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Vibrato- und BrUckenvorrichtung für Elektrogitarren und
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Kombination der Vorrichtung mit einem Gitarrenkörper Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vibrato - undlBrückenvorrichtung für Elektrogitarren sowie
auf eine Kombination der Vorrichtung mit einem Gitarrenkörper.
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Bei Vibrato - und Brückenvorrichtungen für Elekgrogitarren gibt es
zahlreiche Dinge, die für den Musiker von großem Interesse sind. Sehr wichtig ist
dabei zum Beispiel, daß der Musiker den Wunsch hat, daß sich die Vibratovorrichtung
durch extrem niedrige Reibung auszeichnet. Wenn die Reibung nicht gering ist, dann
kehrt die Vorrichtung nicht in die "Nullstellung" zurück, nachdem der Musiker den
Vibratotandgriff losläßt, und die Saiten sindgeringfügig verstimmt. Zusätzlich zu
einer niedrigen Reibung an den Schwenkbereichen müssen sich diese Bereiche durch
eine hohe Verschleißfestigkeit auszeichnen. Aufgrund der hohen Spannung, die durch
die Saiten und die Federn erzeugt wird, tritt an dem Schwenkpuntk ein beträchtlicher
Druck auf, und falls die Verschleißfestigkeit nicht hoch ist, wird die Vorrichtung
unzulänglich schon lange bevor die anderen Teile der Gitarre verschlissen sind.
Es ist darauf hinzuweisen, daß alte "Veteranen" von Elektrogitarren häufig gewünscht
werden; während der langen Lebenszeit einer Gitarre hoher Qualität kann der Musiker
die Vibrat4;vorrichtung enorm häufig verschwenken.
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Eine Verschleißfestigkeit an dem Schwenkbereich ist jedoch nur ein
wichtiger Faktor, da es wichtig ist, daß zwischen den Gitarrensaiten und den Brücken-Sattelelementen
keine Gleitwirkung auftritt, da ein derartiges Gleiten zu einem vorzeitigen Brechen
bzw. Reißen der Saiten führen kann. Ein äußerst wünschenswerter Weg zur Erzielung
dieses Ergebnisses besteht darin, die verstellbaren
Brückenelemente
direkt an einer Vibratofiplatte vorzusehen, anstatt an irgendeiner anderen Stelle,
die von der Platte beabstandet ist. Wenn Brückenelemente von der Platte beabstandet
sind, geht ein anderer wünschenswerter Faktor, nämlich der der Kompaktheit, verloren.
Wenn die Brückenelemente nicht an der Vibrat«platte selbst vorgesehen sind, sollten
außerdem zur Verhinderung von Verschleiß kippbare Befestigungseinrichtungen für
die Brükkenelemente vorgesehen. werden, und diese Einrichtungen verursachen eine
ungewünschte Komplexität sowie auch den ungewollten Mangel an Kompaktheit.
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Zusätzlich zu den vorstehend erwähnten Faktoren wünscht der Musiker,
daß die Vibrato -Brückenvorrichtung ein niedriges Profil besitzt; d. h. mit anderen
Worten, daß der Musiker die Vorrichtung vertikal sowie auch horizontal kompakt wünscht.
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Ein weiterer sehr wichtiger Wunsch des Musikers besteht darin, daß
die Federspannung von der Oberseite der Gitarre her durch eine Verstellvorrichtung
verstellbar ist, die äußerst unauffällig ist und daher nicht die Ästhetik des Musikinstruments
beeinträchtigt. Außerdem muß die Federverstellung sehr empfindlich und feinfühlig
sein, so daß der Musiker die Vibratovplatte genau in den richtigen, von ihm gewünschten
Winkel bringen kann, wenn sich die Vibratovplatte in der "Nullposition" befindet.
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Der Gitarrenhersteller hat den Wunsch, dem Musiker das zu geben, was
dieser will, so daß die Reputation des Herstellers gesteigert und die Verkaufszahlen
der Gitarren erhöht werden können. Außerdem besteht ein zusätzliches Interesse des
Herstellers darin, die Herstellungskosten der Vorrichtung zu reduzieren, während
die Qualität derselben gleichzeitig verbessert wird.
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Im Hinblick auf die für den Hersteller sehr wichtigen Überlegungen
bezüglich der Kostenreduzierung sollte. der Gitarrenkörper nur von einer Seite ausgefräst
sein, und zwar an der Oberseite und nicht an der Unterseite. Der Grund dafür besteht
darin, daß das Ausfräsen des Körpers von beiden Seiten nicht nur die Kosten des
Ausfräsens erhöht, sondern es auch erforderlich macht, daß Stützplatten vorgesehen
und befestigt werden, und all dies erhöht die Kosten. Außerdem will der Hersteller,
wo immer dies möglich ist, Standardelemente verwenden, wie z. B.
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herkömmlich hergestellte Zugfedern, die der Spannung der Gitarrensaiten
entgegenwirken.
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Auch ist es erwünscht, daß diese Federn an einer Arbeitsstation eines
Montagebandes in einfacher Weise montiert werden können, ohne daß dabei irgendwelche
Schraubvorgänge an einer solchen Station vorgenommen werden müssen. Somit ist es
wünschenswert, daß bestimmte kleine Elemente an einer oder mehreren frühen Arbeitsstationen
eines Montagebands mittels Schrauben an dem Gitarrenkörper befestigt werden und
daß danach der Hauptteil der Vibratq,vorrichtung in einfacher Weise in Position
montiert wird und ganz alleine durch Federspannung befestigt wird, und zwar durch
Verwendung eines einfachen Werkzeugs, das die Enden der Zugfedern über eine zuvor
montierte Federverankerung schnappen läßt.
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Fie vorliegende Erfindung erzielt alle der vorstehend erwähnten Eigenschaften,
die sowohl von dem Musiker als auch von-dem Hersteller gewünscht werden, und außerdem
erzielt die vorliegende Erfindung weitere Vorteile, wie z. B., daß der Schwenkbereich
im wesentlichen in derselben Ebene wie der vordere Rand der Vibratovplatte sowie
im wesentlichen in derselben Ebene wie die Frontseite des Gitarrenkörpers liegt.
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Im großen und ganzen umfaßt die erfindungsgemäße Vibratowvorrichtung
eine Vibratozplatte, auf der Brücken-Sattelelemente verstellbar befestigt sind und
die eine vordere klingenartige Kante aufweist, die sich in ein an dem Körper der
Gitarre befestigtes Schwenklagernutelement setzt. Nur die Schwenklagernut selbst
befindet sich in unmittelbarer Nähe der Ebene der oberen Oberfläche des Gitarrenkörpers,
und es gibt einen Befestigungsbereich des Schwenklagernutelements, der in ausgenommenen
Bereichen unterhalb der oberen Oberfläche des Körpers an dem Gitarrenkörper befestigt
ist.
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Die kllngenartige Kante ist in der Schwenklagernut lediglich aufgrund
von Federspannung gehalten, doch die Beziehung ist derart, daß die Gitarrensaiten
selbst die klingenartige Kante in der Schwenklagernut halten würden, wenn keine
Federn vorhanden wären.
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Die Federn sind nicht direkt mit der Vibratozplatte verbunden, sondern
statt dessen mit dem nach unten abstehenden Arm eines Winkelhebels, dessen mittlerer
Drehlagerbereich an der Unterseite der Vibratowplatte schwenkbar befestigt ist.
Der verbleibende Arm des Winkelhebels erstreckt sich im wesentlichen parallel zu
der Vibratoplatte nach vorne zu einem Bereich unterhalb einer Stellschraube, die
nach unten durch die Vibratofiplatte sowie durch einen daran ausgebildeten Ansatz
geschraubt ist, äo daß der Winkelhebel relativ zu der Vibratoplatte fein verstellbar
verschwenkbar ist. Eine derartige fein verstellbare Schwenkbewegung schafft eine
extrem genaue Verstellung bzw. Einstellung der Federspannung und gestattet dem Musiker
somit, die Vibratovlatte genau auf den gewünschten Winkel einzustellen, wenn sich
diese in der Nullposition befindet.
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Die vorliegende Erfindung beinhaltet außerdem die Kombination aus
der vorstehend beschriebenen Vibratvorrichtung mit dem Gitarrenkörper selbst, wobei
der Körper nur von der Oberseite her ausgefräst ist und wobei das Schwenklagernutelement
in einem vertieften bzw. ausgenommenen Bereich an dem Oberteil des Körpers montiert
ist.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden im folgenden
anhand der schematischen Darstellungen eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Gitarre, in die die vorliegende Erfindung
integriert ist; Fig. 2 eine vergrößerte, fragmentarische Draufsicht auf den Gitarrenkörper,
an dem die Vibratovorrichtung montiert ist, wobei der Schlagschutz nicht gezeigt
ist; Fig. 3 einen Vertikaliängsschnitt durch den Gitarrenkörper, und zwar in Längsrichtung
der Saiten, wobei die erfindungsgemäße Vibrato- und Brückenvorrichtung gezeigt ist;
Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Linie 4-4 der Fig. 3; und Fig. 5 einen Längsschnitt
entlang der Linie 5-5 der Fig. 2.
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Wie in Fig. 1 gezeigt ist, besitzt die Elektrogitarre einen Körper
10, einen Hals 11, einen Kopf 12, sowie an dem Kopf befestigte StirrYnwlrbel bzw.
Stimmzapfen 13, die Teile von Stimmeinrichtungen
sind. Die Gitarrensaiten
sind von den Stimmwirbeln 13 über einen Sattel 14 sowie über Tonabnehmer 16 zu der
nachstehend beschriebenen Vibrato- undlBrückenvorrichtung geführt.
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Eine in Fig. 5 gezeigte Schwenklagernutstange 18, die einen festen
Metallkörper 19 und einen hochstehenden Flansch 20 an der rückwärtigen oberen Ecke
des Körpers aufweist, ist in einem ausgenommenen bzw. vertieften Bereich des Gitarrenkörpers
10 befestigt. Genauer gesagt erstrecken sich Schrauben 21, wie sie in Fig. 2 gezeigt
sind, durch senkrechte Öffnungen an den einander gegenüberliegenden Enden des Körpers
19 hindurch sowie in in Fig. 5 gezeigte Tragebereiche 22 des ausgefrästen oberen
Bereichs des massiven Holzkörpers der Gitarre hinein.
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Die Tragebereiche sind voneinander beabstandet, und es sind viel tiefere
ausgefräste Bereiche 23 vorhanden, wobei einer von diesen in Längsrichtung der Gitarrensaiten
angeordnet ist und sich unterhalb des mittleren Bereichs der Schwenklagernutstange
18 erstreckt.
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Die senkrechte Abmessung der Stange 18 und das Ausmaß des Ausfräsens,
durch das die Tragebereiche 22 gebildet sind, sind derart, daß nur der hochstehende
Flansch 20 von der oberen Oberfläche 24 des Gitarrenkörpers hervorsteht, wie dies
in den Fig. 3 und 5 gezeigt ist. Wenn sich der Schlagschutz 26 der Gitarre in Position
befindet, wie dies in Fig. 3 im Gegensatz zu Fig. 2 gezeigt ist, in der der Schlagschutz
nicht gezeigt ist, dann liegt außerdem ein Abschnitt des Schlagschutzes über allen
Bereichen der Schwenklagernutstange 18, wobei lediglich der hochstehende Flansch
20 ausgenommen ist.
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Die Vibratowvorrichtung besitzt weiterhin eine Vibratowplatte 27,
die an ihrer vorderen Kante eine relativ
dünne klingenartige Kante
28 aufweist. Bei der klingenartigen Kante bzw. dem Klingenelement handelt es sich
um eine Hartmetallklinge, die im Preßsitz in eine dünne Nut an der vorderen Kante
der Vibratq;platte 27 eingepaßt ist. Die klingenartige Kante 28 paßt in eine im
wesentlichen V-förmige und nach hinten weisende Nut 29 (Fig. 5), die in der hinteren
Oberfläche des Flansches 20 ausgebildet ist. Die klingenartige Kante 28 und die
Wand der V-förmigen Nut 29 wirken zusammen, um eine reibungsarme und verschleißfeste
Beziehung zwischen der klingenartigen Kante und der Schwenklagernutstange 18 zu
schaffen.
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Zur Verhinderung einer seitlichen Bewegung der Vibrato platte relativ
zu der Schwenklagernutstange, die mittels der Schrauben 21 in Position befestigt
ist, sind geeignete Anschlageinrichtungen in Form von Stiften 31 (Fig. 2) vorgesehen,
die nach hinten und angrenzend an die Enden der Klinge 28 wegstehen, wodurch sie
die klingenartige Kante seitlich festlegen, ohne daß sie dabei die Schwenkbewegung
der Vibratoplatte in irgendeiner Weise behindern oder die bei der Schwenkbewegung
der Vibratoplatte auftretende Reibung in irgendeiner Weise erhöhen.
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Sechs L-förmige Sattel elemente 32 sind auf der oberen Oberfläche
der Vibratovplatte 27 verstellbar befestigt und stehen in gewindemäßiger Verbindung
mit Verstellschrauben 33, die sich durch einen hochstehenden Flansch am am hinteren
Rand der Vibrato~platte hindurcherstrekken. Zylindrische Schraubendruckfedern 36
sind um die Verstellschrauben herum befestigt und sitzen zwischen dem Flansch 34
und Schaftbereichen der Sattelelemente 32.
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Somit verursacht ein Drehen der Verstellschrauben eine Bewegung der
Sattelelemente in Richtung auf den Gitarrenhals zu oder von dem Gitarrenhals weg,
so daß man die wirksamen Längen der Saiten 37 der Gitarre bestimmen
kann.
Zusätzlich zu einer derartigen Verstellmöglichkeit in Längsrichtung der Saiten ist
jedes Sattelelement mittels Stellschrauben 38, die nach unten durch die Hauptkörperbereiche
bzw. Fußbereiche der Sattelelemente hindurchgeschraubt sind und auf obere Oberflächenbereiche
der VibratoLplatte 27 einwirken bzw. drücken, in senkrechter Richtung verstellbar.
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Die Enden der Gitarrensaiten 37 sind mit den üblichen Abschlußkügelchen
ausgestattet und bogenförmig nach unten über mit Nuten versehene Bereiche der Fußbereiche
der Sattelelemente 32 geführt, wobei sich die Nuten in der Nähe der Schaftbereiche
der L-förmigen Sattelelemente befinden. Die Abschlußkügelchen der Saiten setzen
sich in Kerben 39 (Fig. 2 und 5), die in der Vibratofiplatte vorgesehen sind. Genauer
gesagt befinden sich die Kerben in einem Abschnitt der Vibratplatte, der sich vor
einem querverlaufenden Schlitz 41 in der VibratcLplatte befindet und an diesen angrenzt.
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Die Kerben und der Schlitz liegen zwischen dem Flansch 34 und den
Sattelelementen. Die Kerben und der Schlitz ermöglichen das Aufziehen der Saiten
auf die Gitarre, ohne daß dabei irgendeine Saite durch ein Loch oder eine Bohrung
hindurchgefädelt werden muß. Auch ist der Abstand von jedem Sattelelement zu jedem
Abschlußkügelchen sehr kurz.
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Eine in Fig. 5 gezeigte Aufnahmeeinrichtung 42 ist mittels Schrauben
an der Unterseite der Vibratovplatte unter dem Schlitz 41 und den Kerben 39 befestigt.
Diese Aufnahmeeinrichtung dient zum Auffangen von Endabschnitten von zerrissenen
Saiten, wodurch ein Hinabfallen der Endabschnitte in die ausgefrästen Bereiche des
Gitarrenkörpers aus Holz sowie ein Rasseln oder eine Beeinträchtigung
des
Betriebs der Vibratororrichtung verhindert ist.
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Befestigung und Federverstellung der Vibratosrorrichtunq Ansätze 43
(Fig. 5) sind an der Unterseite der Vibratoplatte 27 in Bereichen vor und in der
Nähe des hinteren Rands derselben einstückig ausgebildet; die Ansätze 43 nehmen
einen Schwenkstift 44 im Preßsitz auf, wobei der Schwenkstift senkrecht zu einer
eine Längsachse der Gitarre enthaltenden senkrechten Ebene verläuft. In Abschnitten
zwischen den Ansätzen 43 sind Lager 46 an dem Schwenkstift 44 frei verschwenkbar
angebracht. Die Lager sind an dem mittleren Abschnitt bzw. Schwenkabschnitt eines
Winkelhebels 47 angeordnet, dessen Arme vorzugsweise rechtwinklig zueinander angeordnet
sind. Der Winkelhebel 47 ist vorzugsweise durch Druckgießen aus Metall gebildet,
wie auch die Vibratoplatte 27 und die daran ausgebildeten Ansätze 43 durch Druckgießen
aus Metall gebildet sind, und der Winkelhebel besitzt eine beträchtliche Breite,
Festigkeit und Masse.
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Ein sich nach unten erstreckender Arm des Winkelhebels 47 ist mit
einer Mehrzahl länglicher zylindrischer Schraubenzugfedern verbunden, und zwar z.
B. durch loses Einhaken derselben durch Öffnungen in einem an dem sich nach unten
erstreckenden Arm ausgebildeten Flansch. Die Betiehungen zwischen den Federn 48,
bei denen es sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um drei handelt, obwohl
man-auch eine andere Anzahl verwenden könnte, und dem Seitenflansch am Fuß des Winkelhebels
47 sind derart, daß die Federn relativ zu dem Winkelhebel in einer senkrechten Ebene
frei verschwenkbar sind.
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Von dem Winkelhebel erstrecken sich die Federn 48 nach
vorne
durch den relativ tiefen ausgefrästen Bereich 23 des Gitarrenkörpers hindurch sowie
unterhalb der Schwenklagernutstange 18 zu einer Verankerungsklaue 49, die in einem
eine beträchtliche Entfernung vor dem Winkelhebel und der Vibratogplatte liegenden
Abschnitt mittels Schrauben an dem Gitarrenkörper befestigt ist. Die Positionierung
der Verankerungsklaue 49 ist derart gewählt, daß dann, wenn die von dem Winkelhebel
abgelegenen Federenden darübergehakt sind, ungefähr die korrekte Spannung in den
Federn vorhanden ist, um den Spannungen der Gitarrensaiten 37 entgegenzuwirken,
wenn die Saiten in ihrem ungefähr gestimmten Zustand sind.
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Der verbleibende Arm des Winkelhebels 47 erstreckt sich von den Lagern
46 und dem Schwenkstift 44 nach vorne, wie es in den Fig. 3 und 5 gezeigt ist, und
zwar im wesentlichen parallel zu der Unterseite der VibratoWplatte 27.
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An seinem äußersten vorderen Rand ist dieser sich nach vorne erstreckende
Arm des Winkelhebels unterhalb eines Ansatzes 51 (Fig. 3 und 4) angeordnet, der
während des Gießens der Vibratovplatte 27 einstückig an der Unterseite derselben
ausgebildet wird. Der Ansatz besitzt eine senkrechte Bohrung sowie ein Innengewinde,
und er nimmt eine senkrechte Stellschraube 52 auf, die von der Oberseite der Vibratowplatte
her mittels eines Schraubenschlüssels betätigbar ist. Somit rist das obere Ende
der Stellschraube vertieft, und ein Zugang zu diesem oberen Ende ist durch die Gewindebohrung
ermöglicht, die sich nicht nur in dem Ansatz, sondern auch in der Vibrato -platte
selbst befindet.
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Die Stellschraube 52 hat die Funktion eines präzise einstellbaren
Anschlags. Die Stellschraube 52 wirkt so, daß der obere Arm des Winkelhebels in
genau bestimmten Winkeln relativ zur Vibratowplatte 27 liegt, wie dies jeweils
von
dem Musiker gewünscht wird. Wenn der Winkelhebel relativ zu der Vibratowplatte verschwenkt
wird, werden dadurch die exakten Spannungen der Federn 48 sehr fein verstellt.
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Anders ausgedrückt neigen die Gitarrensaiten 37 dazu, die Anordnung
aus Vibratqplatte 27 und Winkelhebel 47 in bezug auf Fig. 3 im Uhrzeigersinn zu
verschwenken, während die Zugfedern 48 dazu neigen, diese Anordnung in bezug auf
Fig. 3 im Gegenuhrzeigersinn zu verschwenken. Wenn die Stellschraube 52 so verdreht
wird, daß sie sich weiter nach unten gegen den im allgemeinen horizontalen Bereich
des Winkelhebels 47 bewegt, wird dieser Hebel relativ zur Vibratolatte 27 im Uhrzeigersinn
(in bezug auf Fig. 3) verschwenkt, und der Hebel neigt dazu, die Federn 48 in die
Länge zu ziehen. Somit wird die durch diese Federn ausgeübte Kraft erhöht, so daß
sie zusätzlich die Wirkung haben, der durch die Gitarrensaiten37 ausgeübten Kraft
entgegenzuwirken. Die Federkraft der Federn 48 überwiegt etwas die Spannung der
Saiten 37, und somit wird die gesamte Vorrichtung im Gegenuhrzeigersinn (bezogen
auf Fig. 3) um den zwischen den Elementen 28 und 20 gebildeten Klingen-Schwenkpunkt
verschwenkt.
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Ein Verdrehen der Stellschraube 52 in der entgegengesetzten Richtung,
so daß diese zu einer- Bewegung nach oben veranlaßt wird, führt zu einer Umkehrung
der vorstehend beschriebenen Wirkung, wodurch die. Federn 48 entlastet werden und
es den Gitarrensaiten 37 ermöglicht wird, die Federkraft dieser Federn zu überwinden
und den hinteren bzw. in Fig. 3 linken Bereich der Vibratowplatte weiter von der
oberen Oberfläche des Gitarrenkörpers anzuheben.
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Wenn die Gitarrensaiten 37 vollständig gestimmt sind und der Musiker
keinen Bereich der Vibratowvorrichtung berührt,
wird die Einstellung
der Stellschraube 52 vorzugsweise derart vorgenommen, daß sich der hintere Rand
der Vibratobplatte 27 einen geringfügigen Abstand über der oberen Oberfläche des
Gitarrenkörpers 10 befindet, wobei dieser Abstand z-. B. 1/8 Zoll (ca. 3,2 mm) beträgt.
Dies ist die "Nullposition", da der Musiker den Handgriff 53 der Vibratq,vorrichtung
zu diesem Zeitpunkt nicht berührt.
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Ein solcher Handgriff ist geeigneterweise an einer Ecke der Vibrato~platte
befestigt, und zwar z. B. mittels der bei dem Bezugszeichen 54 dargestellten Befestigungseinrichtung.
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Funktionsweise Bei der Herstellung einer Gitarre, in die die erfindungsgemäße
Vibrato --und Brückenvorrichtung integriert ist, wird die Schwenklagernutstange
18 mittels der Schrauben 21 auf den Tragebereichen 22 des Gitarrenkörpers befestigt.
Außerdem wird die Verankerungsklaue 49 mittels Schrauben an einem viel stärker vertieften,
ausgefrästen Bereich des Gitarrenkörpers befestigt, der sich weit vor der Schwenklagernutstange
18 befindet, wie dies vorstehend bereits beschrieben wurde.
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Danach kann z. B. ein anderer Monteur an einer anderen Montagestation
die gesamte vormontierte VibratoWvorrichtung, die alle Teile mit Ausnahme der Schwenklagernutstange
18 und der Verankerungsklaue 49 beinhaltet, in einfacher Weise montieren. Dieses
Montieren wird dadurch bewerkstelligt, daß man die Federn 48 unterhalb der Stange
18 einsetzt, während man auch die klingenartige Kante 28 in die -V-förmige Nut 29
einsetzt. Die Enden der Federn 48 werden dann mittels eines geeigneten Instruments
an der Verankerungsklaue 49 angebracht. Die Spannung der Federn 48 hält die Vorrichtung
im montierten Zustand, und
danach wird der Schlagschutz 26 in Position
befestigt, und der Schlagschutz 26 verdeckt vorzugsweise alle Bereiche der Schwenklagernutstange
18 mit Ausnahme des mit der Nut versehenen hochstehenden Flansches 20.
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Das Musikinstrument wird dann mit den Saiten 37 ausgestattet, und
es werden verschiedene Einstellungen vorgenommen.
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Diese Einstellungen beinhalten an dem körperseitigen Ende des Instruments
ein Verdrehen der Verstellschrauben 33 zur Erzielung der korrekten Betriebslängen
der Saiten zwischen den Sattelelementen 32 und dem Sattel 14, ein Einstellen der
Stellschraube 38 zur Bestimmung der Höhen der Enden der Saiten oberhalb des Schlagschutzes
sowie ein Verdrehen der Stellschraube 52, bis der hintere Rand der Vibratoplatte
27 den gewünschten Abstand über der oberen Oberfläche des Gitarrenkörpers 10 aufweist,
wenn die Saiten gestimmt sind. Außerdem lassen sich zu jeder Zeit weitere Einstellungen
bzw. Verstellungen vornehmen, und man kann z. B. die Stellschraube 52 verdrehen,
um den Winkel der Vibratouplatte 27 so zu verändern, wie dies von dem Musiker, der
das Instrument kauft, gewünscht wird.
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Danach braucht man nur noch den Handgriff 53 zu verschwenken, wenn
ein Vibratoweffekt erwünscht ist, wodurch die Gitarrensaiten 37 abwechselnd angespannt
und entspannt werden und die Tonhöhen der Gitarrensaiten 37 somit abwechselnd angehoben
und gesenkt werden. Ein solches Anheben und Senken verursacht keine wesentliche
Reibwirkung an den Sattelelementen, und dies auch aufgrund der Tatsache , daß sich
die Sattelelemente auf der Vibrato -platte selbst befinden und daß die Sattel elemente
nahe bei den Abschlußkügelchen der Saiten liegen.
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Aufgrund der klingenartigen Einrichtung an dem vorderen Rand der Vibrat4~platte
und aufgrund der Tatsache, daß
die äußerste vordere Kante der Klinge,
wie auch der Boden der in Fig. 5 gezeigten V-förmigen Nut 29 in der Schwenklagernutstange
181 extrem gerade -ist, ist der Auflagedruck entlang der klingenartigen Kante gleichmäßig.
Ein solcher gleichmäßiger Druck, die relativ dünne Ausbildung der klingenartigen
Kante sowie andere Faktoren wirken zusammen, um die Reibung auf einem Minimum zu
halten und um den Verschleiß zu reduzieren. Sobald der Handgriff 53 freigegeben
wird, kehrt die Vibrato~vorrichtung somit in die gewünschte "Nullposition" zurück,
in der die Saiten gestimmt sind.
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Der in der vorliegenden Anmeldung verwendete Ausdruck "Klinge" bzw.
"klingenartige Kante" ist nicht so zu verstehen, daß irgendeine echte Schneidkante
notwendigerweise vorgesehen ist. Gemeint sind vielmehr eine relativ dünne und gerade
Ausbildung usw.
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Die Erfindung schafft also eine Vibrato- und Brückenvorrichtung für
Gitarren sowie einen zugehörigen Gitarrenkörper, in dem eine Vibratoplatte, an der
Brückenelemente verstellbar befestigt sind, an einer klingenartigen Kante einer
Nutstange schwenkbar zugeordnet ist, so daß eine sehr freie Schwenkwirkung sowie
eine hohe Verschleißfestigkeit geschaffen sind.
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Die Nutstange befindet sich sehr nahe an der oberen Oberfläche des
Gitarrenkörpers und besitzt einen Flansch, der sich von einem an vertieften. Abschnitten
des oberen Abschnitts des Gitarrenkörpers befestigten Körperbereich der Stange nach
oben erstreckt.
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Mittels Zugfedern, die über eine Verankerungsklaue in den Körper gehakt
sind, wird die Vibratoplatte nach vorne gezogen, so daß sich die klingenartige Kante
in die Nut setzt. Derartige Federn sind nicht
direkt mit der Vibratoplatte
verbunden, sondern stattdessen mit einem Winkelhebel, der an die Unterseite der
Vibratoplatte angelenkt ist. Der Winkelhebel wird mittels einer Stellschraube relativ
zu der Vibratoplatte eingestellt bzw.
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verstellt, wodurch die Spannung der Federn variiert wird, um dadurch
die "Nullposition" der Vibratovorrichtung, nämlich den Winkel der Vibratoplatte
relativ zu der oberen Oberfläche des Gitarrenkörpers, wenn sich der Vibratohandgriff
nicht unter Druckbeaufschlagung befindet, genau festzulegen.