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Gehhilfe
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Die Erfindung betrifft eine Gehhilfe mit verschiedenen Einrichtungen,
insbesondere für Behinderte.
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Es sind Gehhilfen bekannt geworden, wie z.B. Brücken oder Stöcke,
die an ihrem unteren Ende eine Vorrichtung zum Aufnehmen von auf dem Boden liegenden
Gegenständen aufweisen. Die Vorrichtung besteht aus einem Zangengreifer, der über
ein zum oberen Ende des Stockes führendes Hebelgestänge betätigt wird. Zur Betätigung
des Zangengreifers muß der Behinderte oftmals seine andere Hand zur Hilfe nehmen.
Dies wird dann problematisch, wenn sich der Behinderte auf zwei Stöcke stützen muß.
Außerdem wird das Gewicht des Stockes durch den Zangengreifer und das Hebelgestänge
erheblich vergrößert und die Handhabung des Stockes erschwert. Da der Behinderte
in den meisten Fällen auch noch andere, ebenfalls an der Gehhilfe angeordnete Hilfseinrichtungen
zu seiner Unterstützung benötigt, ist die Gefahr sehr groß, daß die Gehhilfe zu
schwer wird und dem Behinderten zur
Last fällt.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Gehhilfe mit
verschiedenen, im Aufbau einfachen und dennoch funktionstüchtigen Hilfseinrichtungen
auszurüsten, die das Gewicht der Gehhilfe nicht übermäßig erhöhen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß am unteren
Ende der Genhilfe ein Magnet zum Aufnehmen von auf dem Boden liegenden Gegenständen
angeordnet ist.
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Falls der Behinderte diese Hilfseinrichtung nicht ständig benutzen
will und eventuell dafür eine andere Hilfseinrichtung verwenden möchte, ist vorgesehen,
den Magnet leicht abnehmbar und auswechselbar an der Gehhilfe anzuordnen.
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Um auch nichtmagnetische Gegenstände vom Boden aufnehmen zu können,
ist auf der dem Boden zugewandten Fläche des Magnets ein doppelseitig wirkendes
Klebeband vorgesehen.
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Dabei ist die Wirkfläche des Klebebandes etwas kleiner als die Wirkfläche
des Magnets.
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Zur Abdeckung des Magnets und des Klebebandes ist am unteren Ende
der Gehhilfe ein abnehmbarer Gummipuffer mit
einem eingesetzten
Eisenring vorgesehen, dessen Innendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser
des Klebebandes.
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Eine andere Ausführungsform einer Hilfseinrichtung zum Aufnehmen von
auf dem Boden liegenden Gegenständen ist dadurch gekennzeichnet, daß im unteren
Ende des Krückenrohres der als Krücke ausgebildeten Gehhilfe ein Zangengreifer längsverschiebbar
gelagert ist, dessen Zangenteile durch eine Feder auseinandergedrückt bzw. geöffnet
werden und durch axiales Aufdrücken der Gehhilfe auf den Boden geschlossen werden.
Gemäß der Erfindung bestehen die Zangenteile aus zwei Blattfedern, deren Abstand
im geöffneten Zustand etwas größer ist als der Innendurchmesser des Krükkenrohres,
so daß sich die freien Enden der Blattfedern beim axialen Einschieben in das Krückenrohr
selbsttätig schließen.
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Um den Zangengreifer in seine Wirkstellung bzw. Ruhestellung zu bringen,
ist der Zangengreifer mit einem Betätigungshebel versehen, der in einem Längsschlitz
des Krükkenrohres axial verschiebbar gelagert ist und durch das Krückenrohr nach
außen herausgeführt ist. Dabei entspricht die Länge des Längsschlitzes etwa der
Verschiebebewegung
des Zangengreifers.
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Zur Abdeckung des Zangengreifers ist das untere Ende des Krückenrohres
bei eingeschobenem Zangengreifer mit einem abnehmbaren Gummipuffer abgedeckt.
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Eine weitere Möglichkeit zum wahlweisen Mitführen verschiedener Gegenstände
ist dadurch gegeben, daß der Innenraum des Krückenrohres zum Aufbewahren der Gegenstände
vorgesehen ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung dient der Innenraum des
Krückenrohres zur Aufnahme eines Regen- bzw. Sonnenschirmes. Nach dem Herausnehmen
aus dem Krückenrohr ist der Regen- bzw. Sonnenschirm durch ein Kugelgelenk oder
eine Steckverbindung mit dem oberen Ende der Gehhilfe verbindbar. Vorteilhafterweise
ist am oberen Ende der Gehhilfe ein Schirmhalter vorgesehen, der teleskopartig ein-
und ausziehbar ist und am oberen Ende das Kugelgelenk oder die Steckverbindungizum
Befestigen des Schirmes trägt.
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Eine andere Hilfseinrichtung besteht darin, daß der Handgriff der
Gehhilfe als Behälter zur Aufnahme verschiedener Gegenstände ausgebildet ist. Vorteilhafterweise
ist der Handgriff zur Aufnahme einer Lampe vorgesehen.
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Für den Fall, daß die Gehhilfe zu Boden fällt und der Behinderte sie
ohne fremde Hilfe nicht mehr aufnehmen kann, ist eine weitere Hilfseinrichtung vorgesehen,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß zwischen dem Behinderten und der Gehhilfe eine
dünne Halteleine angeordnet ist, die einerseits mit einer Schlinge an der Kreidung
des Behinderten befestigbar ist und andererseits durch eine Öse des Krükkenrohrs
hindurchgezogen ist und an ihrem Ende eine Bleikugel trägt, die durch eine Öffnung
in den Innenraum des Krückenrohrs einführbar ist.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist das krückenseitige
Ende der Halteleine mit einer selbstaufwickelnden Rolle an der Gehhilfe befestigbar.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die erfindungsgemäße Konstruktion der Gehhilfe eine wahlweise Montage oder Demontage
der verschiedenen Hilfseinrichtungen zur Unterstützung des Behinderten gestattet.
Je nach den gegebenen Umständen braucht der Behinderte nicht alle Hilfseinrichtungen
mit sich führen, sondern kann einen Teil zu Hause lassen, wodurch das Gewicht der
Gehhilfe erheblich verringert werden kann.
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In der folgenden Beschreibung und der Zeichnung, die mehrere
Ausführungsbeispiele
darstellt, ist die Erfindung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Aufnahmevorrichtung
am unteren Ende der Gehhilfe, teilweise im Schnitt, Fig. 2 die Aufnahmevorrichtung
nach Fig. 1, im abgedeckten Zustand, Fig. 3 eine andere Ausführungsform der Aufnahmevorrichtung,
Fig. 4 die Aufnahmevorrichtung nach Fig. 3 in der Wirkstellung, Fig. 5 die Aufnahmevorrichtung
nach Fig. 3 in der Ruhestellung, Fig. 6 eine Seitenansicht der Gehhilfe, teilweise
im Schnitt, mit einer Hilfseinrichtung in der Ruhestellung und Fig. 7 den oberen
Teil der Gehhilfe mit der Hilfseinrichtung nach Fig. 6 in der Wirkstellung.
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Am unteren Ende einer als Krücke ausgebildeten Gehhilfe 1
ist
ein Permanentmagnet 2 zum Aufnehmen von auf dem Boden liegenden Gegenständen angeordnet(Fig.
1). Im Innern des Krückenrohres 3 ist ein Füllstück 4 aus Holz oder Metall eingepreßt
oder eingeschraubt. Mit Hilfe einer Schraube 5 ist der Permanentmagnet 2 an der
unteren Stirnseite des Füllstücks 4 auswechselbar befestigt. Der Abstand des Füllstücks
4 vom unteren Ende des Krückenrohres 3 ist so gewählt, daß die Unterseite des Permanentmagnets
2 mit der unteren Stirnseite des Krückenrohres 3 abschließt.
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An der Unterseite des Permanentmagnets 2 ist ein doppelseitiges Klebeband
6 zentral aufgeklebt. Der Durchmesser des Klebebandes 6 ist kleiner als der Außendurchmesser
des Permanentmagnets 2. Zur Abdeckung des Klebebandes 6 und des Permanentmagnets
2 ist ein Gummipuffer 7 vorgesehen, der auf das untere Ende des Krückenrohres 3
aufgeschoben wird (Fig. 2). In eine Ausdrehung des Gummipuffers 7 ist ein Eisenring
8 eingepreßt, dessen Außendurchmesser etwa dem Durchmesser des Permanentmagnets
2 entspricht und dessen Innendurchmesser etwas größer ist als der Außendurchmesser
des Klebebandes 6. Durch die Haftwirkung des Permanentmagnets 2 wird der Gummipuffer
7 am unteren Ende der Krücke 1 gehalten und das Klebeband 6 vor Verunreinigungen
geschützt.
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Das Klebeband 6, das zum Aufnehmen von nichtmagnetischen Gegenständen
dient, kann durch Überkleben oder Auswechseln
erneuert werden.
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Die Fig. 3 bis 5 zeigen eine andere Ausführungsform der Aufnahmevorrichtung.
Im unteren Ende des Krückenrohres 3 ist ein Gleitstück 9 längsverschiebbar gelagert.
Ein in das Gleitstück 9 fest eingeschraubter Betätigungshebel 10 ist in einem Längsschlitz
11 des Krückenrohres 3 längsverschiebbar geführt. Das freie Ende des Betätigungshebel
10 ragt über die Außenwandung des Krückenrohres 3 hinaus. An der Unterseite des
Gleitstücks 9 sind zwei Blattfedern 12 fest angeordnet. Die Blattfedern 12 sind
leicht gekrümmt und bilden mit ihren freien Enden einen Zangengreifer 13 zum Aufnehmen
von auf dem Boden liegenden Gegenständen. Die freien Enden der Blattfedern 12 sind
mit Gummimanschetten 14 überzogen. Will der Behinderte einen Gegenstand 15 vom Boden
aufnehmen, so bringt er ausgehend von der Stellung gemäß Fig. 5 das Gleitstück 9
mit den Blattfedern 12 durch manuelles Verschieben des Betätigungshebels 10 nach
unten in die Bereitschaftsstellung gemäß Fig. 3. Die von der Innenwandung des Krückenrohres
3 freigegebenen Blattfedern 12 federn etwas auseinander, so daß zwischen den Gummimanschetten
14 ein Abstand entsteht und der Zangengreifer 13 geöffnet ist. Die Gehhilfe 1 wird
so angesetzt, daß sich der auf dem Boden liegende Gegenstand 15 zwischen den Gummimanschetten
14 befindet. Durch axiales Aufdrücken der Gehhilfe
1 auf den Boden
schiebt sich das Krückenrohr 3 über die Blattfedern 12. Dadurch werden die Blattfedern
12 zusammengedrückt und der Zangengreifer 13 geschlossen, so daß der Gegenstand
15 vom Behinderten mühelos aufgenommen werden kann (Fig. 4). Durch Zurückschieben
des Zangengreifers 13 mit Hilfe des Betätigungshebels 10 wird der Zangengreifer
13 in die verdeckte Ruhestellung gemäß Fig. 5 gebracht.
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In Fig. 6 und 7 ist die Gehhilfe 1 mit weiteren Hilfseinrichtungen
dargestellt. Ein Regen- oder Sonnenschirm 16 ist im Innenraum 17 des Krückenrohres
3 aufbewahrt. Zum Benützen des Schirmes 16 wird dieser aus dem Krückenrohr 3 nach
oben herausgezogen. Hierzu ist im oberen Bereich des Krückenrohres 1 eine Öffnung
18 vorgesehen. Der Schirmstock 19 weist an seinem freien Ende ein Kugelgelenk 20
auf, das in bekannter Weise durch eine Verbindungs- und Feststellschraube 21 mit
einem Schirmhalter 22 der Gehhilfe 1 verbindbar ist (Fig. 7). Der Schirmhalter 22
ist in das obere Ende des Krückenrohres 3 einschiebbar und mit Hilfe einer Stellschraube
23 feststellbar (Fig. 6).
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Der Handgriff 24 der Gehhilfe 1 ist so ausgebildet, daß er im Bedarfsfalle
eine Lampe 25 aufnehmen kann (Fig. 6). Im Innern des rohrförmigen Handgriffs 24
befindet sich eine
Batterie 26 mit Druckfeder 27. In das freie
Ende des Handgriffs 24 ist ein Lampeneinsatz 28 mit einem Druckschalter 29 eingeschraubt.
In Fig. 7 ist der Handgriff 24 ohne Lampe dargestellt.
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Damit der Behinderte die Gehhilfe 1, wenn sie zu Boden gefallen ist,
ohne fremde Hilfe wieder aufnehmen kann, ist am oberen Ende des Krückenrohres 3
eine dünne Halteleine 30 angebracht, die andererseits mit einer Schlinge 31 an der
Kleidung des Behinderten befestigt werden kann. Die Halteleine 30 ist durch eine
Öse 32 des Krückenrohres 3 hindurchgezogen. Das krückenseitige Ende der Halteleine
30 ist an einer nicht dargestellten Bleikugel befestigt, die zur Aufbewahrung der
Halteleine 30 bei Nichtgebrauch durch die Öffnung 18 in den Innenraum 17 des Krückenrohres
3 eingeführt wird, wodurch die Halteleine 30 straff nach unten gezogen wird. Das
krückenseitige Ende der Halteleine 30 kann auch an einer am Krückenrohr 3 angebrachten,
selbstaufwickelnden Rolle, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist, befestigt
werden.