DE3436245C2 - Geschwindigkeitsbegrenzer für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Geschwindigkeitsbegrenzer für ein KraftfahrzeugInfo
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- B60W30/143—Speed control
- B60W30/146—Speed limiting
Description
Die Erfindung betrifft einen
Fahrgeschwindigkeitsbegrenzer für ein Kraftfahrzeug
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
An sich sind sowohl wirtschaftlicher als auch
verkehrstechnischer Erwägungen wegen Wert und Zweckmäßigkeit
von Fahrgeschwindigkeitsbegrenzungssystemen insbesondere infolge der
in neuerer Zeit in der Nutzfahrzeugtechnik zunehmenden Tendenz
zu leistungsstarken und drehmomentkonstanten Fahrzeugmotoren
unumstritten. Ein derartiges Fahrgeschwindigkeitsbegrenzungssystem
beschreibt beispielsweise die US 4 531 489. Dennoch ist, obwohl
die heutigen Fahrgeschwindigkeitsbegrenzer ein komfortables
Regelverhalten und hohe Betriebs- und Manipulationssicherheit
aufweisen, die Bereitschaft, Fahrgeschwindigkeitsbegrenzungssysteme
zu verwenden, relativ gering. Ausschlaggebend für diese
abwartende bzw. ablehnende Haltung ist jedoch nicht etwa das
Problem, daß insbesondere ein Nachrüsten eines Fahrzeuges einen
mehr oder weniger umständlichen und zeitraubenden Eingriff
darstellt, sondern vielmehr die Befürchtung, daß ein mit einem
Fahrgeschwindigkeitsbegrenzer ausgerüstetes Fahrzeug beim Ausfall
des Systems in einem abgeregelten Zustand, d. h. weitgehend
manövrierunfähig, liegenbleibt und je nach Transportauftrag ein
großer wirtschaftlicher Verlust entstehen könnte.
Andererseits kann es, wenn für Fahrgeschwindigkeitsbegrenzer
eine gesetzliche Einbaupflicht besteht, nicht im Sinne des
Gesetzgebers sein, wenn bei einem Ausfall des
Fahrgeschwindigkeitsbegrenzers das betreffende Fahrzeug über einen
längeren Zeitraum mit einer Geschwindigkeit gefahren werden
kann, die größer ist als die Begrenzungsgeschwindigkeit.
Mit der DE 33 44 665 A1 ist ein
Fahrgeschwindigkeitsbegrenzer bekannt geworden, bei dem die
Funktion des Wegimpulsgebers überwacht und bei dessen Ausfall
automatisch auf einen Notfahrbetrieb umgeschaltet wird. Aus der DE 28 36 342 A1 geht hervor, daß die Länge der getrieblichen Verbindung zwischen dem Gaspedal und der Kraftstoffzumeßeinrichtung so bemessen ist, daß bei einem Ausfall der Steuereinheit eines Fahrgeschwindigkeitsbegrenzers ein Notfahrbetrieb möglich ist.
automatisch auf einen Notfahrbetrieb umgeschaltet wird. Aus der DE 28 36 342 A1 geht hervor, daß die Länge der getrieblichen Verbindung zwischen dem Gaspedal und der Kraftstoffzumeßeinrichtung so bemessen ist, daß bei einem Ausfall der Steuereinheit eines Fahrgeschwindigkeitsbegrenzers ein Notfahrbetrieb möglich ist.
Die erstgenannte Druckschrift zeigt jedoch keine Lösung,
mit der ein Notfahrbetrieb erzielt werden kann, wenn die Steuereinheit
des Fahrgeschwindigkeitsbegrenzers ausgefallen
ist. Bei der zweitgenannten Druckschrift schafft zwar die im
Falle einer Störung der Stellmotorsteuerung erfolgende
Gaszugverlängerung eine Notfahrsituation, wenn der
Geschwindigkeitsbegrenzer voll abgeregelt ist, sie bewirkt
andererseits aber eine unter Umständen völlige Aufhebung der
Begrenzung, wenn der Gaszug vor Eintritt der Störung nur zu einem Teil verkürzt war.
Aus der DE 24 54 070 A1 ist außerdem ein
Stellglied für den Motor eines Kraftfahrzeuges bekannt, bei dem außer den die jeweiligen
Grenzstellungen des Stellgliedes bestimmenden Schaltern ein
Schalter vorgesehen ist, der eine Zwischenstellung markiert und
der Überwachung einer bestimmten Stellung des Stellgliedes dient. Eine
Betriebssicherungseinrichtung, die bei Ausfall der
Steuerschaltung des Stellgliedes einen Notbetrieb des
Fahrzeuges ermöglicht, ist damit jedoch nicht gegeben.
Um den unterschiedlichen Sicherheitsinteressen gerecht zu
werden, war somit die Aufgabe gestellt, mit einem möglichst
geringen Aufwand und mit weitgehend ausfallsicheren Mitteln eine
Betriebssicherungseinrichtung zu schaffen, welche bei einem
Ausfall des Fahrgeschwindigkeitsbegrenzers - in der Regel wird bei
dem bekanntermaßen widrigen Einsatzmilieu der relativ
empfindliche, den Stellmotor des Fahrgeschwindigkeitsbegrenzers
fahrtabhängig steuernde Betriebsstromkreis von Ausfällen
betroffen sein - ein Fahren mit verminderter Motorleistung
ermöglicht. Dadurch wird der Fahrer in die Lage versetzt, nicht
nur den laufenden Transportauftrag noch fristgerecht
auszuführen, sondern auch zur Behebung des Schadens eine
Werkstatt aufzusuchen.
Die Lösung dieser Aufgabe beschreibt der Patentanspruch 1.
Die Unteransprüche stellen zweckmäßige Ausgestaltungen des
Patentanspruchs 1 dar.
Eine vorteilhafte Ausführungsvariante schildert der
unabhängige Patentanspruch 5.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe bezüglich einer
Betriebssicherungseinrichtung, die den Stellmotor eines
Fahrgeschwindigkeitsbegrenzers nicht einfach außer Kraft setzt,
sondern sozusagen einen Notfahrzustand schaffen soll, in
zufriedenstellender Weise, insbesondere deshalb, weil die
gefundene Lösung den Interessen des Fahrers weitgehend
entgegenkommt, indem ein liegengebliebenes Fahrzeug wieder in
einen betriebsbereiten Zustand gebracht werden kann und
- zumindest in der Grundversion - aufwandmäßig auf das Nötigste
beschränkt ist. Darüber hinaus wird mit dem notwendigen
Eingriff in die Steuereinheit und dem Umstecken, d. h.
Handhaben einer Steckverbindung, mit einfachen Mitteln sowohl
ein Manipulationsnachweis geschaffen als auch, da nicht bloß
ein möglicherweise im Armaturenbrett angeordneter Schalter zu
betätigen ist, eine nachhaltige Erinnerungsfunktion,
baldmöglichst eine Werkstatt aufzusuchen, ausgeübt.
Im folgenden sei die Erfindung anhand der beigefügten Zeich
nungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Systemschema eines Fahrgeschwindigkeitsbegrenzers
sowie dessen Zuordnung zum Gasgestänge eines Kraftfahrzeuges,
Fig. 2 einen Bauschaltplan der Verbindungsmittel der er
findungsgemäßen Betriebssicherungseinrichtung,
Fig. 3 eine funktionserweiterte Schaltung der Betriebssi
cherungseinrichtung gemäß Fig. 2,
Fig. 4 eine Ausführungsvariante der Betriebssicherungs
einrichtung mit selbsttätiger Umschaltung des Stellmo
tors in den zweiten Betriebsstromkreis,
Fig. 5 eine Ansicht des Stellaggregates mit abgenommenem
Deckel.
Wie das Systemschema Fig. 1 zeigt, besteht ein bevorzugtes Aus
führungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrgeschwindigkeitsbegrenzers
aus im wesentlichen drei Komponenten: einer vorzugswei
se im Fahrerhaus installierten, elektronischen Steuereinheit 1,
einem in geeigneter Weise im Fahrzeugchassis befestigten, elek
tromagnetischen Stellaggregat 2 und einer in das den Hub des
Gaspedals 3 Übertragenden und unter der Wirkung einer Rück
stellfeder 4 stehenden getrieblichen Verbindung 5, 6 (Gasgestänge) eingefügten, mecha
nischen Koppeleinrichtung 7. Aufgabe der elektronischen Steuer
einheit 1, die in einem nicht näher bezeichneten, plombierten,
zweiteiligen und in Fig. 1 teilweise aufgebrochenen Gehäuse un
tergebracht ist, ist es, einen beispielsweise mittels eines
Potentiometers 8 fest eingestellten Geschwindigkeitsgrenzwert
mit der tatsächlichen Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeuges zu ver
gleichen und spätestens beim Überschreiten des eingestellten
Geschwindigkeitswertes einen im Stellaggregat 2 angeordneten
Stellmotor 9 über einen Leitungsstrang 10 ein Signal im Sinne
einer Drosselung des Fahrzeugmotors 11 durch Verstellen einer
in der dem Fahrzeugmotor 11 zugeordneten Einspritzpumpe 12 be
findlichen Kraftstoffzumeßvorrichtung zuzuführen.
Eingangsseitig ist die elektronische Steuereinheit 1 über ein
Leitungsbündel 13 mit Schaltern 14 und 15 sowie mit einem
Fahrtschreiber 16, dem in an sich üblicher Weise ein Drehwert
geber 17 zugeordnet ist, verbunden. Dabei dient der vorzugs
weise im Armaturenbrett des betreffenden Fahrzeuges angeord
nete Schalter 14 dazu, einen zweiten, mittels eines weiteren
Potentiometers 18 einstellbaren Geschwindigkeitsgrenzwert an
zuwählen. Der Schalter 15 ist der Fahrzeugkupplung zugeordnet
und dient beispielsweise der Gasfreigabe bei Fahrzeugen mit
nichtsynchronisierten Getrieben, während der Fahrtschreiber 16
- vorausgesetzt er ist dafür ausgerüstet - entsprechend den
Fahrzeugdaten angepaßte, d. h. Drehzahl-Weg gewandelte Geschwin
digkeitsmeßimpulse liefert. Selbstverständlich wäre anstelle
des Fahrtschreibers 16 auch ein entsprechend ausgestatteter Ge
ber einsetzbar. Denkbar ist ferner, daß die Drehzahl-Weg-Anpas
sung unmittelbar in der Steuereinheit 1 vorgenommen wird.
Das Leitungsbündel 13 wird von einem Stecker 19 abgeschlossen,
der in einer Kammer a einer mit mehreren Kammern a, b, c, d
versehenen und auf einer die Steuereinheit 1 tragenden Schal
tungsplatte 20 angeordneten Steckerwanne 21 eingesetzt ist.
Die Fig. 1 zeigt ferner, daß auch die Kammer d der Steckerwanne
21 durch einen Stecker 22 belegt ist, welcher seinerseits ein
aus dem die Steuerleitungen für das Stellaggregat 2 umfassen
den Leitungsstrang 10, einem die Spannungsversorgung des Ge
schwindigkeitsbegrenzers dienenden Kabel 23 und einer einen
Notfahrzustand signalisierende Lampe 24 zugeordneten Leitung
25 gebildetes Leitungsbündel 26 abschließt. Von den beiden
freien Kammern b und c der Steckerwanne 21 dient die Kam
mer b der Aufnahme eines Steckers, welcher an einem nicht
dargestellten, lediglich für Justierzwecke vorgesehenen Tast
schalter zugeordneten, flexiblen Kabel angebracht ist, während
die andere Kammer c für ein Umstecken des Steckers 22 freige
halten ist und somit Teil der Umschalteinrichtung für das er
findungsgemäße Aktivieren eines zweiten stellmotor-Betriebs
stromkreises darstellt. Mit 27 ist eine ebenfalls der elektro
nischen Steuereinheit 1 zugeordnete Taste bezeichnet, mittels
der zu Service- und Testzwecken ein weiterer, relativ niedriger
Geschwindigkeitsgrenzwert anwählbar ist.
Aus der Fig. 1 ist ferner ersichtlich, daß sich in dem Stell
aggregat 2 außer dem Stellmotor 9 ein auf einer Gewindespindel
28, deren Antrieb, ausgehend von einem auf der Welle 29 des
Stellmotors 9 befestigten Zahnrad 30, über ein mit diesem in
Eingriff stehenden und mit der Gewindespindel 28 drehfest
verbundenen Zahnrad 31 erfolgt, verschiebbar angeordnetes Stell
glied 32 befindet, an welchem das eine Ende der Seele eines
Bowdenzuges 33 angreift, dessen anderes Ende mit der Koppel
einrichtung 7, genauer gesagt mit einem in einem Zylinder ge
führten und unter der Wirkung einer Druckfeder stehenden Kol
ben, verbunden ist. Mehrere durch das Stellglied 32 betätigbare
Schalter 34, 35 und 36 legen einerseits die Null- bzw. Ruhepo
sition (Schalter 34), andererseits die Abregel-Endposition
(Schalter 35) des Fahrgeschwindigkeitsbegrenzers fest, während der
Schalter 36 dazu dient, den Notfahrzustand festzulegen, d. h.
den zweiten Betriebsstromkreis des Stellmotors 9, wenn dieser
durch Umstecken des Steckers 22 in die Kammer c aktiviert wor
den ist, zu unterbrechen. Mit 37 ist ein im Stellaggregat 2
untergebrachter Schaltungsteil der Betriebsschaltung des Stellmotors
9 bezeichnet, der im Zusammenwirken mit den Schaltern
34, 35, 36 dem exakten Anhalten des Stellmotors 9 durch Kurz
schließen dient.
Dieser Schaltungsteil ist in dem Bauschaltplan (Fig. 2) aufge
löst dargestellt. Er zeigt, daß wenn der Schalter 22 sich in
der Kammer d der Steckerwanne 21 befindet, einerseits dem elek
tronischen Schaltkreis 38 der Steuereinheit 1 über die Kontakt
zungen 39 und 40 die Versorgungsspannung zugeführt wird, ander
erseits der Stellmotor 9 mit den Kontaktzungen 41, 42 und 43
verbunden ist, auf denen, wenn der betreffende Betriebszustand
des Kraftfahrzeuges gegeben ist, das Regelsignal ansteht.
Für den dargestellten Schaltungszustand soll festgelegt werden,
daß an der Kontaktzunge 41 und somit an der Klemme 44 des Stellmotors
9 negatives Potential ansteht und daß dann der Stellmotor
9, dessen Betriebsstromkreis über die Diode 45, den Schal
ter 34 und die Kontaktzungen 42 geschlossen ist, aus einer Ab
regelposition in die Ruheposition zurückläuft. Beim Erreichen
der Ruheposition wird der Schalter 34 betätigt und der Stell
motor 9 durch Kurzschließen über eine Diode 46 gestoppt.
Liefert der elektronische Schaltkreis 38 andererseits wieder
einen Abregelbefehl, so müssen, um die Drehrichtung des Stellmo
tors 9 umzusteuern, ausgehend von der Kontaktzunge 41, über eine
Diode 47, den Schalter 35 sowie einen Schalter 48 an der Klemme
44 des Stellmotors 9 ein positives Potential bzw. positive Im
pulse anstehen und die entgegengesetzte Klemme 49 des Stellmo
tors 9 mit negativem Potential beaufschlagt sein. Der Vollstän
digkeit halber sei hier eingefügt, daß der Schalter 48 ledig
lich der Überbrückung des Schalters 35 bei dessen Positionierung
beim Justieren des Geschwindigkeitsbegrenzers dient. Beim Anfah
ren des Stellmotors 9 in Vorwärtsrichtung wird gleichzeitig der
Schalter 34 umgeschaltet und somit der Rücklauf des Stellmotors 9
vorbereitet. Erreicht der Stellmotor 9 die Endposition, wird der
Schalter 35 betätigt und der Stellmotor 9 über eine Diode 50 kurz
geschlossen und so lange gestoppt, bis abhängig vom Betriebszustand
des Kraftfahrzeuges an den Kontaktzungen 41 bzw. 42 und 43 wiederum
eine Potentialumkehr erfolgt. Die RC-Kombination 51 und 52 dient
in an sich üblicher Weise als Entstörglied.
Während des Vor- und Rücklaufs des Stellgliedes 32 wird selbst
verständlich auch der zwischen dem End- und dem Ruhepositions
schalter 35 bzw. 34 liegende Schalter 36 betätigt. Solange je
doch der Stecker 22 sich in der Kammer d befindet, der Ge
schwindigkeitsbegrenzer also störungsfrei arbeitet, ist der
Schalter 36 elektrisch außer Funktion. Liegt andererseits eine
Störung vor, derart daß der Stellmotor 9 aufgrund beispielswei
se eines Kurzschlusses im elektronischen Schaltkreis 38 in
einer abgeregelten Position stehengeblieben ist, so kann der
Fahrer, indem er die Steuereinheit 1 öffnet und den Stecker 22
in die Kammer c umsteckt einen zweiten Betriebsstromkreis für
den Stellmotor 9 aktivieren. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, wird
dann der Stellmotor vom elektronischen Schaltkreis 38 der Steu
ereinheit 1 abgetrennt und - vorausgesetzt der Zündschalter
des Fahrzeuges ist betätigt - die Klemme 49 des Stellmotors 9
über die miteinander verbundenen Kontaktzungen 53, 54, 55 und
56 an positives Potential gelegt, während die Klemme 44 über
die miteinander verbundenen Kontaktzungen 57 und 58 negativ
gepolt ist. Der Stellmotor 9 läuft in Richtung Ruheposition
und wird, wenn das Stellglied 32 den Schalter 36 betätigt, vor
Erreichen der Ruheposition stillgesetzt. Mit dem Umstecken des
Steckers 22 wird über die Kontaktzunge 55 gleichzeitig die den
geschaffenen Notfahrzustand anzeigende Lampe 24 bestromt.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Betriebssicherungseinrichtung
besteht jedoch die Gefahr, daß der Fahrer eine Störung des
Fahrgeschwindigkeitsbegrenzers vortäuschen kann, und er, während
sich der Fahrgeschwindigkeitsbegrenzer in der Ruheposition befin
det, den Stecker 22 - allerdings erst nach dem Zerstören der
Plombierung der elektronischen Steuereinheit 1 - in die Kammer c
umsteckt. Dadurch wird bezüglich des Stellmotors 9 eine Dreh
richtungsvorgabe in Richtung Ruheposition geschaffen und der
Fahrgeschwindigkeitsbegrenzer außer Funktion gesetzt, d. h. das be
treffende Kraftfahrzeug kann dann "unbegrenzt" gefahren werden.
Um diese Manipulationsmöglichkeiten auszuschalten, ist, wie
aus der Fig. 3 hervorgeht, dem Schalter 36 ein aus einem Wi
derstand 59 und einem Kondensator 60 gebildeter Zeitkreis zu
geordnet. Der Zeitkreis steuert, wenn der Stecker 22 umge
steckt wird, ein Relais 61, welches seinerseits Umschalter (Kontaktsatz
62 und 63) betätigt, über die der Stellmotor 9 - die Kontakt
zunge 54 ist in diesem Fall potentialfrei - kurzzeitig derart
gepolt wird, daß das Stellglied 32 mit ausreichender Sicher
heit in eine Position zwischen dem Schalter 36 und dem End
schalter 35 gefahren wird. Nach dem Abklingen der Zeitfunktion
werden die Umschalter 62 und 63 vom Relais 61 wieder freigege
ben, der Stellmotor 9 auf Rücklauf gepolt, der Schalter 36 vom
Stellglied 32 betätigt und der Stellmotor 9 in einer dem Not
fahrzustand entsprechenden, abgeregelten Position stillgesetzt.
Eine in Fig. 4 skizzierte Betriebssicherungseinrichtung sieht
bei sonst gleicher Ausbildung wie diejenige gemäß Fig. 3
eine selbsttätige Umschaltung vom ersten in den zweiten Be
triebsstromkreis des Stellmotors 9 vor. Hierzu ist zusätzlich
zum elektronischen Schaltkreis 38 eine Vergleichsschaltung 64
vorgesehen, der über eine Leitung 65 beispielsweise vom Fahrt
schreiber 16 gelieferte geschwindigkeitsproportionale Impulse
und über eine Leitung 66 dann beispielsweise ein Signal zuge
führt wird, wenn das Stellglied sich nicht in der Ruheposition
befindet. Die vom Schaltkreis 38 unabhängig arbeitende Ver
gleichsschaltung 64 liefert ein Steuersignal und schaltet ein
Relais 67 dann, wenn die Frequenz der geschwindigkeitspropor
tionalen Geberimpulse höher oder niedriger ist als der der Re
gelgeschwindigkeit entsprechende Grenzwert und gleichzeitig
das Stellglied 32 sich entweder noch in der Ruheposition be
findet oder diese nach einem Abregelvorgang noch nicht wieder
erreicht hat. Das Relais 67, das als gepoltes Relais ausgebil
det sein kann, schaltet dabei, indem die Schalter 68 und 69
öffnen und die Schalter 70 und 71 schließen, vom ersten
Betriebsstromkreis des Stellmotors 9 in den zweiten Betriebs
stromkreis um und steuert den Fahrgeschwindigkeitsbegrenzer in den
Notfahrzustand.
Mit der Fig. 5 sei an einem Ausführungsbeispiel des Stellaggre
gates 2 insbesondere die Zuordnung der Schalter 34, 35 und 36
zum Stellglied 32 gezeigt. Die einzelnen Bauelemente des Stellaggregates
2 sind in einem Gehäuse 72 angeordnet, dessen Dec
kel abgenommen ist. Das mit der Gewindespindel 28 getrieblich
in Eingriff stehende Stellglied 32 ist mittels eines nicht
sichtbaren Zapfens in einer im Gehäuse 72 ausgebildeten Nut 73
verdrehgesichert geführt. Der Aufnahme eines das eine Ende der
Seele des Bowdenzuges 33 spannenden Halters 74 dient eine am
Stellglied 32 befestigte Achse 75. Ferner sind am Stellglied
32 Schaltrampen 77, 78 und 79 ausgebildet, mit denen in der
jeweiligen Stellung des Stellgliedes 32 die Schalter 34, 35
und 36 betätigbar sind. Um die Schalter 34, 35 und 36 quer
zur Bewegungsrichtung der Schaltrampen 77, 78 und 79 justieren
zu können, sind sie auf Trägern 80, 81, und 82 befestigt, die
jeweils um Achsen 83, 84 und 85 drehbar und mittels Schrauben
86, 87 und 88 befestigbar sind. Am Rande sei noch erwähnt, daß
der die Endposition des Stellgliedes 32 steuernde Schalter 35
auf einem auf einer Führungsstange 89 verschiebbar angeordne
ten Schlitten 90 befestigt ist. Dieser ist in geeigneter Wei
se arretierbar und wird beim Justieren des Geschwindigkeitsbe
grenzers entsprechend dem bei dem betreffenden Kraftfahrzeug gege
benen Gashub über einen am Stellglied 32 angeformten Mitnehmer
91 verschoben und selbsttätig positioniert.
Claims (5)
1. Fahrgeschwindigkeitsbegrenzer für ein Kraftfahrzeug, mit
- - einem Stellaggregat (2) mit einem Stellmotor (9) und einem von diesem angetriebenen, verschiebbar gelagerten Stellglied (32)
- - einer das Stellaggregat (2) fahrgeschwindigkeitsabhängig steuernden Steuereinheit (1),
- - einer mechanischen Koppeleinrichtung (7), die beim Begrenzungsvorgang eine von der Betätigung des Gaspedals (3) unabhängige, geschwindigkeitsbegrenzende Veränderung der getrieblichen Verbindung (5, 6) zwischen dem Gaspedal (3) und der Kraftstoffzumeßeinrichtung des Fahrzeugmotors (11) herbeiführt und dazu von dem Stellaggregat (2) beaufschlagt wird,
- - einer separaten, dem Stellaggregat (2) zugeordneten Betriebssicherungseinrichtung, die bei einem Ausfall der Steuereinheit (1) nach manueller Betätigung einer Umschalteinrichtung ein Fahren mit verminderter Motorleistung ermöglicht, wobei dazu ein von dem Stellglied (32) bestätigbarer Schalter (36) vorgesehen ist, der bei Aktivieren der Umschalteinrichtung das Stellglied (32) über den Stellmotor (9) in einer solchen Position festsetzt, die lediglich eine verminderte Leistungsabgabe des Fahrzeugmotors (11) zuläßt.
2. Geschwindigkeitsbegrenzer nach Anspruch 1,
wobei als Umschalteinrichtung eine Steckverbindung vorgesehen
ist.
3. Geschwindigkeitsbegrenzer nach Anspruch 1,
wobei die Betriebssicherungseinrichtung ein von einem Zeitglied
gesteuertes Relais (61) umfaßt, über dessen Kontaktsatz (62,
63) der Stellmotor (9) beim Betätigen der Umschalteinrichtung
kurzzeitig derart gepolt wird, daß das Stellglied (32) zunächst
in Richtung Begrenzen und dann in Richtung Freigabe des
Gaspedalhubes bewegt wird.
4. Geschwindigkeitsbegrenzer nach Anspruch 1,
wobei die Umschalteinrichtung zusammen mit der
fahrgeschwindigkeitsabhängig steuernden Steuereinheit (1) in
einem ausschließlich dazu vorgesehenen, plombierten Gehäuse
angeordnet ist.
5. Fahrgeschwindigkeitsbegrenzer für ein Kraftfahrzeug, mit
- - einem Stellaggregat (2) mit einem Stellmotor (9) und einem von diesem angetriebenen, verschiebbar gelagerten Stellglied (32),
- - einer das Stellaggregat (2) fahrgeschwindigkeitsabhängig steuernden Steuereinheit (1),
- - einer mechanischen Koppeleinrichtung (7), die beim Begrenzungsvorgang eine von der Betätigung des Gaspedals (3) unabhängige, geschwindigkeitsbegrenzende Veränderung der getrieblichen Verbindung (5, 6) zwischen dem Gaspedal (3) und der Kraftstoffzumeßeinrichtung des Fahrzeugmotors (11) herbeiführt und dazu von dem Stellaggregat (2) beaufschlagt wird,
- - einer separaten, dem Stellaggregat (2) zugeordneten Betriebssicherungseinrichtung, die bei einem Ausfall der Steuereinheit (1) nach Betätigung einer Umschalteinrichtung ein Fahren mit verminderter Motorleistung ermöglicht, wobei dazu ein von dem Stellglied (32) betätigbarer Schalter (36) vorgesehen ist, der bei Aktivieren der Umschaltein richtung das Stellglied (32) über den Stellmotor (9) in einer solchen Position festsetzt, die lediglich eine verminderte Leistungsabgabe des Fahrzeugmotors (11) zuläßt,
- - und wobei als Umschalteinrichtung ein relaisbetätigter Kontaktsatz (68, 69, 70, 71) vorgesehen ist, welchem eine von der fahrgeschwindigkeitsabhängig steuernden Steuereinheit (1) unabhängige Vergleichsschaltung (64) zugeordnet ist, die ein Steuersignal zum Umschalten des Kontaktsatzes (68, 69, 70, 71) dann liefert, wenn die Frequenz von fahrgeschwindigkeitsproportionalen Geberimpulsen entweder höher oder niedriger ist als der der Abregelgeschwindigkeit entsprechende Grenzwert und gleichzeitig das Stellglied (32) sich entweder noch in der Ruheposition befindet oder diese nach einem Abregelvorgang noch nicht wieder erreicht ist.
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