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Kennwort: "Etikettenmagazin"
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Verkaufs-Aufmachung für meterweise abzugebende Waren Meterweise zu
verkaufende Waren, wie Tuche, Bänder, Kordeln, Spitzen od. dgl. werden üblicherweise
auf einen Warenträger aufgewickelt und in dieser Aufmachung an den Verkaufsstellen
bereitgehalten. Der einfachen Bezugnahme wegen sollen diese Waren nachfolgend kurz
"Meterwaren" bezeichnet werden. Als Warenträger dienen z.B. Karten zum Aufwickeln
von Kordeln, Haspelbrettchen zum Aufwinden von Bändern oder Spulenkörper zum Aufwickeln
von Spitzen.
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Beim Kaufvorgang wählt der Kunde zunächst den gewünschten Artikel
aus und teilt dem Verkäufer die gewünschte Länge mit. Der Verkäufer wickelt die
gewünschte Länge von dem auf dem Warenträger befindlichen Vorrat der Meterware ab
und übergibt nach dem Abschneiden dieses Warenstück dem Kunden. Dabei entsteht das
Bedürfnis, das Warenstück zu kennzeichnen, um bestimmte interessierende Daten der
Meterware bzw. des übergebenen Warenlängenstücks ablesbar zu machen. Insbesondere
interessiert es, den Einheitspreis, z.B. Preis pro Meter Länge der Meterware, oder
die Artikelbezeichnung und Qualitätsangaben festzuhalten. Dies Bedürfnis ist insbesondere
dann gegeben, wenn der Kaufpreis gegenüber anderen Personen zu entrichten ist, z.B.
weil
eine zentrale Kasse im Laden an einem anderen Ort sich befindet.
Der Verkäufer muß daher die interessierenden Daten auf einen Zettel notieren, den
Zettel mit der Ware verbinden und dem Kunden übergeben. Dies ist ein zeitraubender,
umständlicher Vorgang. Wegen der umfangreichen Verkaufspalette der dargebotenen
verschiedenen Meterwaren ist es auch undenkbar, vorgedruckte Etiketten für jeden
Artikel bereitzuhalten und dann beim Verkauf das richtige Etikett mit dem richtigen
Warenstück zu verbinden. Es müßte eine entsprechend umfangreiche Palette unterschiedlicher
Etiketten verfügbar sein, wofür ein großer Lagerplatz erforderlich wäre. Abgesehen
davon kann es leicht zu Irrtümern kommen, daß falsche Etiketten an einem verkauften
Längenstück angebracht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verkaufs-Aufmachung
der im Gattungsbegriff des Anspruches 1 genannten Art zu entwickeln, die den Verkaufsvorgang
der Meterware beschleunigt und vereinfacht. Dies wird erfindungsgemäß durch die
im Kennzeichen des Anspruches 1 angeführten Maßnahmen erreicht.
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Bei der Erfindung erhält der Warenträger die neue Funktion, nicht
nur die Meterware aufzunehmen, sondern zugleich die zugehörigen Etiketten. Am Spulenträger
ist somit eindeutig sowohl die Ware wie ihr Etikett angeordnet. Nimmt der Verkäufer
den Warenträger zur Hand, um die gewünschte Länge der Meterware daraus zu entnehmen,
so steht ihm über den Speicher zugleich die Etiketten bequem zur Verfügung.
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Jetzt ist es möglich, bei der Schar der im Warenträger gespeicherten
Etiketten einheitliche Angaben zur Art des Artikels und/oder zum Einheitspreis der
Meterware, z.B.
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einem Meterpreis, anzubringen. Vorallem ist es möglich, auf
die
einer bestimmten Meterware zugeordnete Etiketten-Schar die Daten maschinenlesbar
anzubringen, z.B. in Form eines sogenannten Strichcodes (Barcode). An der Kasse
ist eine entsprechende Leseeinrichtung vorgesehen, über welche das dem erworbenen
Warenstück zugeordnete Etikett mit seinen Strichcode-Angaben hinweggeführt wird.
In der Kasse sind die zugehörigen Artikel und ihre Preise gespeichert, weshalb nach
dem Lesen für die Kasse bereits der Einheitspreis feststeht und nicht erst mühsam
von der Bedienungsperson an der Kasse eingetippt zu werden braucht.
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Durch etwaige am vorbereiteten Etikett angegebene Marken könnte auch
die betreffende Längenangabe vom Verkäufer festgehalten und an der Kasse maschinell
oder personell bequem ermittelt werden, um von dem Einheitspreis aus auch gleich
den von der Länge des Warenstücks bestimmten individuellen Warenpreis zu ermitteln.
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Solche Etiketten können als Bons den Kunden übergeben werden.
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Es ist natürlich auch möglich, die Etiketten mit entsprechenden Befestigern
zu versehen, wie Anhängerschlaufen oder Selbstklebestellen, mit denen sie mit dem
Warenstück verbunden werden können. Anspruch 12 und 13 geben hierzu Anwendungsmöglichkeiten.
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Die Handhabung wird weiter verbessert, wenn die Maßnahmen des Anspruches
2 anstelle von individuellen Etiketten verwendet werden. Das Füllen des Speichers
und die Entnahme eines einzelnen Etiketts wird durch einen solchen fortlaufenden
Vorratsstreifen vereinfacht. Damit dabei auch die Vereinzelung der Etiketten dem
Verkäufer bequem möglich ist, empfehlen sich die Maßnahmen des Anspruches 3. Bedeutsam
ist es, einen solchen fortlaufenden Vorratsstreifen raumsparend zu legen, weil sich
dadurch entsprechend kleine Dimensionen für den zugehörigen Eti-
ketten-Speicher
am Warenträger ergeben. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, gemäß Anspruch
4 den Vorratsstreifen in Wickelform aufzurollen. Um die einzelnen Etiketten eben
zu belassen, ist es aber günstiger, eine Leporello-Faltung gemäß Anspruch 5 anzuwenden.
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Für die Ausgestaltung des Speichers am Spulenkörper gibt es verschiedene
Möglichkeiten, deren jede ihre besonderen Vorteile mit sich bringt. Ein solcher
Speicher könnte als Behältnis vorgefertigt und an den Warenträgern nachträglich
angebracht werden, um auch bei den auf dem Markt bereits befindlichen Warenträgern
die Erfindung anzuwenden. Fertigungsmäßig einfacher ist es aber, gemäß Anspruch
6 einen Hohlraum im Warenträger als Speicher für eine Etiketten-Schar einzuformen.
Zweckmäßigerweise sieht man dabei, gemäß Anspruch 7, eine Öffnung vor, durch welche
das erste Etikett zugänglich ist. Werkzeugmäßig einfach ist es, den Speicher als
einseitig offene Nut gemäß Anspruch 8 auszubilden. Dies bietet sich insbesondere
bei den Haspelbrettchen an, die an einem Rand ohnehin mit einem verdickten Steg
versehen sind, der nun endseitig in einer solchen offenen Nut ausgeformt werden
kann, um von der Erfindung Gebrauch zu machen.
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Um die Etiketten im Speicher des Warenträgers festzuhalten, wird man,
gemäß Anspruch 9, geeignete Halteglieder verwenden. Dies gilt insbesondere dann,
wenn der Speicher Öffnungen oder weggelassene Wände, wie bei einer Nut, besitzt.
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Bildet man aber die Dimensionen des zusammengelegten Vorratsstreifens
einerseits und den zugehörigen Aufnahmeraum im Speicher andererseits gemäß Anspruch
lo zueinander abgestimmt aus, so läßt sich die Etikettenschar klemmend in ihrem
Aufnahmeraum sichern. Es sind schließlich auch Verschlüsse, wie z.B. Schiebedeckel,
gemäß Anspruch 11 denkbar,
um die Etiketten-Schar im Speicher gegenüber
unerwünschtem Herausfallen zu sichern.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1, in Verkleinerung, die Draufsicht auf ein Haspelbrettchen
nach der Erfindung, Fig. 2 die Oberansicht des Brettchens von Fig. 1, Fig. 3 und
4 die Querschnittansichten durch das Brettchen von Fig. 1 längs der Schnittlinien
111-111 bzw. IV-IV, Fig. 5, in ca. natürlicher Größe, die Draufsicht auf einen gefalteten
Vorratsstreifen von Etiketten, Fig. 6, in Vergrößerung, die Vorderansicht auf den
Streifen und Fig. 7, in Vergrößerung, die Rückansicht auf ein einzelnes Etikett.
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In den Fig. 1 bis 4 ist eine Verkaufsaufmachung lo für ein meterweise
zu verkaufendes Band 11 gezeigt, die aus einem hier als Haspelbrettchen 12 gebildeten
Warenträger besteht, auf dem ein größerer Vorrat 13 des Bandes 11 in zahlreichen
Wickeln 14 aufgewunden ist. Diese Aufmachung lo befindet sich im Verkaufsangebot
eines Ladens. Ein Kunde kann bestimmen, welche Längen eines Bandes er erwerben will.
Der Verkäufer nimmt dann das betreffende Haspelbrettchen 12 zur Hand, mißt die gewünschte
Bandlänge ab, trennt sie vom übrigen Bandvorrat 13, kennzeichnet sie mit einem
noch
näher zu beschreibenden Etikett 20, das er mit dem Bandstück verbindet und beides
dem Kunden übergibt.
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Es ist eine Schar 21 von Etiketten vorgesehen, die hier fortlaufend
aneinander hängen und dadurch zunächst einen zusammenhängenden Vorratsstreifen 22
bilden. Dabei sind die einzelnen Etiketten 20 durch leicht trennbare Schwächungsstellen
23, insbesondere Perforationen, aneinander gereiht.
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Dadurch ist eine bequeme Vereinzelung der Etiketten 20 von Hand möglich.
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Der Vorratsstreifen 22 ist, wie am besten Fig. 5 verdeutlicht, in
einer sogenannten Leporello-Faltung raumsparend zusammengelegt, nämlich ziehharmonikaartig.
In diesem Faltgebilde 24 bildet jeder Faltschenkel ein eigenes Etikett 20.
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Wie Fig. 6 und 7 zeigen, sind die Etiketten übereinstimmend bedruckt,
und zwar in folgender Weise: Eine Seite des Etiketts 20 besitzt, wie Fig. 6 verdeutlicht,
maschinenlesbare Daten 25, die hier aus einer an sich bekannten Strichcodierung
bestehen. Diese Daten 25 beinhalten Angaben über die spezifische Warenart oder unmittelbar
Angaben über den Einheitspreis. Diese Daten können von einer maschinellen Leseeinrichtung
an einer Kasse abgelesen werden, um, in Abhängigkeit von der individuellen Länge
des Warenstücks, dem Kunden den individuellen Warenpreis angeben zu können. An der
Kasse befindet sich ein Auswertegerät bzw. ein Rechner, der für die betreffende
Ware den eingespeicherten Einheitspreis zu der individuellen Länge des Warenstücks
in Beziehung setzt und den Verkaufspreis ermittelt.
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In den Daten 25 kann natürlich, wie bereits gesagt wurde, auch der
Einheitspreis selbst verschlüsselt angegeben sein, weshalb es dann eines besonderen
Speichers am Auswertegerät der Kasse nicht mehr bedarf. Die Etiketten 20 können
natürlich
auch mit normal lesbaren Aufschriften 26 versehen sein,
wie Fig. 7 verdeutlicht, nämlich Herkunftshinweisen, Werbeangaben oder Artikel-Nummern.
Außerdem sind die Etiketten 20 noch mit Befestigungsmitteln versehen, um sie bedarfsweise
mit dem erworbenen Längenstück des Bandes 11 verbinden zu können. Im vorliegenden
Fall ist das Etikett 20 mit einem Haftkleber 27 versehen, der mit dem textilen Band
11 durch einfaches Andrücken verbunden werden kann.
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Es könnten natürlich auch an sich bekannte Befestiger anderer Art,
z.B. Klammern, verwendet werden. Das fertige Faltengebilde 24 des Etiketten-Vorratsstreifens
22 wird in einem eigens im Warenträger 12 vorgesehenen Speicher 15 untergebracht,
der im vorliegenden Fall aus einer, wie insbesondere Fig. 4 zeigt, einseitig offenen
Nut besteht. Die Nut 15 ist etwas enger bemessen, als der aus Fig. 6 ersichtlichen
Breite 28 des Vorratsstreifens 22 entspricht. Dadurch kommt es, wie in Fig. 4 übertrieben
dargestellt ist, zu einer Selbstklemmung des in der Nut 15 eingeführten Faltgebildes
24. Dieser Speicher 15 ist im dargestellten Warenträger 12 bei dessen Spritzgußherstellung
gleich mit angeformt. Insgesamt ergibt sich dadurch folgendes Aussehen: Das Haspelbrettchen
12 umfaßt zwei massive Längsleisten 16, 17, die durch kreuzförmig oder leiterartig
dazwischenliegende Stege 18 und endseitige Querleisten 37 miteinander verbunden
sind. Die Querleisten 37 sind gegenüber den Enden der Längsleisten 16 um ein den
Wickel 14 aufnehmendes Längenstück 38 zurückgesetzt. Die eine Längsleiste 16 ist
noch mit einem Scheitelsteg 19 versehen, der, wie insbesondere Fig. 3 zeigt, ein
T-förmiges Querschnittsprofil im Bereich der Längsseite 16 erzeugt. Die Wickel 14
des Bandvorrats 13 werden dabei über die beiden Querleisten 37 in Längsverlaufsrichtung
des Haspelbrettchens 12 herumgewunden. Am vorderen Ende der oberen Längsleiste 16
ist die Nut 15 eingeformt, wobei die eine Nutöffnung 30 auf die eine Breitseite
des Haspelbrettchens 12 weist. Die eine Nutwand 31 ist von dem weiterlaufenden Scheitelweg
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dieser Längsleiste 16 gebildet. Die andere Nutwand 32 befindet
sich in Parallelabstand an der unteren Kante der Längsleiste 16. Der Nutboden 33
ist zurückgesetzt, um einen eine ausreichende Etiketten-Kapazität aufnehmenden Nutinnenraum
zu schaffen. Wie Fig. 2 verdeutlicht, kann der Speicher 15 durch eine tiefenmäßige
Erweiterung im Endbereich 29 der Längs leiste 16 erzeugt sein. Zum flacheren Teil
der Längsleiste 16 hin befindet sich ein Abschlußsteg 34 in der Nut 15.
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Zur Entnahme eines Etiketts 20 kann der Verkäufer mit einem Finger
durch die Nutöffnung 30 greifen und berührt dadurch das zuoberst liegende Ende des
Faltgebildes 24. Durch Verschieben des Fingers im Sinne des Pfeils 35 von Fig. 1
wird das letzte Etikett 20 aus dem offenen Ende 36 der Nut 15 herausgeschoben, kann
daher mit den Fingern erfaßt und an der Perforation 23 abgetrennt werden. Das vereinzelte
Etikett 20 wird dann mit dem abgemessenen Längenstück des Bandes 11 verbunden und
dem Kunden überreicht.
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Es können zur Sicherung der Lage des Vorratsstreifens 22 im Speicher
15 auch noch Haltemittel verwendet werden, wie z.B.
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federnde Zungen, die den Etiketten-Packen in der Nutöffnung zurückhalten.
Es wäre aber auch möglich, verschiebliche Deckel zu verwenden, die in einer Führung
der Nut längsverschieblich sind und zeitweise die Öffnung 30 des Speichers 15 zur
Entnahme eines Etiketts freigeben. In solchen Fällen könnten die Etiketten bereits
vereinzelt im Innenraum des Speichers eingelagert sein.
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Kennwort: "Etikettenmagazin" Bezugszeichenliste: lo Verkaufsaufmachung
11 Band 12 Haspelbrettchen, Warenträger 13 Bandvorrat 14 Bandwickel 15 Speicher,
Nut 16 Randleiste von 12 17 Längsleiste von 12 18 Sçeg von 12 19 Scheitel steg von
16 20 Etikett 21 Etikettenschar 22 Vorratsstreifen von 20 23 Schwächungsstelle,
Perforation 24 Faltengebilde von 22 25 maschinenlesbare Daten, Strichcodierung 26
Etikettenaufschrift 27 Haftkleber 28 Etikettenbreite 29 Endbereich von 16 30 Nutöffnung
31 Nutwand 32 Nutwand 33 Nutboden 34 Abschluß steg von 15 35 Verschiebungs-Pfeil
36 offenes Nutende 37 Querleiste 38 Längenstück