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Beschreibung: Die Erfindung bezieht sich auf einen Betätigungsgriff
für Armaturen, insbesondere für Wasserzapfstellen, bestehend aus einem etwa haubenförmigen
Griffkörper und einer Nabe aus entropieelastischem Material wie Kunststoff für eine
wiederlösbare Steckverbindung des Betätigungsgriffs mit einer Ventilspindel, wobei
die Nabe an ihrer Innenwandung eine mit der Axialverzahnung der Ventilspindel korrespondierende
Axialverzahnung aufweist, die sich zumindest über einen Teil der Nabenlänge hinwegerstreckt,
und wobei an der Nabe mittels mindestens im wesentlichen radialer Einschnitte Federzungen
mit nach innen gerichteten Rastnocken zur Verrastung in einer an der Ventilspindel
angeordneten Nut ausgebildet sind.
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Bei einem durch offenkundige Vorbenutzung bekanntgewordenen Betätigungsgriff
dieser Art ist die Nabe an einem Einsatzkörper eines zweiteiligen Griffes angeformt.
Die Nabe besitzt vier radiale Einschnitte in ihrer Wandung, die sich annähernd über
die gesamte Nabenlänge und mithin auch über die gesamte Länge der inneren Axialverzahnung
hinwegerstrecken. Auf diese Weise wird die Nabe in vier Federzungen aufgeteilt,
die endseits je einen Rastnocken aufweisen. Diese bekannte Nabenausbildung ist problematisch.
Die Nabe gewährleistet nämlich nur dann eine hinreichend große Drehmomentübertragung,
wenn sie sehr dick und/oder steif ausgebildet ist. Dies erschwert jedoch erheblich
das Aufstecken und Verrasten des Griffes mit der Ventilspindel ebenso wie das Abziehen
des
Griffes von dieser. Will man diese Steckkupplungs vorgänge erleichtern, muß man
die vier Federzungen nachgiebiger gestalten. Dann besteht aber die Gefahr, daß das
insbesondere beim Festziehen der Spindel oder beim Lösen einer festsitzenden Spindel
ausgeübte Drehmoment die innenseits mit der Axialverzahnung versehenen Federzungen
aus der Spindelverzahnung ausrasten kann, so daß der Griff seinen wirksamen Kontakt
mit der Ventilspindel verliert. Auch kann es geschehen, daß bei unachtsamer Handhabung
die eine oder andere Federzunge abbricht. Dies wird bei dem bekannten Griff auch
dadurch begünstigt, daß die Rastnocken an den Federzungen in Aufsteckrichtung des
Griffes vorn angeordnet sind und somit die Spindel zuerst kontaktieren, so daß im
Verlauf des Aufsteckens der Griff kaum eine stabile Führung erfährt.
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Bekannt ist noch ein weiterer Griff der vorausgesetzten Gattung,
bei dem die Nabe an einem besonderen Nabenkörper ausgebildet ist, der mit einem
Einsatzkörper des Betätigungsgriffes vernietet ist. Die Anordnung ist im wesentlichen
die gleiche, allerdings mit der Maßgabe, daß die Rastnocken an den vier Federzungen
zum Griffboden hin weisen, also zum Einrasten in eine Ringnut am freien Ende der
Ventilspindel bestimmt sind. Dieser Betätigungsgriff ist hinsichtlich der Problematik
der Drehmomentübertragung mit den gleichen Mängeln behaftet wie der zuerst beschriebene
Griff des Standes der Technik. Er besitzt lediglich den Vorteil, daß - da die Axialverzahnung
am freien Nabenende mündet - bereits kurz nach dem Aufstecken auf die Ventil spindel
der Griff eine gewisse Führung erhält, die das vollständige Aufstecken erleichtert.
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Aufgrund der geometrischen Anordnung der Rastnocken an den
sich
gegen den Griffboden erstreckenden Federzungen ist eine stoffeinheitliche Anformung
am Einsatzteil des Griffes oder direkt an einem einteiligen Griff nicht ohne weiteres
möglich; die Nabe muß stets ein besonderes Bauteil sein.
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Ausgehend von dem eingangs beschriebenen und im Oberbegriff des Anspruchs
1 berücksichtigten Stand der Technik liegt der Erfindung im wesentlichen die Aufgabe
zugrunde, einen Betätigungsgriff für Armaturen verfügbar zu machen, der durch geschickte
Ausbildung insbesondere seines Nabenbereichs und der dort vorgesehenen Federzungen
die an sich einander widersprechenden Forderungen nach hoher Drehmomentübertragung
einerseits sowie bezüglich leichter Aufsteckbarkeit des Griffes auf die Spindel
und günstiger Abziehkräften im Verein mit guten Haltekräften der Federzungen andererseits
gleichzeitig befriedigt.
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Die Erfindung löst die Aufgabe in erster Linie und im wesentlichen
dadurch, daß die Wandung der Nabe über ihren Umfang hinweg ununterbrochen durchgehend
ausgebildet ist und daß die jeweils beiden radialen Einschnitte zur Bildung einer
Federzunge durch einen der Länge der Federzunge entsprechend langen Spalt verbunden
sind, der vollständig innerhalb der Nabenwandung verläuft.
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In grundlegendem Unterschied zum Stand der Technik besitzt der neue
Betätigungsgriff trotz der durch axiale Einschnitte freigeschnittenen Federzungen
keine durchgehenden Wandungseinschnitte. Die Federzungen sind vielmehr jeweils innerhalb
eines etwa nischenartigen, sich zum Nabeninneren
öffnenden Bereichs
der Nabeninnenwandung ausgeformt. Dadurch ergibt sich eine außergewöhnlich eigenstabile
Nabe, die sich auch bei hohen, im gewöhnlichen Betrieb kaum auftretenden, Drehmomenten
nicht "aushebeln" läßt. Die Nabe des erfindungsgemäßen Betätigungsgriffes stellt
damit auch wesentlich größer re Axialverzahnungsbereiche zur Verfügung, die unverrückbar
fest und unausweichbar an der Nabe angeordnet sind im Unterschied zu den Betätigungsgriffen
des Standes der Technik, bei denen die Axialverzahnung stets wesentlicher Bestand
der funktionsnotwendig ausweichbar gehaltenen Federzungen ist In grundsätzlicher
Abkehr hiervon benötigen die Federzungen beim erfindungsgemäßen Griff an der Innenseite
überhaupt keine Axialverzahnung, wodurch der weitere Vorteil erreicht wird, daß
die von den Drehmomenten herrührenden Kräfte überhaupt nicht auf die Federzungen
übertragen werden. Diese dienen lediglich noch zum Verrasten und Festhalten des
Griffes auf der Spindel. Da aber die Federzungen keinen Beitrag zur Drehmomentübertragung
leisten müssen, können sie wesentlich schwächer und somit besser und leichter federnd
ganz im Sinne ihres spezifischen Bestimmungszwecks gestaltet werden.
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Wenn in an sich bekannter Weise die freien Enden der Federzungen
in Steckrichtung des Betätigungsgriffs vorn angeordnet sind, kann die erfindungsgemäß
ausgebildete Nabe einstückiger Bestandteil eines einstückigen Griffs sein, weil
sich formtechnische Schwierigkeiten nicht ergeben. Da aber die Wandungsabschnitte
der Nabe, die nicht im Bereich der Federzungen liegen, die Axialverzahnung aufweisen,
stellt - und dies ist auch ein weiterer wesentlicher Unterschied zum
Stand
der Technik - die Nabe trotz der in Aufsteckrichtung vorn gelegenen Rastnasen der
Federzungen bereits unmittelbar nach dem Aufstecken der Nabe auf die Axialverzahnung
der Ventilspindel eine sichere Griffbefestigungs-Führung bereit.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen.
In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen einstückigen Griff
mit stoffschlüssig angeformter Nabe, Fig. 2 eine Unteransicht des Griffs nach Fig.
1 in Richtung des Ansichtspfeiles II, Fig. 3 einen Querschnitt gemäß Schnittlinie
III-III in Fig. 1 und Fig. 4 einen der Fig. 1 entsprechenden Längsschnitt durch
einen Griff, bei dem die Nabe an einem besonderen, mit dem Griff vernieteten, Nabenkörper
ausgebildet ist.
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Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Betätigungsgriff 10 weist einen
einstückigen Griffkörper 11 aus Kunststoff auf, mit dem stoffschlüssig und werkstoffeinheitlich
eine Nabe 12 verbunden ist. Wie insbesondere die Fig. 2 und 3 zeigen, ist die Wandung
der Nabe 12 über ihren Umfang hinweg ununterbrochen durchgehend ausgebildet; die
Wandung besitzt insbesondere keine radial durchgehenden Einschnitte. Außerdem
ist
die Nabe 12 beim Ausführungsbeispiel zur Erhöhung ihrer Eigenstabilität über vier
Rippen 13 mit dem eigentlichen Griffkörper 11 verstrebt, wobei die Besonderheit
besteht, daß in Richtung der Griffachse 14 diese Rippen 13 genauso lang ausgebildet
sind wie die Nabe 12. Dies trägt ebenfalls zur Erhöhung der Nabenstabilität bei
und/oder gestattet trotz hoher Festigkeit der Nabe eine relativ dünne Wandungsgestale
tung derselben.
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In der Nabe sind zwei Federzungen 15 ausgebildet, die mit ihren freien
Enden in Aufsteckrichtung 16 des Betätigungsgriffs 10 vorn, also am freien Ende
der Nabe 12, Rastnocken 17 besitzen. Die Federzungen 15 sind etwa halb so lang wie
die Nabe selbst und die an ihrer Innenwandung angeordnete Axialverzahnung 18. Diese
Axialverzahnung 18 ist an der Innen seite 15a der Federzungen 15 nicht vorhanden.
Die Axialverzid nung 18 dient zum formschlüssigen Eingriff mit einer korrespondierenden
Axialverzahnung einer nicht dargestellten Ventilspindel eines Ventiloberteils. Deren
Axialverzahnung ist nahezu genauso lang wie die Axialverzahnung 18, was eine hervorragende
Drehmomentübertragung gewährleistet.
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Jede Federzunge 15 ist von der Innenseite der Nabe 12 her jeweils
durch zwei radiale Einschnitte 19 der Nabenwandung ausgeschnitten, wobei diese Einschnitte
19 beim Ausführungsbeispiel allerdings nur etwa bis zur Hälfte der Nabenwandstärke
in die Nabe 12 hineinragen und durch einen etwa in Umfangsrichtung der Nabe 12 verlaufenden
Spalt 20 miteinander verbunden sind. Es ergeben sich also - wie insbesondere die
Fig. 2 und 3 deutlich zeigen - innen an der Nabenwandung an
zwei
diametral gegenüberliegenden Zonen nach innen offene Taschen oder Nischen, in die
die Federzungen integriert sind und lediglich mit ihrer Wurzel stoffschlüssig mit
dem Griffkörper 11 bzw. der Nabe 12 verbunden sind. Die Spaltweite 21 ist dabei
etwa so groß bemessen wie die Dicke der Rastnocken 17. Hierdurch wird erreicht,
daß die Rastnocken 17 und die Federzungen 15 nur um das erforderliche Maß beim Aufstecken
des Griffs auf die Ventilspindel radial nach auswärts bewegt werden können und dadurch
wenig beansprucht werden. Sie dienen im verrasteten Zustand zum Eingriff in eine
Nut der Ventilspindel, wobei die Nut vom freien Spindelende etwa denjenigen Abstand
hat, wie die Rastnocken 17 vom Nabenboden 12a entfernt sind. Es findet also ein
Verzahnungseingriff über die gesamte Nabenlänge hinweg mit der Spindel statt.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich bleibt jeweils außerhalb der Federzungen
15 ein ununterbrochener Nabenabschnitt 22 bestehen, dessen Dicke etwa 1/3 bis 1/2
der Dicke des übrigen Nabenabschnitts 23 beträgt. Jeder taschenförmige Freischnitt
(radiale Einschnitte 19 und verbindender Spalt 20) erstrecken sich beim Ausführungsbeispiel
etwa um je einen Umfangswinkel W von ca. 700, so daß bei Anordnung zweier Federzungen
nur 1400, also etwa ein Drittel des Nabenumfangs, von den taschenförmigen Ausnehmungen
beansprucht werden. Die taschenförmigen Ausnehmungen erstrecken sich - wie aus Fig.
1 ersichtlich -vom freien Ende der Nabe 12 bis etwa zu ihrer Mitte, so daß von dort
bis zum Boden 12a der Nabe 12 ohnehin zur Drehmomentübertragung eine ringsum geschlossene
Axialverzahnung vorliegt.
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Der anhand der Fig. 1 bis 3 geschilderte einteilige Griff kann auch
so verstanden werden, daß es sich. dabei -bei
ggf. geänderter
Außenkontur - um einen Einsatzkörper für einen zweiteiligen Griff handelt, insbesondere
um einen solchen, bei dem die über den Einsatzkörper gestülpte Griffkappe innen
verspiegelt sein kann.
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Nach der Erfindung lassen sich aber auch Griffe, bei denen weder
am Einsatzkörper noch am - einteiligen - Griffkdrs per eine Nabe direkt stoffschlüssig
anformbar ist, mit einer erfindungsgemäßen Nabe 12 ohne weiteres ausrüsten. Dies
ist in Fig. 4 dargestellt, die einen Griff 10 zeigt, dessen hauben förmiger Griffkörper
11 z. B. aus Metalldruckguß besteht und in dessen Innenraum 24 ein besonderer Nabenkörper
25 befestigt ist, was beim Ausführungsbeispiel mit Hilfe von am Griffkörper 11 angeformten
Nieten 26 realisiert ist. Hinsichtlich der Gestaltung der Nabe 12 weist der Nabenkörper
25 des Griffes nach Fig. 4 praktisch die gleiche Geometrie auf und ist deshalb mit
allen Vorzügen der Nabe 12 des anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebenen Griffs behaftet.