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KÖRPERSCHUTZ UND VERFAHREN ZU SEINER HERSTELLUNG
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Die Erfindung hat einen Körperschutz zum Gegenstand, der insbesondere
beim Sport treiben getragen wird Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen Körperschutzes.
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Bei vielen Sportarten werden spezielle Körperschützer zum Schutz
der Spieler verwendet. Die Körperschützer werden oft aus getrennten, mit Polstermaterial
gefüllten, säckchenartigen Teilen gefertigt, die miteinander verbunden werden. Körperschützer
dieser Art, wie etwa der Schienbeinschutz des Torwarts beim Eishockey, ' sind auf
Grund ihrer Konstruktion und Materialien verhältnismäßig schwer, und im Einsatz
werden sie schwerer z.B. beim Naßwerden des Lederüberzugs. Für die Herstellung von
derartigen Körperschützern, nämlich Ausfüllung derselben mit Polstermaterial sowie
Verbinden der Teile,wird viel Handarbeit benötigt, die in hohen Fertigungskosten
resultiert.
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Die Konstruktion der meisten heutzutage gebräuchlichen Körperschützer
weist eine Außenhaut aus Duroplast oder einem entsprechenden harten Stoff sowie
eine mit dem Duroplast verbundene Polstermaterialschicht auf. Konstruktionen dieser
Art sind sehr steif, und z.B. die zum Schutz von Gelenken vorgesehenen Schützer
sind hinsichtlich ihrer Konstruktion kompliziert, was hohe Fertigungskosten zur
Folge hat. Außerdem sind diese Körperschützer schwer und sie lassen sich nach der
Fertigung nicht leicht verformen.
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Durch die Erfindung soll ein Körperschutz geschaffen werden, der
Nachteile der derzeitigen Körperschützer beseitigt. Insbesondere soll durch die
Erfindung ein Körperschutz geschaffen werden,
der einfacher, leichtgewichtiger
und leichter zu verformen ist sowie einen besseren Schutz gewährt als die bisher
bekannten Körperschützer. Darüber hinaus soll durch die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung des Körperschutzes gegeben werden, welches einfacher und mit einem
geringeren Aufwand an Handarbeit und Kosten verbunden ist als die bisher bekannten
Verfahren.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird durch einen Körperschutz und durch
ein Verfahren erreicht, die durch die Patentansprüche gekennzeichnet sind.
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Gemäß der Erfindung besteht der Körperschutz im wesentlichen aus
einem zusammenhängenden Stück, das ein aus mindestens zwei durchgehenden, zusammenlaminierten
Schaumstofflagen gefertigtes Polster aufweist, wobei die Schaumstofflagen zur Bildung
von Rändern und die Verformbarkeit verbessernden Falzen teilweise zusammengedrückt
sind. Als Schumstoffe werden bekannte Schaumstoffe eingesetzt, die zusammenlaminiert
sind.
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Ein Schutz dieser Art ist erheblich leichter und läßt sich bedeutend
einfacher fertigen als die bisher bekannten Körperschützer. Außerdem läßt er sich
mühelos verformen.
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Bevorzugt ist die Dichte der einen Schaumstofflage des Polstermaterials
wesentlich geringer als die der anderen Schaumstofflage. Die Lage aus dem leichteren
Material ist elastischer als die Lage aus dem schwereren Material, die gegen den
Schutz gerichtete Schläge und sonstige Belastungen wirksam dämpft. Die aus dem schwereren
Material gefertigte härtere Lage ist in der Regel so angeordnet, daß sie die äußere
Hülle des Schutzes bildet, während die Lage aus dem leichteren Material nächst dem
Körper bzw. Körperteilen liegt. Die Dichte des leichteren Schaumstoffes kann 3 erheblich
variieren und z.B. 30 - 50 kg/m3 betragen,
und entsprechend kann
die Dichte des schwereren Schaumstoffes erheblich, z.B. zwischen 90 und 180 kg/m3
variieren. Durch die Anwendung einer derartigen, von unterschiedlichen Schaumstoff
lagen gebildeten Konstruktion werden leichte und gut schützende Körperschützer geschaffen.
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Zum Körper schutz gehört außerdem vorzugsweise ein durchgehendes,
aus einem elastischen synthetischen Stoff hergestelltes Oberflächenmaterial, das
in seiner Anordnung zusammen mit dem Polstermaterial kompressibel ist. Das Oberflächenmaterial
wird bei Bedarf so angeordnet, daß es den ganzen Schutz bedeckt, wodurch die Abnutzung
des Schutzes verhindert wird. Ein Oberflächenmaterial dieser Art ist sauber und
leicht und seine Eigenschaften werden nicht durch äußere Einflüsse beeinträchtigt.
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Erfindungsgemäße Schützer sind u.a. Ellbogen-, Schulter-, Bein-,
Brust-, Lendenschützer oder dergleichen. Die Schützer werden so geformt, daß sie
geeignet sind, den betreffenden Körperteil zu schützen, und sie werden auf eine
an sich bekannte Weise am Körper bzw. an Körperteilen befestigt.
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Gemäß der Erfindung wird der Schutz aus einer durchgehenden Platte,
die sich aus mindestens zwei Schaumstofflagen zusammensetzt, gefertigt, indem die
Platte nahe zum Schmelzpunkt der Schaumstoffe erhitzt und durch Formpressen verarbeitet
wird, wobei Ränder und Falze des Schutzes durch Zusammendrücken des Polstermaterials
an der Preßstelle ausgebildet werden. Die Platte kann vorzugsweise mit einem elastischen
synthetischen Überzug versehen werden, wobei das Überzugsmaterial sich beim Pressen
an der Preßstelle dehnt. Der Schutz wird von der übrigen Platte vor der Erhitzung
oder wahlweise nach dem Erhitzen und Formpressen oder während des Formpressens getrennt.
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Die Platte bzw. der Schutz werden auf eine bekannte Weise heißverformt,
indem sie zwischen zwei Formen bzw. einer Form und einer ebenen Fläche gepreßt werden.
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Ein Verfahren dieser Art ist schnell, wirksam und billig gegenüber
den bisher angewandten Schutz-Herstellungsverfahren. Während der Fertigung lassen
sich die Schützer so verformen, daß sie die gewünschte Form annehmen.
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Nach der Heißverformung werden Ränder und/oder Falze im Bedarfsfall
z.B. durch Nähen verstärkt, wodurch Abnutzungsfestigkeit und Lebensdauer des Schutzes
erhöht werden. Zum Schluß wird der Schutz mit Befestigungsteilen zur Befestigung
desselben am Körper bzw. an Körperteilen versehen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen erläutert.
Es zeigt dabei Fig. 1 eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Beinschutzes für
Torwarte, schräg von vorne gesehen, Fig. 2 den Schnitt A-A von Fig. 1, Fig. 3 eine
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schulterschutzes, Fig. 4 den Schnitt B-B von
Fig. 3, Fig. 5 eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Brustschutzes, Fig. 6 den
Schnitt C-C von Fig. 5, Fig. 7 eine des erfindungsgemäßen Ellbogenschutzes, Fig.
8 den Schnitt D-D von Fig. 7, Fig. 9 eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Beinschutzes,
Fig.10 den Schnitt E-E von Fig. 9, Fig.ll eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Lendenschutzes , und Fig.12 den Schnitt FF von Fig. 11.
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Die Fig. 1 und 2 stellen einen Beinschutz für Eishockey-Torwarte
dar, der ein Hinterteil 1 und ein am Hinterteil zu befestigendes Vorderteil 2 aufweist.
Der Beinschutz läßt sich vollkommen lösbar mittels Riemen 8 o.ä. ans Bein anschnallen.
Das Vorderteil 2 besteht aus einem zusammenhängenden, zusammenlaminierten Stück,
das einen durchgehenden, aus einem synthetischen Material hergestellten Überzug
3 sowie ein aus zwei durchgehenden, zusammenlaminierten Schaum -stofflagen 4, 5
gefertigtes Polstermaterial aufweist.
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Das Vorderteil ist von einem Rand 6 umgeben und mit Falzen 7 ausgestattet,
welcher Rand und welche Falze durch ein teilweises Zusammendrücken von Überzugs-und
Polstermaterial geformt sind. Die Falze 7 sind so angeordnet, daß Beweglichkeit,
Verformbarkeit sowie Schutz durch das Vorderteil möglichst gut sind.
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Das Vorderteil kann während der Fertigung beliebig gebogen werden,
und nachdem das Vorderteil mit dem Hinterteil verbunden ist, ist der Beinschutz
dem Bein angepaßt. Die Dichte der äußeren Schaumstoff lage des Polstermaterials
im Vorderteil ist wesentlich geringer als die der inneren Schaumstoff lage. Dadurch
wird die Geschwindigkeit des Spielmittels, z.B. des Pucks durch die äußere Schicht
etwas vermindert, aber die meisten Schläge werden von der schweren Schaumstofflage
aufgenommen, was zur Folge hat, daß der Puck mit einer großen Geschwindigkeit abprallt.
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Die innere-, in diesem Fall die schwerere Schaumstofflage schützt
den Spieler wirksam vor starken Schlägen sowie die übrige Konstruktion des Schutzes
vor Beschädigung.
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Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausgestaltung setzt sich das
Hinterteil bekanntlich aus dem Überzugsmaterial 9 sowie Polstermaterial 10 zusammen.
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In einigen Anwendungsfällen kann das Hinterteil auch
ähnlich
wie das Vorderteil aus einem elastischen synthetischen Überzugsmaterial sowie Polstermaterial,
das mindestens aus einer Schaumstofflage besteht, gefertigt werden. Die Dichte der
inneren, dem Körper am nächsten befindlichen Schaumstoff lage wird so gewählt, daß
sie wesentlich geringer ist als die der äußeren Schaumstofflage.
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Der in Fig. 3 und 4 abgebildete Schulterschutz, Brustschutz in Fig.
5 und 6, Ellbogenschutz in Fig.
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7 und 8, Beinschutz in Fig. 9 und 10 sowie Lendenschutz in Fig. 11
und 12 weisen ein Überzugsmaterial 3 sowie ein aus zwei durchgehenden, zusammenlaminierten
Schaumstofflagen 4, 5 bestehendes Polstermaterial auf, welche Schaumstofflagen zur
Bildung von Rändern 6 und die Verformbarkeit begünstigenden Falzen 7 teilweise zusammengedrückt
sind. Bei dieser Ausführungsform ist der Schulterschutz zum Schutz von Schultern
sowie der Brust ausgestaltet. Das Brustteil ist so geformt, daß es die Brust und
den Bauch wirksam schützt. Der Ellbogenschutz ist zum wirksamen Schutz des Ellbogenge
lenks gefertigt und soll durch die Formgebung bei Bewegungen des Ellbogens elastisch
nachgeben. Der Beinschutz ist zum Schutz des Beins geformt, und er läßt sich leicht
am Bein befestigen. Der Lendenschutz wird vorzugsweise aus mehreren Teilen hauptsächlich
in Hosenform ausgeführt, wodurch er entweder lösbar oder fest an der Innenseite
von Spielhosen befestigt werden kann. Spielhosen dieser Art sind leichter und elastischer
als die derzeitigen Spielhosen. Der Lendenschutz läßt sich natürlich auch aus einem
Stück herstellen, auf Grund dessen er leicht zu handhaben ist. Sämtliche Schützer
sind so ausgeführt, daß die Dichte der inneren, dem Körper am nächsten befindlichen
Schaumstofflage wesentlich geringer ist als die der äußeren Schaumstofflage.
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Der erfindungsgemäße Schutz kann auch ein anderer als ein Körperschut'z
sein, womit die Erfindung nicht auf die dargestellten vorteilhaften Anwendungsfälle
beschränkt ist.