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Hohlmauer aus Steinen mit ineinandergreifenden, auseinander- oder
zusammenlaufenden Schenkeln. Es ist bekannt, Hohlmauern aus Steinen mit ineinandergreifenden,
schwalbenschwanz- oder hakenförmigen Ansätzen herzustellen (amerikanische Patentschriften
8872=r und 7q.8989). Bekannt sind auch Hohlmauern mit Steinen, deren Schenkel rechtwinklig
nach innen gerichtet und treppenförmig eingeschnitten sind (amerikanische Patentschrift
733928).
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Nach der vorliegenden Erfindung wird demgegenüber eine vollkommenere
Verankerung der Wände von Hohlmauern dadurch erreicht; daB die Steine mit schrägstehenden
Schenkeln versehen sind, die treppenförmig eingeschnitten und an der Wurzel auf
der Seite des spitzen Winkels mit Verstärkungen versehen sind, so daß eine doppelte
Verankerung stattfindet i. in der Richtung senkrecht zur Mauer und 2. nach allen
Richtungen in der Ebene der Mauerfläche. Endlich ermöglicht die gewählte Steinform
gleichzeitig, die den Lagerfugen der beiderseitigen AuBenwandflächen gegeneinander
zu versetzen und dadurch auch die übereinanderliegenden Schichten zu verankern,
was sonst nur durch das Ausfüllen eines Teils der Hohlräume mit Beton o. dgl. möglich
ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung teils durch Schaubilder, teils
durch Schnitte erläutert.
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Die Fig. i und 2 zeigen die beiden Arten der gewöhnlich verwendeten
Steine, die Fig. 3 den Zusammenbau von Steinen nach der Fig. i, und die Fig. q.
den Zusammenbau von Steinen nach der Fig. i und 2 mit gegeneinander versetzten Lagerfugen.
Die Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie E-F der Fig. 3, die Fig. 6 und'7 sind
Schnitte nach den Linien C-D, A-B der Fig. q.. Die in den Schaubildern der Deutlichkeit
halber weggelassenen Steine sind in den Schnitten berücksichtigt.
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Wie man sieht, trägt jeder Stein a zwei zusammenlaufende (Fig. i)
oder auseinanderlaufende (Fig. 2) Schenkel b beliebiger Steigung und Länge, zusammenlaufend,
wenn sie am Ende, auseinanderlaufend, wenn sie in der Mitte des Steins angebracht
sind. Vön diesen Schenkeln ist am Ende etwa die h31be Höhe weggeschnitten, so daß
die Teile c übrigbleiben. An der Wurzel sind die Schenkel aijf der Seite des spitzen
Winkels durch Teile d von der halben Höhe des Steines verstärkt, und zwar liegen
diese Verstärkungen in derselben Höhe wie die Schenkelenden c.
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Eine Hohlmauer wird z. B. aus Steinen nach der Fig. i in der Weise
zusammengesetzt, wie es die Fig. 3 und 5 zeigen. Die Verstärkungen di des zweiten
Steines kommen dabei auf die Schenkelenden c des ersten Steines zu liegen und die
Schenkelenden c1 des zweiten
Steines auf die Verstärkungen d des
ersten Steines. Zugleich greifen die Schenkelenden cl hinter die Schenkel b des
ersten Steines.
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Die zweite Schicht wird ebenso zusammengesetzt, nur wechseln die Stoßfugen
ab, d. h., wenn eine Schicht gesetzt ist, so wird der erste Stein der folgenden
Schicht mit seiner Mitte auf eine Querfuge der ersten Schicht gesetzt usf.
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Genau in gleicher Weise. werden die Steine nach der Fig. 2 zum Aufbau
von Hohlmauern verwendet. Die Anordnung der Schenkel ist dabei genau die gleiche,
und der einzige Unterschied ist, daß die Stoßfugen in dem einen Fall zwischen zwei
auseinanderlaufenden, im andern Falle zwischen zwei zusammenlaufenden Schenkeln
liegen.
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Die Figur zeigt einen Zusammenbau, bei dem die Lagerfugen der gegenüberliegenden
Wände um eine halbe Steinhöhe gegeneinander versetzt sind. - Um die Zeichnung nicht
zu verwirren, ist nur ein Stein der hinteren Wand und Bruchteile der daraufgesetzten
Steine gezeichnet. Damit die Stoßfugen der aufeinanderfolgenden Schichten jeder
Wand gegeneinander versetzt werden können, müssen in diesem Fall Steine nach den
Fig. i und 2 von Schicht zu Schicht miteinander abwechseln, denn die Schenkel zweier
aufeinanderfolgenderSchichten dürfen sich nicht kreuzen, wenn sie gleichzeitig von
einem aus der gegenüberliegenden Wand kommenden Schenkel umklammert werden sollen.
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Die unterste Schicht der vorderen Wand wird aus einfachen Steinen
e nach der Fig. 5 gebildet, deren Lage in der Fig. q. durch geätrichelte Linien
angedeutet ist. Auf diese unterste Schicht kommt zunächst eine Schicht von Steinen
nach der Fig. 2, genau in der Stellung, wie sie in dieser Figur gezeichnet sind.
Ein solcher Stein wird also mit seiner Mitte auf eine Stoßfuge f der Steine e gesetzt.
Die Verstärkungen d kommen dabei auf die Schenkelenden c3 zu liegen, die Schenkelenden
c auf die Verstärkungen d3.
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Die nächste Schicht der vorderen Wand besteht -aus Steinen nach der
Fig. i, die genau über den halbhohen Steinen der untersten Schicht liegen und mit
ihren Verstärkungen auf den Schenkelenden c4, mit ihren Schenkelenden c auf den
Verstärkungen d4 ruhen.
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Die dritte Schicht der hinteren Wand wird aus denselben Steinen wie
die erste Schicht gebildet, und zwar werden diese mit ihrer Mitte auf die Stoßfugen
der zweiten Schicht gesetzt usf. Für die Herstellung ringförmiger Bauten ' brauchen
die Wandteile der Steine nur nach innen oder außen gekrümmt zu sein.
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Mauerecken, Schlußstücke, Fensterbrüstungen, Ausschrägungen u. dgl.
werden entweder mit besonderen Steinen oder aus Beton hergestellt.
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Die Steine können aus jedem geeigneten Stoff nach jedem geeigneten
Verfahren hergestellt, mit Einlagen versehen, gefärbt und auf den Sichtflächen verziert
werden. Sie können aus einem oder mehreren Stücken bestehen, d. h. ein Stein kann
doppelt, dreifach öder sogar vielfach größer sein. Steine einer Einheitsform, wie
sie in der Zeichnung vorausgesetzt sind, können mit irgendwelchen anderen bekannten
Formen zusammen benutzt werden usf.
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Die Steine der einen Wand können aus einem andern Stoff bestehen als
die Steine der gegenüberliegenden Wand und jeder Stein kann aus mehreren Teilen
verschiedenen Stoffes zusammengesetzt sein..
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Abgesehen von der Verwendung dieser Steine für den Bau von Häusern
oder Bauten im allgemeinen, sei es für zerlegbare, sei es für bleibende Bauteile,
können die Steine in kleineren Abmessungen, z. B. aus Holz, hergestellt werden und
als Spielzeugbauten dienen.