DE3418501C2 - - Google Patents
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- G05B13/02—Adaptive control systems, i.e. systems automatically adjusting themselves to have a performance which is optimum according to some preassigned criterion electric
- G05B13/04—Adaptive control systems, i.e. systems automatically adjusting themselves to have a performance which is optimum according to some preassigned criterion electric involving the use of models or simulators
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Description
Die Beschreibung betrifft eine Vorrichtung zur prädiktiven zeitdiskreten
Ein-Aus-Regelung zeitkontinuierlicher Prozesse mit
binär wirkenden schaltenden Stellelementen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Binäre schaltende Stellelemente zeichnen sich durch hohe Zu
verlässigkeit und Robustheit aus. Die Einstellung der Para
meter bekannter Zweipunktregler erfolgt mit Hilfe von Emp
fehlungen, die auf empirischen Untersuchungen an verschie
denen, durch einfache Kenngrößen beschriebenen Modellpro
zessen beruhen. Eine analytische Bestimmung der Reglerpara
meter derart, daß eine Bewertungsfunktion minimiert wird,
ist aufgrund der Nichtlinearität des Reglers nur mit sehr
hohem Aufwand möglich.
Schwierigkeiten bei der Reglerauslegung entstehen vor allem
dann, wenn der zu regelnde Prozeß durch die Kenngrößen der
zugrundeliegenden Modellprozesse nicht genügend genau be
schrieben wird oder sein dynamisches Verhalten nicht aus
reichend bekannt oder zeitlich veränderlich ist.
In den letzten Jahrzehnten wurden adaptive Regelkonzepte
entwickelt, die in der Lage sind, sich selbsttätig an die
aktuellen Betriebsbedingungen des zu regelnden Prozesses
anzupassen und damit die Regelgüte bei ungenügend bekanntem
oder zeitlich veränderlichem Prozeß gegenüber festeinge
stellten Reglern zu erhöhen. Mittels bekannter Verfahren zur
parametrischen Modellbildung wird dabei ein Prozeßmodell be
stimmt, daß zum Einstellen der im Sinne eines Gütekriteriums
optimalen Regelstrategie verwendet wird.
Die bisher bekannten Verfahren dieser Art setzen eine belie
big innerhalb des Stellbereichs veränderbare Stellgröße
voraus. Sie sind damit nicht direkt für eine einstellbare
Regelvorrichtung für binäre Stellgrößen mit nur zwei reali
sierbaren Schaltzuständen des schaltenden Stellelements an
wendbar. Seit einigen Jahren sind jedoch Verfahren bekannt
und in zeitdiskret arbeitenden Regeleinrichtungen eingesetzt,
bei denen unter Berücksichtigung der genannten Beschränkung
der Anzahl der Schaltzustände entsprechend abgewandelte adaptive
Regelverfahren angewendet werden. Dabei werden zur
Bestimmung der Stellgröße Mehrschritt-Vorhersagen der Re
gelgrößenverläufe eines zeitdiskreten linearen Prozeßmodells
für mehrere Abtastschritte im voraus als Reaktion auf
mögliche Stellgrößenfolgen verwendet und die Parameter
mit einem Parameterschätzverfahren ermittelt und zur Anpas
sung an den zu regelnden Prozeß auch bei sich änderndem
Prozeßverhalten in jedem Abtastschritt aktualisiert (Bred
dermann, R.: Realization and Application of a Selftuning
On-Off Controller. Proceedings of the International Sympo
sium on Adaptive Systems, Bochum, BRD, 1980, und Hoffmann,
U.; Breddermann, R.: Entwicklung und Erprobung eines Kon
zepts zur adaptiven Zweipunktregelung, in: Regelungstech
nik 29. Jahrgang 1981, Heft 6, S. 212-213).
Die aus der Literatur bekannten Verfahren zur Identifikation
werden dazu benutzt, die Parameter eines zeitdiskreten parametrischen
Prozeßmodells zu schätzen. Mit diesem Prozeßmodell
werden nach Breddermann a.a.O. in jedem Abtastschritt die Reaktionen,
d. h. die zukünftigen Ausgangssignale des Prozesses infolge
aller möglichen Stellsignalfolgen innerhalb des Prädiktionszeitraumes
berechnet. Die Absolutwerte der Differenzen von
Ausgangssignalfolgen und Sollwert werden aufaddiert und bilden
dann ein Gütemaß für die zugehörige Stellsignalfolge. Die
Stellsignalfolge mit dem kleinsten Gütemaß, d. h. die die geringsten
Abweichungen der Regelgröße vom Sollwert hervorruft,
wird als optimale Folge ausgewählt. Von dieser Folge wird der
erste Wert als Stellsignal an den Prozeß ausgegeben.
Die in den genannten Schriften beschriebenen Ausführungs
formen zeigen eine noch nicht vollkommene Realisierung eines
verbesserungsfähigen Verfahrens zur adaptiven Ein-Aus-Rege
lung. lnsbesondere ist ein hoher apparativer Aufwand erfor
derlich. Die Bedienung der entsprechend komplexen Regelein
richtung muß durch hochqualifiziertes Personal erfolgen.
Die in der zuerst genannten Schrift beschriebenen Regeler
gebnisse zeigen das im allgemeinen unerwünschte und in vie
len Anwendungsfällen nicht tolerierbare Phänomen, daß beim
Starten des zu regelnden Prozesses und nach Sollwertverän
derungen, denen der Prozeß nachgeführt werden soll, ein
deutliches Überschwingen der Regelgröße auftritt. Nach den
der Schrift zu entnehmenden Hinweisen ist eine Verminderung
von Überschwingungen in solchen Fällen nur durch eine noch
malige Erhöhung des apparativen Aufwands zu erzielen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zeitdiskret
arbeitende Regelvorrichtung für binäre schaltende Stellele
mente zu schaffen, die beim Star
ten des Prozesses und nach Sollwertänderungen Überschwingen
weitgehend vermeidet.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale im
Anspruch 1 gelöst.
Eine verbesserte Parameterschätzeinrichtung und zwei alter
nativ arbeitende Regeleinrichtungen werden kombinatorisch
durch eine Umschalteinrichtung in Abhängigkeit vom Sollwert
und der Regelgröße aktiviert, wobei die Regelgröße über
eine Meßeinrichtung periodisch erfaßt und der Sollwert über
eine Einrichtung zur Eingabe und Veränderung desselben vor
gegeben werden kann. Die Ausgabe der von der aktiven Regel
einrichtung ermittelten Stellgröße erfolgt über eine Stell
einrichtung mit zwei Schaltzuständen, etwa einem Schütz zum
Schalten elektrischer Heizungen bei thermischen Prozessen.
Durch die Umschaltung zwischen den genannten Regeleinrich
tungen wird vorteilhaft erreicht, daß jeweils diejenige Re
geleinrichtung tätig ist, die speziell dafür geeignet ist,
im stationären Zustand des Prozesses Störungen auszuregeln
oder Änderungen der Prozeßdynamik zu folgen bzw. beim Star
ten des Prozesses oder nach Sollwertänderungen den Prozeß
zügig und ohne Überschwingen auf den gewünschten Sollwert
zu bringen und dabei gleichzeitig die Prozeßdynamik im neu
en Arbeitspunkt zu erfassen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird durch
die Umschalteinrichtung die Regeleinrichtung für den tran
sienten Zustand des Prozesses, d.h. für die Regelung beim
Starten des Prozesses und nach Sollwertänderungen, dann ak
tiviert, wenn die Vorrichtung zum Starten des Prozesses ein
geschaltet oder ein neuer geänderter Sollwert eingegeben
wird, und die Regeleinrichtung für den stationären Zustand
wird dann aktiviert, wenn die gemessene Regelgröße im tran
sienten Zustand zum ersten Mal einen vorgegebenen Abstand
vom Sollwert erreicht. Dadurch wird vorteilhaft erreicht,
daß einem neuen Sollwert unverzüglich gefolgt werden kann
bzw. eine schnelle und geeignete Reaktion auf Störungen er
folgen kann, wenn der Prozeß in der Nähe des Sollwertes vom
transienten in den stationären Zustand übergeht.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
liefert die Parameterschätzeinrichtung, die nach der bekann
ten Methode der kleinsten Fehlerquadrate mit U-D-Faktorisie
rung arbeiten kann, die aktuellen Werte der geschätzten Pro
zeßparameter und die für eine Vorhersage von Regelgrößen
verläufen erforderlichen aktuellen und zu früheren Zeitpunk
ten gemessenen bzw. bestimmten Werte der Regel- bzw. der
Stellgröße als Prozeßmodell an die jeweils aktive Regelein
richtung. Das Verfahren der U-D-Faktorisierung ist beschrie
ben in dem Aufsatz von Bierman, G.: Measurement Updating
Using the U-D-Factorization, Automatica 12, 1976,
S. 375-382. Die Verwendung des genannten Verfahrens ist da
bei zweckmäßig, da es gegenüber der bisher verwendeten Met
hode in Form einer schnell arbeitenden, numerisch stabilen
Parameterschätzeinrichtung einfach verwirklicht werden kann.
Das Prozeßmodell kann in gleicher Weise in beiden Regelein
richtungen zur Vorhersage weiterverwendet werden, so daß
hierdurch eine Reduktion des apparativen Aufwandes möglich
ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
wird bei der Regeleinrichtung für den stationären Zustand
des Prozesses die Vorhersage der 2 r möglichen Regelgrößen
verläufe über r Prädiktionsschritte so durchgeführt, daß bei
der sukzessiven Vorhersage des jeweils nächsten Regelgrößen
verlaufs nur soviele Schaltzustände der momentan untersuch
ten Stellgrößenfolge in den am weitesten in der Zukunft lie
genden Prädiktionsschritten verändert werden, daß sich eine
neue, bei dieser Vorhersage noch nicht verwendete Stell
größenfolge ergibt, die möglichst viele Schaltzustände mit
vorher verwendeten gemeinsam hat. Dadurch wird vorteilhaft
erreicht, daß die einmal gewonnene Information über mög
liche zukünftige Regelgrößenverläufe bei der sukzessiven
Vorhersage wiederverwendet werden kann. Dadurch kann der
apparative Aufwand und die zur Vorhersage benötigte Bearbei
tungszeit der Regeleinrichtung reduziert werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
wird bei der Regeleinrichtung für den stationären Zustand
des Prozesses zur Vorhersage jeder Prädiktionsschritt in
mehrere Abtastschritte unterteilt, wobei die Schaltzustände
in den Abtastschritten eines Prädiktionsschritts gleich blei
ben. Dadurch wird vorteilhaft erreicht, daß bei gleichblei
bendem Prädiktionszeitraum die Abtastzeit und damit die Do
sierbarkeit der Stell-Leistung verkleinert werden kann und
dabei die benötigte Bearbeitungszeit nur noch linear und
nicht mehr exponentiell mit dem Verhältnis Vorhersagezeitraum/Abtastzeit anwächst.
Die Bestimmung der Bewertungskenngröße jedes vorhergesagten
Regelgrößenverlaufs erfolgt in bekannter Weise unmittelbar
bei der Vorhersage des jeweiligen Regelgrößenverlaufs. In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird
in einer Stellgrößenauswahl-Einrichtung durch Vergleich der
Bewertungskenngröße des gerade vorhergesagten mit der des
vor diesem vorhergesagten Regelgrößenverlaufs direkt bei der
jeweiligen Vorhersage die im nächsten Abtastschritt auszu
gebende Stellgröße ausgewählt. Dadurch wird vorteilhaft ei
ne am Ende jedes Abtastschritts erforderliche Suche eines
Minimalwertes aus 2 r Bewertungskenngrößen vermieden und der
benötigte apparative Aufwand verringert.
Beim Starten des Prozesses und nach Sollwertänderungen ist
die Anzahl der sinnvollen Stellgrößenfolgen, die zur Vor
hersage möglicher zukünftiger Regelgrößenverläufe herange
zogen werden, kleiner als 2 r . Ziel des Stelleingriffs in
den genannten transienten Zuständen der Prozesse ist, durch
eine konstante Stellgröße die Regelgröße möglichst schnell
in die Nähe des gewünschten Sollwertes zu bringen, um dann
durch genügend frühes Umschalten auf die andere Stellgröße
die Regelgröße möglichst überschwingungsfrei an den Soll
wert heranzufahren. In weiteren bevorzugten Ausgestaltungen
der Erfindung kann vorteilhaft berücksichtigt werden, daß
bei solchen Zuständen der Prozesse nur die Vorhersage eines
einzigen Regelgrößenverlaufs erforderlich ist. In einer be
vorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist deshalb die beim
Starten des Prozesses und nach Sollwertänderungen aktive
Regeleinrichtung so ausgelegt, daß der Extrempunkt des zu
künftigen Regelgrößenverlaufs aufgrund einer einzigen be
sonderen Stellgrößenfolge vorhergesagt wird, bei der nur ein
einmaliges Umschalten der Stellgröße vorgesehen ist, näm
lich nach dem ersten Abtastschritt dieser Stellgrößenfolge.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
enthält die Regeleinrichtung für den transienten Zustand
des Prozesses eine Stellgrößenauswahl-Einrichtung, die die
für den nächsten Abtastschritt gültige Stellgröße dann zur
Regelung verwendet, wenn der Extrempunkt des vorhergesagten
Regelgrößenverlaufs bei positiven Sollwertänderungen unter
halb, bei negativen Sollwertänderungen oberhalb des neuen
Sollwertes liegt und somit kein Überschwingen der Regelgröße
auftritt.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist die Stellgrößenauswahl-Einrichtung einer für den tran
sienten Zustand des Prozesses eingesetzten Regeleinrich
tung so ausgelegt, daß in allen anderen als den oben be
schriebenen Fällen, bei denen also auch im nächsten Abtast
schritt ein Überschwingen der Regelgröße vorhergesagt wird,
die im nächsten Abtastschritt auszugebende Stellgröße vor
teilhaft durch Umschalten der bei der Vorhersage im ersten
Abtastschritt der Stellgrößenfolge gültigen Stellgröße aus
gewählt wird.
Die beim Starten des Prozesses und bei Sollwertänderungen
aktive Regeleinrichtung verwendet erfindungsgemäß eine ge
ringere Anzahl von Vorhersagen möglicher zukünftiger Regel
größenverläufe als die im stationären Zustand des Prozesses
aktivierte Regeleinrichtung. Die dadurch eingesparte Bear
beitungszeit wird in einer weiteren Ausgestaltung der Er
findung vorteilhaft dazu genutzt, dem zugehörigen Prädiktor
eine weiter in die Zukunft reichende Vorhersage des oben er
wähnten einzigen Regelgrößenverlaufs zu ermöglichen. Auf
diese Weise wird vorteilhaft das rechtzeitige Erkennen des
Umschaltzeitpunktes sichergestellt und ein gegebenenfalls
zu spätes Umschalten aufgrund einer zu geringen Anzahl r von
Prädiktionsschritten vermieden.
Bei nicht oder fehlerhaft geschätzten Parametern des zur Vor
hersage verwendeten Prozeßmodells kann es bei Vorrichtungen
der obigen Art in stärkerem Maße als bei konventionellen Re
gelgeräten zu Ausgaben falscher Stellgrößen kommen, die den
Prozeß in unzulässige Betriebszustände bringen können. In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
wird deshalb eine übergeordnete Grenzwertüberwachungsein
richtung in der Weise eingesetzt, daß bei Über- oder Unter
schreiten der vorgebbaren oberen bzw. unteren Grenzwerte
der Regelgröße die bis dahin aktive Regeleinrichtung abge
schaltet und die Stellgröße des Prozesses auf Aus bzw. Ein
geschaltet wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß eine manuell aktivierbare Grenzwertüber
wachungseinrichtung zur Regelung des Prozesses eingesetzt
wird. Mittels der Stelleinrichtung wird dabei der Prozeß so
angeregt, daß die Regelgröße sich periodisch innerhalb eines
Bereichs mit vorgebbarer oberer und unterer Grenze bewegt.
Diese im Vergleich zur Arbeitsbewegung im stationären Zu
stand im allgemeinen stärkere Bewegung der Regelgröße kann
in der Parameterschätzeinrichtung vorteilhaft dazu verwen
det werden, ein mit dem realen Prozeß möglichst gut überein
stimmendes Prozeßmodell zu bestimmen. Bei einer späteren
Zuschaltung einer der genannten Regeleinrichtungen kann der
Prädiktor auf ein von Anfang an brauchbares Prozeßmodell
zurückgreifen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, die Stelleinrichtung zur Ausgabe der Stell
größe zur gleichen Zeit und im gleichen Takt wie die Meßein
richtung zur Erfassung der Regelgröße zu betreiben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich
nung näher erläutert:
Über eine Eingabeeinrichtung 1 können die Werte der physi kalischen Größen Sollwert (Anschluß 2), Grenzwerte der Re gelgröße (Anschluß 3) und Abtastzeit (Anschluß 55) eingege ben und eine Grenzwertüberwachungseinrichtung 12 zur Steu erung des Prozesses bei einer Parameterschätzung ohne adap tive Regelung (Anschluß 4) aktiviert werden. Der Sollwert wird als zeitdiskreter Wert w über Leitung 5 einer Umschalt einrichtung 11 und einer über einen Schalter 14 aktivierten Regeleinrichtung 9 oder 10 zugeführt. Über eine Leitung 7 werden die zwei Grenzwerte der Regelgröße als Signale Y max und Y min an die Grenzwertüberwachungseinrichtung 12 weiter geleitet. Diese Einrichtung wird entweder über ein Signal auf Leitung 6 entsprechend der Eingabe der Parameterschät zung über Anschluß 4 oder bei Über- bzw. Unterschreiten der beiden genannten Grenzwerte aktiviert.
Über eine Eingabeeinrichtung 1 können die Werte der physi kalischen Größen Sollwert (Anschluß 2), Grenzwerte der Re gelgröße (Anschluß 3) und Abtastzeit (Anschluß 55) eingege ben und eine Grenzwertüberwachungseinrichtung 12 zur Steu erung des Prozesses bei einer Parameterschätzung ohne adap tive Regelung (Anschluß 4) aktiviert werden. Der Sollwert wird als zeitdiskreter Wert w über Leitung 5 einer Umschalt einrichtung 11 und einer über einen Schalter 14 aktivierten Regeleinrichtung 9 oder 10 zugeführt. Über eine Leitung 7 werden die zwei Grenzwerte der Regelgröße als Signale Y max und Y min an die Grenzwertüberwachungseinrichtung 12 weiter geleitet. Diese Einrichtung wird entweder über ein Signal auf Leitung 6 entsprechend der Eingabe der Parameterschät zung über Anschluß 4 oder bei Über- bzw. Unterschreiten der beiden genannten Grenzwerte aktiviert.
Die von Parameterschätzeinrichtung 16 über Leitung 17 ausge
gebenen geschätzten Parameter eines zeitdiskreten linearen
Modells werden als Parameterfolge einem Prädiktor der Re
gelgröße über die Prozeßtotzeit 19 und einem Prädiktor über
den Vorhersagezeitraum 27 bzw. 39 der jeweils aktiven Regel
einrichtung zugeführt. In gleicher Weise werden die zur Vor
hersage benötigten Signalwerte der Regel- und Stellgröße als
Signalfolge x über Leitung 18 an den Prädiktor über die Pro
zeßtotzeit 19, die Grenzwertüberwachungseinrichtung 12 und
die Umschalteinrichtung 11 weitergeleitet, wobei für die
beiden letztgenannten Einrichtungen jeweils nur der in x
enthaltene aktuelle Wert der Regelgröße y benötigt wird.
Auf der Basis von x und wird mit dem Prädiktor über die
Prozeßtotzeit 19 eine Vorhersage zukünftiger Werte der Re
gelgröße über die Prozeßtotzeit zeitdiskret durchgeführt,
wobei die Prozeßtotzeit durch d Abtastschritte als Vielfaches
der Abtastzeit T realisiert wird. Die ersten d vorhergesag
ten Werte werden zusammen mit den bis zum momentanen Abtast
schritt bekannten Stellgrößen als Signalfolge auf Leitung
20, und der zuletzt vorhergesagte Regelgrößenwert wird auf
Leitung 21 übertragen.
In der Darstellung der Zeichnung ist die Regeleinrichtung 9
für den stationären Zustand des Prozesses mittels einer Um
schalteinrichtung aktiviert durch die angegebene Stellung
der Schalter 14 und 15. Bei der Regeleinrichtung 9 für den
stationären Zustand des Prozesses wird mittels eines Zählers
in einer Zähler- und Schalteinrichtung 22 ein Impuls auf
Leitung 23 an einen Generator 24 der Stellgrößenfolge gege
ben, der daraufhin erfindungsgemäß eine der 2 r Stellgrößenfolgen
U aus der jeweils vorher verwendeten Stellgrößenfolge
generiert und als Signalfolge auf Leitung 25 an den Verglei
cher 26 der Stellgrößenfolgen schickt. Dieser stellt fest,
wieviele Schaltzustände der generierten Stellgrößenfolge
U nicht mit der vorher generierten übereinstimmen und lei
tet diese Zahl p über Leitung 25′ und die Stellgrößenfolge
U über Leitung 25″ weiter an den Prädiktor über den Vorher
sagezeitraum 27. Hier werden für diese p Prädiktionsschrit
te, in denen die beiden zuletzt generierten Stellgrößenfol
gen U nicht übereinstimmen, die zukünftigen Werte der Regel
größe auf der Basis der geschätzten Parameter über Lei
tung 17, der vektoriellen Signalfolge über Leitung 20 und
dem Regelgrößenwert über Leitung 21 vorhergesagt und zu
sammen mit den (r-p) schon bestimmten Werten der Regelgröße
als Regelgrößenverlauf Y über Leitung 28 einer Bewertungs
einrichtung 31 zugeführt. Zusammen mit der in einem Soll
wertspeicher 29 mittels Aktualisierung durch den Sollwert
w über Leitung 5, in vektorieller Form erzeugten Sollwert
folge W , die über Leitung 30 übertragen wird, wird Y in der
Bewertungseinrichtung 31 bewertet. Die Bewertungskenngröße
J wird über Leitung 32 zusammen mit der Stellgrößenfolge
U über Leitung 25″′ der Stellgrößenauswahleinrichtung 33
zugeführt, in der jetzt lediglich der Wert von J mit dem
zuletzt gespeicherten Wert J verglichen wird. Falls dabei
der aktuelle Wert J kleiner ist als der zuletzt gespeicher
te, wird aus der zugehörigen Stellgrößenfolge U der Schalt
zustand für den nächsten Abtastschritt herausgegriffen, in
der Stellgrößenauswahleinrichtung 33 gespeichert und an
Leitung 35 zur Verfügung gestellt, andernfalls bleibt der
zuletzt an Leitung 35 verfügbare Schaltzustand erhalten.
Über Leitung 34 wird dann ein Impuls an den Zähler 22 aus
gegeben, der seinen Zählerstand inkrementiert und einen Im
puls auf Leitung 23 absetzt, der den oben beschriebenen
Bearbeitungsablauf wiederholt. Dieser Bearbeitungsablauf
wird so oft wiederholt, bis der Zähler 2 r mal inkrementiert
hat. Nach dem 2 r -ten Inkrement wird der Zähler zurückge
setzt und Schalter 36 geschlossen, so daß über die Verbin
dung von Leitungen 35, 45 und 48 der Schaltzustand an
Stelleinrichtung 13 anliegt, wo er zum nächsten Abtastzeit
punkt als Stellgröße übernommen werden kann.
Bei Umschaltung der Schalter 14 und 15 durch die Umschalteinrichtung
wird die Regeleinrichtung für den transienten
Zustand des Prozesses 10 aktiviert. Hier werden einem Prä
diktor über den Vorhersagezeitraum 39 die Signalfolge , der
Wert der Regelgröße und die Folge der Prozeßparameter
wie bei der anderen Regeleinrichtung über die entsprechend
geschalteten Leitungen 17, 20 und 21 zugeführt. Der Sollwert
wird einem Generator der Stellgrößenfolge 37 über Leitung 5
zugeführt. In Abhängigkeit davon, ob der erfolgte Sollwert
sprung positiv oder negativ ist, wird dieser Generator er
findungsgemäß eine Stellgrößenfolge U erzeugen, die in ihrem
ersten Abtastschritt den Schaltzustand Ein und ansonsten den
Schaltzustand Aus enthält bzw. aus den jeweils inversen Schalt
zuständen aufgebaut ist. Diese Stellgrößenfolge U wird über
Leitung 38 an den Prädiktor 39 weitergeleitet, wo dann eine
Vorhersage des Regelgrößenverlaufs als Reaktion auf diese
Stellgrößenfolge über den gesamten vorgegebenen Prädiktions
zeitraum erfolgt, wobei dieser Prädiktionszeitraum erfin
dungsgemäß so bemessen ist, daß eine möglichst vollständige
Ausnutzung der verfügbaren Bearbeitungszeit erreicht wird.
Gleichzeitig wird in dem Prädiktor 39 der Extrempunkt des Re
gelgrößenverlaufs y ex ermittelt, der dann mit dem Sollwert w
über Leitungen 40 bzw. 5 einer Bewertungseinrichtung 41 zu
geführt wird. Diese Bewertungseinrichtung stellt nun die Re
gelabweichung y d im Extrempunkt der Regelgröße fest und führt
diese auf Leitung 42 einer Stellgrößenauswahleinrichtung 43
zu. Aus der dort ebenfalls über Leitung 38′ zugeführten Stell
größenfolge U wird dann, wenn die Regelabweichung y d kein
Überschwingen erwarten läßt, der Schaltzustand des ersten Ab
tastintervalls der Stellgrößenfolge über Leitung 44 weiter
geleitet, andernfalls wird der Schaltzustand auf dieser Lei
tung ausgegeben, der sich durch Umschalten des Schaltzu
stands für den ersten Abtastschritt der Stellgrößenfolge
ergibt. Eine Wiederholung dieses Bearbeitungsverlaufs erfolgt
hier nicht, im Gegensatz zur Arbeitsweise der anderen
Regeleinrichtung. Durch die verbundenen Leitungen 44, 45
und 48 ist der Schaltzustand dann zum nächsten Abtastschritt
an der Stelleinrichtung verfügbar.
Die Umschalteinrichtung 11 aktiviert mittels der Schalter
14 und 15 die Regeleinrichtung 10, wenn der an Leitung 5 an
liegende Sollwert w verändert wird. Sie aktiviert mittels
der Schalter 14 und 15 die Regeleinrichtung 9, wenn bei Re
gelung im transienten Zustand des Prozesses mittels Regel
einrichtung 10 der Abstand zwischen w (Leitung 5) und dem
Signal y aus der Signalfolge x (Leitung 18) kleiner oder
gleich einem vorgegebenen Abstand wird.
Die Grenzwertüberwachungseinrichtung 12 schaltet mittels ei
nes Schalters 46 die aktive Regeleinrichtung ab durch Auf
trennen der Verbindung der Leitungen 45 und 48 und gibt selbst
den Schaltzustand für den nächsten Abtastschritt über Leitung
47 aus, wenn die Regelgröße y aus der Signalfolge x (Lei
tung 18) die Grenzwerte über- bzw. unterschreitet oder wenn
sie über einen Impuls auf Leitung 6 aufgrund einer manuel
len Bedienung aktiviert wird.
Von der Eingabeeinrichtung 1 wird ein der Abtastzeit T ent
sprechendes Signal über Leitung 56 der Stelleinrichtung 13
und Meßeinrichtung 8 zugeführt, die dieses Signal für eine
synchrone, zeitdiskrete Ausgabe der binären Stellgröße Ein
oder Aus (über Leitung 49) an den Prozeß 50 und Erfassung
der meßbaren Regelgröße (Leitung 51) verwenden. Die dabei
zu den Taktzeiten in der Meß- und Stelleinrichtung (8, 13)
vorliegenden Signale der Stell- bzw. Regelgröße werden auf
Leitung 52 bzw. 53 als zeitdiskrete Werte der Parameter
schätzeinrichtung 16 zugeführt, die die Signalfolge x und
die Parameter auf der Basis der oben genannten Schätz
methode für die anschließende Bearbeitung durch die Regel
einrichtungen bestimmt.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur prädiktiven zeitdiskreten Ein-Aus-Rege
lung zeitkontinuierlicher Prozesse mit binär wirkenden
schaltenden Stellelementen, die
- - zwei alternativ arbeitende Regeleinrichtungen, eine für den stationären Zustand des Prozesses und eine für den transienten Zustand, d.h. für das Anfahren des Prozesses bzw. für das Nachfahren geänderter Sollwer te,
- - eine Umschalteinrichtung, die in Abhängigkeit vom je weiligen Sollwert und der gemessenen Regelgröße entwe der die eine oder die andere dieser Regeleinrichtungen aktiviert, und
- - eine Parameterschätzeinrichtung, welche ein für beide Regeleinrichtungen verwendbares, mittels quasikonti nuierlicher Auswertung von Stell- und Regelgröße ge wonnenes Modell des zu regelnden Prozesses liefert,
enthält, dadurch gekennzeichnet,
- - daß als Kriterium für das Einschalten der Regelein richtung für den transienten Zustand das Anfahren des Prozesses bzw. eine an der Vorrichtung vorgenommene Änderung des Sollwerts herangezogen wird,
- - daß das Umschalten auf die Regeleinrichtung für den stationären Zustand dann erfolgt, wenn die Abweichung der Regelgröße vom Sollwert eine vorgebbare Schranke unterschreitet, und
- - daß die Regeleinrichtung für den transienten Zustand eine Stellgrößenfolge durch Vorhersage des Extrempunkts des Regelgrößenverlaufs derart generiert, daß die Regelgröße beim Anfahren des Prozesses bzw. bei einer Sollwertänderung den vorgegebenen Sollwert stets in möglichst kurzer Zeit überschwingfrei erreicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der im stationären Zustand des Prozesses aktiven
Regeleinrichtung durch eine vorgegebene Unterteilung der
einzelnen zeitdiskreten Prädiktionsschritte in mehrere
Abtastschritte der Vorhersagezeitraum von der Wahl der
Abtastzeit entkoppelt werden kann.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bestimmung einer Bewertungskenn
größe jedes vorhergesagten Regelgrößenverlaufs und die
daraus resultierende Auswahl der im nächsten Abtast
schritt auszugebenden Stellgröße gleichzeitig mit der
Vorhersage erfolgt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mittels einer Grenzwertüberwachungs
einrichtung bei Über- oder Unterschreiten der vorgeb
baren oberen bzw. unteren Grenzwerte der Regelgröße die
bis dahin aktive Regeleinrichtung abgeschaltet und die
Stellgröße des Prozesses auf Aus bzw. auf Ein geschaltet
wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine vom Bediener der Vorrichtung aktivierbare
Grenzwertüberwachungseinrichtung zur Regelung des Pro
zesses enthält, durch die der Prozeß mittels der Stell
einrichtung derart gesteuert werden kann, daß die Para
meterschätzeinrichtung ein für eine spätere adaptive
Regelung verwendbares Prozeßmodell liefert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stelleinrichtung synchron mit der Meßeinrichtung
betätigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843418501 DE3418501A1 (de) | 1983-06-03 | 1984-05-18 | Vorrichtung zur praediktiven zeitdiskreten ein-aus-regelung zeitkontinuierlicher prozesse mit binaer wirkenden stellelementen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3320224 | 1983-06-03 | ||
DE19843418501 DE3418501A1 (de) | 1983-06-03 | 1984-05-18 | Vorrichtung zur praediktiven zeitdiskreten ein-aus-regelung zeitkontinuierlicher prozesse mit binaer wirkenden stellelementen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3418501A1 DE3418501A1 (de) | 1984-12-06 |
DE3418501C2 true DE3418501C2 (de) | 1990-04-05 |
Family
ID=25811261
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843418501 Granted DE3418501A1 (de) | 1983-06-03 | 1984-05-18 | Vorrichtung zur praediktiven zeitdiskreten ein-aus-regelung zeitkontinuierlicher prozesse mit binaer wirkenden stellelementen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3418501A1 (de) |
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