DE3427967A1 - Verfahren zum veredeln von papier und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum veredeln von papier und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Eüropean Patent Attorneys ; : OJpHn9. H. Hnk
* Zugelassene Vertreter
Patentanwälte · Lange Straße 51 · D-7000 Stuttgart 1 2 beim Europäischen Patentamt
.16. Juli 1984
Reg.-Nr. 126 796
Ref.: 3394
Reg.-Nr. 126 796
Ref.: 3394
KÄMMERER GMBH., 45Π0 Osnabrück
Verfahren zum Veredeln von Papier und Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Veredeln von Papier, bei dem eine Papierbahn durch wenigstens einen Walzenspalt, in
dem auf sie ein Druck ausgeübt wird, hindurchgeführt und die Feuchtigkeit der Papierbahn auf einen Endwert vermindert wird.
Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Für eine Veredelung von Papier mit dem Ziel einer Verdichtung
auf ein hohes spezifisches Gewicht ist nicht nur ein hoher Liniendruck im Kalander erforderlich, sondern auch eine starke
Befeuchtung der Papierbahn vor der im Kalander erfolgenden Behandlung.
Da die geforderte Endfeuchte, die das Papier nach dieser Behandlung haben soll, wesentlich geringer ist als der
zuvor vorhandene Feuchtigkeitsgehalt, muß die Papierbahn im Kalander auch getrocknet werden. Vielfach begrenzt deshalb die
verlangte Endfeuchte die Leistungsfähigkeit des Kalanders, d.h., die Durchlaufgeschwindigkeit der Papierbahn muß so gewählt
werden, daß die Bahn beim Austritt aus dem Kalander die
geforderte Endfeuchte hat, da im Hinblick auf die Trocknungskapazität des Kalanders dvv Trackenvorgang ,nicht intensiviert
werden kann. Außerdem ist die Leistungsfähigkeit des Kalanders
durch dijfc rhermischr 5randfMhiqkp.it der Papierwalzen begrenzt.
Telefon (0711) 29 6310 u. 29 72 95 Postscheck Stuttgart (BLZ 600100 70) 7211 -700 Telefonische Auskünfte und Aufträge sii
Telex 722312 (patwo d) Deutsche Bank Stuttgart (BLZ 600 700 70) 1428630 nur nach schriftlicher Bestätigung verbii
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem die Beschränkungen, die bisher durch den Kalander bedingt waren, überwunden
werden können. Diese Aufgabe löst ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Dadurch, daß die Bahn nach dem Durchlauf durch den Kalander einem Trocknungsprozeß unterworfen wird, kann der Feuchtigkeitsgehalt
der Bahn am Ende der Druckbehandlung wesentlich über der verlangten Endfeuchte liegen. Dies bietet die Möglichkeit,
entweder den Kalander mit einer höheren Arbeitsgeschwindigkeit zu fahren oder einen Kalander mit einer geringeren
Walzenzahl einzusetzen. Im erstgenannten Fall erreicht man eine beträchtliche Steigerung der Kalanderkapazität, was
in vielen Fällen den Einsatz eines oder mehrerer zusätzlicher Kalander erübrigt. Da außerdem die Investitionskosten der erforderlichen
zusätzlichen Trocknungseinrichtung wesentlich geringer sind als eines zusätzlichen Kalanders, erhöht sich
hierdurch die Wirtschaftlichkeit wesentlich. Außerdem verringern
sich bei einer geringeren Kalanderanzahl auch die spezifischen Personalkosten deutlich. Ebenso vermindert der
Einsatz eines Kalanders mit geringerer Walzenzahl, also beispielsweise eines konventionellen Superkalanders nachgeschalteter
Trocknungseinrichtung die Investitonskosten deutlich gegenüber einem Verdichtungskalander gleicher Leistungsfähigkeit,
den die Bahn mit der geforderten Endfeuchte verläßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet aber noch weitere, wesentliche
Vorteile. Bei einer Behandlung der Papierbahn in einem Verdichtungskalander lassen sich durch das erfindungsgemäße
Verfahren wegen der höheren Feuchte der Bahn in den letzten Walzenspalten, in denen der höchste Liniendruck herrscht,
die für hochverdichtete technische Papiere relevanten Eigenschaften, also das Raumgewicht, die Glätte, die Porosität und
und die Transparenz bedingten Eigenschaften, erheblich verbessern.
Bei einer Satinage von Druckpapier in einem Satinierkalander läßt sich bei gleicher Verdichtung des Papiers wegen der
höheren Feuchte, bei der die Satinage beendet wird, eine wesentlich
höhere Glätte der Papierbahn erzielen, als dies bei den bekannten Verfahren der Fall ist. Zwar wird die erzielte
Glätte durch die Nachtrocknung etwas verringert, sie liegt jedoch auch nach der Nachtrocknung noch wesentlich über den bisher
erreichten Werten für Naturpapier, so daß zumindest in einer Reihe von Anwendungsfällen das teurere, gestrichene Druckpapier
durch das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren veredelte Naturpapier ersetzt werden kann. Man kann aber auch die
höhere Glättwirkung, welche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erreicht wird, zu einer Reduzierung des Liniendrucks nutzen, so daß bei einer gegenüber bekannten Verfahren gleichen
Glätte eine deutlich geringere Verdichtung der Papierbahn während der Satinage erfolgt. Selbstverständlich lassen sich
auch Zwischenwerte zwischen maximaler Glätte bei gleichbleibender Verdichtung einerseits und minimaler Verdichtung bei
gleichbleibender Glätte andererseits beliebig wählen.
Schießlich bietet das erfindungsgemäße Verfahren auch Vorteile
in Verbindung mit einer Behandlung der Papierbahn innerhalb einer Gruppe der Papiermaschine, also beispielsweise einem Inline-Kalander
oder einem Glättwerk. Auch hier kann die Walzenzahl vermindert werden, wodurch beispielsweise das Aufführen
der Bahn vereinfacht wird, oder aber eine höhere Glätte erreicht werden, als dies bisher beispielsweise mit einem Glättwerk
möglich war, selbst wenn man berücksichtigt, daß der Nachtrocknungsprozeß die erreichte Glätte wieder etwas verringert.
Schließlich ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren auch eine Verminderung der Temperatur der Kalanderwalzen und/-
oder des Liniendrucks zur Erhöhung der Standzeit der Papierwalzen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird v/ährend des Trocknungsprozesses
die Papierbahn einer Konvektionstrocknung unterworfen, da diese Art der Nachtrocknung besonders raum- und
kostensparend ist. Es sind aber auch andere Trocknungsarten, beispielsweise eine Strahlungstrocknung mittels Infrarotstrahlung,
oder eine Kontakttrocknung verwendbar, wobei letztere mittels beheizter Zylinder durchgeführt werden kann.
Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu schaffen. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Anspruches 7 gelöst.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Konvektionstrockner
längs der Durchlaufstrecke der Papierbahn mehrere im
wesentlichen gegeneinander gerichtete Luftströme erzeugende Düsenpaare auf.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Die
einzige Figur zeigt in schematischer Ansicht einen Kalander mit nachgeordnetem Konvektionstrockner.
In einen als Ganzes mit 1 bezeichneten Verdichtungskalander bekannter Bauart wird eine Papierbahn 2 mit einem Feuchtigkeitsgehalt,
der zwischen 15 % und 25 % beträgt, eingeführt, wobei der Durchlauf durch den Kalander in bekannter Weise am
obersten Walzenspalt beginnt. Der Verdichtungskalander 1 hat 15 Arbeitswalzen. Seine Metallwalzen sind mit Dampf beheizt.
Der einstellbare Liniendruck beträgt bis zu 500 kNm.
Die Beheizung der Walzen und insbesondere die Arbeitsgeschwindigkeit
des Verdichtungskalanders 1 sind so gewählt, daß die Papierbahn den Kalander mit einem Trockenge-halt von etwa 10 %
verläßt.
Die Papierbahn 2 wird unmittelbar nach dem Austritt aus dem
Verdichtungskalander 1 in einen als Ganzes mit 3 bezeichneten Konvektionstrockner eingeführt, der, wie die Figur 1 zeigt, im
Ausführungsbeispiel unmittelbar neben dem Kalandergerüst unter
der Bühne 4 angeordnet ist, auf dem sich die Lagerungsvorrichtung für die Rolle befindet, von der die in den Verdichtungskalander 1 einlaufende Papierbahn 2 abgezogen wird.
Der Konvektionstrockner 3 enthält längs der geradlinigen Durchlaufstrecke mehrere Düsenpaare, die aus je einer Düse 5,
die gegen die Unterseite der Papierbahn 1 gerichtet ist, und
einer Düse 6, die gegen die Oberseite der Papierbahn gerichtet ist, bestehen. Diese Düsen 5 und 6 richten Heißluftströme gegen
die Papierbahn, durch u/elche die Papierbahn geführt und
ihr Feuchtigkeitsgehalt bis zu der gewünschten Restfeuchte vermindert wird, die beispielsweise 6 % beträgt. Nach dem Austritt
aus dem Konvektionstrockner 3 wird die Papierbahn wieder
aufgewickelt. Sie hat nicht nur die gewünschte hohe Verdichtung,
sondern auch eine Glätte, wie sie bisher bei Naturpapier nicht erreicht werden konnte.
Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als
weitere Ausgestaltungen Bestandteile der Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in
den Ansprüchen erwähnt sind.
- Leerseite -
Claims (9)
1. Verfahren zum Veredeln von Papier, bei dem eine Papierbahn durch wenigstens einen Walzenspalt, in dem auf sie
ein Druck ausgeübt wird, hindurchgeführt und die Feuchtigkeit der Papierbahn auf einen Endwert vermindert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Papierbahn mit einer über dem Endwert der Feuchtigkeit liegenden Feuchte aus dem Walzenspalt oder
dem letzten der Walzenspalte herausgeführt und danach zur Reduzierung der Feuchtigkeit auf den Endwert beim Durchlauf
durch eine Trocknungseinrichtung einem Trocknungsprozeß ausgesetzt u/ird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Durchlauf der Papierbahn durch einen Kalander
mit einer das Erreichen des Endwertes der Feuchte beim Austritt gestattenden Anzahl von Walzen, von denen ein Teil
beheizt ist, zur Erzielung einer über dem Endwert der Feuchte liegenden Feuchtigkeitsgehalt der Papierbahn beim Austritt aus
dem Kalander dessen Arbeitsgeschwindigkeit entsprechend erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlauf der Papierbahn durch den Walzenspalt
oder die Walzenspalte bei einem verminderten Liniendruck erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlauf der Papierbahn durch
den Walzenspalt oder die Walzenspalte bei einer verminderten Temperatur der Walzen erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Er/ieJung eines über dem Endwert
der Feuchte liegenden Feuchtigkeitsgehalts der Papierbahn bei
deren Austritt aus dem letzten Walzenspalt eine Vorrichtung mit einer verkleinerten Anzahl von Walzenspalten eingesetzt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierbahn während des Trocknungsprozesses
einer Konvektionstrocknung unterworfen \i/ird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer als Verdichtungskalander (1) oder als Satinierkalander oder als Glättwerk
ausgebildeten Einrichtung eine Trocknungseinrichtung (3) nachgeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungseinrichtung als Konvektionstrockner (3)
ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Konvektionstrockner (3) längs der Durchlaufstrecke
der Papierbahn mehrere im wesentlichen gegeneinander gerichtete Luftströme erzeugende Düsenpaare (5, 6) aufweist.
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