DE19835137A1 - Vorrichtung zum Bestimmen der Konzentration einer Meßflüssigkeit - Google Patents
Vorrichtung zum Bestimmen der Konzentration einer MeßflüssigkeitInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Konzentration c einer Messflüssigkeit aus deren Leitfähigkeitswert sigma und deren Temperaturwert T. Um die Genauigkeit des Konzentrationswertes c entscheidend zu verbessern und gleichzeitig den Aufwand zum Bestimmen der Konzentration c zu verringern, schlägt die Erfindung vor, dass ein neuronales Netz (1) verwendet wird mit einer Eingangsschicht (2) mit mindestens zwei Eingängen (3) für den Leitfähigkeitswert sigma und den Temperaturwert T, mit einer Ausgangsschicht (4) mit einem Ausgang (5) für den Konzentrationswert c und mit einer zwischen der Eingangsschicht (2) und der Ausgangsschicht (4) angeordneten versteckten Schicht (6) mit mehreren zwischen den Eingängen (3) und dem Ausgang (5) geschalteten Neuronen (7).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Bestimmen der Konzentration c einer Mess
flüssigkeit aus deren Leitfähigkeitswert σ und deren Tempera
turwert T.
Die Leitfähigkeit σ einer Messflüssigkeit wird mithilfe eines
handelsüblichen Leitfähigkeitssensors ermittelt. Für verschie
dene Anwendungen ist jedoch nicht der Leitfähigkeitswert σ
einer Messflüssigkeit interessant, sondern vielmehr die
Konzentration c der Messflüssigkeit. In diesen Fällen muß der
Leitfähigkeitswert σ in die Konzentration c der Messflüssig
keit umgerechnet werden. Die Konzentration c ist ein Indikator
für die Anzahl aller in der Meßflüssigkeit gelösten Ionen. Die
gemessene Leitfähigkeit ist von der Konzentration der
Messflüssigkeit und deren Temperatur T abhängig. Der Zusammen
hang zwischen der Temperatur T und der Leitfähigkeit σ
einerseits und der Konzentration c andererseits ist
nichtlinear. Deshalb kann die Konzentration c nicht einfach
als eine Funktion f (σ, T) der Leitfähigkeit σ und der
Temperatur T dargestellt werden.
Aus diesem Grund werden nachdem Stand der Technik aus dem
nichtlinearen Kennlinienfeld der Konzentration c über der
Leitfähigkeit σ und der Temperatur T Messwerttripel ermittelt
und in einer Look-up-Tabelle abgespeichert. Mithilfe der
Messwerttripel wird das nichtlineare Kennlinienfeld
angenähert. Zum Bestimmen der Konzentration c aus einer
gemessenen Leitfähigkeit σ und einer gemessenen Temperatur T
wird zwischen den Messwerttripeln linear interpoliert.
Aufgrund des nichtlinearen Verlaufs des Kennlinienfeldes
weicht der durch lineare Interpolation ermittelte Konzentra
tionswert c jedoch unter Umständen stark von dem tatsächlichen
Wert der Konzentration c ab. Diese Abweichungen liessen sich
durch möglichst viele Messwerttripel, die in einem sehr
geringen Abstand zueinander liegen, vermindern. Allerdings
würde das einen zusätzlichen Aufwand zur Aufnahme einer derart
großen Zahl von Messwerttripeln bedeuten, und zum Abspeichern
einer derart großen Zahl von Messwerttripeln würde viel
Speicherplatz benötigt werden. Zur Lösung dieses Zielkonflikts
zwischen höherer Genauigkeit des Konzentrationswertes c
einerseits und einem möglichst geringen Arbeitsaufwand und
Speicherplatzbedarf andererseits wird in der Praxis ein
Mittelweg gewählt, der mit noch vertretbarem Arbeitsaufwand
und Speicherplatzbedarf ein Bestimmen des Konzentrationswertes
c mit einer akzeptablen Genauigkeit ermöglicht. Die so erziel
bare Genauigkeit reicht jedoch für eine Vielzahl von Anwen
dungen nicht aus.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum Bestimmen der Konzentration c einer Mess
flüssigkeit der eingangs genannten Art derart auszugestalten
und weiterzubilden, dass die Genauigkeit des Konzentrations
werts c entscheidend verbessert und gleichzeitig der Aufwand
zum Bestimmen der Konzentration c verringert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren löst die voranstehende Aufgabe
durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Danach ist das
eingangs bereits erörterte gattungsbildende Verfahren derart
ausgestaltet, dass ein neuronales Netz verwendet wird mit
einer Eingangsschicht mit mindestens zwei Eingängen für den
Leitfähigkeitswert σ und den Temperaturwert T, mit einer
Ausgangsschicht mit einem Ausgang für den Konzentrationswert c
und mit mindestens einer zwischen Eingangs- und
Ausgangsschicht angeordneten versteckten Schicht mit mehreren
zwischen den Eingängen und dem Ausgang geschalteten Neuronen.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass die Genauigkeit des
zu bestimmenden Konzentrationswertes c dadurch erhöht und der
Aufwand zum Bestimmen der Konzentration c dadurch verringert
werden kann, dass der Zusammenhang zwischen dem Leitfähig
keitswert a und dem Temperaturwert T einerseits und der
Konzentration c andererseits als eine Funktion c = f (σ, T)
dargestellt wird.
Das ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Bestimmen der
Konzentration einer Meßflüssigkeit nun erstmals möglich. Dabei
wird der tatsächliche Verlauf des Kennlinienfeldes der
Konzentration c mittels des neuronalen Netzes nachgebildet.
Dadurch wird die Genauigkeit des zu bestimmenden
Konzentrationswertes c erheblich erhöht. Außerdem können
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens der Rechenaufwand zum
Bestimmen der Konzentration c und der Speicheraufwand ganz
entscheidend reduziert werden. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren sind nun nicht mehr sämtliche Messwerttripel des
Kennlinienfeldes der Konzentration c abzuspeichern. Vielmehr
genügt es, die wenigen Parameter, welche die Funktion des
neuronalen Netzes beeinflussen, abzuspeichern. Der Speicher
bedarf reduziert sich dadurch auf etwa 10% des nach dem Stand
der Technik notwendigen Speicherbedarfs. Die Werte der Para
meter richten sich nach der Art der Messflüssigkeit, deren
Konzentration c bestimmt werden soll.
Das neuronale Netz liefert mit einem Leitfähigkeitswert σ und
einem Temperaturwert T an seinem Eingang einen genauen Wert
für die Konzentration c unmittelbar an seinem Ausgang. Die
Eingangswerte a und T müssen nicht mehr, wie dies bei dem
Verfahren nach dem Stand der Technik nötig war, dahingehend
bewertet werden, in welchem Bereich des Kennlinienfeldes sie
liegen, um dann in diesem Bereich eine lineare Interpolation
zum Bestimmen des Konzentrationswertes c durchführen zu
können.
Die eigentliche Verarbeitung des Leitfähigkeitswerts σ und des
Temperaturwertes T und das Bestimmen des Konzentrationswertes
c findet in den Neuronen der versteckten Schicht statt. Die
Neuronen der versteckten Schicht können in mehreren
hintereinander geschalteten Schichten angeordnet und auf
unterschiedliche Weise miteinander verbunden sein. Die
Eingangsschicht des bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten neuronalen Netzes kann neben den zwei Eingängen
für den Leitfähigkeitswert σ und den Temperaturwert T auch
weitere Eingänge aufweisen, an denen dem neuronalen Netz
zusätzliche Angaben zugeführt werden können, von denen die zu
bestimmende Konzentration c der Messflüssigkeit abhängt.
Vorteilhafterweise werden die Neuronen der versteckten Schicht
in einer Schicht angeordnet und zwischen den Eingängen und dem
Ausgang parallel geschaltet. Somit weist jedes Neuron soviele
Eingänge, wie das neuronale Netz Eingänge hat, und einen
Ausgang auf. Dadurch daß die Neuronen der versteckten Schicht
in einer einzigen Schicht angeordnet sind, wird der Aufbau der
versteckten Schicht erheblich vereinfacht. Der Aufwand zum
Bestimmen der Parameterwerte des neuronalen Netzes und der
Zeitaufwand, der zum Bestimmen der Konzentration c aus einem
Leitfähigkeitswert σ und einem Temperaturwert T benötigt wird,
wird dadurch entscheidend vermindert.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird
vorgeschlagen, dass in den Neuronen jeweils die Eingangswerte,
der Leitfähigkeitswert σ und der Temperaturwert T, mit einem
Gewichtungsfaktor w1 bzw. w2 gewichtet werden, die gewichteten
Eingangswerte summiert werden und der Summenwert über eine
Aktivierungsfunktion geführt wird. Als Aktivierungsfunktion
wird vorzugsweise eine Tangenshyperbolikusfunktion verwendet.
Diese sigmaförmige Funktion oder Sigmoidfunktion hat eine
obere und eine untere Sättigungsgrenze sowie einen
proportionalen Bereich dazwischen. Der Wert der Funktion ist
-1, wenn der Aktivierungswert eine große negative Zahl ist.
Die Sigmoidfunktion liefert den Wert 1, wenn der
Aktivierungswert eine große positive Zahl ist, dazwischen
liefert sie einen gleichmäßigen Übergang. Eine derart
ausgestaltete Aktivierungsfunktion hat sich bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren als besonders vorteilhaft
erwiesen. Mit der Sigmoidfunktion kann sowohl außerhalb der
erlernten Werte (bzgl. der Lernphase vgl. unten) extrapoliert
als auch zwischen den erlernten Werten interpoliert werden.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
wird vorgeschlagen, dass in der versteckten Schicht mindestens
drei Neuronen verwendet werden. Mit drei Neuronen in der
versteckten Schicht lässt sich bei Kennlinienfeldern der
Konzentration c über der Leitfähigkeit σ und der Temperatur T,
die lediglich einen gering ausgeprägten, nichtlinearen Verlauf
aufweisen, der Konzentrationswert c mit einer ausreichend
hohen Genauigkeit bestimmen. Die mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens unter Verwendung eines neuronalen Netzes mit drei
Neuronen in der versteckten Schicht erzielbare Genauigkeit des
ermittelten Konzentrationswertes c liegt erheblich über der
nach dem Stand der Technik erzielbaren Genauigkeit.
Vorzugsweise werden in der versteckten Schicht fünf Neuronen
verwendet. Bei der Wahl der Anzahl der Neuronen in der
versteckten Schicht muß eine Eigenart der neuronalen Netze
berücksichtigt werden. Grundsätzlich ist es bei neuronalen
Netzen zwar so, dass durch die Verwendung von mehr Neuronen in
der versteckten Schicht die Genauigkeit des neuronalen Netzes
verbessert werden kann. Allerdings sind der Erhöhung der
Anzahl der Neuronen dahingehend Grenzen gesetzt, daß die
Fähigkeit des neuronalen Netzes, nicht erlernten Werten der
Leitfähigkeit σ und der Temperatur T den entsprechenden
Konzentrationswert c zuzuordnen, jenseits einer bestimmten
Anzahl von Neuronen wieder abnimmt. Dann werden die erlernten
Werte während der Lernphase quasi nur auswendig gelernt.
Außerdem wird durch eine größere Anzahl von Neuronen der
Aufwand zum Bestimmen der Parameterwerte des neuronalen Netzes
während der Lernphase erhöht. Aus diesem Grund ist es beim
Einsatz neuronaler Netze grundsätzlich vorteilhaft, mit so
wenig Neuronen wie möglich auszukommen, ohne dass jedoch die
Genauigkeit des zu bestimmenden Konzentrationswertes c
vermindert wird. Mit fünf Neuronen in der versteckten Schicht
kann die Konzentration c mit einer sehr hohen Genauigkeit auch
von solchen Messflüssigkeiten bestimmt werden, deren
Kennlinienfeld einen ausgeprägten nichtlinearen Verlauf
aufweist.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Bestimmen der Konzentration c aus einem
Leitfähigkeitswert σ und einem Temperaturwert T wird
vorgeschlagen, dass zunächst eine Lernphase durchlaufen wird,
während der das neuronale Netz mit unterschiedlichen Messwert
tripeln m, bestehend aus einem Leitfähigkeitswert σm, einem
Temperaturwert Tm und dem entsprechenden Konzentrationswert cm
beaufschlagt wird und während der die Parameter des neuronalen
Netzes derart eingestellt werden, dass sich für jedes Mess
werttripel m für den Leitfähigkeitswert σm und den Temperatur
wert Tm möglichst genau der entsprechende Konzentrationswert cm
ergibt. Falls der Konzentrationswert c einer unbekannten Mess
flüssigkeit mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt
werden soll, müssen zunächst die Parameter des neuronalen
Netzes eingestellt werden. Nach Abschluss der Lernphase und
nachdem die Parameter des neuronalen Netzes eingestellt worden
sind, ist das neuronale Netz idealerweise in der Lage, auch
nicht erlernten Leitfähigkeitswerten σ und Temperaturwerten T
den entsprechenden Konzentrationswert c zuzuordnen. Falls die
Parameterwerte für bestimmte Standardmessflüssigkeiten bekannt
sind, können die Parameter auch direkt auf die entsprechenden
Werte eingestellt werden, ohne dass die Lernphase durchlaufen
werden muss.
Das neuronale Netz wird während der Lernphase vorteilhafter
weise so lange mit Messwerttripeln m beaufschlagt, bis die
Differenz aus dem tatsächlichen Konzentrationswert cm und dem
von dem neuronalen Netz aus dem Leitfähigkeitswert σm und dem
Temperaturwert Tm ermittelten Konzentrationswert c innerhalb
eines bestimmten Genauigkeitsbereichs liegt. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren ist dieser Genauigkeitsbereich
spätestens nach hundert Messwerttripeln erreicht, so dass das
neuronale Netz während der Lernphase mit ca. 100 Lernschritten
beaufschlagt werden muß, wobei ein Lernschritt daraus besteht,
dass alle Messwerttripel durchgerechnet werden.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden
die nachfolgenden Parameter des neuronalen Netzes während der
Lernphase eingestellt:
- - eingangsseitige Gewichtungsfaktoren wie, von denen jedes Neuron i so viele aufweist, wie das neuronale Netz Eingänge j aufweist,
- - Offsetwerte Ai, von denen jedes Neuron i einen aufweist,
- - ausgangsseitige Gewichtungsfaktoren v; , von denen jedes Neuron i einen aufweist, und
- - ein Offsetwert B für den Ausgang.
Bei zwei Eingängen, fünf Neuronen und einem Ausgang ergeben
sich somit insgesamt 21 Parameter, die eingestellt werden
müssen. Bei der Verwendung eines neuronalen Netzes mit zwei
Eingängen, drei Neuronen und einem Ausgang sind es dagegen
lediglich 13 Parameter. Durch Verändern dieser Parameter kann
jedes beliebige Kennlinienfeld der Konzentration c von
Messflüssigkeiten nachgebildet werden.
Geht man davon aus, dass nach dem Stand der Technik mindestens
50 Messwerttripel des Kennlinienfeldes abgespeichert werden
mussten, also insgesamt 150 Zahlenwerte, dann kann durch das
erfindungsgemäße Verfahren eine Reduzierung des Speicher
bedarfs auf 14% (beim Einsatz von fünf Neuronen in der
versteckten Schicht) bzw. auf 9% (beim Einsatz von drei
Neuronen in der versteckten Schicht) des ursprünglichen
Speicherbedarfs reduziert werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zum Bestimmen der Konzentration c einer
Messflüssigkeit der eingangs genannten Art derart
auszugestalten und weiterzubilden, dass die Genauigkeit des zu
bestimmenden Konzentrationswertes c entscheidend erhöht und
der Speicheraufwand und der Rechenbedarf zum Bestimmen der
Konzentration wesentlich vermindert werden können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung löst die voranstehende
Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 12. Danach ist
die eingangs bereits erörterte gattungsbildende Vorrichtung
gekennzeichnet durch ein neuronales Netz mit einer Eingangs
schicht mit mindestens zwei Eingängen für den Leitfähigkeits
wert σ und den Temperaturwert T, eine Ausgangsschicht mit
einem Ausgang für den Konzentrationswert c und eine zwischen
Eingangs- und Ausgangsschicht angeordnete versteckte Schicht
mit mehreren zwischen den Eingängen und dem Ausgang geschal
teten Neuronen.
Vorteilhafterweise sind die Neuronen der versteckten Schicht
in einer Schicht angeordnet und zwischen den Eingängen und dem
Ausgang parallel geschaltet.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird
vorgeschlagen, dass die Neuronen jeweils Gewichtungsfaktoren w1
bzw. w2 zum Gewichten der Eingangswerte, des Leitfähigkeits
werts σ und des Temperaturwerts T, einen Summierer zum Sum
mieren der gewichteten Eingangswerte und Mittel, den Summen
wert über eine Aktivierungsfunktion zu führen, aufweisen.
Die Aktivierungsfunktion ist vorteilhafterweise eine
Tangenshyperbolikusfunktion.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird vorgeschlagen, dass das neuronale Netz
mindestens drei Neuronen aufweist. Vorzugsweise weist das
neuronale Netz fünf Neuronen in der versteckten Schicht auf.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
wird vorgeschlagen, dass der Ausgangswert c des neuronalen
Netzes eine Funktion der Eingangswerte, der Leitfähigkeit σ
und der Temperatur T, und der nachfolgenden Parameter ist:
- - von eingangsseitigen Gewichtungsfaktoren wie, von denen jedes Neuron i so viele aufweist, wie das neuronale Netz Eingänge j aufweist,
- - von Offsetwerten Ai, von denen jedes Neuron i einen aufweist,
- - von ausgangsseitigen Gewichtungsfaktoren vi, von denen jedes Neuron i einen aufweist, und
- - von einen Offsetwert B für den Ausgang.
Zum Bestimmen der Werte der Gewichtungsfaktoren wie wird das
neuronale Netz der erfindungsgemäßen Vorrichtung während einer
Lernphase mit Messwerttripeln beaufschlagt. Sind die Para
meterwerte des neuronalen Netzes für bestimmte Messflüssig
keiten jedoch bekannt, so können diese Parameterwerte ab Werk
in der Vorrichtung gespeichert werden. Dadurch kann dem
Anwender der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Durchführen
einer Lernphase für die Parameter des neuronalen Netzes
erspart werden.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der
vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem
Patentanspruch 1 und dem Patentanspruch 12 nachgeordneten
Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines
Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu
verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten
Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung werden auch im
Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des
beanspruchten Verfahrens erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein neuronales Netz einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung gemäß einer ersten Ausführungsform in schema
tischer Darstellung und
Fig. 2 ein Neuron des neuronalen Netzes aus Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein neuronales Netz dargestellt, welches dazu
verwendet wird, einen Wert für die Konzentration c einer
Messflüssigkeit aus dem mittels eines Leitfähigkeitssensors
gemessenen Wertes für die Leitfähigkeit σ zu ermitteln. Die
Konzentration c ist außer von der Leitfähigkeit σ auch von der
Temperatur T der Messflüssigkeit abhängig. Das Kennlinienfeld
der Konzentration c über der Leitfähigkeit σ und der
Temperatur T ist stark nichtlinear ausgeprägt. Um diesen
nichtlinearen Zusammenhang zwischen der Konzentration c
einerseits und der Leitfähigkeit σ und der Temperatur T
andererseits als Funktion c = f (σ, T) darzustellen, wird das
neuronale Netz aus Fig. 1 verwendet.
Das neuronale Netz ist in seiner Gesamtheit mit dem
Bezugszeichen 1 gekennzeichnet. Es weist eine Eingangsschicht
2 mit zwei Eingängen 3 für den Leitfähigkeitswert σ und den
Temperaturwert T auf. Außerdem hat es eine Ausgangsschicht 4
mit einem Ausgang 5 für den Konzentrationswert c. Zwischen der
Eingangsschicht 2 und der Ausgangsschicht 4 ist eine
versteckte Schicht 6 angeordnet mit mehreren zwischen den
Eingängen 3 und dem Ausgang 5 parallel geschalteten Neuronen
7.
Das Ausgangssignal c des neuronalen Netzes 1 ist abhängig von
den Eingangssignalen σ, T und von Parametern des neuronalen
Netzes 1. Wenn die Parameter des neuronalen Netzes 1 optimal
eingestellt sind, können durch das neuronale Netz auch
nichtlineare Funktionen, wie beispielsweise die Funktion der
Konzentration c = f (σ, T) als Funktion dargestellt werden.
Die Parameter des neuronalen Netzes werden während einer
Lernphase eingestellt, während der das neuronale Netz 1 mit
unterschiedlichen Messwerttripeln m, bestehend aus einem
Leitfähigkeitswert σm, einem Temperaturwert Tm und dem
entsprechenden Konzentrationswert cm beaufschlagt wird. Die
Lernphase wird so lange fortgesetzt, bis die Differenz aus dem
tatsächlichen Konzentrationswert cm und dem von dem neuronalen
Netz 1 aus dem Leitfähigkeitswert om und dem Temperaturwert Tm
ermittelten Konzentrationswert c innerhalb eines bestimmten
Genauigkeitsbereichs liegt. Nach Abschluss der Lernphase ist
das neuronale Netz 1 in der Lage, auch nicht erlernten Leit
fähigkeitswerten σ und Temperaturwerten T, den entsprechenden
Konzentrationswert c zuzuordnen.
In Fig. 2 ist ein Neuron aus Fig. 1 vergrößert dargestellt. In
dem Neuron wird der Leitfähigkeitswert σ und der Temperatur
wert T mit einem Gewichtungsfaktor w1 bzw. w2 gewichtet. Die
gewichteten Eingangswerte x1, x2 werden summiert, und der
Summenwert u wird über eine Aktivierungsfunktion 8 geführt.
Als Aktivierungsfunktion 8 wird eine Tangenshyperbolikus
funktion verwendet. Das Ausgangssignal y der Aktivierungs
funktion 8 dient als Eingangssignal des Ausgangsneurons.
Claims (19)
1. Verfahren zum Bestimmen der Konzentration c einer Meß
flüssigkeit aus deren Leitfähigkeitswert σ und deren
Temperaturwert T, dadurch gekennzeichnet, daß ein neuro
nales Netz (1) verwendet wird mit einer Eingangsschicht
(2) mit mindestens zwei Eingängen (3) für den
Leitfähigkeitswert σ und den Temperaturwert T, mit einer
Ausgangsschicht (4) mit einem Ausgang (5) für den
Konzentrationswert σ und mit mindestens einer zwischen
Eingangsschicht (2) und Ausgangsschicht (4) angeordneten
versteckten Schicht (6) mit mehreren zwischen den
Eingängen (3) und dem Ausgang (5) geschalteten Neuronen
(7).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Neuronen (7) der versteckten Schicht (6) in einer
Schicht angeordnet und zwischen den Eingängen (3) und dem
Ausgang (5) parallel geschaltet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
den Neuronen (7) jeweils die Eingangswerte, der
Leitfähigkeitswert σ und der Temperaturwert T, mit einem
Gewichtungsfaktor w1 bzw. w2 gewichtet werden, die
gewichteten Eingangswerte summiert werden und der
Summenwert über eine Aktivierungsfunktion (8) geführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Aktivierungsfunktion (8) eine Tangenshyperbolikus
funktion verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in der versteckten Schicht (6)
mindestens drei Neuronen (7) verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in
der versteckten Schicht (6) fünf Neuronen (7) verwendet
werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zunächst eine Lernphase durchlaufen
wird, während der das neuronale Netz (1) mit unterschied
lichen Meßwerttripeln m bestehend aus einem Leitfähig
keitswert σm, einem Temperaturwert Tm und dem entsprechen
den Konzentrationswert cm beaufschlagt wird und während
der die Parameter des neuronalen Netzes (1) derart einge
stellt werden, daß sich für jedes Meßwerttripel m für den
Leitfähigkeitswert σm und den Temperaturwert Tm möglichst
genau der entsprechende Konzentrationswert cm ergibt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das neuronale Netz (1) während der Lernphase so lange mit
Meßwerttripeln m beaufschlagt wird, bis die Differenz aus
dem tatsächlichen Konzentrationswert cm und dem von dem
neuronalen Netz aus dem Leitfähigkeitswert σm und dem
Temperaturwert Tm ermittelten Konzentrationswert c
innerhalb eines bestimmten Genauigkeitsbereichs liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das neuronale Netz (1) während der Lernphase mit maximal
100 Meßwerttripeln m beaufschlagt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das neuronale Netz (1) während der Lernphase mit 50
Meßwerttripeln m beaufschlagt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die nachfolgenden Parameter des
neuronalen Netzes (1) während der Lernphase eingestellt
werden:
- 1. eingangsseitige Gewichtungsfaktoren wie, von denen jedes Neuron i (7) so viele aufweist, wie das neuronale Netz (1) Eingänge j (3) aufweist,
- 2. Offsetwerte Ai, von denen jedes Neuron i (7) einen aufweist,
- 3. ausgangsseitige Gewichtungsfaktoren v1, von denen jedes Neuron i (7) einen aufweist, und
- 4. ein Offsetwert B für den Ausgang (5).
12. Vorrichtung zum Bestimmen der Konzentration c einer Meß
flüssigkeit aus deren Leitfähigkeitswert σ und deren
Temperaturwert T, gekennzeichnet durch ein neuronales
Netz (1) mit einer Eingangsschicht (2) mit mindestens
zwei Eingängen (3) für den Leitfähigkeitswert σ und den
Temperaturwert T, einer Ausgangsschicht (4) mit einem
Ausgang (5) für den Konzentrationswert c und einer
zwischen der Eingangsschicht (2) und der Ausgangsschicht
(4) angeordneten versteckten Schicht (6) mit mehreren
zwischen den Eingängen (3) und dem Ausgang (5) geschal
teten Neuronen (7).
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Neuronen (7) der versteckten Schicht (6) in einer
Schicht angeordnet und zwischen den Eingängen (3) und dem
Ausgang (5) parallel geschaltet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Neuronen (7) jeweils Gewichtungsfaktoren w1 bzw. w2
zum Gewichten der Eingangswerte, des Leitfähigkeitswerts
σ und des Temperaturwerts T, einen Summierer zum
Summieren der gewichteten Eingangswerte und Mittel, den
Summenwert über eine Aktivierungsfunktion (8) zu führen,
aufweisen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aktivierungsfunktion (8) eine Tangenshyperbolikus
funktion ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das neuronale Netz (1) mindestens
drei Neuronen (7) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
das neuronale Netz (1) fünf Neuronen (7) aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausgangswert c des neuronalen
Netzes (1) eine Funktion der Eingangswerte xj, der
Leitfähigkeit σ und der Temperatur T, und der
nachfolgenden Parameter ist:
- 1. von eingangsseitigen Gewichtungsfaktoren wij, von denen jedes Neuron i (7) so viele aufweist, wie das neuronale Netz (1) Eingänge j (3) aufweist,
- 2. von Offsetwerten Ai, von denen jedes Neuron i (7) einen aufweist,
- 3. von ausgangsseitigen Gewichtungsfaktoren vi, von denen jedes Neuron i (7) einen aufweist, und
- 4. von einen Offsetwert B für den Ausgang (5).
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Werte der Parameter wij, Ai, vi, B für bestimmte
Meßflüssigkeiten ab Werk in der Vorrichtung gespeichert
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998135137 DE19835137C2 (de) | 1998-08-04 | 1998-08-04 | Vorrichtung zum Bestimmen der Konzentration einer Meßflüssigkeit |
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