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Vorrichtung zum Messen der Viskosität von Stoffen
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Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen der
Viskosität von Stoffen, insbesondere der sich verändernden Viskosität von trocknenden
Deckstoffen, versehen mit einer Platte, deren Fläche schräg zur horizontalen Ebene
aufgestellt ist, auf welcher der zu untersuchende Stoff angebracht ist, und auf
welcher sich eine Kugel abwälzt, wobei der auf der Platte zurückgelegte Weg pro
Zeiteinheit ein Maß für die Viskosität des Stoffes darstellt. Eine derartige Vorrichtung
ist aus einem Artikel von W. Göring u.A. in der Zeitschrift "Farbe und Lack", 83.
Jahrgang, Nr. 4 1977, Seiten 270 bis 277 bekannt.
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Das rheologische Verhalten von Überzugs- oder Deckstoffen während
deren Filmbildung, die in flüssiger oder etwas festerer Form auf einem Träger odelfeinem
festen Untergrund angebracht sind, ist von großer Bedeutung für die Eigenschaften
der resultierenden Deckschicht. Unter diesen Eigenschaften wird eine Gesamtheit
von physikalischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften verstanden.
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Es versteht sich, daß dabei die Viskosität von auf dem Träger angebrachten
und trocknenden Deckstoffen während der Filmbildung sowohl in der Abdampfphase wie
auch in einer eventuell nachfolgenden Muffelphase durch Verdampfung des Lösungs,nittels,
Temperaturveränderungen und chemische Reaktionen in den Stoffen variieren kann.
Diese zeitliche Variation der Viskosität beeinflußt die Art, in welcher sich der
Deckstoff anbringen und verteilen läßt, flachzieht, absackt, sich kraterförmig einzieht
sowie eine schlechte Deckung der Kanten bildet. Es ist daher von großer Wichtigkeit,
die Viskosität eines Deckstoffes unter veränderlichen Umständen messen zu können.
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Im oben genannten Artikel ist eine Vorrichtung beschrieben, mit welcher
unter Verwendung des Prinzips der rollenden Kugel die Viskosität einer Farbe bestimmt
wird. Dabei wird eine Kugel aus Stahl an einer Platte angebracht, die mit einer
zu untersuchenden Farbschicht versehen ist und unter einem Winkel zur Horizontalen
aufgestellt ist. Dabei wird die von der nach unten rollenden Kugel benötigte Zeit
pro Längeneinheit gemessen. Die auf diese Weise bestimmte Geschwindigkeit der rollenden
Kugel ist umgekehrt proportional zur Viskosität der angebrachten Farbe. Die Messungen
mit einer derartigen Vorrichtung sind jedoch verhältnismäßig schwierig und auch
schwer quantifizierbar. Außerdem besteht das Problem, daß das Trocknen der angebrachten
Farbe nicht gleichmäßig verläuft. Durch das Entstehen einer Dampffalle verläuft
die Trocknung an der oberen Kante der Platte schneller als an der unteren Kante.
Es ist daher beim Abrollen der Kugel die Geschwindigkeit dieser Kugel größer als
die Geschwindigkeit der folgenden Kugel, welche an der oberen Seite losgelassen
wird. Das bedeutet, daß die Geschwindigkeiten der Kugeln nicht aneinander anschließen.
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Die Erfindung hat zum Ziel, die oben genannten Schwierigkeiten zu
beseitigen und eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe die sich verändernde
Viskosität von Stoffen, insbesondere von trocknenden Deckstoffen, gemessen werden
kann, und zwar vom Anbringen bis zum Erhärten durch physikalische und/oder chemische
Trocknung unter sich verändernden Umständen.
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Dieses Ziel wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch erzielt,
daß die Platte in ihrem Mittelpunkt drehbar angeordnet ist, so daß die Platte in
der genannten Fläche mit der Hilfe eines motorischen Antriebs drehen kann, und daß
eine punktförmige Lichtquelle sowie ein Lichtdetektor gegenüber an beiden Stellen
der Platte aufgestellt sind, derart, daß bei einem Unterbruch des Lichtes durch
die Kugel ein linienförmiger Schatten zum Lichtdetektor entsteht, dessen Detektionssignal
einer elek-
trischen Einheit zur Steuerung des Motors zugeführt
wird, um die Platte in einer Richtung entgegen der Bewegungsrichtung der Kugel zu
drehen, so daß diese in vertikaler Richtung auf ungefähr der gleichen Stelle verbleibt.
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Mit der Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die veränderliche
Viskosität eines Stoffes z.B. während der Verdampfung eines Lösungsmittels oder
Tragmittels, bei physikalischen und/oder chemischen Veränderungen kontinuierlich
gemessen und aufgezeichnet werden, und zwar während Temperaturänderungen nach einem
gewählten Temperatur-Zeitprogramm. Unter Stoffen werden außer Mischungen von Stoffen
auch organische Lösungen, wie z. B. herkömmliche Lacke, lösungsmittelarme oder lösungsmittelreiche
Lacke; in Wasser verteilte Stoffe wie z.B. Emulsionen, Dispersionen und Pulverschlämme;
in organischen Medien verteilte Stoffe; schmelzbare Pulver; und ähnliche verstanden.
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Die sich verändernde Viskosität kann bei einer festen Formulierung
des Stoffes als Funktion Eon Ventilation und eines gewählten Temperatur-Zeitprogrammes
beim Abdampfen, Aufwärmen und Versteifen gemessen werden. Auch kann bei einer konstanten
Ventilation ein bestimmtes Temperatur-Zeitprogramm durchgeführt werden, oder es
kann auch bei einer festen Temperatur-Zeitchankteristik die Ventilation geändert
werden. Außerdem kann die sich verändernde Viskosität bei festen Ventilationsbedingungen
und einem gewählten Temperatur-Zeitprogramm gemessen werden als Funktion der Formulierung
des Überzugsstoffes. Diese Formulierungsparameter können einzeln geändert werden,
mit z.B. der Typ und das Molekulargewicht des Bindemittels, der Typ und die Menge
des Lösungsmittels bzw.
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der Mischung von Lösungsmitteln, der Typ und die Menge von Pigment
oder der Pigmentmischung, der Typ und die Menge des Katalysators oder der Typ und
die Menge von Beimengungen.
Anhand der oben genannten Meßung können
die Eigenschaften von Stoffen bezüglich Stabilität, Filmbildung, äußeres Aussehen
uws. auf indirekte Weise näher untersucht werden.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles mit der Hilfe
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 schematisch das Meßprinzip der
bekannten Vorrichtung, die Figuren 2 und 3 schematisch eine räumliche Darstellung
sowie einen Schnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 4 ein Blockschema der
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendeten Steuerung des Antriebes, Fig.
5 ein Schema eines Ausführungsbeispieles der elektrischen Einheit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, Fig. 6 zwei Kurvenlinien zur Erläuterung der Wirkung der in der Fig.
5 dargestellten elektrischen Einheit und Fig. 7 ein Diagramm als Beispiel der gemessenen
Viskosität eines Deckstoffes als Funktion eines angewandten Temperatur-Zeitprogrammes.
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In der Figur 1 ist schematisch dargestellt, wie nach dem Prinzip der
rollenden Kugel eine Kugel 3 mit einem Durchmesser von 1,5 mm über eine Platte 1
nach unten rollt, die mit dem zu untersuchenden Deckstoff 2 versehen ist und unter
einem Winkel von 30 ° zur Horizontalen eingestellt ist.
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Die Dicke d des angebrachten Deckstoffes 2, in der Form einer Filmschicht,
beträgt 50 pm. Die Geschwindigkeit der in der Filmschicht nach unten rollenden Kugel
3 wird gemessen und ist im wesentlichen umgekehrt proportional zur scheinbaren Viskosität
des angebrachten Überzugsstoffes. Im Gegensatz zu Newton'schen Flüssigkeiten spricht
man bei nicht-Newton' schenFlüssigkeiten, wie es bei vielen der zu untersuchenden
flüssigen Deckstoffen und Farben der Fall ist, von scheinbarer Viskosität. Die scheinbare
Viskosität ist eine Funktion der schergeschwindigkeit.
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Im folgenden soli diese scheinbare Viskosität ebenfalls aus Gründen
der Einfachheit als Viskosität bezeichnet werden.
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In den Figuren 2 und 3 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung räumlich
und im Schnitt dargestellt. Die Prüfplatte 4, auf welcher der zu untersuchende Deckstoff
angebracht wird, ist unter einem Winkel schräg zur horizontalen Ebene in einem Gehäuse
17 angeordnet. Die Platte ist in ihrem Mittelpunkt 16 durch ein Antriebsorgan 9,
z.B. einen Schrittmotor, angetrieben. Die Platte kann auch auf einem als eine flache
Scheibe ausgebildeten Heizelement angebracht sein auf welchem sie durch eine nichtdargestellte
Vakuumpumpe über ein Vakuumventil 8 angesaugt wird. Das Heizelement wird durch Schleifringe
7 gespeist, wobei durch einen Temperaturfühler 6 die Temperatur der Kombination
von Heizelement und Platte abgetastet wird. Durch ein in einem Deckel 5a angebrachtes
Filter 5b wird Luft zugeführt und durch regelbare Ventilatoren 10 abgeführt. Um
einen möglichst konstanten Strom entlang der ganzen Oberfläche der Platte zu erhalten,
befindet sich unter der Platte eine Zwischenwand 11, in deren Mitte sich ein perforierter
Abschnitt befindet. Innerhalb des Gehäuses kann ein Anemometer angeordnet sein,
um die Regelung der Ventilation zu überwachen.
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Weiter sind an beiden Seiten der Platte 4 außerhalb des Gehäuses 17
eine Lichtquelle 14 und ein Lichtdetektor 13 derart angeordnet, daß das austretende
Lichtbündel der Lichtquelle 14 entlang der Oberfläche der Platte nach dem Detektor
gerichtet ist und ein Teil des Lichtes auf diesen fällt. Das Licht tritt dabei durch
lichtdurläßige Fenster 12 in das Gehäuse ein und aus diesem hinaus.
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Eine Kugel 3 aus beispielsweise Stahl, Glas oder einem anderen Material
wird auf dem zu untersuchenden flüssigen Deckstoff, wie z.B. einer Farbe, angebracht
und ist bestrebt, unter dem Einfluß von Schwerkraft, nach unten zu rollen. Die Kugel
verursacht durch Unterbruch des Lichtstrahles einen zum Lichtdetektor gerichteten
linienförmigen Schatten. Der Lichtdetektor, der die Form eines linienförmigen Streifens
von Photozellen haben kann, liefert in
Abhängigkeit vom Anfall
des Lichtes und des linienförmigen Schattens ein Detektionssignal an eine elektrische
Einheit 18. Diese Einheit 18 steuert das Antriebsorgan 9 derart, daß die Platte
in einer Richtung gedreht wird, die der Bewegungsrichtung der Kugel entgegengesetzt
ist, derart, daß diese Kugel in vertikaler Richtung auf ungefähr derselben Stelle
der Platte bleibt. Dadurch wird der Einfluß jeglicher Dampffalle vermieden. Wenn
sich die Kugel auf einer durch den Mittelpunkt 16 verlaufenden horizontalen Linie
befindet, beschreibt die Kugel bei einem genauen korrigierenden Antrieb des Motors
9 eine kreisförmige Bahn auf der Platte.
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Wenn sich die Kugel jedoch etwas über oder unterhalb dieser durch
den Mittelpunkt führenden Linie befindet, entsteht eine spiralförmige Bahn, die
entweder zum Mittelpunkt oder von diesem weg führt. In diesen letzteren beiden Fällen
ist der lotrechte Abstand der Stellung der Kugel zur erwähnten durch den Mittelpunkt
führenden Linie bestimmend für die Größe der Gewindesteigung dieser spiralförmigen
Bahn auf der Platte.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Drehgeschwindigkeit
der Platte umgekehrt proportional zur Viskosität des zu untersuchenden Deckstoffes.
Theoretisch kann die folgende Beziehung ableitet werden
wobei t = die Zeit, in welcher die Kugel einen Weg s zurücklegt k'= Konstante t
= Viskosität s = der durch die Kugel in der Zeit t zurückgelegte Weg r = Radius
der Kugel cr(= Neigungswinkel der Platte Experimentell wurde jedoch die folgende
Beziehung gefunden
aus dieser ergibt sich aufs neue W = Konst . t s
Bei der Verwendung
eines Schrittmotors für das Antriebsorgan bedeutet jeder Schritt einen durch die
Kugel zurückgelegten Weg s von ß. b, wobei ß = 2 t Schritte pro Umdrehung und b
= Abstand zwischen dem Schwerpunkt der Kugel und dem Mittelpunkt 16 der Platte.
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Bei einer kreisförmigen Bahn der Kugel auf der Platte bleibt der Abstand
b jeweils konstant. Bei einer spiralförmigen Bahn der Kugel wird b kontinuierlich
abnehmen oder zunehmen.
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Wenn die Kugel eine kreisförmige Bahn auf der Platte zurücklegt, ist
nur eine Lichtquelle nötig, um die Stellung der Kugel in vertikaler Richtung konstant
zu halten, da der Abstand b fest ist. Wenn jedoch die Kugel eine spiralförmige Bahn
zurücklegt, muß auch dieser variierende Abstand b zum Mittelpunkt bestimmt werden.
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Zu diesem Zweck wird vorzugsweise eine zweite Lichtquelle 15 verwendet,
die neben der ersten Lichtquelle 14 an der gleichen Seite der Prüfplatte angeordnet
ist. Bei Unterbruch des Lichtes dieser zweiten Lichtquelle wird ein zweiter linienförmiger
Schatten erhalten, der ebenfalls auf den Lichtdetektor 13 fällt. Der Abstand zwischen
dem Anfall des ersten linienförmigen Schattens zum Anfall des zweiten linienförmigen
Schattens, d.h. der Winkel zwischen beiden Schatten, ist ein Maß für den Abstand
der Kugel zum Mittelpunkt 16.
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Mit Vorteil wird der Abstand zwischen dem einen und dem anderen Anfall
in der elektrischen Einheit zu einem Korrektursignal für die aus der Drehgeschwindigkeit
der Platte abgeleiteten Werte der Viskosität umgewandelt.
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Die Figur 4 zeigt ein vereinfachtes Blockschema der Steuerung des
Motors 9. Die elektrische Einheit 18 versorgt einerseits die Speisung der Lichtquelle
14 und 15 und das Abtasten des Lichtdetektors 13. Andererseits empfängt die Einheit
18 das Detektionssignal des Detektors 13 und setzt dieses in ein Steuersignal p
für den Motor um. Das Steuersignal p wird ebenfalls der Verarbeitungsschaltung 28
zur Ableitung der Viskosität2 zugeführt. Gleichzeitig gibt die Einheit 18 ein auf
den veränderten Abstand b bezogenes Zeiteinheiten-Signal q an die Verarbeitungsschaltung
28 ab.
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Die Figur 5 zeigt ein Schema eines Ausführungsbeispieles der elektrischen
Einheit 18. Die in diesem Beispiel als Scheibe dargestellte Platte 4 wird durch
eine durch den Mittelpunkt 16 führende Achse des Sc-hrittmotors 9 angetrieben. Die
beiden Lichtquellen 14 und 15 können infrarote Lichtstrahler sein. Der Lichtdetektor
13, der ein Photostreifen mit z. B. 100 Photozellen mit einer Breite von 0,1 Millimeter
sein kann, ist in einer Abtastschaltung 20 enthalten. Unter Steuerung durch einen
Abtastimpulsgenerator 21 wird der Photostreifen 10.000 mal pro Sekunde von oben
nach unten abgetastet. Dabei werden die beiden Lichtquellen 14 und 15 durch einen
Quellenschalter 22 derart gesteuert, daß sie abwechselnd wirksam werden, indem die
Schaltung 20 am Ende jedes Abtastvorganges.ein Abtast-Endsignal an den Quellenschalter
22 liefert.
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In Abhängigkeit von der Stellung der Kugel 3 auf der Platte 4 wird
dadurch eine Anzahl der Photozellen des Photostreifens für die Infrarotstrahlung
sowohl der Lichtquelle 14 als auch der Lichtquelle 15 abgedeckt. Dabei wird ein
durch die Kugel verursachter linienförmiger Schatten auf die erwähnten Zellen fallen.
Wenn die Geschwindigkeit der Kugel nach unten größer ist als die nach oben gerichtete
Geschwindigkeit der Platte an der Stelle der Kugel wird der linienförmige Schatten
der Kugel immer tiefer angeordnete Photozellen treffen.
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Der Zähler 23 hat drei Signaleingänge a, b und c bzw.
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zum Zählen der Abtastimpulse des Generators 21, für die Richtung des
Zählens und zur Aufnahme des Schattensignales, das angibt, daß das Zählen unterbrochen
werden kann. Außerdem liefert der Zähler 23 Zählsignale an Speicher 24 und 25 ,
die zu gewünschten Zeitpunkten den vorhandenen Zählstand festhalten.
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Die Wirkung der elektrischen Einheit 18 in zwei nacheinander folgenden
Abtastzyklen von je 100 usec wird anhand der zwei Detektionswellen formen in Figur
6 im folgenden erläutert.
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Das Abtasten des Streifens von der ersten (obersten) Zelle beginnt
in einem Abtastzyklus, in welchem die Quelle 14 wirksam ist. Der Zähler 23 beginnt
dann von der ersten abgetasteten Photozelle von diesem Zeitpunkt to an hoch zu zählen.
In einem gegebenen Augenblick fällt der linienförmige Schatten der Kugel bei Belichtung
durch die Quelle 14 auf eine Anzahl der Photozellen. Dabei bestimmt die Photozelle
n zum Zeitpunkt ta die Schattengrenze des Schattensignales an, und es wird das Zählen
im Zähler 23 unterbrochen. Wenn durch die Photozelle 100 das Abtast-Endsignal abgegeben
wird, wird durch den Zähler 23 der vorher bei der Photozelle n unterbrochene Zählstand
dem Speicher 24 abgegeben, welche Zählstand n mit dem Zeitabstand to -ta übereinstimmt.
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Beim folgenden zum 10 + 100 psec beginnenden Abtastzyklus ist dieQuelle
15 wirksam, wobei durch den Zähler nun hinunter gezählt wird. Bei der Photozelle
m wird die Schattengrenze des Schattensignals der Lichtquelle 15 festgestellt, wobei
im Zähler im Augenblick to + 100 + tb das Abzählen unterbrochen wird. Wenn in diesem
zweiten Zyklus die Photozelle 100 das Abtast-Endsignal liefert, wird durch den Zähler
der Zählstand n - m an den Speicher 25 abgegeben, welche Zählstand bei 100 psec
mit dem Zeitabstand ta - tb übereinstimmt. Darauf wird der Zähler
auf
Null zurückgestellt.
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Den (to - ta) Speicher 24 erhält bei der beschriebenen Arbeitsweise
einmal pro 200 psec eine neue Information betreffend die vertikale Stellung der
Kugel auf der Platte.
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Außerdem enthält der (ta - tb) Speicher 25 jeweils alle 200 sec eine
Information über die horizontale Lage der Kugel auf der Platte. Diese erhaltene
Information ist noch etwas unsicher wegen Rauschen, Schwingungen und Abmessungen
der punktförmigen Quellen und der Kugel. Daher wird diese Information nach einer
bestimmten Periode von mindestens vier msec gemittelt.
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Das Antriebsorgan kann wie beschrieben ein Schrittmotor sein, mit
einem ursprünglichen Antrieb von 48 Schritten pro Umdrehung, welche über eine Verzögerung
von 1 : 250 übertragen wird. Das bedeutet, daß für jede Umdrehung des Motors 12.000
Schritte erforderlich sind. Ein Schrittgenerator 26 besorgt mit einer Frequenz von
250 Schritten/sec, d.h. einem Schritt pro 4 msec, die Steuerung des Motors. Auf
den Schrittgenerator folgt ein durch dOn Speicher 24 gesteuerter Schrittteiler 27,
welcher eingerichtet ist, um im Geschwindigkeitsbereich von Null bis 250 Stufen
pro Sekunde einen dynamischen Antrieb des Schrittmotors und damit eine dynamische
Stellungsregelung der Kugel zu ermöglichen, wobei minimale Beschleunigungen auftreten.
Durch Steuerung des mindestens nach 4 msec gemittelten (to - ta)-Wertes wird der
Teilfaktor des Schrittteilers 27 derart eingestellt, daß die Platte eine der nach
unten führenden Bewegung der Kugel entgegengerichtete Drehgeschwindigkeit erhält,
so daß die Kugel in vertikalter Richtung an ungefähr der gleichen Stelle verbleibt.
Zu diesem Zweck kann der Teilfaktor des Schrittteilers 27 in einem Bereich von 2,5
Stufen pro Sekunde bis 250 Stufen pro Sekunde liegen. Dabei werden die festen Teil
faktoren, die bei der Hochrechnung und der Abwärtsrechnung aufbinderfolgenden gleichmäßig
verschieden sind, durch die to - ta Information bestimmt. Je nach eine höhere Schrittfrequenz
erfordert wird, somit ein kleinerer Teil faktor, muß
der to - ta
Wert größer sein, was einiges Spiel in der vertikalen Stellung der Kugel zur Folge
hat.
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Wenn die Kugel beim Beschreiben ihrer Bahn auf der Platte vertikal
betrachtet in eine tiefere Lage kommt, muß der Wert n und somit to-ta größer und
somit der Teil faktor im Schrittteiler 27 entspreechend kleiner werden. Dabei wird
die Antriebsgeschwindigkeit des Schrittmotors 9 größer, so daß sich die Platte schneller
dreht, um die Kugel auf der gleichen Höhe zu halten.
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Sobald der gemittelte Wert von to - ta kleiner ist als eine bestimmte
minimale Zahl, somit ein größerer fester Teilfaktor, wird die Zufuhr der Schrittsignale
an den Motor unterdrückt. Durch die Wahl eines derartigen Referenzwertes, d.h. einer
bestimmten vertikalen Stellung der Kugel, kann die Gewindesbiegung der spiralförmigen
Kugelbahn auf der Platte beeinflußt werden.
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Das Steuersignal p des Motors 10 wird ebenfalls der Verarbeitungsschaltung
28 zur Ableitung und Registrierung t der Viskosität nach der Beziehung - Konst.-5-
zugeführt. Mit Rücksicht auf diesen Abstand s bedeutet jeder gebildete Schritt einen
durch die Kugel zurückgelegten Weg von ß t b, wobei 2 sf und b der Abstand zwischen
ß = und b der Abstand zwischen 250 . 48 dem Schwerpunkt der Kugel und dem Mittelpunkt
16 der Platte.
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Wie bereits erwähnt, ist bei einer kreisförmigen Bahn der Kugel zur
Bestimmung der Viskosität der in dem Speicher 24 festgehaltene Zählstand n ausreichend.
Bei einer spiralförmigen Bahn der Kugel muß jedoch zu dieser Bestimmung eine weitere
Angabe erhalten werden von der horizontalen Stellung der Kugel, und zwar mittels
des in dem Speicher 25 festgehaltenen Zähl-
standes n-m. Das verhältnismäßig
gut lineare Verhältnis zwischen b und dem erhaltenen Wert n-m ist wichtig Lür die
Bestimmung des von der Kugel auf der Platte wirklich zurückgelegten Weges.
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t In der Beziehung = Konst. l;y- b stellt t eine absolute Zeiteinheit
dar. Der durch den Speicher 25 gesteuerte Zeitgenerator 29 gibt ein aus Zeiteinheiten
t/b bestehendes Signal q an die Verarbeitungsschaltung 28 ab. In dieser Verarbeitungsschaltung
wird das Steuersignal p durch die Zeiteinheiten t/b bemustert, wobei das Ausgangssignal
ein direktes Maß für die augenblichliche Viskosität, welche bei der Bewegung der
Kugel im auf der Platte angebrachten Stoff vorgefunden wird, darstellt.
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Wie bereits beschrieben, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung mit
Vorteil zum Untersuchen des rheologischen Verhaltens während der Filmbildung von
Deckstoffen verwendet werden, welche in flüssiger oder mehr fester Form angebracht
sind. Dabei können verschiedene Trocknungsbedingungen und verschiedene Formulierungsparameter
abenfalls untersucht werden.
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In der Figur 7 ist ein Beispiel einer Messung durcqdie erfindungsgemäße
Vorrichtung der veränderlichen Viskosität in Pa.s eines Lacks mit einem hohen Feststoffgehalt
bei einem bestimmten Temperaturzeitprogramm dargestellt. In der Figur zeigen die
Kurven 1 und 2 den Lack mit 0,3 % und mit 0,6 % Katalysator. Im Gebiet f wird zum
Abdampfen die Temperatur auf 23 OC gehalten, und im Gebiet g wird zur Trocknung
eine Erhitzung auf 125 "C verwendet. Es ist dabei ersichtlich, daß die Viskosität
zuerst stark abnimmt und darauf stark zunimmt.