DE3435945A1 - Waessrige kohledispersionen - Google Patents
Waessrige kohledispersionenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
- C10L1/00—Liquid carbonaceous fuels
- C10L1/32—Liquid carbonaceous fuels consisting of coal-oil suspensions or aqueous emulsions or oil emulsions
- C10L1/326—Coal-water suspensions
Description
BASF Aktiengesellschaft . " ; - -"'; :-: -O. Z. OO5O/j?7379
Die Erfindung betrifft wäßrige, gegebenenfalls methanolhaltige pumpbare
und fließfähige Kohledispersionen mit einem speziellen, ethoxylierten, geradkettigen, gesättigten Fettalkoholgemisch als nichtionischem Dispergiermittel
sowie die Verwendung dieser Dispergiermittel in Kohle-Wasser-
-Dispersionen.
Wäßrige Kohledispersionen haben in neuerer Zeit zunehmend an Bedeutung gewonnen,
insbesondere im Hinblick auf Ihre günstigen Transportmöglichkeiten,
z.B. in Pipelines.
Aus der US-PS 4 358 293 sind wäßrige Kohledispersionen bekannt, die als
nichtionische oberflächenaktive Dispergiermittel höhermolekulare Polyalkylenoxide
enthalten. U.a. werden Polyalkylenoxide von Alkylphenolen, wie Nonylphenoxypolyethylenoxid mit mehr als hundert Ethylenoxideiriheitens beschrieben.
Die verschiedenen Tenside erweisen sich bei der Anwendung nicht in allen
Fällen als besonders gut geeignet, d.h. sie sind nicht für alle Kohlearten anwendbar. Weiterhin sind die bisher verwendeten Dispergiermittel
teilweise schwierig zu handhaben, da sie u.U. in Wasser eine sehr langsame Lösungsgeschwindigkeit aufweisen und teilweise konzentrierte wäßrige
Lösungen nicht herstellbar sind.
Aus den PCT-Anmeldungen WO 83/04044 und WO 83/04047 gehen in allgemeiner
Form ethoxylierte aliphatische Alkohole mit 10 bis 24 C-Atomen und 40 bis 200 Ethylenoxid (EO)-Einheiten für die Herstellung von wäßrigen Kohledispersionen
hervor. Dabei sind für die bevorzugten Alkohole mit 10 bis 24 C- -Atomen 40 bis 100 EO-Einheiten oder ein Verhältnis von EO-Eiriheiten zur
Zahl der C-Atome von 3,5 bis 6,0, d.h. etwa 150 EO-Einheiten, bevorzugt.
Aber auch hier ist die beschriebene Lösung nicht immer für die Praxis ausreichend: nachteilig ist insbesondere die zu hohe Viskosität der damit
hergestellten Kohledispersionen.
Aufgabe der Erfindung ist es, neue Dispergiermittel für Kohledispersionen
mit unterschiedlichen Kohletypen zur Verfügung zu stellen.
Es wurde gefunden, daß spezielle, ethoxylierte geradkettige, gesättigte
primäre Fettalkoholgemische hervorragend als Dispergiermittel für wäßrige Kohledispersionen geeignet sind.
BASF Aktiengesellschaft . -~ ■£-"- - -""-i.r.O.Z. 0050/37379
Demnach sind Gegenstand der Erfindung wäßrige, pumpbare und fließfähige
Kohledispersionen, enthaltend, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht, 65 bis 80 Gew.% gemahlene Kohle, 35 bis 20 Gew.% Wasser, von dem gegebenenfalls
1 bis 60 Gew.% durch Methanol ersetzt ist, und übliche Zusätze, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion als nichtionisches Dispergiermittel
0,1 bis 1,5 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, des Ethoxylierungsprodukts eines Gemisches von geradkettigen, gesättigten
primären Fettalkoholen der Zusammensetzung
0,1 bis 2,0 Gew.% Cj^
3,0 bis 6,0 Gew.% Cl4-Alkohol,
20,0 bis 35,0 Gew.% C ^"Alkohol,
55,0 bis 75,0 Gew.% Cl8-Alkohol und
20,0 bis 35,0 Gew.% C ^"Alkohol,
55,0 bis 75,0 Gew.% Cl8-Alkohol und
0,5 bis 3,0 Gew.% C2()-Alkohol
15
15
mit 180 bis 230 Ethylenoxideiriheiten, bezogen auf das mittlere Molekulargewicht
der Alkohole, enthält und die Verwendung dieser nichtionischen Dispergiermittel in wäßrigen Kohledispersionen.
Davon ist das Ethoxylierungsprodukt eines Gemisches von geradkettigen,
gesättigten primären Fettalkoholen der Zusammensetzung 0,3 bis 0,7 Gew.% C12"Alkono1» 3»° bis 5,0 Gew.% Cl4-Alkohol, 25 bis 35 Gew.% G16-Alkohol,
65 bis 70 Gew.% C18-Alkohol und 0,5 bis 3,0 Gew.% C2cfAlkohol mit 190 bis
220 Ethylenoxideinheiten bevorzugt.
In überraschender und nicht vorhersehbarer Weise wird durch die erfindungsgemäße
Mischung gegenüber den als Einzelverbindungen ethoxylierten gesättigten Fettalkohole eine wesentlich bessere Wirkung im Hinblick auf
eine Viskosiätsreduzierung der damit hergestellten Kohledispersionen
erreicht. Das gefundene Optimum hat in keiner Weise nahegelegen.
Die erfindungsgemäßen Kohledispersionen enthalten bevorzugt eine flotierte,
gemahlene Kohle mit einer zweckmäßigen Korngrößenverteilung von kleiner 300 μ.
35
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Eine beispielhafte und besonders zweckmäßige Verteilung bedeutet 100 %
kleiner 300 μ, 80 % kleiner 200 μ und 50 % kleiner 50 μ.
Es ist selbstverständlich, daß Kohle mit einem hohen Aschegehalt in der
Regel schwerer dispergiert werden kann als Kohle mit einem niederen Aschegehalt.
Hoher Aschegehalt bedeutet ca. 8 bis 12 %, niederer Aschegehalt weniger als 4 % Asche. Der Schwefelgehalt der bevorzugt eingesetzten flotierten
Kohle beträgt in der Regel weniger als 1 %.
BASF Aktiengesellschaft "..f J:- :.·..;. *: O. Z. 00^0/37579
Die Eigenschaften pumpbar und fließfähig betreffen die Viskosität der
Kohledispersion. In der Regel ist eine Dispersion mit 2000 mPa.s gerade noch fließfähig. Für die Praxis, damit mit möglichst geringem Energieaufwand
transportiert werden kann, liegen die gewünschten Werte bei 1000 mPa.s und darunter. Der optimal gewünschte Bereich kann mit kleiner
800 mPas angegeben werden. Er wird, wie in den Beispielen gezeigt, in den
erfindungsgemäßen Kohledispersionen ohne weiteres erreicht.
Wie bereits erwähnt, können 1 bis 60 Gew.% des Wassers durch Methanol
ersetzt werden. Der Zusatz von Methanol dient zum Zwecke der Viskositätserniedrigung (Pumpbarkeit) der Kohledispersionen bei Temperaturen unter
0°C (z.B. bis -20"C).
Darüberhinaus enthalten die erfindungsgemäßen Kohledispersionen die dem
Fachmann an sich bekannten üblichen Zusätze:
Schaumdämpfer, an sich übliche Schaumdämpfer wie Fettsäurepolyalkoxylate,
z.B. Stearylalkoholpropoxylat mit 10 bis 50 Propylenoxideinheiten oder Silikonöle, etc.; als Viskositätsregler lösliche anorganische Salze, a.B«,
Ammoniumchlorid und -carbonat, sowie Alkali- und Erdalkalichloride und -carbonate, insbesondere des Natriums, Calciums und Magnesiums, wasserlösliche
Phosphate und Silicate, wie Natrium-hexametaphosphat oder Natrium-
-metasilikat-9-hydrat; pH-Wert-Regulatoren, da für die praktische Anwendung
ein pH-Wert von 8 bis 10 besonders zweckmäßig ist, wie Alkali- und Erdalkalihydroxide, Ammoniak sowie primäre und sekundäre Amine; Stabilisierhilfsmittel
mit Schutzkolloid- und/oder Verdickerwirkung, hierfür kommen in Betracht Polyether (z.B. Polyethylenoxid, Copolymere von PoIyethylenoxid
und Polypropylenoxid), Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Polysaccharide (z.B. Alginate), Polyalkohole, Polyacrylate und
Copolymere davon; als übliche Zusätze seien auch Bioeide genannt.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Dispergiermittel ist
an sich bekannt und erfolgt nach beschriebenen Verfahren. Der Grad der Ethoxylierung wird auf das mittlere Molekulargewicht, das sich aus der
Hydroxylzahl des Gemisches ergibt, bezogen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen wäßrigen Kohledispersionen erfolgt
in üblicher Weise. In der Regel wird eine konzentrierte wäßrige Lösung, die 40 bis 70 Gew.% erfindungsgemäßes Dispergiermittel enthält und die
sich im Gegensatz zu manchen Dispergiermitteln des Standes der Technik leicht herstellen läßt, der Wassermenge zugegeben, der unter starkem
Rühren die gemahlene Kohle und gegebenenfalls weitere Zusätze zugeführt werden.
BASF Aktiengesellschaft .-'- Λ :- ' ■ - - - ■ ■ O. Z. OOJO/5 ,'Γ (9
A. Herstellung der erfindungsgemäßen Dispergiermittel
Das Alkoholgemisch wird mit 1 Gew.% Kaliumhydroxid versetzt und unter
Rühren bei 12O-13O*C portionsweise mit Ethylenoxid umgesetzt, wobei der
Druck 10 bar nicht übersteigt. Das zu ethoxylierende Ausgangsmaterial hat
folgende Zusammensetzung:
0,5 Gew.% Laurylalkohol
4 Gew.% Myristinalkohol 28 Gew.% Cetylalkohol 66 Gew.% Stearylalkohol
1,5 Gew.% Eicosylalkohol 15
B. Anwendungsb eispiele
Zusammensetzung der Kohlen-Wasser-Dispersionen:
70 Gew.% polnische Importkohle (Steinkohle, flotiert, gemahlen) 0,5 Gew.% Dispergiermittel gemäß Tabelle I
29,5 Gew.% Wasser
Das Dispergiermittel wird in Wasser gelöst und die Kohle unter Rühren
unter Zuhilfenahme eines Technikumdissolvers bei ca. 1000 bis 3000 U/min
innerhalb von 3 min zugegeben und anschließend bei 6500 U/min 20 min lang dispergiert.
Die Viskosität der Dispersion [mPas] wird mit einem Rotationsviskosimeter
bestimmt bei 20*C und einer Schergeschwindigkeit D von 220 s
O.Z. OO
10
Tabelle I | Dispergiermittel | 100 EO | Viskosität [mPas] |
Beispiele | 100 EO | Dispersion gemäß B | |
150 EO | |||
I Vergleich | Laurylalkohol | 100 EO | nicht meßbar |
1 | Myristinalkohol . | 150 EO | nicht meßbar |
2 | Myristinalkohol . | 100 EO | nicht meßbar |
3 | Cetylalkohol . | 150 EO | nicht meßbar |
4 | Cetylalkohol . | 100 EO | 2000 |
5 | Stearylalkohol . | 150 EO | nicht meßbar |
6 | Stearylalkohol . | 200 EO | > 2000 |
7 | Eicosylalkohol | 200 EO | > 2000 |
8 | Eicosylalkohol . | 200 EO | >2000 |
9 | Laurylalkohol | 200 EO | nicht meßbar |
10 | Myristinalkohol . | 200 EO | nicht meßbar |
11 | Cetylalkohol | 1930 | |
12 | Stearylalkohol . | 180 EO | 1150 |
13 | Eicosylalkohol . | 200 EO | 1220 |
14 | 210 EO | ||
II erfindungsgemäß | Mischung gemäß A . | 230 EO | 490 |
15 | Mischung gemäß A . | 350 | |
16 | Mischung gemäß A . | 150 EO | 380 |
17 | Mischung gemäß A . | 100 EO | 520 |
18 | 250 EO | ||
Vergleich | Mischung gemäß A . | 300 EO | 980 |
19 | Mischung gemäß A . | >2000 | |
20 | Mischung gemäß A . | 1060 | |
21 | Mischung gemäß A . | >2000 | |
22 | |||
In der Tabelle I bedeutet "nicht meßbar" eine Viskosität größer 20.000.
Die Vergleichsbeispiele 1 bis 14 entsprechen der PCT-Anmeldung WO-83-04044.
Sie sind für die praktische Anwendung nicht geeignet. Die erfindungsgemäßen Beispiele 15 bis 18 zeichnen sich durch überlegene Viskositäten aus. Die
Beispiele 19 bis 22 belegen, daß eine Optimierung in dem erfindungsgemäßen
Bereich vorliegt. Ein niederer oder höherer Ethoxylierungsgrad führt zu höheren Viskositätswerten.
Claims (4)
1. Wäßrige, pumpbare und fließfähige Kohledispersionen, enthaltend, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht, 65 bis 80 Gew.% gemahlene Kohle, 35 bis 20 Gew.% Wasser, von denen gegebenenfalls 1 bis 60 Gew.% durch
Methanol ersetzt sind, und übliche Zusätze, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dispersion als nichtionisches Dispergiermittel 0,1 bis 1,5 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, das Ethoxylierungsprodukt
eines Gemisches von geradkettigen, gesättigten primären Fettalkoholen der Zusammensetzung
0,1 bis 2,0 Gew.% C ^-Alkohol,
3,0 bis 6,0 Gew.% C ^"Alkohol,
20,0 bis 35,0 Gew.% C ^-Alkohol,
55,0 bis 75,0 Gew.% C^-Alkohol und
0,5 bis 3,0 Gew.% C20-Alkohol
3,0 bis 6,0 Gew.% C ^"Alkohol,
20,0 bis 35,0 Gew.% C ^-Alkohol,
55,0 bis 75,0 Gew.% C^-Alkohol und
0,5 bis 3,0 Gew.% C20-Alkohol
mit 180 bis 230 Ethylenoxideinheiten, bezogen auf das mittlere Molekulargewicht
der Alkohole, enthält.
20
20
2. Wäßrige Kohledispersion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als nichtionische Dispergiermittel das Ethoxylierungsprodukt eines Gemisches von geradkettigen, gesättigten primären Fettalkoholen der
Zusammensetzung 0,3 bis 0,7 Gew.% C^-Alkohol, 3,0 bis 5,0 Gew.%
Cl4-Alkohol, 25 bis 35 Gew.% (^-Alkohol, 65 bis 70 Gew.% C^-Alkohol
und 0,5 bis 3,0 Gew.% C2Q-AIkOhOl mit 190 bis 220 Ethylenoxideinheiten,
bezogen auf das mittlere Molekulargewicht der Alkohole, enthält.
3. Wäßrige Kohledispersionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dispersionen 0,2 bis 1 Gew.% des nichtionischen Dispergiermittels nach Anspruch 1 oder 2, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Mischung, enthalten.
4. Verwendung von nichtionischen Dispergiermitteln nach Anspruch 1 oder
2 in wäßrigen Kohledispersionen in einer Menge von 0,1 bis 1,5 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung.
476/84 D/HB 2'
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