DE3424279A1 - Verwendung von mini-somatostatinen fuer die behandlung der senilen demenz - Google Patents

Verwendung von mini-somatostatinen fuer die behandlung der senilen demenz

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DE3424279A1 DE19843424279 DE3424279A DE3424279A1 DE 3424279 A1 DE3424279 A1 DE 3424279A1 DE 19843424279 DE19843424279 DE 19843424279 DE 3424279 A DE3424279 A DE 3424279A DE 3424279 A1 DE3424279 A1 DE 3424279A1
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Description

  • Verwendung von Minisomatostatinen für die Behandlung der senilen
  • Demenz Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Anwendung, insbesondere eine neue pharmazeutische Anwendung, von Minisomatostatinen.
  • Unter "Minisomatostatinen werden hier irgendwelche bekannte Oligopeptide verstanden, deren Struktur von jener des natürlichen Tetradecapeptids Somatostatin abgewandelt ist und die bedeutend weniger Aminosäurereste aufweisen als Somatostatin selbst und die im weiteren eine oder mehrere Peptid-Teilsequenzen des Somatostatin-Moleküls in intakter oder derivierter Form enthalten.
  • Somatostatin selbst ist die Verbindung der Formel Die wesentliche pharmakophore Gruppe des Somatostatins ist durch die Sequenz -Phe7-Trp8-Lys9-Thr10- gekennzeichnet Esiehe Verber et al., Nature 280, 512 - 514 (1979) und Nature 292, 55 -58 (1981)]. Ein charakteristisches Merkmal der Minisomatostatine ist die Anwesenheit dieser pharmakophoren Gruppe in intakter oder derivierter Form. Typische Abänderungen der pharmakophoren Gruppe, die in Minisomatostatinen durchgeführt werden können, umfassen z.B.: a) die Ring-Substitution von -Phe7-, beispielsweise zu -Tyr7-, b) der Austausch von -Thr10- durch -Val10-(eigentlich eine Substitution der ß-OH-Gruppe in -Thr- durch Methyl), c) die Alkylierung, beispielsweise die Methylierung, von a-N-Atomen, d) das Substituieren von individuellen Resten durch entsprechende D-Isomere, beispielsweise der Austausch von -Trp8-durch -(D)Trp8-, und in einigen Fällen e) eine Sequenzinversion.
  • Wenn eine solche Derivierung durchgeführt wird, bleibt die strukturelle Verwandtschaft mit der pharmakophoren Ausgangsgruppe im allgemeinen gut erkennbar.
  • Neben der pharmakophoren Gruppe weisen Minisomatostatine in typischer Weise eine oder mehrere angrenzende Peptid-Einheiten auf, die sich an einer Seite oder an beiden Seiten der pharmakophoren Gruppe befinden. Die einzelnen Aminosäuren in diesen angrenzenden Einheiten können im allgemeinen mehr variieren von einem Minisomatostatin zum anderen als die pharmakophore Gruppe selbst. So können solche angrenzende Einheiten gegebenenfalls -Cys-Reste enthalten, die den Resten 3 und 14 des Somatostatins entsprechen, obwohl ein oder mehrere dem -Phe6-, -Phe11-, -Thr12-und/oder -Ser13- entsprechende Reste üblicherweise vorhanden sind. Falls zwei solche -Cys-Reste vorhanden sind, können diese wie im Somatostatin zu einem zyklischen System gebunden sein.
  • Andere brückenbildende Gruppen, insbesondere Polyalkylengruppen, können ebenfalls vorhanden sein und Aminosäurereste der Peptid-Sequenz des Minisomatostatins zusammenbinden und somit weitere zyklische Systeme bilden. Ferner können die C- und N-Endatome der Peptid-Sequenz des Minisomatostatins direkt zu einem Ringsystem zusammengebunden sein. Trotz dieser Vielseitigkeit bleibt die pharmakophore Gruppe des Minisomatostatins, wie bereits erwähnt, ein charakteristisches Merkmal, das die Minisomatostatine als erkennbare Gruppe kennzeichnet.
  • Erfindungsgemäss wurde nun überraschenderweise gefunden, dass Minisomatostatine, insbesondere die spezifischen, im folgenden definierten Minisomatostatine SMS und Verbindungen II, III, IV und V, sich zur Behandlung der degenerativen, senilen Demenz eignen, und zwar a) der präsenilen Demenz (d.h., wie sie bei Patienten unter 65 auftritt), die auch als Alzheimer'sche Krankheit bekannt ist, und b) der senilen Demenz als solche- (d.h., wie sie bei Patienten mit 65 oder mehr auftritt), die auch als senile Demenz vom Alzheimer Typ (SDAT) bekannt ist, wie dies in Versuchsmodellen oder in der Klinik gezeigt werden kann, z.B. wie im folgenden beschrieben.
  • Bevorzugte Minisomatostatine zur Verwendung gemäss der vorliegenden Erfindung sind jene, die in dem Europäischen Patent Nr. 29 579 beschrieben und beansprucht sind, insbesondere jene, die in den Beispielen dieses Patentes spezifisch beschrieben sind. -Ganz besonders bevorzugt zur Verwendung gemäss der vorliegenden Erfindung ist die Verbindung der Formel im folgenden als SMS bezeichnet, deren Herstellung in dem oben genannten Europäischen Patent spezifisch beschrieben ist.
  • Eine zweite Gruppe von zur Verwendung gemäss der vorliegenden Erfindung geeigneten Minisomatostatinen besteht aus jenen, die in dem veröffentlichten Belgischen Patent Nr. 892 315 beschrieben und beansprucht sind, insbesondere jenen, die in den Beispielen 1 bis 20 dieses Patentes spezifisch beschrieben sind. Das zur Verwendung gemäss der vorliegenden Erfindung bevorzugte Minisomatostatin aus dieser zweiten Gruppe ist die Verbindung der Formel im folgenden als Verbindung II bezeichnet.
  • Weitere Minisomatostatine von besonderem Interesse gemäss der vorliegenden Erfindung sind jene der Formeln [Siehe Vale et al., Metabolism, 27, Supp. 1, 139, (1978)], im folgenden als Verbindung III bezeichnet, [Siehe die Europäische Patentanmeldung Nr. 78 100 994.9 (unter Nr. 1 295 veröffentlicht), im folgenden als Verbindung IV bezeichnet, und [Siehe Veber et al., Life Sciences, 34, 1371 - 1378 (1984) und die Europäische Patentanmeldung Nr. 82106205.6 (unter Nr. 70 021 veröffentlicht)] auch bekannt als Cyclo (N-Me-Ala-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Phe) und im folgenden als Verbindung V bezeichnet.
  • (Falls nichts anderes angegeben, weisen alle Aminosäuren-Reste in den obigen Formeln, gemäss der üblichen Nomenklatur, die L-Konfiguration auf. -Thr-ol steht für den-L-Threoninol-Rest der Formel -MeAla- steht für den N-Methyl-alanyl-Rest).
  • Die Wirksamkeit der Minisomatostatine, auf welcher die Verwendung gemäss der vorliegenden Erfindung beruht, insbesondere die Wirksamkeit von SMS und den Verbindungen II, III, IV und V, kann z.B. im Tierversuch festgestellt werden, beispielsweise an den folgenden Modellen: 1) Beobachtungstest bei der Maus Nach subkutaner Verabreichung von SMS an Mäusen bei einer Dosierung zwischen ca. 20 ug und ca. 2 mg/kg', insbesondere zwischen ca. 50 ug und ca. 1,0 mg/kg, wird eine Verlängerung der Wachphasen sowie eine Zunahme der Empfindlichkeit gegenüber äusseren Reizen beobachtet. Aehnliche Ergebnisse können mit weiteren Minisomatostatinen erhalten werden, insbesondere mit den Verbindungen II, III, IV und V, bei gleicher oder äquivalenter Dosierung.
  • 2) Steigerung der 14C-Deoxyglukose-Aufnahme im Gehirn Nach subkutaner Verabreichung von SMS bei einer Dosierung zwischen ca. 20 pg/kg und ca. 2 mg/kg, insbesondere zwischen ca. 50 pg/kg und ca. 1,0 mg/kg, wird im Versuch nach L. Sokoloff EJ. Cerebral Blood Flow and Metabolism 1, 7 - 36 (1981)], H.E. Savaki et al. [Brain Research 233, 347 (1982)] und J. McCulloch et al. [J. Cerebral Blood Flow and Metabolism 1, 133 - 136 (1981)] eine Steigerung der 14C-Deaglukose-Aufnahme in bestimmten Hirnarealen beobachtet, insbesondere im limbischen System. Aehnliche Ergebnisse können mit weiteren Minisomatostatinen erhalten werden, insbesondere mit den Verbindungen II, III, IV und V, bei gleicher oder äquivalenter Dosierung.
  • Die erfindungsgemässe Verwendbarkeit von Minisomatostatinen, insbesondere von SMS und den Verbindungen II, III, IV und V, kann auch in Modellen festgestellt werden, worin Tiere verwendet werden mit endokrinen Dysfunktionen, analog zu denen, die bei Patienten mit Alzheimer'scher Krankheit oder SDAT auftreten und die von Störungen der Aktivität des zentralen Nervensystems (ZNS) begleitet sind, wie sie bei Patienten mit Alzheimer'schen Krankheit oder SDAT üblich sind, z.B. eine Abnahme der Aufmerksamkeit und der Verhaltenskohärenz sowie der kognitiven und/oder Lern-Funktionen. So werden z.B. Tiere verwendet mit gestörter Regulierung des Glukose-Stoffwechsels (insbesondere Ratten mit Insulomen) und mit Cysteamin behandelte Ratten. Bei solchen Tieren kann eine Verbesserung der beobachteten ZNS-Aktivität nach peripherer, z.B. subkutaner oder intravenöser, Verabreichung von SMS bei einer Dosierung zwischen ca. 20 ug und ca. 2 mg/kg, insbesondere zwischen ca. 50 p9 und ca. 1,0 mg/kg festgestellt werden. Eine Verbesserung der beobachteten ZNS-Aktivität bei solchen Tieren kann auch mit weiteren Minisomatostatinen festgestellt werden, insbesondere mit den Verbindungen II, III, IV und V, bei gleicher oder äquivalenter Dosierung.
  • Die erfindungsgemässe Wirksamkeit von Minisomatostatinen, insbesondere von SMS und den Verbindungen II, III, IV und V, kann auch in klinischen Versuchen bestätigt werden, beispielsweise in den folgenden Versuchen: Versuch A: Wirksamkeit von SMS mit oder ohne gleichzeitiger Verabreichung von Glukose Der Versuch wird mit Gruppen von 6 bis 10 Patienten beider Geschlechter durchgeführt, bei welchen eine schwache bis mässige Demenz vom Alzheimer'schen Typus (SDAT) gemäss den im DSM-III (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 3. Auflage) definierten Parametern festgestellt wurde. Patienten mit ausgeprägten kardiovaskulären Störungen, Hypotonie (systolischer Wert unter 120), starken endokrinen oder Leber-Krankheiten, Nieren Insuffizienz und/oder Malabsorptions Syndrom werden-vom Versuch ausgeschlossen.
  • Der Versuch beginnt zum Zeitpunkt 0 mit einem EEG und einem psychometrischen Test. Dann erhalten die Patienten Placebo, Glukose, SMS oder SMS plus Glukose (Verabreichung siehe unten), und EEG sowie psychometrische Versuche werden 60, 120 und.
  • 180 Minuten nach Verabreichung wiederholt.
  • Die verwendeten psychometrischen Versuche enthalten: a) Den selektiven Gedächtnistest nach Buschke (Selective Reminding for Analysis of Memory and Learning, J. Verbal Leärning and Verbal Behaviour 12, 543 - 550 (1973); b) Die Messung der Konstruktionsfähigkeit (Muratomo et al., Effect of Physiostigmin on Constructional and Memory Tasks in Alzheimer's disease, Arch. Neurol. 36, 501 - 503 (1973); und c) Das Erinnern geometrischer Figuren (revidierter Sehgedächtnis-Versuch nach Benton) Die Verabreichung der Substanzen wird wie folgt durchgeführt: d) Den Patienten, die ein Placebo erhalten, werden ab Zeitpunkt 0 100 ml physiologische Kochsalzlösung während 4 Stunden infundiert. Diese Patienten erhalten weiterhin ein orales Placebo.
  • e) Den Patienten, die Glukose erhalten, wird eine Kochsalzlösung wie-unter d) verabreicht, plus eine orale Dosis von 10 bis 100, z.B. 50 oder 75 g Glukose.
  • f) Den Patienten, die SMS ohne Glukose erhalten, wird eine Kochsalzlösung wie unter d) verabreicht, mit 1 ml einer Lösung von 0,1 mg/ml SMS (wie im nachfolgenden Beispiel beschrieben) in derselben Kochsalzlösung, plus ein orales Placebo.
  • g) Die Patienten, die SMS mit Glukose erhalten, werden wie unter f) beschrieben behandelt, aber mit einer oralen Dosis von Glukose wie unter e) anstelle des oralen Placebos.
  • Die folgenden, zusätzlichen Parameter werden überwacht: Hämatologie: Erithrozyten- und Leukozytenzahl, Hämoglobin, Hämatokrit, differential Numerierung, Senkungsgeschwindigkeit, Blutglukose.
  • Urin: Albumin, Glukose.
  • Serum: Alkalische Phosphatase, Aspartataminotransferase (GOT), Alaninaminotransferase (GPT), Gamma-Glutamyl-Transpeptidase (y-GT), Bilirubin, Kreatinin, Tri- und Tetrajodthyronin (T3 und T4), Thyreotropin (TSH).
  • Bei den Patienten, die im obigen Versuch SMS oder SMS + Glukose erhalten, wird eine bedeutende Verbesserung des allgemeinen Zustandes erreicht, die aus den Ergebnissen des EEGs und den verschiedenen psychometrischen Tests durch Vergleich mit den Patienten, die nur Placebo oder Glukose erhalten, hervorgeht.
  • Aehnliche Ergebnisse können mit weiteren Minisomatostatinen erhalten werden, insbesondere mit den Verbindungen II, III, IV und V, bei gleicher oder äquivalenter Dosierung.
  • Versuch B: Langfristiger Versuch Langfristige Versuche werden zweckmässigerweise analog zum obigen Versuch A durchgeführt, wobei Gruppen von 10 oder mehr Patienten mit Alzheimer'schen Krankheit/SDAT verwendet werden, die Verabreichung der Substanzen jedoch täglich während 1 bis 4 Wochen erfolgt. SMS wird zweckmässigerweise jedem Patienten bei einer täglichen Dosierung zwischen 0,01 und 0,2 mg, z.B. bei einer täglichen Dosierung von 0,01; 0,05 oder 0,1 mg entweder subkutan oder durch Infusion gemäss der unter Versuch A beschriebenen allgemeinen Methoden verabreicht. Zusätzlich können die Patienten auch Glukose p.o. erhalten, bei einer Dosierung von 10 bis 100, z.B. 50 oder 75 g/Tag. Den Kontrollgruppen wird ein Placebo entweder subkutan injiziert oder infundiert, mit oder ohne gleichzeitiger peroraler Verabreichung von Glukose.
  • Psychometrische Versuche werden täglich durchgeführt, wobei die unter Versuch A beschriebenen Tests a) bis c) sowie die Verhaltensskala nach Plutchik und der Intelligenztest nach Wechsler verwendet werden.
  • Nach einer gewissen Zeit kann eine bedeutende Verbesserung bei den Patienten, die SMS oder SMS plus Glukose erhielten, beobachtet werden, im Vergleich zu den Patienten, die nur Placebo oder Glukose erhielten. Insbesondere kann bei den Patienten, die SMS mit oder ohne Glukose erhielten, eine bessere Wahrnehmung der Umgebung, eine leichtere Kontaktaufnahme mit Dritten, usw. festgestellt werden.
  • Aehnliche Ergebnisse können mit weiteren Minisomatostatinen erhalten werden, insbesondere mit den Verbindungen II, III, IV und V, bei gleicher oder äquivalenter Dosierung.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft folglich die Verwendung von Minisomatostatinen zur Behandlung der degenerativen senilen Demenz, beispielsweise der Alzheimer'schen Krankheit oder der SDAT.
  • Wie oben angegeben, kann das Minisomatostatin, z.B. SMS, erfindungsgemäss allein als einziger Wirkstoff oder in Kombination mit anderen geeigneten Wirkstoffen, z.B. in Kombination mit Glukose verabreicht werden. Insbesondere kann sich die kombinierte Verabreichung von Glukose, z.B. im Hinblick auf in den oben beschriebenen Versuchen erhaltene Ergebnisse, als geeignet erweisen, um die Wirkungsfähigkeit eines verabreichten Minisomatostatins einzuführen oder zu verbessern, bei der Behandlung der degenerativen senilen Demenz, entweder ganz allgemein oder im Falle von bestimmten Patienten, z.B. bei der Behandlung von Patienten mit ungewöhnlich niedrigen Giukose-Werten im Serum.
  • Folglich betrifft die vorliegende Erfindung ebenfalls die Verwendung von Minisomatostatinen in Kombination mit Glukose, zur Behandlung der degenerativen senilen Demenz, beispielsweise der Alzheimer'schen Krankheit oder der SDAT.
  • Falls das Minisomatostatin und Glukose kombiniert verabreicht werden, kann die Verabreichung gleichzeitig oder aufeinander, oder auch getrennt erfolgen, z.B. kann das Minisomatostatin 2 mal täglich und Glukose 1 mal täglich verabreicht werden.
  • Für die oben genannten Verwendungen variiert die zu verwendende Dosis selbstverständlich je nach verwendetem Minisomatostatin, Art der Administration und der gewünschten Behandlung. Im allgemeinen werden mit SMS befriedigende Resultate mit täglichen Dosen von ungefähr 0,001.bis 1,0, vorzugsweise ungefähr 0,005 bis 0,2, insbesondere 0,05 mg/Tag erreicht. Die Administration erfolgt zweckmässigerweise parenteral, mit einer Dosis täglich oder in Teildosen 2 mal täglich, oder noch in Retardform. Geeignete Dosierungsformen für die parenterale Verabreichung enthalten im allgemeinen ungefähr 0,0005 bis 1, vorzugsweise ungefähr 0,0025 bis 0,2, insbesondere ungefähr 0,025 mg SMS neben festen oder flüssigen Trägersubstanzen oder Verdünnungsmitteln.
  • Dosierungen für andere Minisomatostatine, insbesondere für die Verbindungen der Formeln II, III, IV und V, werden gleich oder äquivalent sein, z.B. je nach ihrer Wirksamkeit im Vergleich zu SMS.
  • Wird die Behandlung unter kombinierter Verabreichung von Glukose durchgeführt, so wird Glukose zweckmässigerweise oral verabreicht. Die zu verwendende Dosis variiert je nach den Bedürfnissen des Patienten, z.B. je nach dem Glukose-Wert im Blut, der Glukose-Verträglichkeit und dem Glukose-Stoffwechsel. Im allgemeinen betragen geeignete Dosen erfindungsgemäss ungefähr 10 bis 100 g, z.B. 10 bis 75 g, beispielsweise 15 bis 50 g Glukose täglich.
  • Es ist wichtig, dass die verwendeten Minisomatostatine bei der gewünschten Dosis von dem Patienten gut vertragen werden. Das Minisomatostatin SMS ist gut verträglich, insbesondere bei den für die neue Verwendung vorgesehenen Dosen. So wurde gemäss einer ersten, langzeitigen Toxizitätsstudie (mit wiederholter Substanzabgabe), wobei Beagle Hunde während 4 Wochen mit SMS-Dosen von 0; 0,2; 0,8 und 3,2 mg/kg/Tag intravenös behandelt wurden, einen nicht-toxischen Grenzwert von 0,2 mg/kg/Tag gefunden, während gemäss einer zweiten Studie, wobei Ratten während 4 Wochen mit SMS-Dosen von 0; 1; 4 und 16 mg/kg/Tag i.p. behandelt wurden, dieser Grenzwert 4 mg/kg/Tag betrug.
  • Für die erfindungsgemässe Verwendung können die Minisomatostatine in freier Form oder als pharmazeutisch verträgliches Salz oder noch als pharmazeutisch verträglicher Komplex eingesetzt werden.
  • Diese Salze und Komplexe sind bekannt und weisen eine Wirksamkeit und eine Verträglichkeit der gleichen Grössenordnung wie die freien Formen auf. Sie können auf an sich bekannte Weise hergestellt werden. Folglich bezieht sich in der vorliegenden Anmeldung jeder Hinweis auf Minisomatostatine, z.B. auf SMS oder Verbindungen II, III, IV und V, sowohl auf die freien Formen wie auch auf die pharmazeutisch verträglichen Salze und Komplexe.
  • Die Minisomatostatine können in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung enthaltend das Minisomatostatin mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger oder Verdünnungsmittel verabreicht -werden. Vorzugsweise werden sie in eine injizierbare Form verarbeitet, z.B. für die parenterale Verabreichung.
  • Geeignete injizierbare Formen können'nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden, z.B. gemäss dem nachfolgenden Beispiel: Beispiel Mit den folgenden Bestandteilen werden injizierbare Lösungen enthaltend 0,025; 0,05; 0,1 und 0,5 mg SMS/ml hergestellt:
    SMS KONZENTRATION
    BESTANDTEILE 0,025 mg/ml 0,05 mg/ml 0,1 mg/ml 0,5 mg/ml
    I
    1. SMS (als Acetat) 0,05 mg 0,05 mg 0,1 mg 0,5 mg
    2. Natrium Acetat 3,60 mg 3,60 mg 3,60 mg 3,60 mg
    (3H20)
    3. Essigsäure 6,40 mg 6,40 mg 6,40 mg 6,40 mg
    (99 - 100 X)
    4. NaCl 7,00 mg 7,00 mg 7,00 mg 7,00 mg
    5. Wasser qu. s. bis 2,0 ml 1,0 ml
    Die injizierbaren Lösungen werden nach an sich bekannten Methoden hergestellt, filtriert, sterilisiert und in Ampullen unter sterilen Bedingungen und C02-Begasung abgefüllt. Die Ampullen werden verschlossen und während 5 Minuten bei 121 ° C weiter sterilisiert.

Claims (9)

  1. Verwendung von Minisomatostatinen für die Behandlung der senilen Demenz Patentansprüche: 1. Verwendung von Minisomatostatinen zur Behandlung der degenerativen senilen Demenz.
  2. 2. Verwendung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Minisomatostatin SMS der Formel verwendet wird.
  3. 3. Verwendung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Minisomatostatin die Verbindung II verwendet wird.
  4. 4. Verwendung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Minisomatostatin die Verbindung III verwendet wird.
  5. 5. Verwendung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Minisomatostatin die Verbindung IV verwendet wird.
  6. 6. Verwendung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Minisomatostatin die Verbindung V verwendet wird.
  7. 7. Verwendung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Minisomatostatin in Kombination mit Glukose verabreicht wird.
  8. 8. Verwendung gemäss Anspruch 1, zur Behandlung der Alzheimer'schen Krankheit.
  9. 9. Verwendung gemäss Anspruch 1, zur Behandlung der senilen Demenz vom Alzheimer Typ.
DE19843424279 1983-07-08 1984-07-02 Verwendung von mini-somatostatinen fuer die behandlung der senilen demenz Ceased DE3424279A1 (de)

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