DE342114C

DE342114C - Vorrichtung zur Anzeige von Gasbeimengungen

Info

Publication number: DE342114C
Application number: DE1920342114D
Authority: DE
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1920-05-22
Filing date: 1920-05-22
Publication date: 1921-10-13

Description

Vorrichtung zur Anzeige von Gasbeimengungen. Wenn ein Gas aus mehreren Bestandteilen besteht, die verschiedene Wärmeleitfähigkeit haben, so kann man das Mengenverhältnis der einzelnen Bestandteile durch Messung der Wärmeleitfähigkeit des Gemisches bestimmen. Man verwendet dazu einen Meßdraht, der vom elektrischen Strom erwärmtes wird und von dem zu bestimmenden Gas umgeben ist. Je größer die Wärmeleitfähigkeit des Gases, desto geringer ist die Temperatur, die der Draht annimmt, und diese Temperatur läßt sich durch Messung des Widersttndes leicht bestimmen. Für praktische Betriebe sind solche Anzeigevorrichtungen besonders wertvoll, die ständig von dem zu bestimmenden Gase durchströmt werden und fortlaufend die Zusammensetzung des Gases angeben.
Die Erfindung besteht darin, daß ein derartiger Gasanzeiger mit einer Vorrichtung versehen ist, welche die Strömungsgeschwindigkeit des zu bestimmenden Gases mißt und den elektrischen Strom ausschaltet, wenn die Strömungsgeschwindigkeit zu klein ist.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt. Der Gasanzeiger ist mit i bezeichnet. Ein Zeiger 2, der über einer Skala spielt, gibt die Zusammensetzung des Gases an, beispielsweise den Kohlensäuregehalt der Verbrennungsgase einer Feuerungsanlage. Die Verbrennungsgase treten durch die Leitung 3 ein und durch die Leitung q. wieder aus. In die Leitung 3 ist ein verengtes Stück 5 eingeschaltet, dessen Enden 6 und 7 mit einem U-Rohr 8 verbunden sind. In diesem spielt eine Quecksilbersäule g. Der Höhenunterschied des Quecksilberfadens in den beiden Schenkeln gibt die Strömungsgeschwindigkeit der Verbrennungsgase an. In das U-Rohr sind zwei Platindrähte io und ii eingeschmolzen. Ist die Strömungsgeschwindigkeit groß genug, so schließt die Quecksilbersäule 9 einen Strom-. kreis von der Batterie i2 zu den Klemmen 13 am Gasanzeiger i und über die Kontakte ii und io zur Batterie zurück. Auch eine Glühlampe 1q. kann angeschlossen sein, deren Licht der Bedienung als Zeichen dient, daß der Gasanzeiger in Tätigkeit ist. Sie läßt sich gleichzeitig zur Beleuchtung der Skala verwenden. Man kann, wie es -in dem Ausführungsbeispiel dargestellt ist, den Platinkontakt io so anordnen, daß die Verbindung mit der Quecksilbersäule 9 aufhört, wenn die Strömungsgeschwindigkeit in der Leitung 3 zu groß wird.
,Durch°die Erfindung wird vor allem die Bedienung des Gasanzeigers vereinfacht. Gewöhnlich wird der Gasstrom durch eine Wasserstrahlpumpe oder eine elektrisch betriebene Saugvorrichtung durch den Anzeiger i hindurchgesaugt. Alles, was bei Anwendung der Erfindung der bedienende Arbeiter zu tun hat, um den Gasanzeiger in Tätigkeit zu setzen, ist, den Wasserhahn für die Was_erstra.hlpumpe zu öffnen bzw. die Saugvorrichtung einzuschalten. Sobald das Gas die erforderliche Geschwindigkeit erreicht hat, wird der Meßstrom der Batterie i2 selbsttätig eingeschaltet, und der Arbeiter sieht am Aufleuchten der Lampe 1q., daß der Anzeiger richtige Angaben macht. Ein wichtiger Vorteil der Erfindung besteht aber auch darin, daß der Zeiger sofort auf Null zurückgeht, wenn die Saugpumpe einmal aussetzen sollte oder die Strömungsgeschwindigkeit zu klein werden sollte. Ohne die Erfindung würde dann der Gasanzeiger nur das gerade in ihm vorhandene Gas missen, aber nicht die Rauchgase, die bei dem augenblicklichen Stande der Feuerung sich bilden. Das ist namentlich bei solchen Gasanzeigern von Bedeutung, die mit Registriervorrichtung ausgestattet sind. Vielfach verwendet man die Registrierapparate zur Kontrolle der Heizer. Dieser könnte böswillig den Gasstrom hemmen, wenn das Gas, das sich gerade im Anzeiger befindet, den richtigen Kohlensäuregehalt hat. Durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung würde ihm dies nichts nutzen; denn der Anzeiger würde sofort auf Null zurückgehen.
Die Ausschaltung des Meßstromes bei zu großerStrömungsgeschwindigkeithat denZweck, unnötige Wasservergeudung in der Strahlpumpe zu vermeiden, aber sie gewährleistet auch die Richtigkeit der Angaben des Gasanzeigers. Wenn auch diese Angaben bei guten Apparaten von der Strömungsgeschwindigkeit im allgemeinen sehr wenig beeinflußt werden, so ist es doch zweckmäßig, auch die geringen Differenzen infolge zu hoher Strömungsgeschwindigkeit zu beseitigen, wenn es sich auf so sichere und einfache Weise erreichen läßt.

Claims

PATENT-ANsPRÜcHE: i. Vorrichtung zur Anzeige von Genbeimengungen, bei der die Temperatur eines durch den elektrischen Strom erhitzten Drahtes gemessen wird, der von dem zu bestimmenden Gasgemisch umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung, welche die Strömungsgeschwindigkeit des zu bestimmenden Gases mißt (z. B. einer Quecksilbersäule [9]), den elektrischen Strom schließt, wenn die Strömungsgeschwindigkeit die erforderliche Größe hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß- die Quecksilbersäule (9) auch einen Signalstromkreis schaltet (z. B. für eine elektrische Glühlampe).
3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Quecksilbersäule (9) bei zu hohem Druckunterschiede den Strom wieder ausschaltet.