DE3416165A1 - Verfahren zur elektrophoretischen herstellung einer masseschicht - Google Patents
Verfahren zur elektrophoretischen herstellung einer masseschichtInfo
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Description
Verfahren zur elektrophoretisch«*! Herstellung einer Masseechicht
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrophoretisch« η Herstellung einer Masseschicht oder eines Formkörpers durch Abscheidung von Partikeln aus einer Suspension
im elektrischen Feld·
Es ist bekannt, eine Masseschicht .durch Abscheidung im
elektrischen Gleichfeld zu erzeugen, indem unter Ausnutzung der Elektrophorese Partikel aus einer Suspension auf
einer anodisch gepolten Fläche zum Zwecke der Aufbereitung, Formgebung oder Oberflächenveredlung abgelagert werden·
Nach DRP 253 429 wird zur Entwässerung und Reinigung von
Ton eine Zylinderanode aus Blei benutzt, die mit halber Eintauchtiefe horizontal in einem Schlickerbehälter ro
tiert· Eine als Messingnetz ausgebildete Katode ist im
Schlickerbehälter in einer bestimmten Entfernung von der Anode angeordnet· Der auf der Anode abgeschiedene Ton
wird mit einer Stahlklinge von der Walze abgeschabt· Dieses grundlegende elektrophoretieche Aufbereitungsverfahren
wurde durch die Verwendung evakuierter Elektroden verbessert« Hit dem Bau einer Anlage mit scheibenförmigen Anoden
nach DD WP 155 483 konnte die abgeschiedene Menge durch Vergrößerung der Elektrodenfläche bedeutend erhöht werden·
Weiterhin sind durch die DE OS 1951931 B 28 b und die DE
darauf abzielen, das Schlickergießen in Gipsformen durch elektrophoretisches Gießen abzulösen· Unter Zuhilfenahme
elektrisch leitender Formen wurden Tiegel, Tassen und andere Gießkörper hergestellt. Eine industrielle Bedeutung
haben diese Verfahren nicht erlangt· Den bisher bekannten Entwässerungs- und Formgebungsverfahren
haftet der gemeinsame Nachteil an, daß bei den Abscheidungen im elektrischen Gleichfeld eine Koagulationsstruktur
mit einem hohen Wassergehalt und einem hohen Feuchtegradienten entsteht· Im Falle der elektrophoretischen
Aufbereitung nach DRP 253 429 ist dieser so hoch, daß eine anschließende plastische Formgebung ohne
zusätzliche Trocknung der Masse nicht möglich ist· Bei den elektrophoretischen Formgebungsverfahren haben
die hohe Feuchtigkeit des Scherbens, seine Instabilität beim Herausnehmen aus der Form und der hohe Feuchtegradient
das Verziehen der Rohlinge während der Trocknung zur Folge· Außerdem ist der Energieverbrauch und
die Anodenkorrosion relativ hoch· Um diese grundsätzlichen Mängel zu eliminieren, wurde
bekannt, die elektrophoretische Scherbenbildung mit
einer Druckbeaufschlagung, ähnlich dem Naßpressen, zu
verbinden«
Nach DE OS 2712318 C 25 D 1/14 tauchen zwei entsprechend
der Innen- oder Außenseite des herzustellenden Artikels geformte Anoden in einen Schlickerbehälter· Zwischen
beiden Anoden wird eine doppelwandige Katode angeordnet·
Nach dem AbscheideVorgang, der je nach Wandstärke
einige Minuten dauert, werden die beiden Anoden auseinandergefahren und die Katode seitlich entfernt· Anschließend
werden die beiden abgeschiedenen Schichten miteinander verpreßt, daß der zwischen den abgelagerten
Schichten befindliche Schlicker herausgedrückt wird·
»ach DE OS 2617998 B 28 Ii 1/30 werden zur Herstellung
eines endlosen keramischen Bandes zwei sich gegenüber·» liegende Walzen als Anode benutzt· In den durch die beiden Walzen gebildeten V-förmigen Ausschnitt ist eine
entsprechend geschaltete Gegenelektrode eingesetzt· Über eine Zuleitung wird der Schlicker von einem Vorratsbehälter in den V-förmigen Zwischenraum gegeben, wo die
elektrophoretisch^ Abscheidung auf den Zylindermänteln
erfolgt· Durch den gegenläufigen Drehsinn der Walzen werden die beiden Ablagerungen im Walzenspalt zu einer
Doppelschicht zusammengepreßt· Auch hier ist der Energieverbrauch und die Anodenkorrosion, die sich in einem
erheblichen Zinkverbrauch äußert, relativ hoch· Des weiteren sind elektrophoretisch^ Verfahren zum Aufbringen von Schutzschichten, wie z.B. Lack, Email,
hitze- und korrosionsbeständige Oxide u. a·, bekannt· Auch diesen elektrophoretischen Abscheidungen haftet
der Fachteil an, daß die abgeschiedene Schicht eine Iokkere Koagulationsstruktur mit hohem Dispersionsmittelgehalt besitzt und demzufolge bei automatisierten Tech-
nologien schwierig gehandhabt werden kann·
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur elektrophoretischen Herstellung einer Hasseschicht
oder eines Pormkörpers zu schaffen, wobei der Peststoffanteil bei der Abscheidung erhöht und damit eine festere
Koagulationsstruktur der abgeschiedenen Maseeschicht bewirkt wird und außerdem der Anodenverschleiß und die
entstehende Rauheit der Anodenoberfläche verringert wird·
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß dispergierte Partikel in einer Suspension durch eine
pulsierende Gleichspannung abgeschieden werden, wobei die
pulsierende Gleichspannung von einer üblichen stabilisierten
Gleichspannung oder einer gleichgerichteten Sinusspannung verschieden ist, wie z. B. parabolisch
verlaufende Spannungsimpulse, Sägezahnimpulse, Spannungsverläufe
wie beim Aufladen eines Kondensators und andere·
Vorteilhafterweise wird der Kurvenverlauf der Spannung in seinem Anstiegsverhalten auf die Suspension abgestimmt,
»ach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Frequenz
der Impulsspannung auf die Suspension abgestimmt« Das hat den Vorteil, daß z, B· ein Parabelimpuls mit
entsprechende» auf die Suspension abgestimmtem Spannungsanstiegsverhalten
und entsprechender Frequenz im Vergleich zu üblicher Gleichspannung bei gleicher verbrauchter
elektrischer Leistung die elektrophoretisch« Scherbenbildung in der Art beeinflußt wird, daß die Relaxationszeit
und die Eigenerwärmung der Suspension verringert werden und somit die abgeschiedene Menge pro Zeit
und damit die Leistung eIektrophoretlecher Verfahren erhöht
wird· Die Anwendung von Impulsspannungen mit definierter Frequenz führt zu einer Scherbenbildung mit geringerem,
für die Weiterverarbeitung geforderten Dispersionsmittelgehalt und zu einer Verbesserung des Dispersionsmittelgradienten
sowie zu einer wesentlichen Verringerung des Anodenverschleißes, d· h· im allgemeinen
des Zinkverbrauches« Weiterhin verringert sich wesentlich die durch den Anodenverschleiß entstehende Oberflächenrauheit
der Anode·
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung wird die Frequenz während des Abscheidungsprozesses verändert· Schließlich kann die pulsierende Gleichspannung mit einem Gleichspannungsanteil überlagert werden·
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung wird die Frequenz während des Abscheidungsprozesses verändert· Schließlich kann die pulsierende Gleichspannung mit einem Gleichspannungsanteil überlagert werden·
Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden·
1. Beispiel
Bei der Herstellung von Gießkörpern einfacher Geometrie wie Tiegel, Platten, Schalen und dgl· wird eine der
Form des herzustellenden Artikels entsprechende, mit Teilungsebenen versehene Form als Anode geschaltet«
In der Form ist eine Katode ähnlicher Geometrie im Abstand von 3 cm zur Forminnenfläche positioniert· Die
Elektroden sind mit einem Impulsgenerator entsprechen
der Leistung verbunden, der an seinem Ausgang parabo
lisch verlaufende Impulse mit einer Frequenz zwischen 10 Hz bis 15ΚΪΖ bereitstellt.
Nach Einfüllen einer verflüssigten feinkeramischen Suspension in die anodisch gepolte Form und Einfahren der
Katode wird eine Impulsspannung mit einer Impulsspitzenspannung von 32 Volt und einer Frequenz von 725 Hz
zugeschaltet· Nach der Abscheidezeit wird die verbleibende Suspension abgegossen und die Katode entfernt·
Durch Auseinanderfahren der Formteile kann der so ge
bildete Gießkörper der Form entnommen werden·
Ein Verziehen des Erzeugnisses nach dem Trocknen und Brennen wird durch den geringen Feuchtegradienten weite st gehend unterbunden·
2· Beispiel
Das Verfahren dient der kontinuierlichen Entwässerung keramischer Suspensionen bzw· der Herstellung einer plastischen
keramischen Masse mit einer für die Weiterverarbeitung notwendigen Hassefeuchte·
Ein anodisch gepolter Zylinder dreht sich in einer katodisch
gepolten und mit keramischer Suspension gefüllten Wanne, welche einen A cm größeren Radius als der Zylinder
besitzt. Der Abstand sswischen Zylindermantel und Wanneninnenfläche ist konstant 4 cm·
Die Drehzahl wurde so gewählt, daß jeder beliebige Punkt der Zylindermantelfläche 260 Sekunden pro Umdrehung mit
der Suspension in Kontakt ist·
Die aufbereitete Suspension wird an der gleichen Stelle in die Wanne eingeleitet, wo auch der Zylinder eintaucht«
Der Suspensionsabfluß befindet sich dort, wo das gebildete Hasseband mit definierter Massefeuchte den Reaktionsraum verläßt·
Die Anwendung einer auf die Suspension abgestimmten, hyperbolisch verlaufenden Impulsspannung mit einer Frequenz
von 725 Hz und einer Impulsspitzenspannung von 80 V führt zu einer um 30 % höheren Abscheiderate verglichen
mit dem Energieaufwand herkömmlicher Elektrophoreseverfahren.
Claims (1)
1. Verfahren zur elektrophoretischen Herstellung einer
liasseschicht oder eines Formkörpers durch Abscheidung keramischer Partikel, organischer Kolliode, unplastischer
Partikel und dgl· dadurch gekennzeichnet, daß dispergierte Partikel in einer Suspension durch
eine pulsierende Gleichspannung abgeschieden werden, wobei die pulsierende Gleichspannung von einer
üblichen stabilisierten Gleichspannung oder einer gleichgerichteten Sinusspannung verschieden ist, wie
z, B. parabolisch verlaufende Spannungsimpulse,
Sägezahnimpulse, Spannungsverläufe wie beim Aufladen eines Kondensators und andere·
2· Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Kurvenverlauf der Spannung ein bestimmtes
auf die Suspension abgestimmtes Anstiegsverhalten aufweist·
3· Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Suspension abhängige definierte
Frequenz benutzt wird.
4· Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz während des Abscheidungsprozessee
verändert wird·
5· Verfahren nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet,
daß die pulsierende Gleichspannung mit einem Gleichspannungsanteil überlagert wird·
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843416165 Withdrawn DE3416165A1 (de) | 1983-06-03 | 1984-05-02 | Verfahren zur elektrophoretischen herstellung einer masseschicht |
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Family Cites Families (2)
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1984
- 1984-05-02 DE DE19843416165 patent/DE3416165A1/de not_active Withdrawn
- 1984-06-01 IT IT67569/84A patent/IT1178952B/it active
- 1984-06-04 FR FR8408731A patent/FR2546911A1/fr active Pending
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IT8467569A0 (it) | 1984-06-01 |
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FR2546911A1 (fr) | 1984-12-07 |
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