DE3433017C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der im
Oberbegriff des ersten Anspruchs angegebenen Art sowie
auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
Besonders im Ölkreislauf von Brennkraftmaschinen ist es
wesentlich, daß das Öl nur einen bestimmten Luft- bzw.
Gasanteil enthält. Ist zuviel Gas im Öl gelöst, so daß
das Öl verschäumt, so ist die Gefahr von Lagerschäden
gegeben. Aber auch bei Brennkraftmaschinen mit hydrau
lischem Ventilspielausgleich ist es für das einwandfreie
Funktionieren des Ventilspielausgleichs notwendig, daß
nur eine ganz geringe Menge von Gas im Schmieröl vor
handen ist.
Um den Anteil von Gas in Flüssigkeiten zu bestimmen,
sind verschiedene Meßvorrichtungen bekannt. Eine nach
dem Oberbegriff des ersten Anspruchs arbeitende Meßvor
richtung beschreibt die DE-OS 30 29 693. Hierbei wird
ein Meßzylinder über ein Bodenventil vom Kreislaufdruck
entlastet, indem eine geringe Menge des Öls in einen
weiteren Meßzylinder abgelassen wird. Sodann kann durch
eine unmittelbare visuelle Beurteilung der im durch
sichtigen Meßbehälter sich sammelnden Luft eine Quali
tätsbeurteilung vorgenommen werden. Es handelt sich also
um eine reine volumetrische Messung.
Nachteilig bei dieser Ausführungsform ist, daß durch die
Druckentlastung eine bestimmte Ölluftmenge aus dem
Meßzylinder herausgenommen wird. Hierbei ist nicht
sichergestellt, daß diese abgelassene Menge in ihrer
Zusammensetzung der Meßmenge entspricht. Vielmehr ist es
dadurch möglich, daß sich an dem Bodenventil nahezu
keine Luft sammelt, so daß praktisch entschäumtes Öl
herausströmt bzw. umgekehrt. Dadurch wird das Verhältnis
von Luft zu Öl im Meßzylinder verfälscht. Darüber hinaus
eignet sich diese Vorrichtung nur zur visuellen Able
sung.
Eine vom gerätetechnischen Aufwand ähnliche Vorrichtung
zeigt die GB-PS 14 70 275. Hierbei wird jedoch nach
einem vollständig anderen Meßprinzip der Gasgehalt von
Flüssigkeiten bestimmt. Das in der GB-PS 14 70 275
vorgeschlagene Meßverfahren zum Bestimmen des CO₂-
Gehaltes von Bier beruht auf einer statischen Methode
der Dampfdruckmessung. Hierzu wird die Meßvorrichtung
über einen Abzweig aus einer Versorgungsleitung mit
einer gewissen Menge der zu untersuchenden Flüssigkeit
gefüllt. Im Anschluß daran erfolgt eine Trennung des in
der Flüssigkeit gelösten Gasanteils von der Flüssigkeit,
wozu eine evakuierbare Kammer, die höher angeordnet ist
als der Behälter, bereitgestellt wird. Um die Trennung
von Gas und Flüssigkeit, also die Ausbildung eines
Dampfdruckgleichgewichts sicherzustellen, sind als
wesentliche Merkmale Elektroden im Flüssigkeitsraum
vorgesehen. Mit deren Hilfe werden durch das Elektro
lyseverfahren Gasblasen freigesetzt, welche letztendlich
der Bildung des Dampfdruckgleichgewichtes förderlich
sind. Da der Druck dieses Gleichgewichtes also oberhalb
des Flüssigkeitsspiegels im Bereich der evakuierbaren
Kammer ermittelt wird, ist natürlich zu Beginn des
Meßvorganges, also bei noch nicht evakuierter Kammer,
keine Druckmessung erforderlich. Für das Meßergebnis
ausschlaggebend ist letztendlich der effektive Dampf
druck, welcher gegenüber einem Vakuum in Relation
gesetzt wird.
Dieses Meßverfahren ist zeitaufwendig, da zu jedem
Meßvorgang zuerst eine Evakuierung der Kammer gehört und
dann aufgrund des Elektrolyseverfahrens die Trennung von
Gas und Flüssigkeit durchgeführt werden muß.
Ein dem vorherigen Verfahren ähnliches Meßverfahren
beschreibt die DE-AS 21 23 375. Anstelle der Elektro
lyseelektroden wird jedoch hier eine Umwälzpumpe vorge
schlagen. Nachteilig hierbei ist das Fehlen einer
Kombinationsmöglichkeit für verschiedene Systemtempera
turen neben den bereits oben erwähnten Nachteilen, die
allgemein für Meßverfahren unter Zuhilfenahme des
Dampfdruckgleichgewichtes vorliegen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Meßver
fahren und eine hiernach arbeitende Vorrichtung zum
Messen von Gasgehalten in Flüssigkeiten bereitzustellen,
welches schnell und problemlos arbeitet und insbesondere
einen schnellen Meßzyklus erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale des ersten Anspruchs bzw. des zweiten
Anspruchs gelöst.
Erfindungsgemäß erfolgt also keine Trennung von Gas und
Flüssigkeit, sondern es wird vielmehr der Druck im
System unter zwei verschiedenen Zuständen, nämlich vor
und nach der Volumenvergrößerung ermittelt. Mit der sich
daraus ergebenden Druckdifferenz kann unter Zuhilfenahme
der weiter unten angegebenen Formel der Luftanteil im
flüssigen Medium berechnet werden. Die Druckdifferenz
kommt dadurch zustande, daß der Meßzylinder um ein
bestimmtes Volumen vergrößert wird, so daß sein Innen
druck sinkt.
Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es nun
nicht mehr erforderlich zu warten, bis die Flüssigkeit
entgast ist, um dann das Gasvolumen visuell zu bestimmen,
sondern vielmehr kann die Druckmessung selbsttätig
erfolgen, wobei die Werte direkt in einen Rechner
eingegeben werden können. Dadurch ist es möglich, den
Luftanteil im Ölvolumen bei unterschiedlichen Betriebs
zuständen zu erfassen und aufzuzeichnen, ohne daß
Bedienungspersonal anwesend sein muß. Mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren bzw. der nach diesem Verfahren
arbeitenden Vorrichtung läßt sich die Bestimmung des
Gasanteils in allen Flüssigkeiten, nicht nur in Druck
flüssigkeiten, vornehmen.
Die Ansprüche 3 bis 5 beschreiben eine Möglichkeit, wie
das Ventil und das einstellbare Zusatzvolumen verwirk
licht werden können. Eine alternative Ausführungsform
hierzu beschreiben die Ansprüche 6 bis 8. Bei beiden
Ausführungsformen wurde darauf Wert gelegt, daß sie sich
in einer Baueinheit verwirklichen lassen (Anspruch 9),
so daß sichergestellt ist, daß während der Meßvorgänge
immer eine gleiche konstante Temperatur des zu messenden
Mediums vorhanden ist. Denn nur dann ist gewährleistet,
daß durch Ermitteln der reinen Druckdifferenz der
Luftanteil im Ölstrom zuverlässig errechnet werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der einzigen
Abbildung ist ein schematischer Querschnitt durch die
erfindungsgemäß aufgebaute Vorrichtung zum Massen von
Gasgehalten in Flüssigkeiten dargestellt.
Der Meßzylinder 1 weist einen Öleinlaßkanal 2 mit einem
ersten Absperrventil 3 und ein Ölauslaßkanal 4 mit einem
weiteren Absperrventil 5 auf. Die beiden Absperrventile 3
und 5 sind als hydraulisch oder pneumatisch verschiebbare
Kolben ausgebildet und werden in an sich bekannter Weise
von elektromagnetisch ansteuerbaren Ventilen betätigt.
Am Meßzylinder 1 ist an geeigneter Stelle ein Druckmeßge
rät 6, beispielsweise eine Druckmeßdose angeordnet. Das
Druckmeßgerät 6 kann aber auch als Druckfühler ausgebildet
sein, welcher die gemessenen Werte in einen Rechner oder
ein analog arbeitendes Anzeigeelement eingibt.
Weiterhin ist unmittelbar mit dem Meßraum im Meßzylinder 1
ein weiteres Ventil 7 verbunden. Dieses Ventil besteht aus
einem in einem Gehäuse 10 verschiebbaren Kolben 8 mit
einer fest angeordneten Kolbenstange 9. Die Kolbenstange
ragt in den Meßraum des Meßzylinders 1 hinein. Der Kolben
8 des Ventils 7 ist ebenfalls hydraulisch oder pneumatisch
über ein elektromagnetisch ansteuerbares Ventil verschieb
bar. Der Verschiebeweg wird zum einen durch das von der
Kolbenstange 9 durchsetzte vordere Ende des Gehäuses 10
und zum anderen durch eine Einstellschraube 11 begrenzt.
In dem Meßzylinder 1 ist an geeigneter Stelle eine Heiz
einrichtung mit Temperaturfühler im Meßzylinder 12 ange
ordnet. Mit der Heizeinrichtung wird sichergestellt, daß
während des Meßvorganges das in dem Meßzylinder 1 einge
schlossene Ölluftvolumen seine Temperatur nicht ändert.
Die eingangs beschriebene Vorrichtung arbeitet folgender
maßen:
Um den Luftanteil im Öl zu bestimmen, wird die erfindungs
gemäße Vorrichtung über die Einlaßleitung 2 und die Aus
laßleitung 4 an den Ölkreislauf des zu messenden Motors
angeschlosen. Zu Beginn eines Meßvorganges wird dann
zuerst das Absperrventil 5 und danach das Absperrventil 3
betätigt. Zuvor war das Ventil 7 in die gezeigte Stellung
verschoben worden, d. h., die Kolbenstange 9 ist ganz in
den Meßzylinder 1 hineingefahren. Sobald die Absperrven
tile 3 und 5 den Meßzylinder verschlossen haben, wird der
Druck im Meßzylinder ermittelt. Sodann wird der Kolben 8
mit der Kolbenstange 9 zurückgefahren bis zu seinem Anschlag
11. Anschließend wird wiederum der Druck ermittelt. Auf
grund der Druckdifferenz und des bekannten Volumens des
Meßzylinders bei gänzlich herausgefahrenem Kolben 9 sowie
aufgrund des bekannten Zusatzvolumens läßt sich der Luft
anteil im Öl wie folgt ermitteln:
Hierbei steht A L für Luftanteil, Δ V für Volumendifferenz
im Meßzylinder, P₂ für den Druck bei herausgefahrenen
Kolben, V₁ für Volumen des Meßzylinders zu Beginn der
Messung und Δ P für die gemessene Druckdifferenz im Meß
zylinder. Die vorgesehene Heizung 12 bezweckt, daß während
des Meßvorganges, der nur einige Sekunden dauert, sicher
gestellt ist, daß sich die Temperatur des Ölluftgemisches
nicht ändert.
Claims (9)
1. Verfahren zum Messen von Gasgehalten in Flüssigkeiten, mit
einem Meßzylinder konstanten Volumens, der in einem Bypaß
zum Strömungskreislauf der unter Druck stehenden Flüssigkeit
ein- und ausgeschaltet werden kann und dessen Volumen um
einen definierbaren Betrag vergrößert wird nach Ausschalten
aus dem Bypaß,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druck der im Meßzylinder
eingeschlossenen Flüssigkeit vor und nach der Volumenver
größerung gemessen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, bestehend im wesentlichen aus einem Meßzylinder, der über
Leitungen und Absperrventile in einem Bypaß zum Strömungs
kreislauf der unter Druck stehenden Flüssigkeit eingeschaltet
und durchströmt ist und über die Absperrventile vom Strömungs
kreislauf für kurze Zeit abtrennbar ist und hierbei über ein
Ventil um ein genau bestimmbares Zusatzvolumen vergrößerbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Meßzylinder ein Druckmeß
element zum Messen des Flüssigkeitsdruckes vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (7) aus einem Kolben (8) mit Kolbenstan
ge (9) besteht, wobei das freie Ende der Kolbenstange
(9) in den Meßraum des Meßzylinders hineinragt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (8) in einem Zylinder (Gehäuse 10)
geführt ist und über Druckmittel betätigbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Zylinder (10) für
den Kolben (8) ein einstellbarer Anschlag (Einstell
schraube 11) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (1) den Durchfluß zu einem Nebenraum
steuert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nebenraum von einem Kolben verschließbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben mit einer Gewindestange verbunden ist,
die von außen betätigbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meßzylinder (1) mit dem
Ventil (7) eine Baueinheit bildet und von einem beheiz
baren Gehäuse umschlossen ist.
Priority Applications (1)
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Also Published As
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