DE3435625A1 - Verfahren zur herstellung von polyamiden - Google Patents

Verfahren zur herstellung von polyamiden

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Description

  • Beschreibung
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyamiden und deren Copolymeren durch die aktivierte anionische Polymerisation von Lactamen.
  • Diese Polymerisationsart ermöglicht es, Polyamidformkörper auf verschiedene Verfahrensweisen herzustellen.
  • Man geht dabei von 2 Komponenten aus, von denen die eine den Katalysator, die andere den Aktivator in der Lactamschmelze gelöst enthält. Nach Vermischen beider Komponenten wird in der Form polymerisiert.
  • Neuerdings wird diese Technik auch für den Reaktionsspritzguß verwendet (Reaction Injection Molding, RIM-Verfahren), der durch die Polyurethantechnologie bekannt wurde.
  • Gegenüber Polyurethan weist Polyamid anwendungstechnische Vorteile auf. So ist es wärmebeständiger, läßt damit eine direkte Lackierung des Fertigteils zu, das darüber hinaus kein zusätzliches Trennmittel zum Ablösen von der Form benötigt.
  • Allerdings hat der Einsatz von Polyamid auch Nachteile. Im trockenen Zustand und bei tiefen Temperaturen ist Polyamid ungenügend schlagzäh. Hinzu kommen eine hohe Wasseraufnahme und hohe Volumenschrumpfung.
  • Man hat versucht, die Polyamidformmassen schlagzäher einzustellen durch Zusatz niedermolekularer Weichmacher. Der Effekt war nicht zufriedenstellend. Meist sind sie nicht genügend verträglich, entmischen sich und schwitzen aus.
  • Verträgliche Weichmacher wie Dimethylacetamid, die echte Lösungen bilden, sind vielfach flüchtig, gehen durch Verdampfen verloren, sind unter Polymerisationsbedingungen oft nicht stabil und verschlechtern meist die mechanischen Eigenschaften. Der dauerhaft wirkende Weichmacher Hexamethylphosphortriamid, offenbart in DE-OS 20 08 117, ist dagegen physiologisch bedenklich und cancerogenverdächtig.
  • Man hat auch Polymere und Copolymere als Zusätze vorgeschlagen, die gleichzeitig als Aktivator für die Lactampolymerisation dienen können. So können nach DE-OS 25 32 596 Polyätherdiole mit Acyllactamen katalytisch kondensiert und zu einem Terpolymerisat mit Ester- und Amidbrücken polymerisiert werden (DE-OS 24 12 106).
  • Die Erfindung erfordert ein speziell zu fertigendes Präpolymerisat, was aufwendig ist.
  • Die vorliegende Erfindung macht sich zur Aufgabe, ein wirtschaftliches Verfahren zu finden, um mit handelsüblichen Rohstoffen Polyamidformkörper nach dem RIM-Verfahren herzustellen.
  • Überraschend wurde nun ein einfaches Verfahren der Polymerisation gefunden ohne Verwendung von Präpolymeren, die zu einwandfreien Formteilen führt und die Nachteile vom Polyamid weitgehend kompensiert.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Polyamid und deren Copolymeren durch die aktivierte anionische Polymerisation von Lactamen, dadurch g e k e n- n z e i c h n e t daß die Polymerisation in Gegenwart erfolgt von 1. 0,5-60 Gew.-% an elektrophilen Olefinen in monomerer oder oligomerer Form und 2. 0,2-10 Gew.-%, vorzugsweise 0.5-4 Gew.-% an Silylierungsmittel, alles bezogen auf das Lactam.
  • Es war nicht vorauszusehen, daß derartige Zusätze neben einem guten Eigenschaftsbild des entstandenen Polyamids auch eine höhere Polymerisationsgeschwindigkeit bewirken.
  • Zu den elektrophilen Olefinen gehören insbesondere die Acryl- und Methacrylderivate in Form ihrer Ester, Amide und Nitrile.
  • (Meth)acrylester können in ihrer Alkoholkomponente 1-18 Kohlenstoffatome aufweisen, deren Aufbau linear, cyclisch oder verzweigt sein kann. Der Alkohol kann auch ungesättigt oder mehrwertig sein, Heteroatome wie Sauerstoff und Stickstoff, sowie funktionelle Gruppen wie Hydroxyl-, Amino- oder Epoxygruppen tragen. (Meth)acrylamide können am Stickstoff ein- oder zweifach substituiert sein durch Alkyl- oder Arylgruppen, die ihrerseits gegebenenfalls Heteroatome oder funktionelle Gruppen aufweisen. Die elektrophilen Olefine können in Mischungen vorliegen, gegebenenfalls auch in oligomerer Form.
  • Letztere bilden sich durch einfaches Vermischen mit tertiäre;l Phosphinen wie Triphenylphosphin.
  • Um die Wasseraufnahme herabzusetzen, können längerkettige, wenig polare (Meth)acrylate verwendet werden wie z.B. Cyclohexyl- oder Trimethylcyclohexylmethacrylat.
  • Die Polymerisationsgeschwindigkeit läßt sich erfindungsgemäß in Anwesenheit der elektrophilen Olefine durch Zusätze erhöhen, die als Silylierungsmittel für H-aktive Verbindungen bekannt sind.
  • Hierzu gehören in erster Linie die Silazane wie Hexamethyldisilazan. Auch andere Trimethylsilyl-Derivate lassen sich verwenden wie N,N-Bistrimethylsilhylharnstoff oder N,O-Bistrimethylsilylacetamid, ebenso Chlorsilane gegebenenfalls in Mischung, wenn die gebildete Säure gebunden wird. Auch können Silylierungsmittel aktiviert werden wie Silazane durch Imidazol oder Trimethylchlorsilan.
  • Als ungesättigte Kohlenwasserstoffe können die verschiedensten Verbindungen in monomerer oder polymerer Form dienen. Sie können offenkettig, cyclisch, mehrfach cyclisch, verzweigt oder unverzweigt vorliegen.
  • Zu den offenkettigen Kohlenwasserstoffen mit einer Doppelbindung gehören vorzugsweise Olefine mit insbesondere 6-30 C-Atomen.
  • Die Doppelbindung kann auch seitenständig als Vinyl- oder Athylgruppe an Aromaten gebunden sein, wie z.B. beim Styrol, o-Methylstyrol oder Vinylnaphtalin.
  • Zu den Kohlenwasserstoffen mit 2 Doppelbindungen zählen Homo- und Copolymere von 1,3-Dienen, z.B. 1,3-Butadien, Isopren, 2,3-Dimethylbutadien und Piperylen sowie Copolymerisate dieser 1,3-Diene untereinander und mit Aromaten, vorzugsweise mit vinylsubstituierten Aromaten wie Styrol.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden bevorzugt Polybutadiene verwendet mit Molekulargewichten von 500 - 10.000, besonders von 800 - 6.000, bei denen die Doppelbindungen isoliert oder zumindest teilweise konjugiert vorliegen.
  • Ebenso eignen sich flüssige, oligomere 1,2-Butadiene, vorzugsweise mit einem Molekulargewicht von 1.000 - 5.000 und einem Vinylanteil von über 90 % der vorhandenen Doppelbindungen.
  • Geeignet sind weiterhin cyclische Kohlenwasserstoffe mit mindestens einer Doppelbindung wie z.B. Cycloocten und seine höheren Homologen, ferner Verbindungen mit einem Brückensystem, wie a- oder B-Pinen, kondensierte Systeme wie Inden und/oder Spirane. Die Cycloolefine können als Monomere und/oder durch Ringerweiterung als große Ringe vorliegen wie im Fall des Cyclopentens mit dem daraus hergestellten Cyclodecadien und der weiteren Oligomeren bis zu hochmolekularen Polypentenen. Der Olefinring kann auch gespannt sein wie im Fall vom Acenaphtylen.
  • Unter den Verbindungen mit 2 Doppelbindungen sind die sich von Cyclopentadien ableitenden Verbindungen bevorzugt. Hierzu gehören insbesondere Derivate aus der Diels-Alder-Reaktion wie das dimere Dicyclopentadien und die Homologen wie das Trimere, aber auch das Norbornen (Cyclopentadien + Athylen) und das Äthylidennorbornen (Cyclopentadien + Butadien + Isomerisierung).
  • Die ungesättigten Kohlenwasserstoffe brauchen als solche nicht vorzuliegen. Sie können gleichsam "in situ" vor oder während der Polymerisation gebildet werden. So spaltet z.B. das gesättigte, cyclische Dimere zum Xylylen auf, das unter milden Bedingungen zu linearen Ketten polymerisieren kann. Aus Cyclohexanon entstehen durch Kondensation unter Wasserabspaltung reaktive Kohlenwasserstoffe mit polycyclischen Strukturen.
  • Eine Reihe der ungesättigten Kohlenwasserstoffe oder ihrer Vorprodukte werden großtechnisch hergestellt, so daß ihr Einsatz bei der Polymerisation wirtschaftliche Vorteile bietet. Hierzu gehören z.B. a-Olefine, Styrol und ganz besonders Dicyclopentadien. Die Mitverwendung dieser Stoffe und ihrer Mischung läßt die Rohstoffkosten deutlich sinken, da diese Verbindungen preisgünstiger erhältlich sind als Caprolactam.
  • Auch Silane und Siloxane können sich günstig auf die Beschaffenheit des Formteils wie auf die Polymerisationsgeschwindigkeit auswirken. Überraschend ist die Wirkung gerade jener Derivate, die eine unmittelbare chemische Reaktion mit dem Polyamid nicht erwarten lassen, wie die Alkyl- oder Arylsilane und/oder die linearen bzw. cyclischen Organosiloxane. Die hydrophob wirkenden Silane verbessern Verarbeitung und Qualität des Formteils. Die Oberfläche wird glatter, das Formteil leichter abtrennbar, die Wasseraufnahme weiter herabgesetzt.
  • Daneben können die bekannten Silanhaftmittel mitverwendet werden, deren organofunktionellen Gruppen mit dem entstehenden oder gebildeten Polyamid reagieren können, wie z.B. Amino-, Epoxy- und Ureidosilane. Aber auch Silane mit ungesättigten Gruppen, wie z.B.
  • Vinyl- oder Methacrylatsilane sind vorteilhaft und Reaktionen mit den anwesenden elektrophilen Olefinen und gegebenenfalls mit dem ungesättigten Kohlenwasserstoff grundsätzlich gegeben.
  • Die als Haftmittel dienenden Silane weisen wie üblich 3 Alkoxy-und 1 Organogruppe am Silicium-Atom auf. überraschenderweise sind Silane mit nur 2, insbesondere mit nur einer Alkoxygruppe vielfach noch wirksamer. In diesen Fällen haftet neben der Organogruppe 1 bzw. 2 kurzkettige C-Gruppen wie Methyl am Silicium. Als Beispiel seien genannt: Vinyldimethylmethoxysilan und Octadecyldimethylmethoxysilan.
  • Grundsätzlich kann das Silan auch Tetraorganooxygruppen enthalten (Kieselsäureester), die nicht alle die gleichen sein müssen und in monomerer oder oligomerer Form vorliegen können.
  • Zusätze von 0,03-0,5 Gew.-%, bezogen auf das Lactam, an aromatischen Verbindungen, die Alkalimetallkomplexe ausbilden, können erfindungsgemäß förderlich für die Polymerisation sein. Derartige Verbindungen wie Naphthalin, Anthracen, Pyren, Inden, Fluoren, Triphenylmethan, Xanthen, Cumaron, Carbazol können als Initiatoren in Form ihrer Anionen wirken.
  • Die aktivierte anionische Polymerisation kann unter Zusätzen tertiärer Phosphine und/oder organischer Zinnverbindungen erfolgen.
  • Tertiäre Phosphine sind Lewis Basen, deren Basizität je nach Substituent der Alkyl- oder Arylgruppe unterschiedlich ist. Das hier bevorzugte Triphenylphosphin ist schwach basisch aber stark nucleophil mit einer katalytischen Aktivität, die durch Substituenten, wie die Methyl-, Amino- und Dimethylamino-Gruppe noch gesteigert werden kann. Die Sauerstoff-Empfindlichkeit des Systems kann durch das Phosphin herabgesetzt werden. Die zur Bildung des Lactam-Anions notwendige Katalysatormenge läßt sich gegebenenfalls herabsetzen. Der Gehalt an tertiärem Phosphin beträgt zweckmäßigerweise 0-,5-3 % vom Lactamgewicht.
  • Zu den erfindungsgemäßen organischen Zinnverbindungen gehören Tetra-, Tri-, Di- oder Monoorganozinnderivate. Von diesem sind bevorzugt Verbindungen des Tetraorganozinns wie Tetrabutyl-, Tetraoctyl- und Tetraphenylzinn. Die Triorganozinnverbindungen sind gleichzeitig stark biozid. Von den Diorganozinnverbindungen eignen sich Stoffe wie die Diäthylzinn- diiso-octylthioglykolate, das Dioctylzinndilaurat und die Dialkylzinnoxyde. Ferner eignen sich Verbindungen mit Sn-Sn-Gruppen wie Hexaalkyldistannane und mit Sn-O-Gruppen wie die Stannoxane und Trialkylzinnhydroxyde.
  • Die organischen Zinnverbindungen werden zweckmäßig in einer Menge von 0,5-3 % vom Lactamgewicht verwendet.
  • Dem Ansatz können 0.2-3 Gew.-% Titansäureester oder -chelate, bezogen auf den Füllstoff-freien Ansatz zugegeben werden. Die vielfältige katalytische Wirkung der Titanverbindungen kommt dem Polymer zugute.
  • Die Alkoholkomponente der Titanverbindungen kann 1-18 Kohlenstoffatome aufweisen und ein- oder mehrwertig sein. Die Titanate können in monomerer oder oligomerer Form oder als Titanacylate vorliegen.
  • Als Titanchelate eignen sich insbesondere Abkömmlinge von S-Dicarbonylen wie Acetylaceton, Acetessigester, ferner Alkanolamine zie Triäthanolamin und mehrwertige Alkohole wie Glykole.
  • Die Oberflächenbeschaffenheit der Formkörper läßt sich durch Zusatz von Metallsalzen, vorzugsweise der Erdalkaligruppe wie z.B.
  • Bariumacetat sowie von Metallkomplexverbindungen der 8. Nebengruppe verbessern. Zu letzteren gehören in erster Linie Sandwichverbindungen wie die Metallocene, vorzugweise des Ferrocen sowie Komplexe mit O-wertigem Metallatom wie z.B. Ni ((C6H5)3P). Mit einer gewissen Verfärbung des Formteiles auch bei kleinen Zusatzmengen von 0,05-1 % vom Lactamgewicht muß hier gerechnet werden.
  • Besonders vorteilhaft können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verstärkte Polyamide hergestellt werden. Das für die Reaktionsbeschleunigung verwendete Silylierungsmittel wie Hexamethyldisilazan zeigt bei der Einarbeitung von Glasfasern einen unerwarteten Effekt.
  • Obwohl die Caprolactam-Schmelze außerordentlich niedrig viskos ist, steigt die Viskosität durch Zusatz von Füllstoffen, insbesondere von Glasfasern, außerordentlich an (bei 80 OC), wenn das Verhältnis von Faseroberfläche zur Masse zunimmt. So läßt sich die 10-m-Faser viel schwerer einarbeiten als die dickere Faser von 17 ßm, aber auch die geschnittene Faser (3 ßm und länger) schwerer als die gemahlene Faser (0,1 ßm). Das Einarbeitungsproblem bei der Glasfaser hat dazu beigetragen, daß Gusspolyamide faserverstärkt industriell kaum angeboten werden.
  • Das Silazan bewirkt nun bereits in kleinen Mengen von 1-4 Gew.-%, bezogen auf das Lactam, eine deutlich geringere Strukturviskosität und ermöglicht damit verstärktes Polyamid ohne zusätzlichen Aufwand anionisch herzustellen.
  • Neben der Glasfaser können andere Verstärkungsfasern, vorzugsweise Kohlenstoff- oder Aramidfasern allein oder im Gemisch verwendet werden. Statt die Fasern in das Lactam einzuarbeiten, kann umgekehrt die reaktive Lactamschmelze zum Tränken von vorzugsweise Glas- und/oder Kohlenstoffasern verwendet werden. Die Verstärkungsfaser kann dabei als Roving oder in Form einer Matte aus endlosen oder geschnittenen Fasern vorliegen.
  • Die günstige Wirkung der Silazane auf die Viskosität erleichtert die vollständige, blasenfreie Benetzung durch das Monomer oder Vorpolymer vom Polyamid.
  • Dies gilt auch für mineralische Füllstoffe, die allein oder mit der Verstärkungsfaser kombiniert, verwendet werden können.
  • Als Lactame dienen vorzugsweise s-Caprolactam und/oder Laurinlactam. Allgemein eignen sich Lactame mit 4-12 C-Atomen, gegebenenfalls auch C-substituiert als solche oder in Mischung.
  • Als Katalysator für die anionische Polymerisation eignen sich die Alkali- oder Erdalkaliverbindungen der genannten Lactame, vorzugsweise von Caprolactam, die als solche zugesetzt werden oder in situ entstehen sowie Grignardverbindungen.
  • Als Aktivatoren dienen die üblichen Acyllactame wie Acetyllactam und vorzugsweise die Additionsverbindungen aus Isocyanaten und Caprolactam.
  • Der Formkörper kann durch Gasbildner auch in leicht aeschäumter Form vorliegen. Das Gas oder die niedrig siedende Flüssigkeit kann durch die exotherme Reaktion und/oder durch die pH-Änderung während des Polymerisationsvorganges gebildet werden. Mit Silazanen bildet sich bei der Silylierung eine entsprechende Menge an gasförmigem Ammoniak. Mit höherer Silazankonzentration läßt sich ein leicht geschäumter Formkörper mit "Integralschaum" und glatter Oberfläche erhalten.
  • Auch mit nicht zu hoch siedenden (Meth)acrylderivaten können bei geeigneter Reaktionsführung Formkörper mit gleichmäßig feinen Poren im Innern entstehen.
  • Dem Polymerisationsansatz können wie üblich Stabilisatoren, Trennmittel, Flammschutzmittel und dergleichen zugesetzt werden.
  • Die Eigenschaften der Polymere lassen sich weitgehend beeinflussen durch die Wahl des elektrophilen Olefins, des ungesättigten Kohlenwasserstoffes und der weiteren Zusätze sowie durch ihren jeweiligen Mengenanteil.

Claims (14)

  1. Verfahren zur Herstellung von Polyamiden Patentansprüche Verfahren zur Herstellung von Polyamiden und deren Copolymeren durch die aktivierte anionische Polymerisation von Lactamen, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Polymerisation in Gegenwart erfolgt von 1. 0,5-60 Gew.-% an elektrophilen Olefinen in monomerer oder oligomerer Form und 2. 0,2-10 Gew.-% vorzugsweise 0,5-4 Gew.-% an Silylierungsmittel, alles bezogen auf das Lactam.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß dem Reaktionsansatz 0,5-60 Gew.-t, bezogen auf das Lactam, an ungesättigten Kohlenwasserstoffverbindunqen und deren Mischungen mit mindestens einer Doppelbindung zugesetzt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch q e k e n n z e i c h -n e t , daß lineare oder cyclische Organosiloxane und/oder Alkyl- oder Arylsilane, gegebenenfalls mit organofunktionellen Gruppen und/oder Organooxysilane mit einem Gesamtgehalt von 0,1-8 Gew.-% vom ganzen Ansatz verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß 0,03-0,5 Gew.-%, bezogen auf das Lactam, an aromatischen Verbindungen zugesetzt werden, die Alkalimetallkomplext bilden können.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß als weitere Zusätze tertiäre Phosphine wie Triphenylphosphin und/oder organische Zinnverbindungen wie Tetrabutylzinn verwendet werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß 0,2-3 Gew.-%, bezogen auf den Ansatz ohne Faser und Füllstoff, an Titansäureester oder Titanchelat verwendet werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß die Polymerisation in Gegenwart von Metallsalzen, vorzugsweise der Erdalkaligruppe und/oder von Metallkomplexverbindungen der 8. Nebengruppe einschließlich der Sandwich-Verbindungen erfolgt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1-7, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß dem Ansatz Verstärkungsfasern, vorzugsweise Glas-und/oder Kohlenstoff-Fasern und/oder anorganische Füllstoffe zugesetzt werden.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß die elektrophilen Olefine Acryl- und/oder Methacrylderivate sind wie (Meth)acrylester, -amid oder -nitril sowie deren Mischungen.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1 und 9, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß sich die (Meth)acrylester ableiten von Alkoholen mit 1-18 Kohlenstoffatomen, die 0-2 Heteroatome wie Sauerstoff oder Stickstoff und 0-2 funktionelle Gruppen wie Hydroxyl- oder Aminogruppen enthalten.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß die ungesättigten Kohlenwasserstoffverbindungen oder deren Mischungen in monomerer-oder polymerer Form vorliegen und es sich im Fall nur einer Doppelbindung um a-Olefine und/oder Styrol handelt, im Fall zweier Doppelbindungen diese konjugiert oder isoliert im offenkettigen, cyclischen oder mehrfach cyclischen System vorliegen.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 2 und 11, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß es sich um flüssige Polybutadienverbindungen mit einem Molekulargewicht zwischen 1000 und 8000 handelt.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 2 und 11, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß es sich bei den cyclischen Verbindungen um Derivate handelt, die sich vom Cyclopentadien ableiten wie Dicyclopentadien, Norbornen und Xthylidennorbornen.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch 1-13, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß man durch Zusatz eines Treibmittels und/oder durch stärkeren Gehalt an Silylierungsmittel wie Silazane und/odei an niedriger siedenden (Meth)acrylderivaten zu leicht geschäumten Formkörpern mit glatter Oberfläche gelangt.
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