oben müssen über die Hebel erhebliche
Drehmomente übertragen werden; die Betätigungsvorrichtung muß dementsprechend kräftig
bemessen sein.
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Entsprechendes gilt auch für eine andere bekannte Abdeckvorrichtung
der eingangs beschriebenen Gattung (DE-A-2 829 870, Seite 4, Absatz 2), bei der
die beiden Abdeckplatten ebenfalls um je eine seitlich ortsfest angeordnete Längsachse
schwenkbar sind. Im geschlossenen Zustand bilden die Abdeckplatten ein Satteldach;
zum öffnen werden sie nach oben zur Seite geschwenkt. Auch hierfür muß die Betätigungsvorrichtung
erhebliche Drehmomente aufbringen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckvorrichtung
der eingangs beschriebenen Gattung derart weiterzubilden, daß beim öffnen und Schließen
nur verhältnismäßig geringe Drehmomente erforderlich sind.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß - eine Längsachse
von einem Scharnier gebildet ist, das die beiden Abdeckplatten miteinander verbindet,
- mindestens eine Abdeckplatte im Bereich ihrer von dem Scharnier abgewandten Längsachse
an mindestens einer querverlaufenden Schiene geführt ist und - die vom Scharnier
abgewandten Plattenränder mittels der Betätigungsvorrichtung zueinander hin und
voneinander weg bewegbar sind.
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Die beiden durch ein Scharnier miteinander verbundenen Abdeckplatten
können im geöffneten Zustand zumindest annähernd senkrecht und unmittelbar nebeneinander
angeordnet sein. Wenn in geöffnetem Zustand eine Anordnung beider Platten seitlich
unter der Filterpresse angestrebt wird, ist es zweckmäßig, daß eine der beiden Abdeckplatten
um eine seitlich angeordnete ortsfeste Längsachse schwenkbar ist.
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Die Betätigungsvorrichtung ist vorzugsweise eine die beiden Abdeckplatten
nahe ihrer vom Scharnier abgewandten Plattenränder miteinander verbindende Zugvorrichtung,
beispielsweise ein Seil, eine Kette, eine hydraulische oder pneumatische Kolbenzylindereinheit
oder eine Gewindespindel. Mit einer solchen Zugvorrichtung lassen sich die vom Scharnier
abgewandten Plattenränder einfach zueinander hinziehen, ohne daß Drehmomente übertragen
werden müssen. Es ist aber auch möglich, im Bereich der vom Scharnier abgewandten
Längsachse einer der beiden Platten in bekannter Weise ein Drehmoment einzuleiten;
dieses Drehmoment genügt erfindungsgemfrß zum Schwenken beider
Abdeckplatten
und ist verhältnismäßig klein, da die andere Platte sich an der erfindungsgemäßen
querverlaufenden Schiene abstützt.
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Die Abdeckplatten können nahe ihrer vom Scharnier abgewandten Längsachsen
je eine Rinne zum Ableiten von Flüssigkeit aufweisen.
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Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Abdeckplatten durch quer zu den
Längsachsen verlaufende Abkantungen versteift sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer
schematischen Zeichnung mit weiteren Einzelheiten erläutert. In der Zeichnung ist
eine erfindungsgemäße Abdeckvorrichtung in einem senkrechten Querschnitt dargestellt.
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Gemäß der Zeichnung ruht eine Fundamentplatte 10 auf Paaren von Säulen
12, von denen nur ein Säulenpaar dargestellt ist. Die Fundamentplatte 10 trägt eine
nur teilweise dargestellte Filterpresse 14 bekannter Bauart und hat unter der Filterpresse
eine in deren Längsrichtung langgestreckte, rechteckige Aussparung 15. Im Abstand
unter der Aussparung 15 sind paarweise zusammengehörige Säulen 12 durch querverlaufende
Schienen 16 miteinander verbunden, die im dargestellten Beispiel genau waagerecht
angeordnet sind. Unterhalb der Schienen 16 ist ein Abwurfraum 18 vorgesehen, in
dem ein nicht dargestellter Behälter oder Förderer zum Weitertransport herabfallender
Filterkuchen angeordnet ist.
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Uber den Schienen 16 sind eine erste und eine zweite Abdeckplatte
20 und 22 angeordnet, die während des Filtrierens, wie dargestellt, ein den Abwurfraum
18 abdekkendes Satteldach bilden. Die erste Abdeckplatte 20 ist
um
eine seitlich ortsfest angeordnete erste Längsachse 24 schwenkbar; die zweite Abdeckplatte
22 ist um eine beweglich angeordnete zweite Längsachse 26 schwenkbar und beide Abdeckplatten
20 und 22 sind längs einer dritten Längsachse 28 schwenkbar miteinander verbunden.
Die dritte Längsachse 28 ist von einem klavierbandartigen Scharnier 30 gebildet.
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Die Lage der ersten Längsachse 24 ist durch Lagerböcke 32 festgelegt,
die auf den Schienen 16 befestigt sind. Die zweite Längsachse 26 ist die gemeinsame
Achse mehrerer Rollen 34, die an dem vom Scharnier 30 abgewandten Längsrand der
zweiten Abdeckplatte 22 gelagert sind.
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Die beiden Abdeckplatten 20 und 22 sind durch eine Betätigungsvorrichtung
36 miteinander verbunden, die von einem Seil, einer Kolben-Zylindereinheit oder
einer Gewinde spindel mit mindestens einer zugehörigen Mutter gebildet sein kann.
Im dargestellten Beispiel verbindet die Zugvorrichtung 36 zwei Rinnen 38 miteinander,
die an je einem vom Scharnier 30 abgewandten Längsrand der beiden Abdeckplatten
20 und 22 ausgebildet sind. Die Rinnen 38 sind durch Abkantungen 40 an den Stirnseiten
der Abdeckplatten 20 und 22 begrenzt. Durch die Abkantungen 40 erstrecken sich Rohrstutzen
32 zum Ableiten von Flüssigkeit, die auf die Abdeckplatten 20 und 22 tropft und
sich in den Rinnen 38 sammelt.
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Wenn nach dem Ende eines Filtrierzyklus die auf der Fundamentplatte
10 stehende Filterpresse 14 geöffnet und entleert werden soll, wird mit der Betätigungsvorrichtung
36 ein Zug auf den unteren Randbereich der zweiten Abdeckplatte 22 ausgeübt; infolgedessen
bewegen sich die Rollen 34 auf den Schienen 16 entsprechend der zeichnerischen Darstellung
nach links, wobei sich beide Abdeckplatten 20 und 22 aufrichten, indem sie um die
erste bzw. zweite
Längsachse 24 bzw. 26 schwenken und die dritte
Längsachse 28 sich auf einem Kreisbogen 44 um die erste Längsachse 24 bewegt. Auf
diese Weise gelangen die Abdeckplatten 20 und 22 aus ihrer mit vollen Linien gezeichneten
Betriebsstellung in ihre mit gestrichelten Linien angedeutete Ruhestellung, in der
sie den Abwurfraum 18 vollständig freigeben.
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In folge .der gezeichneten Anordnung der Längsachsen 24 und 26 in
der Ruhestellung sind die Abdeckplatten 20 und 22 unter der Wirkung ihres Eigengewichts
bestrebt, in ihre Betriebsstellung zurückzukehren. Infolgedessen braucht die Betätigungsvorrichtung
36 nur gelöst zu werden, wenn der Abwurfraum 18 wieder abgedeckt werden soll.